RE: Kapelle - 2

Roxana sah zu Danny.
Immer noch sichtlich gerührt.
Auf einmal fühlte sie ein unbekanntes Gefühl in ihr Aufkommen.
Ein Gefühl von...
Ja, von was?
Vergebung.
Vergebung, ging es ihr durch den Kopf.
Ja.
Vergebung und Versöhnung.
Sie hatte es wieder gut gemacht.
All das, was sie versöhnt hatte.
Sie war froh, war Danny hier neben ihr.
Er war ein Mann und sie fühlte sich ihm untergestellt.
Obgleich, er nicht verstand.
Obgleich er nicht Otopianer war.
Sie fühlte sich mehr Mara, als sie es bisher gelebt hatte.
Sie fühlte sich eine eigene Last abgegeben zu haben.
Und was nun passierte?
Stand in den Blitzen geschrieben...
Doch die Tatsache, dass sie dieses Ereignis nicht ignoriert hatte, sondern geehrt liess sie ruhig werden.
Ja, sie hatte das Richtige getan.
Wenn der König sterben würde, dann in voller Ehre...wie er es verdiente.
Roxanas betroffener Blick, wandelte sich nun in ein sanftes Lächeln.
Es war Zeit zu gehn.
Der König brauchte Schlaf.
Und so auch dieses Land hier.
Daher strich Roxana Danny kurz über den Arm und sie erhob sich.
Die Kerze brannte noch.
Sollte sie weiter brennen, als Hoffnungszeichen.
Und das Bild würde sie hier lassen.

Als Roxana ihm über den Arm strich und sich erhob, holte sie ihn damit aus den Gedanken.
Er blinzelte erneut, tat es ihr aber gleich und blickte noch einen Moment schweigsam auf das Bild hinab.
Jah, auch er fühlte, das richtige getan zu haben.
Und im Grunde war es das erste Mal, dass er so etwas überhaupt fühlte.
Danny war sich sicher, durch diesen Moment und die wenigen Worte etwas fürs Leben gelernt zu haben.
Und er war zufrieden damit, wie es war.
Für den König allerdings hoffte er auf baldige Genesung.
Schließlich wandte er sich zu ihr um und ganz gleich, dass sie etwas größer als er war, er blickte ihr genau entgegen.
Daraufhin streckte er seine Hand nach ihr aus und alles kindliche war für diesen Moment vergessen.
Nur für diesen Augenblick. Für diese Welt...
Ja, er war bereit, wieder zu gehen.
Und Danny war innerlich sehr froh, dass er Roxana begleitet hatte.
Er war froh.
Und zufrieden mit ihr und sich selbst.

Roxana nahm seine Hand.
Sie fühlte sich von Danny verstanden.
Ja, niemanden hätte sie hie und jetzt ihre Gefühle mit ihr teilen lassen, ausser Danny.
Und so gingen sie wieder.
In die Menschenwelt zurück.
Eine ganz andere Welt, mit anderen Idealen und Zielen.
Für Roxana eine eindeutig bessere Welt.