Archiv » Sirius Riddle - Büro

Sirius hatte sich ein kleines Büro eingerichtet, um während der Dauer des Turniers, welches er plante, in Hogwarts zu sein.

Ein schwerer schwarzer Marmorschreibtisch stand in der Mitte des Raumes, dahinter ein ebenfalls schwarzer Ledersessel. An der Seite waren ein paar Schränke und Regale, im hinteren Teil des Büros eine von unten beleuchtete Glasplatte mit Karten und Papieren. An der rechten Seite war eine kleine Tür, die in einen Nebenraum mit Bett und Schrank führte.

Sirius saß in seinem Sessel und blickte nachdenklich aus dem magischen Fenster, welches sich an der Rückwand des Büros befand.

Sirius drehte sich in seinem Sessel um und musterte House intensiv. "Setzen Sie sich", bat er dann und wies auf einen etwas kleineren Ledersessel auf der anderen Seite des Schreibtisches. Er schwieg noch einen Moment. "Der Sirius Riddle... Das klingt als wäre ich Ihnen kein Unbekannter?", fragte er und legte die Fingerkuppen aufeinander.

Sirius musste leicht lächeln. "Nun...", sagte Sirius. "Ich habe diesen Ort tatsächlich vermisst", meinte er. "Außerdem war mir langweilig. Und ich brauche Abwechslung", fügte er hinzu. "Aber... Was verschlägt Sie hierher?"

[Tut mir Leid, bin gerade abgelenkt... In so 20min bin ich ganz für dich da!^^]

"Dann können Sie gleich mit 'diesem Schloß' fortfahren", meinte Sirius, bevor er auf seine Frage antwortete. "Nun... Ich nehme an, Sie glauben in meinen Handlungen einen tieferen Sinn, eine höhere Macht, eine Fügung, einen genialen Plan oder sonst was zu sehen. Das würde zwar zu mir passen", meinte er mit einem 'Anflug' von Arroganz, "... aber es ist nunmal so, dass die Welt böse ist. Ich habe in den wenigen Jahren meines Lebens schon einiges durchgemacht, und wenn ich mich in meiner Zeit als Schüler damals auf das mickrige, was die Kinder hier lernen, berufen hätte, wäre ich wohl nicht weit gekommen. Also könnte man meinen, dass ich den Schülern eine Chance geben will." Er lächelte leicht.

Irgendwie hatte er das Gefühl, dass er House gegenüber ehrlich sein konnte. Nicht, weil er ihn so gut kannte oder ihn so sehr schätze - Sirius konnte es sich selbst nicht genau erklären - aber er nahm an, dass House sich nicht sonderlich an seinen echten Intentionen stören würde.

Nach einer etwas längeren Pause fuhr er dann einfach bei seinem letzten Satz fort: "Aber das wäre natürlich Quark. Ich habe mich zwar in den letzten Jahren zu einem fast schon rechtschaffenden und gutem Menschen entwickelt, aber das individuelle Schicksal der Schüler hier ist eher weniger hoch auf meiner Prioritätenliste angesiedelt. In Wahrheit ist es tatsächlich so, dass mir das Schloss am Herzen liegt. Ich verbinde viele Erinnerungen mit ihm."

Sirius musste wieder lächeln. Er erzählte praktisch nie von seinem Leben, was ihn bewegte, wie und warum er was tat. Und dann kam dieser wildfremde Mann, der ihm irgendwie doch bekannt vorkam, und fragte ihn aus.

Sirius war sicher niemand, der sich auspressen ließ, ebenso wenig beeinflussen oder zu etwas verleiten, was er nicht wollte. Er würde ihm genau so viel erzählen, wie er wollte.

Doch ebenso war er niemand, der in solchen Dingen log.

Also fing er an House' kurze 'Rede' durchzugehen.

Geldsorgen.. Sirius kannte so etwas nicht. Nie. Aber er nahm an, dass das für andere sicher normal war.
Unterrichten...? "Ich war bereits für sehr kurze Zeit hier als Lehrer tätig. Es war langweilig. Die Schüler waren dumm und anstrengend. Es war kein schöner Zeitvertreib, und Geld brauche ich nicht. Was das Turnier angeht... Es geht mir nach wie vor größtenteils um Belustigung, Spaß, Abwechslung, Zeitvertreib. Und doch führe ich kleine Hintergedanken. Sicherlich harmlose, die niemanden stören, aber doch Hintergedanken."

Er machte eine kleine Pause und blickte House lange in die Augen. "Ich bin Realist. Ich weiß, dass das Leben ist, wie es ist, und selbst wenn uns als Zauberern weit mehr Möglichkeiten als den Muggeln gegeben sind, bin ich doch der Überzeugung, dass manche Dinge eben so sind, wie sie sind, und nicht anders. Der Versuch Dinge aus der Vergangenheit zu ändern oder gar zurückzuholen, mag irgendjemandem vielleicht gelingen, aber ich sehe ihn als verwerflich an." Wieder folgte eine kleine Pause.

"Wissen Sie, ich habe viele Dinge getan, auf die ich nicht sonderlich stolz bin, die ich heutzutage nicht mehr tun würde. Aber ich habe damals so gehandelt, und es hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Trauer ist insoweit gut, dass es ein Zeichen dafür ist, dass einem eine Sache oder ein Mensch viel bedeutet hat; aber auch damit muss man abschließen. Wenn man an Momente oder Menschen immer nur traurig zurückdenkt, bringt es nichts, außer einem die Stimmung zu verderben." Er knackte kurz mit seinen Fingerknöcheln und verzog einen Moment den Mundwinkel. "Ich würde mich nicht als kaputt bezeichnen, wenn Sie den Begriff ebenso deuten wie ich es tue. Ich bin glücklich verlobt, habe allen Reichtum der Welt, und genug gute Taten, auf die ich zurückblicken kann; außerdem so wenig lebendige Menschen, die mir was bedeuten, dass ich kaum antastbar bin. Und was den Teil mit den Prinzipien angeht... Mein Leben hat Prinzipien, aber ich lebe nicht nach ihnen, sondern mit ihnen. Ich kann sie variieren, ignorieren, abschaffen, wie es mir gerade passt."

Sirius betrachtete House lange. Ihm war klar, dass es sich in diesem Gespräch um so viel mehr als um das Turnier drehte. Deshalb ignorierte er seine abschließende Frage vorerst einfach. "Erzählen Sie mir von sich", sagte er. "Was treibt Sie gerade an eine Schule wie diese? Doch sicher mehr als das Geld."

Wenn ein Zauberer Geld verdienen wollte, musste er nicht Lehrer werden. Es gab so viele Dinge, legal wie illegal, und so viele Möglichkeiten. Ein Zauberer konnte sich auch ohne Geld ein paar Brote herbeizaubern, oder sich mit genügend Zauberkunst- oder Verwandlungsgeschick ein Häuschen bauen.

Sirius legte den Kopf leicht schief. "Woran würden Sie denn zugrunde gehen?", fragte er doch unbeirrt weiter. Er hatte so lange von sich gesprochen, jetzt war er an der Reihe, fand er.

Sirius nickte House ein 'Wiedersehen' zu und blickte dann auf Johnny. "Und Sie sind...?", fragte er an diesen gewandt, während er ihm mit einer Geste gebot, sich auf den eben freigewordenen Platz zu setzen.