Gefangenenlager » Zaun

Am Zaun, von hier aus sieht man direkt zum japanischen Dorf herüber.

Tiago stand vor dem Zaun, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
Abwartend schien der Junge und dennoch ... nichts... so war es hier, es war ein Warten.
Ein ständiges Warten.
Auf was kam es nicht darauf an.
Tod?
Der mochte schon kommen.
Am Ende war dies sowieso nur noch das Einzige, das restliche war ein ständiges und unersättilches Nichts.
Tiago rieb sich müde mit der schmutzigen Hand über die geschlossenen Augen.
Der Gedanke reute ihn...
Lange Zeit war er nicht mehr hier gewesen, doch auch wenn er in der Aussenwelt lebte, so war er nun als Otopianer für das hier bestimmt.
Ein Gefangener.
Lieber erst hier die Ehre aufstellen und dann erst Otopia den Rücken zu kehren.
So stimmte es zumindest für Tiago.
Oder war das nur ein weiterer Auswegsgedanke um das Leid an diesem Ort auszuhalten?
Tiagos Augen verengten sich leicht, weiter vorne konnte er Masao erkennen, der seine Runde drehte.
Der junge Portugiese trat weg vom Zaun und ging langsam abweits des schmalen Wegs, nur nicht auffällig werden.
Seit es die Krankenstation nicht mehr gab hütete er sich mehr vor den Japanern.
Nur ein Geschenk des Himmels, dass es die Canastabrüder Barbaren nicht mehr gab.

Mao kam in die Nähe des Zauns und wie Tiago blickte er zum Japanischen Dorf.
Stolz überkam den kleinen Chinesen und Ehrfurcht.