England » Haus der Sullivans

Das Haus der Sullivans stand etwas weiter abgelegen von London.
Ganz dem viktorianischen Stil entsprechend, lag es in einem kleinen Vorort.
Die Eingangstür war aus Holz, dennoch in beruhigend grüner Farbe.
Kam man hinein, war gleich vorn links das schöne Wohnzimmer.
Darin stand beispielsweise ein niedliches grünes Sofa, das mit weichen Kissen versehen war.
Diesem gegenüber war der weiße Kamin, auf dessen Sims Bilder der damals noch so jungen Jamie und Bilder ihrer beider Elternteile standen.
Gleich daneben stand ein altes Klavier und diesem gegenüber ein Bild Jesus'.
Außerdem stand ein kleines rundes Tischchen darin und darauf wurden tagtäglich neue frische Blumen in den passende Vase gestellt.
Durch den nächsten Durchgang und man war auch schon in der Küche.
Die Treppe davon führte direkt hinauf in den Dachboden.
Die Treppe allerdings, die direkt neben der Eingangstür war, führte hinauf ins Badezimmer und zu den Schlafzimmern.

Oliver kam ins Haus und schloss die Tür entschieden hinter sich zu.
Er ließ seine Tasche im Wohnzimmer auf das Sofa gleiten und lief kurz darauf auch schon in die Küche.
Dort trat er an den Kühlschrank und während er einige Zutaten herausnahm, klingelte auch schon das Telefon.
Also nahm er dieses von der Halterung, drückte den Knopf und hielt es sich ans Ohr.
"Sullivan", meldete sich Jamies Vater, mit sichtlich erwartungsvoller Haltung.
Kurz lauschte er, wobei seine Gesichtszüge sehr ernst wurden.
Oliver ließ ab vom Kühlschrank, ging zurück ins Wohnzimmer, wo er sogleich an das große Fenster trat und hinausblickte.
"Und da sind Sie sich sicher?", fragte er.
Wirklich, das war doch das aller Letzte. Nie im Leben hatte er das von seinem Bruder erwartet.
Jedoch den Grund für sein Handeln, konnte er sich nicht selbst erklären.
Was hatte der Junge gemacht?
"Wo hält er sich augenblicklich auf? Wie? Aha. Mhmm...hm. Gut. Sobald Sie mehr herausgefunden haben, rufen Sie mich wieder an."

Oliver hatte den Brief seiner Tochter bekommen und saß nun am Küchentisch.
Er strich sich seufzend über die Stirn, holte ein Pergament hervor und legte dieses gerade vor sich hin.

Sehr geehrter Professor Bailey,

wie ich hörte, ist für es für Sie von Bedeutung, eine Bestätigung zu haben, was ich sehr gut verstehen kann.
Meine Tochter ist schon seit Jahren in meinem Chor und spielt dort eine wichtige Rolle.
Daher wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sie jeden Sonntag für die gleiche Zeit freistellen könnten.
Ich werde dafür sorgen, dass ihre schulischen Leistungen nicht darunter leiden.

Danke für Ihr Verständnis,

Oliver Sullivan

Schließlich schickte er den Brief nach Hogwarts und blieb nachdenklich im Wohnzimmer stehen.
Sein Blick fiel auf die Bilder, die seine verstorbene Frau zeigten und er dachte darüber nach, was sie wohl nun tun würde.
Hier ging es schließlich um seinen Neffen. Und er würde es nicht fertig bringen, den Jungen verstoßen zu lassen.
Aber wie sollte er an ihn herankommen? Und ohnehin, das Verhältnis zu seinem Bruder war ja schon seit einigen Jahren nur noch vom Papier ausgehend.
Oliver schüttelte den Kopf. Er hätte den Jungen zu sich nehmen sollen. Zusammen mit Jamie wäre er besser aufgewachsen.
Jedoch, er hatte ja seine Leidenschaft für diese Raubtiere gesehen. Aber wenn das jetzt tatsächlich vorbei war..
Und ihm wollte einfach der Grund dafür nicht klar werden.
Der Zauberer nahm das Telefon zur Hand und wählte eine Nummer.

Olliver saß in seinem Büro und er brütete über Jamies Brief.
Seufzend faste er sich an die Stirn und er nickte.
Ja, sicher. Er sollte sich keine Sorgen machen. Aber schließlich war sie seine Tochter und das einzige, was ihm geblieben war.
Er hatte ihr bereits geschrieben, dass sie zum Arzt gehen musste, sobald sie wieder hier war.
Aber wie er sie kannte, würde sie sich wehement dagegen wehren.
Ob aber Wehren in diesem Falle so ratsam sein würde?
Olliver wusste keine Antwort. Er konnte nur beten und den Herr darum bitten, dass sie zur Vernunft kam.