Irland » Haus von Alice

Alice liebte ihr Haus. Sie war vor knapp zwei Jahren hierher gezogen. Sobald sie es das erste Mal gesehen hatte, hatte sie gewusst, dass dies ihr neues Zuhause war.
Es war nicht das Größte und auch schon recht alt, doch das machte ihr nichts aus. Es lag etwas abseits von den anderen Grundstücken und auf den ersten Blick hin wirkte es unscheinbar. Bis man in die Stadt kam dauerte es etwas, doch in dem nahe gelegenen Dorf gab es alles was sie brauchte.

Mit verträumtem Blick sah Alice aus dem Fenster des gemütlichen Wohnzimmers und sah die Glückwunschkarten durch, die für sie gekommen waren.
Ihre Katze Marilyn saß neben ihr und schnurrte leise. Sie lächelte und strich ihr leicht über das weiche Fell. "Na meine Kleine? Hast du Hunger?"
Sie legte den Brief auf die Seite und ging mit ihrer Katze hinüber in die Küche. Dort füllte sie ihr etwas in einen Napf und stellte ihn vor sie hin.
Sofort lief die Kleine darauf zu und als sie schließlich ihren Kopf wieder hob und Alice mit ihren grünen Augen freundlich anzulächeln schien, durchflutete sie ein warmes Gefühl der Zuneigung.
"Ach, ich mag dich doch auch." Sie strich ihr erneut über das Fell und warf dann einen Blick auf die Uhr, die an der Wand hing und unaufhörlich tickte.
In letzter Zeit schien die Zeit nur so zu rasen. Sie war schon zwanzig. Für sie war das eine Art Grenze.
Nun war sie endgültig erwachsen, auch wenn sie sich in ihrem Inneren manchmal immer noch wie ein kleines Mädchen fühlte.
Mit einem leisen Seufzen machte sie sich daran in der Küche etwas Ordnung zu schaffen. Sie mochte es, wenn es etwas unordentlich war, denn dann waren ihre Gedanken immer etwas freier.
Doch ihre Mutter würde in den nächsten Tagen vorbeikommen, und für sie, die immer nur die Ordentlichkeit eines Putzmädchens kannte, würde das hier zeigen, das ihre Tochter nicht alleine zurechtkam.
Dann machte sie sich mit Stöhnend deutete sie auf das Chaos, das in dem Haus herrschte.

Alice und Augustine kamen vor dem Haus an. "So, da wären wir."
Die junge Hexe lächelte und öffnete die Tür zum Vorgarten.
Dort befanden sich zahlreiche Blumen und auch einige Bäume, doch eine genaue Ordnung gab es nicht.
Ein mit Gras überwachsener Weg führte zur Tür und Alice ging zielstrebig auf diese zu.

"Das ist sehr schön." sagte Augustine keuchen und zog sich ihre schuhe aus. Die Absätze waren zum Teil abgebrochen. "Hat dich einer erwischt?".

Alice betrachtete sich prüfend in einem großen Spiegel der im Flur hing.
Über ihre Wange zog sich ein großer Kratzer, doch abgesehen von einigen Schrammen an ihren Armen war sie unverletzt.
"Nein, mir gehts gut und dir?"

"Mein Mantel und mein rechter Schuh sind hin und meine Schulter ist ausgekugelt." erklärte sie, "Soll ich mich um die Wunde kümmern?".

"Oh, nein danke, das geht schon." Alice betrachtete Augustines Schulter einen Moment lang sorgenvoll.
"Ich denke mal, das dies nur sehr geringe Preise sind, die wir für die Sicherheit von uns und unserer Familie zahlen." Sie seufzte auf.
"Aber trotzdem mache ich mir Sorgen. Glaubst du wirklich, dass es einen Verräter gibt?
Woran erkennt man so jemanden? Theoretisch könnte es jeder von uns sein! Sogar... Oh, ich denke wir beide können uns ausschließen.
Ich für meinen Teil weiß zumindest, dass ich es nicht bin."

[oh man sry das ich nie auf den Beitrag geantwortet habe -.- Habs einfach verpeilt -.-]

Ein Brief von Louise Dupont an Alice Grey

Sehr geehrte Mrs. Grey,
mein Name ist Louise Dupont. Ich bin die Schwester von Augustine.
Vielleicht haben sie mitgekriegt das Léon, mein Sohn und ihr Neffe, verschollen ist. Seit dem geht es ihr sehr schlecht. Ich bin kann mich nicht mehr um sie kümmern, da ich eine Arbeitstelle angenommen habe und nicht mehr im Haus Nachtigal wohne.
Ich möchte sie bitten, wenn sie Zeit haben, sich um Augustine ein wenig zu kümmern. Ich werde bald Léon für tot erklären lassen und ein Begräbnis organisieren.
Ich kann es aus erwähnten Gründen nicht machen. Ic hoffe das sie Augustine für die Beerdigung aufbauen und herrichten können.
In tiefem dank,
L.D.

[macht doch nichts =)]

Alice saß mit Marilyn in der Küche. Sie versuchte in dem heilosen Durcheinander etwas zu essen für die Katze zu finden.
Einkaufen war wohl mal wieder angesagt. Als sie den Brief bemerkte, schnappte sie ihn sich sofort erfreut, doch je weiter sie las, desto dunkler wurde ihr sonst so unbekümmerte Miene.
"Ojeh Marilyn, sieht so aus, als ob wir verreisen müssten."
Sie packte sich rasch eine Tasche zusammen, dann nahm sie ihre Katze auf den Arm und disapparierte.

Haus der Duponts