England » Blumenladen

Eden betrat ihre neue Arbeitsstelle und ging sogleich auf die Theke zu.
Die Floristin, die sie als Aushilfe eingestellt hatte, kam gerade von hinten, hinter dem Vorhang vor und begrüßte sie.
"Ah, da sind Sie ja, Miss Anderson. Dort liegt eine Schürze, und alles weitere finden sie hinten. Geben Sie einfach Acht auf die Sauberkeit und gießen Sie die Blumen, wenn nötig."
Eden nickte, stellte ihre Tasche an die Seite, band sich die Schürze um und trat hinter den Vorhang.
Gut, dass sie es eigentlich ohnehin mit der Sauberkeit und Ordnung hatte.
Also war der Job hier gar nicht allzu schlimm.
Sie nahm sich einen Besen und einen Schrubber und machte sich direkt daran, den Laden zu säubern.
Dabei kam sie auf andere Gedanken und das tat ihr gut.

Am späten Abend war ihre Schicht vorbei, nachdem sie noch einiges hatte tun müssen und Eden war fix und fertig.
Sie verabschiedete sich von den Kolleginnen, die ihr misstrauische Blicke zuwarfen und ging wieder davon.

Die Türe öffnete sich und Magnolia trat in den Laden.
Sie blickte sich ein wenig um und hatte etwas Zeit gefunden, nebst dem Haupteinkauf, auch eine kleine Aufmerksamkeit für Freunde einzukaufen.

Es war bereits Nachmittag, als Magnolia hereinkam.
Eden stiefelte bestens gelaunt durch den Laden, wischte unter den Blumenkübeln und strich sich etwas den Schweiß aus der Stirn.
Nicht weit stand sie von dem neuen Gast und drehte sich daraufhin zu ihr um.
Der Laden blinkte so pikobello wie schon lang nicht mehr und dadurch wirkte alles noch sehr viel freundlicher und offner.
Selbst die Blumen selbst schienen heute pure Freude auszustrahlen.
Zu finden gab es hier alles, was das Blumenherz begehrte.

Magnolia blickte sich um, und sie wusste nicht so recht, was kaufen.
Sie hatte lust für möglichst viele einzukaufen, doch jedem seinen Geschmack zu treffen, war wohl nicht so leicht.
Rosen waren zu klassisch und passten nicht wirklich.
Sie streifte ein wenig dem Laden entlang und blieb hie und da vor einigen Blumen stehn.

Eine junge Dame kam von hinten hinter dem Vorhang hervor.
"Oh, guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?"

Magnolia sah zu dieser.
"Ja gerne", sagte sie.
"Ich suche ein paar Blumen, einfache", erklärte sie.
"Etwas das Freude bringt und auch nicht allzu elegant. Ich denke da eher an Richtung Lavendel beispielsweise."

Die Dame lächelte freudig, kam schließlich auch hinter der Theke hervor und machte sich sofort daran, Magnolia durch den Laden zu führen.
Dabei kamen die beiden an Eden vorbei und die Dame, die Magnolia bediente, warf der Aushilfe einen missachtenden Blick zu.
Wie kam sie nur dazu, sich so in den Weg zu stellen, wenn Kunden den Raum betraten.
Schnippisch hob sie etwas den Kopf, stolzierte weiter mit Magnolia und blieb plötzlich wieder sehr freundlich vor einigen Blumen stehen.
"Wie wäre es mit einer paar Freesien?", wies sie auf diese. In jeglicher Art waren sie vorhanden.
"Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass sie Freude bereiten."

Magnolia blickte auf die Freesien und das gefiel ihr.
"Ja, eine gute Idee. Dann nehme ich drei Stück davon und zwei Callas dazu", sagte sie, während sie sich weiterhin umblickte.
"Und dann noch einen Strauss Lilien und einen weiteren gerne Gänseblümchen mit Lavender."
Ja, drei schöne Blumensträusse, warum auch nicht?
Sie war sich sicher, die anderen würden sich sehr freuen.

Eden hatte etwas fragend zu ihnen gesehen und ihr Blick wurde misstrauisch.
Diese Weiber.
Warum konnten sie sich ihre Blicke nicht einfach sparen? Das war doch für sie alle das Beste.
Eden selbst hatte schließlich keine Lust auf Ärger.
Aber wenn sie meinte...
Eden machte sich weiter daran, zu Putzen und die Blumen zu pflegen.

