Little Hangleton » Haus der Familie Grey

Hier befand sich das Haus der Greys. Es war ein großes, prächtiges Anwesen und hatte einen wunderschönen, blühenden Garten.
Die Schönheit des Grundstückes wurde lediglich durch den großen Zaun beeinträchtig, der es umgab.
Der Rasen war kurz geschnitten und alles wirkte sehr gepflegt. Nicht eine Blume befand sich am falschen Fleck und jeder Baum wuchs kerzengrade.
Auf der Wiese befand sich ein kleiner Brunnen und ging man um das Haus herum, so sah man einen kleinen Fischteich, vor dem eine Steinbank stand.
Ein Kirschbaum stand neben der Bank und bot im Sommer angenehmen Schatten.
Ein Kiesweg führt mit einem elegantem, kleinem Bogen zu dem weißen Haus. Es hatte blaue Fensterläden und eine makellose Fassade.
Alles wirkte edel und unberührt. Dies war nicht der Ort, an dem man Kinder herumtoben sah.
Es gab ein schwarzes Eisentor, dass den Eindruck von Kälte vermittelte.
Die Straße war so weit entfernt, dass ihr Lärm nicht hinaufdringen konnte und es gab keine direkten Nachbarn.
Das nächste Haus stand etwa vierzig Meter entfernt.
Alles wirkte abgeschieden, fast so, als hätten sich die Bewohner des Hauses ihre eigene kleine Welt geschaffen, in der sie von niemandem gestört werden wollten.

Alice Eule flog auf das Haus zu. Eines der Fenster war gerade geöffnet und ihre Mutter saß auf einem Sofa.
In ihrer Hand befand sich ein hübsches, scheinbar neues Buch. Erst wenige Seiten waren gelesen.
Als die Eule hereinkam legte Alice Mutter das Buch sofort beiseite und nahm den Brief an sich.
Dann begann sie zu lesen.

Hallo Mama, hatte Alice geschrieben.
Vielleicht hast du ja schon davon gehört was mit Hogwarts passiert ist.
Bitte mach dir keine Sorgen um mich. Es geht mir gut und ich bin bei einem guten Freund untergekommen.
Ich komme bald nach Hause, aber bis dahin mach dir bitte keine Sorgen um mich.
In Liebe Alice.

Damit endete der Brief und Alice Mutter legte ihn beiseite. Von der Explosion hatte sie mittlerweile natürlich auch gehört.
Am liebsten hätte sie ihre Tochter nun bei sich, doch sie wollte ihr natürlich auch Freiraum lassen.
Seufzend wandte sie sich ab und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.
Heute abend, wenn ihr Mann nach Hause kam, würde sie ein ernstes Gespräch mit ihm führen müssen.
Noch bevor sie einen Antwortbrief oder Ähnliches schreiben konnte, hüpfte die Eule ihrer Tochter wieder aus dem Fenster und verschwand schon kurze Zeit später im Himmel.

