RE: Haus der Aguas (Zerstoert) - 8

"Ich habe mich gut erholen können", sagte er nach einiger Zeit der Stille.
Er fasste sich leicht an der Stirn.
"Bitte bring mir den Jungen."

Kate blinzelte, fragend und vorsichtig blickte sie langsam zu ihm auf.
Sie zögerte, doch schliessilch nickte sie.
"Wie du möchtest", sagte sie.
Gerhosam ging sie darauf zurück zu dem Gang bei den beiden anderen Zimmer und fand dort den kleinen Katsumi.
Wenige Augenblicke später tauchte sie mit ihrem Sohn vor Katsumi auf.
Sie liess seine Hand los.

Katsumi schluckte leicht, als er vor seinem Vater stand.
Er schien auf einmal mehr Respekt zu haben, als er noch bei Kate gezeigt hatte.
Katsumi blickte ruhig zu seinem Sohn.
So waren sie also hier - Angesicht zu Angesicht.
Nur war es Stille und alle Welt wartete darauf, das etwas gesagt wurde.
"Ich-"
"Du brauchst nichts zu sagen, manchmal ersetzt die Tat genug Worte."
Dabei blickte Katsumi nun von dem Jungen weg und er sah leicht auf seine Hände, die er auf dem Tisch hielt.
"Sag mir lieber, was du siehst."
Katsumi blinzelte. Er runzelte leciht die Stirn.
"Ich...sehe meinen...Vater..."
"Ganz richtig."
Katsumi wandte sich dann wieder an seinen Sohn und er lächelte kurz.
"Und ich sehe meinen Sohn."
Der junge Katsumi musste lächeln.

Kate konnte nun auch nicht anders, sie lächelte sanft und ihre Augen leuchteten glücklich.
Das hätte sie nicht erwatet.
Es war wundervoll wie sich das Blatt doch noch gewendet hatte.
Die Worte von Katsumi merkte sie sich, sie hatten eine sehr tiefe Bedeutung.

Katsumi sah dann zu Kate.
Was er in ihr sah, sagte er nicht.
Daraufhin seufzte er leicht.
"Komm. Setz dich zu mir und erzähle, wie du die Welt mit deinen Augen siehst", forderte ihn nun sein Vater auf und Katsumi setzte sich.
Er begann zu erzählen. Von Otopia, von der Zauberwelt und seinen Interessen.

Kate hörte ihrem Sohn zufrieden zu und manchmal musste sie ein wenig in sich hinein lächeln was er Katsumi da alles erzählte.
Ihr war es egal, dass Katsumi sie nicht zu etwas bezeichnen konnte.
Daran dachte sie auch ehrlich gerade nicht.
Ihr war die Aufregung wegen Katsumi zu sehr in den Kopf gestiegen und das er nun bestädigt wurde, reichte vollkommen aus.

Katsumi hatte eine angenehme Zeit bei Kate erleben dürfen.
Seinem Sohn war er etwas näher gekommen, jedoch blieben sie sich weiterhin noch etwas fremd, was im Sinne der beiden war.
Denn diese Welt hier war es, die sie einfach voneinander trennte.
"Ich werde meinen Weg gehn, Katu-san", sagte Katsumi und er schwang sich seinen weissen Mantel um die Schulter.
Dann trat er näher zu ihr und küsste Kate sanft auf die Stirn.

Als Katsumi ihre Stirn küsste, schloss sie ihre Augen und atmete etwas ein.
Sie öffnete dann ihre Augen und blickte mit leuchtenden Augen zu ihm, sie schluckte hart und es hätte nicht viel gefehlt und sie hätte sich seinem Gesicht genähert.
War es die Erfurcht die sie dazu lähmte?
Kate wusste es nicht.
"Du wirst das richtige tun, Katsumi-sama", sagte sie und glaubte fest an ihn.
Es tat schon weh, dass er wieder ging.
Aber auf einer anderen Art, endete hier ihre Wege.
Katsumi gehörte nach Otopia und sie hier zu Andrew.

Katsumi hob ihr Kinn und er strich seinem Sohn noch kurz über das Haar.
Dann, ohne ein weiteres Wort, ging er.

Kiyan hielt ein Bild seiner Schwester in der Hand.
Es war schon alt und abgenutzt.
Er saß auf dem Sofa und schloss kurz die Augen.
Wo war sie?

Kate kam herein.
"Hey...", sie blickte zu ihm, in ihrer Hand hielt sie ein Teller mit Keksen darauf.
Dass sie extra ohne Blut sind, darauf hatte sie streng geachtet.
"Möchtest du welche?", fragte Kate etwas zögernd.
Sie wusste nicht recht, da er ja schon 15 war.
Sie stellte es ihm aber dennoch nun hin und setzte sich vor ihm hin.
"Tja, schon eine Woche hier", meinte Kate dann und spielte etwas nervös mit den Fingern.
Sie bilckte dann fragend zu ihm.
"Möchtest du mir nicht erzählen, was los war?
Und was das für eine Sache mit den Schlägerntypen war?"

Kiyan faltete das Foto zu und schob es in seine Brusttasche vom Hemd.
Lächelnd sah er zu Kate hoch. "Ja danke"
Er nahm sich einen Keks und biss ab. Lecker... den Rest schob er sich dann auch noch in den Mund.
Dann hielt er leicht inne und schluckte langsam.
Irgendwann musste er es ihnen sagen.
"I-Ich bin nach England gekommen, weil ich meine Schwester suche.
Mai-Lin." Er holte das Foto wieder hervor und reichte es Kate.
"Das mit den Schlägertypen ist kompliziert. Ich habe sie ausversehen angerempelt..."
er zuckte mit den Schultern.

Mai-Lin?
Kate runzelte etwas die Stirn und nahm das Foto, ungläubig blickte sie darauf.
Konnte es sein?
"Mai-Lin hat.... hat einen Bruder?", sie blickte zu ihm auf.
So viel wie sie von Mai-Lin wusste, wurde sie mehrmals verkauft und wurde nun von Joyce und Céline betreut.

Kiyan sah ungläubig zu Kate.
"Was?" fragte er zaghaft.

Kate erwiderte seinen Blick entgeistert und sie brauchte kurz einen Moment, um wirklich zu realisieren.
Das war Mai-Lins Bruder!
"I-i-cih", Kate packte sich.
"Hörzu!
Ich weiss wo sich deine Schwester befindet, ei-eine Freundin von mir zieht sie mit einer anderen Freundin auf."
Kate griff nach dem Telefonhörer.
"Willst du sie anrufen?"