"Oh, eine wirklich tolle Wahl, Miss", meinte die Dame sofort und lächelte ihr scheinheilig zu.
"Allerdings...ich würde Ihnen auch die schönen Gerberas und Zantedeschias empfehlen. Das würde den Beschenkten sicher ebenso gefallen!"

"Nein, ich bleibe bei meiner Wahl", meinte Magnolia und sie war sichtlich zufrieden damit.
Sie musterte noch kurz etwas die Preisschilder und lief dann nach vorne zur Kasse.

Die Dame sah ihr perplex nach.
Ließ sich ja nicht mal überreden, dieses Mädchen!
Innerlich verzog sie den Mund böswillig, lief ihr nach zur Kasse und machte dort auch schon alles bereit, damit Magnolia wenigstens zufrieden gestimmt war.
Aber schließlich, wenn sie gegangen sein würde, hatte sie ja noch jemand anderen, an dem sie sich auslassen konnte..
"So, bittschön", legte die Dame ihr die Sträuße sorgfältig und bestens geschmückt unter die Nase.
Sie nannte den Preis für die schönen Blumen und Eden trat gerade an ihnen vorbei, nach hinten.

Magnolia bezahlte das Geld und ging dann schliesslich.
Den Tag heute würde sie mit Leute besuchen versäumen, so viel stand mal klar.

Eden stand hinten hinter dem Vorhang und ware gerade dabei, den Schrubber und den Besen im Schrank zu verstauen.
Da sie schon seit Stunden am Putzen und Arbeiten war, hielt sie es kurzzeitig für das Beste, mal eine Pause einzulegen.
Kaum hatte sie sich gesetzt, ging auch schon der Vorhang zurück und herein trat die Dame, die so eben Magnolia bedient hatte.
Ihr Blick war feindseelig auf die junge Frau gerichtet, die sich ein Tuch hervornahm und damit ihr Gesicht abtupfte.
"Der Cheffin wird es sicher gefallen, wenn ich ihr sage, wie du hier so faulenzt", begann sie, trat in ihrer hochnäsigsten Art an die Theke der Küche und goss sich etwas Saft zu trinken ein.
Eden runzelte die Stirn.
Was wollte sie?
"Faulenzen? Ich habe bis jetzt durchgearbeitet!"
"Natürlich, das würde dir auch jeder glauben."
Sie lachte selbstgefällig auf.
Eden verstand nicht. Was sollte das denn jetzt plötzlich?
Die Dame trat neben ihr vorbei und...hups. Sie stolperte gestellt, um Eden ja eins auswischen zu können.
Dabei flog nämlich das Glas im hohen Bogen durch die Luft und genau auf Edens Oberteil.
Diese sprang sofort auf, und öffnete sprachlos den Mund.
Dieses kleine Miststück!
Doch ehe es zu spät war, sich noch zusammenzureißen, schmiss Eden ihre Schürze zur Seite, nahm ihre Sachen und machte sich auf und davon.
Nicht das dumme Glas war der Grund dafür, dass plötzlich so viel Wut in ihr aufstieg.
Sondern die Dreistigkeit, ihr so etwas zu unterstellen!

Auf einmal stand draussen ein älterer Mann mit einem Kimono.
Er betrachtete von draussen das Schaufenster und schloss vergnügt seine Augen.
"Das sieht vielversprechend aus", meinte er dann selber und trat in guter Dinge ein.
"Hallo", rief er.
"Ich seh mich hier nur mal um, also bitte machen sie sich bloss keinen Stress."
Kalif trat dann zu dem hinteren Teil und begann die Blumenpracht per Augenschein zu geniessen. xD

[süüüß ]

Eden war natürlich auch im Laden, aber weiter hinten und kümmerte sich um einige Blumen.
Als Kalif eingetreten war, kam eine ältere Frau hinter dem Vorhang hervor und begrüßte den Japaner.
Sie war erstaunt! Er trug ja ein...komisches Gewand.
Da sie sich damit nicht auskannte, konnte sie auch nicht sagen, was genau das sein sollte.
Dennoch lief sie eiligst hinter der Theke hervor und stellte sich etwas entlegen von ihm.
Zwar sah es wohl so aus, als würde sie selbst nur nach dem Rechten sehen, aber im Grunde beobachtete sie ihn insgeheim. xD
"Wenn Sie Hilfe benötigen, sagen Sie es ruhig."