Japanisches Dorf » Soldatenhaus

Isamu führte Xenus durch den Holzpavillon.
Überall waren Soldaten die kämpften oder Konzentrationstraining machten.
nirgendswo wurde unnötig herumgestanden oder geschwatzt.
"Hier herrscht grösste Disziplin", sagte Isamu beim gehen.
"Hier drin die Waschräume. Wir waschen uns mit Blut und Öl. Das Blut erhalten wir von den Gefangen im Gefangenenlager nebenan", sagte er und lief sogleich weiter.
Auf dem zweiten Stock waren die Schlafräume.
nicht wie in einem Massenlager, drei oder vierstöckige Betten, sondern überall Matrazen am Boden mit Steinkissen.
"Hier einer der Schlafräume. Du wirst eine eigene Uniform bekommenu und ein Schwert für den Anfang. Womit hast du bisher gekämpft? Zauberstab, Pistole?"

"Gekämpft? Wie meinen Sie das? Ich habe noch niemals in meinem ganzen Leben gekämpft, Sir", antwortete Xenus und nun war ein bißchen was von seiner Hochnäsigkeit für Augenblicke zurückgekehrt. "Aber wenn Sie meinen, ob ich Muggel oder Zauberer bin - ich habe einen Stab. Aber der ist sowieso nutzlos, denken Sie nicht mal dran", fuhr er fort, als würde er Isamu etwas Schreckliches erklären. "Er scheint kaputt, seit ich aus der Wildnis raus bin ... muss wohl irgendwo einen Riss haben oder dergleichen, jedenfalls funktioniert er nicht."

"Zauberei funktioniert hier niemals", sagte Isamu sogleich.
"Eine gute Taktik wenn man von Zauberern angegriffen wird. Man muss nur über die Grenze gehn."
Er lief dann mit ihm weiter.
"Sag ruhig du zu mir, ich bin ebenfalls Soldat, wie du. Also du hast noch nie gekämpft...mhm, dann wirst du von vorne beginnen müssen. Hast du sonst irgendwelche Fähigkeiten? Karten zeichnen vielleicht?"
Er blieb sogleich stehn und sah zu ihm.
"Wir suchen dringend einen guten Kartenzeichner!"

"Ich kann ... in all den Jahren habe ich meine Unterschrift auf Checks perfektioniert", meinte er voller Enthusiasmus. "Vielleicht könnte ich mich wirklich als Kartenzeichner versuchen."
Mit jeder Sekunde roch er das Gefangenenlager nebenan mehr.
"Sagen Sie", Xenus blieb beim Sizen. "Ist es möglich, dass ich ein bißchen ... Nahrung kriege?" Er konnte sich nicht überwinden, Blut zu sagen.

Isamus Gesicht hellte sich auf.
Das war ja perfekt!
"Sehr gut, dann wirst du mir noch heute dein Können zeigen!"
Er rieb sich die Hände und konnte sich gleich auf die Schulter klopfen.
Edo würde wahnsinnig erleichtert sein, endlich ein Kartenzeichner!
"Ohja, komm mit mir."
Er lief dann wieder hinunter, wo bereits einige Soldaten zusammen sassen und stumm für sich assen.
Als Isamu herein kam, erhoben sich einige und sie verbeugten sich, wie es sich gehörte.
Isamu erwiderte die Verbeugung und er nahm für sich dann eine Schale mit gefülltem Blutreis und reichte eine zweite an Xenus.
"Iss nicht zu schnell, du bekommst keine zweite Portion!"
Daraufhin setzte er sich im Schneidersitz mit ihm an einen freien Platz.

Angewidert sah er auf den Blutreis. Das sollte er essen?
Er nahm seine Schale vorsichtig und sah sich um. Er fühlte sich unbehaglich, zwischen all den Leuten Blut mit Reis zu essen. "Mhm ... gibt es hier nicht vielleicht einen anderen Platz? Und ein etwas aufwendigeres Gericht? Vielleicht so etwas wie ein Steak, mit Blut als Soße?" Er dachte an seine fast täglichen Restaurantbesuche zurück. Auch dort saß er immer ungestört mit seiner Frau ... seiner untreuen Frau.

Isamu sah zu Xenus.
"Du bist hier kein Gast, sondern Soldat", sagte er ihm sogleich und er ass ein wenig.
Ein Offizier kam nun herein und Isamu erhob sich.
Er verbeugte sich vor diesem und die beiden begannen auf Japanisch miteinander zu reden.
Isamu erbleichte, er nickte dann sogleich und drückte die Hand an seine Brust.
"Ho, Yerishma-sama, ho! Domo arigato."
Eine Verbeugung folgte zum Abschied und Isamu sah zu Xenus.
"Steh auf, wir müssen jemanden suchen gehn", sagte er.
"Aber schht...keine Fragen, jetzt nicht. Ich hoffe, dass du reiten kannst."

Xenus nahm ein bißchen Reis zu sich und wurde dann bleich. "Reiten? N-Natürlich. Was ist denn los?"

Isamu riss ihm die Schale aus der Hand.
Jetzt musste schnell gehandelt werden!
"Wie gesagt, keine Zeit für fragen, auf!"
Er lief dann schonmal voran.

--> Wald

Isamu trat mit Xenus durch die vielen Gänge dann die holzige Treppe hoch in den zweiten Stock.
Dort brachte er ihn in ein Einzelzimmer, wo eine Matraze das Bett bildete, ein dünner Schlafsack als Decke und ein Steinkissen zum schlafen dienten.
Ebenfalls eine Uniform wie sie auch Isamu trug, lag bereit für Xenus.
"Jetzt ruhe, Soldat. Sobald der Merchist hier ist, werde ich es dich wissen lassen."

Und Xenus sagte kein Wort mehr, sondern legte sich dankbar hin und schlief nur Augenblicke später ein.

Isamu derweilen war gegangen.
Es gab noch vieles zu tun, er war ganz in Sorge um Edo.

Isamu trat herein und er lief sogleich nach oben in das Einzelzimmer von Xenus.
Dort sah er sich nach diesem um.

Xenus war am Zeichnen. Er hatte sich ein Blatt genommen und zeichnete noch einmal England. Er hatte drei Stunden nur an seinem Tisch gesessen und gezeichnet und war erfüllt von innerer Ruhe.
Die Karte war gut. Ohne eine einzige Verbesserung.
Aber als Isamu reinkam, riss Xenus seine Hand hoch und zerstörte die Karte mit einem einzigen, dicken Querstrich. Er drehte sie seufzend um, stand dann auf und verbeugte - ja, verbeugte - sich vor Isamu. Dieser hatte ihm schließlich das Leben geschenkt. Er wartete auch Isamus Verbeugung ab, bis er sprach [ich hoffe ich darf das mal so schreiben dass isamu sich dann schon verbeugt hat]:
"Was kann ich für Sie tun?"

Isamu erwiderte die Verbeugung zufrieden.
"Ich habe gute nachrichten, Soldat", sagte er dann.
"Xenus. Dem Merchisten geht es gut, er ist zufrieden mit...deiner Arbeit, die du in der Zauberwelt geleistet hast. Selbstverständlich wurde ihm alles von den Soldaten mitgeteilt."
Er hielt kurz inne.
"Zur Belohnung wirst du deine eigene Hütte und Dienerin erhalten."