England » Haus der Familie Leroy

Vivien Leroy stand in ihrem Zimmer und blickte hinaus in den Garten.
Dort waren die Gärtner bei der Arbeit, während ihre Schwester Amaris mit einem Buch in der Sonne saß und lernte. Vivien selber überlegte ob sie ebenfalls lernen sollte, oder sich der Musik widmen konnte. Gerade hatte sie sich dafür entschieden ihre Flöte aus altem Mahagoni heraus zuholen als sie gerufen wurde.
„Vivien“, hallte ihr Name durch das Haus.
„Einen Moment Vater, ich bin umgehend bei dir“, erwiderte sie darauf.
Vivien verlies sofort ihr Zimmer, lief mit schnellen Schritten den Flur hinunter und die Treppe hinab in die Eingangshalle. Ihr Vater erwartete sie bereits, ihre Mutter stand in einem eleganten Abendkleid daneben.
„Vater, du hast nach mir gerufen“, sagte Vivien nach dem sie vor ihm stand.
„Ja, gib bitte darauf acht das Amaris heute noch zu Mister McQuenny geht“, verlangte er in einem kalten Ton. Ihre Mutter blickte auf den Boden.
„Natürlich“, erwiderte Vivien darauf.
„Wir werden erst am nächsten Tage gegen Abend zurück kehren“, meinte ihr Vater noch.
Vivien nickte und wartete darauf dass ihre Eltern das Haus verließen.

Vivien betrat wieder ihr Zimmer und nahm ihre Flöte zur Hand.
Sie spielte eine alte Melodie aus Kindheitstagen, veränderte sie jedoch.
So das die Melodie etwas melodramatischer und düsterer wirkte.
Vivien beendete einen Moment das Spiel, lächelte kalt und schaute aus dem Fenster.
Als sie ihren Blick vom Fenster abwendete viel ihr wieder etwas ein.
Schnell stand sie auf, verlies ihre Bett auf dem sie gesessen hatte und ging zu einem Bücherregal.
Dort standen alle möglichen Bücher, Vivien zog eines heraus, blätterte darin herum während sie etwas suchte. Als sie besagtes gefunden hatte, lies sie sich wieder auf dem Bett nieder und spielte die Noten.
Vivien beendete das Flöte spielen nach einer Stunde und begann für die Schule zu lernen.

Es klopfte an der Tür von Viviens Zimmer.
„Miss Leroy?“, kam es nach dem Klopfen.
„Ja?“, kam es kalt zurück von Vivien.
„Sir Nicolas Bennett ist soeben angekommen“, sprach James.
„Schicken Sie ihn herein, James. Bringen Sie und Tee und Gebäck“, gab Vivien Anweisungen.
Sie hörte Schritte die sich entfernten und dann welche die näher kamen.
Ein weiteres Klopfen ertönte.
„Tretet ein“, sagte Vivien kühl.
Die Tür öffnete sich und ein junger Mann trat ein.
„Nico“, begrüßte Vivien ihn freundlicher.
„Vivi“, kam es von dem hübschen jungen Engländer zurück.
„Was führt dich zu mir?“, fragte sie ihn nach einem Moment, da sie die Schritte von James hörte.
Dieser brachte schnell Tee und Gebäck herein um dann schnell zu gehen.
Nicolas lächelte kühl, setzte sich neben Vivien auf ihr Bett und betrachtete sie.
„Du bist groß und hübscher geworden“, begann er und stoppte kurz.
„Nico, was soll das denn? Komm warum bist du hier?“, fragte Vivien ungeduldig.
In der Gegenwart des jungen Mannes brauchte sie nicht die harte eisige Maske tragen.
„Erinnere dich was heute für ein Tag ist“, sagte Nicolas und lachte dabei leise.
Vivien reichte ihm eine Tasse frischen Tee, trank selber einen Schluck und begann zu überlegen.
„Nein…du bist doch nicht etwa her gekommen, weil…“, begann sie beendete jedoch ihren Satz nicht.
„Doch genau deswegen bin ich hier…nicht mehr lange und dein Versprechen jährt sich“, grinste er sie frech an. Vivien warf ihm einen eisigen Blick zu.
„Nicolas Bennett hör sofort auf mein Versprechen einzufordern…“, sagte sie mit einem eisigen Ton.
„Ach komm Vivien, du weißt das ich es erst einfordern werde wenn du aus der Schule raus bist“, sagte er zur ihr und Vivien lächelte schwach.
„Ich weiß“, sagte sie und stand auf.
Nicolas folgte ihr als sie vor ihm ihr Zimmer verlies und hinab in den Garten zu Amaris ging.
Die beiden jungen Menschen setzten sich auf eine Bank in der Nähe von Amaris und unterhielten sich weiter über ihre Zukunft, ihr Versprechen und ihre Vergangenheit.
Während der ganzen Zeit wurde Vivien klar, das Nicolas die einzige Person war die wusste wie es ihr ging, was sie dachte und was sie wollte. Niemand würde das jemals ändern können.