Alice stand vor dem großen Anwesen. Sie atmete tief durch und drehte sich kurz um.
Hinter ihr stand ein großer schwarzer Wagen mit getönten Scheiben. Ein Chauffeur saß am Steuer und wartete darauf das das Tor geöffnet wurde.
Noch länger hatte sie es nicht darin ausgehalten. Erst die ganze Zugfahrt und dann auch noch eine Weile darin...
Sofort als es sich ergeben hatte war sie ausgestiegen und hatte darauf bestanden den restlichen Teil zu Fuß zu gehen.
Eigentlich merkwürdig, überlegte sich das Mädchen. Die ganze Zeit über wollte ich hier weg, aber jetzt freue ich mich wieder hier zu sein.
Als die Flügel des Tores geräuschlos aufschwangen machte sie ein paar Schritte zur Seite und das Auto fuhr den Weg hinauf.
Sie folgte ihm und sah ihre Mutter, die sofort in Richtung des Wagens gestürzt war. Alice schmunzelte und beschleunigte ihre Schritte.
"Oh Alice! Ich habe dich ja so vermisst!" Noch während ihre Mutter sie umarmte sah Alice sich um.
Alles sah aus wie immer. Genauso gepflegt und edel. Nichts, aber auch rein gar nichts hatte sich verändert.
"Ja Mum, ich freue mich auch dich zu sehen" Alice wand sich aus der Umklammerung und ging in Richtung Tür.
"Wo sind denn die anderen?" Damit meinte sie natürlich ihre Geschwister.
"Sie sind drinnen und warten schon auf dich. Oh, wir müssen deine Ankunft unbedingt feiern!"
"Mum! Das war doch nur Schule! Bitte! Tu doch nicht so als hätte ich ein Abenteuer erlebt." Sie öffnete die Tür und ging hinein.
Ihre Mutter schien sichtlich getroffen zu sein, doch sie folgte der Gryffindor sofort. "Na schön, wenn du nicht willst"
"Danke. Ich will erstmal ein bisschen chillen. Die Fahrt war ganz schön anstrengend"
"Chillen? Na...Na schön, wenn du meinst..." Das Mädchen betrat das Wohnzimmer und begrüßte ihre beiden Geschwister ausgiebig.
Wenig später ging sie auf ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Schon bald fielen ihr die Augen zu.

Ewan Cullen schritt auf dem Kiesweg zum Haus entlang und staunte nicht schlecht. Es sah wunderschön aus!

Er klopfte an der Tür, nahm respektablen Abstand zu dieser und richtete schnell sein Aussehen.

Ein Hausmädchen öffnete die Tür. "Was kann ich für sie tun?" fragte sie und sah erwartungsvoll zu Ewan.

"Guten Tag, schöne Miss." , sprach Ewan und spähte kurz hinein.

"Ich würde gerne mit der jungen Miss Alice Grey sprechen, wenn es mir erlaubt ist."

Dann lächelte er das Mädchen an der Tür an.

"Folgen Sie mir bitte" Das Dienstmädchen machte einen Schritt zur Seite, damit Ewan herein konnte.
Dann ging sie durch einen Flur und kam schließlich zu einem schönen, hell erleuchteten Raum.
Dort saß Alice in einem Sessel und las in einem Buch.
"Miss Grey? Besuch für Sie."

"Hi." , sagte Ewan und strich sich die Haare aus der Stirn. Dann schritt er zu ihr, nahm galant ihre Hand und küsste sie sanft. "Wie geht es Ihnen, Miss?"

Alice richtete sich auf. "Oh...ähm...Professor Cullen"
Sie zog ihre Hand zurück. "Was ist denn passiert?"

Er lächelte dann etwas verlegen. "Haben Sie vergessen, dass ich sie ausbilden wollte?"

"Aber es sind doch Ferien... ich dachte während der Schulzeit oder so...
Eine Art Praktikum..." Sie nahm eine ihrer Haarsträhnen zwischen die Finger und spielte ein wenig an ihr herum.

Ewan beobachtete sie und sagte: "Nunja, während der Schulzeit habe ich ehrlich gesagt wenig Zeit für Sie. Also entweder jetzt oder gar nicht. Schließlich habe ich auch gerade Ferien, hmm?" Dann lachte er hinreißend.

"Jah..." Alice biss sich auf die Lippe und dachte nach. Sollte sie wirklich ihre ganzen Ferien opfern?
"Mh...also...ich weiß nicht..."

"Ich habe Zeit, Miss." , sagte er und summte ganz leise ein Lied.

"Tut mir Leid...ich...nein danke, ich denke Muggelkunde ist nicht ganz das Richtige für mich.
Und eigentlich soll mein Beruf später einmal gar nichts mit Schule zu tun habe. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch.
Ich respektiere Lehrer und finde ihren Beruf auch wirklich gut, aber ich denke es ist wirklich nichts für mich."
Sie lächelte entschuldigend.