England » Anwesen Cillian Reeves

Cillian lief durch sein Anwesen auf die Tür zu und öffnete sie.
"Mrs Smith, kommen sie doch herein" sagte er lächelnd und hielt Saskia die Tür auf.
Diese trat lächelnd ein und schaute sich kurz um.
"Mr Reeves, Sie haben angerufen?" sagte sie und Cillian nickte zur Bestätigung.
"Ja, ja das habe ich" er deutete auf die Treppe. "Folgen Sie mit bitte"
Cillian stieg die Treppe hinauf, die sich dann teilte. Gerade aus, links oder rechts.
Er entschied sich für gerade aus und nachdem Saskia einen kurzen Moment stehen geblieben war, folgte sie ihm wieder.
"Sie haben ihre Schule also jetzt beendet? Und ihre Ausbildung?" fragte Cillian und lief einen langen Gang entlang.
Saskia lief hinter ihm. "Ja ich habe meine Schule und meine Ausbildung beendet."
"PR Assistentin, wenn ich das richtig verstanden habe?"
"Ja, richtig" stimmte Saskia ihm zu und blieb stehen, als er eine Tür aufschloss.
Zögernd schaute sie sich um, folgte ihm jedoch in sein Arbeitszimmer und wunderte sich, warum er es abschloss.
"Setzen Sie sich" bat Cillian und deutete auf den Sessel, der vor seinem Schreibtisch stand.
Saskia setzte sih artig und stellte ihre Handtasche neben sich auf den Boden.
"Etwas Trinken?" Cillian wies mit einer Hand auf seine Bar.
"Wasser, bitte" antwortete Saskia, obwohl sie jetzt auch etwas stärkeres vertragen hätte.
Cillian nickte und stellte ihr dann ein Glas hin. Saskia trank einen Schluck und beobachtete Cillian
wie er sich ihr gegenüber hinsetzte.
"Wie finden Sie den Weißen Engel?" fragte er geradeheraus.
Saskia wollte antworten, doch sie wurde zu der wahren antwort gezwungen.
Geschockt hörte sie sich selber zu wie sie Cillian antwortete.
"Kageyasu, der weiße Engel, hat durch den Krieg sehr viel zerstört und viele Menschen ruiniert"
Cillian hob eine Augenbraue. Saskia wollte etwas anderes sagen, doch es ging nicht.
"Er macht das ganze sicher um eine Heile Welt zu haben und-"
"Okay das reicht" Cillian hob die Hand und schaute dann auf ein Pergament.
"Ihr Vater, Saskia? Wer ist das?"
Saskia starrte ihn an. "Charles M-Mc..." nein sie wollte es nicht sagen. "Charles McFadden" flüsterte sie dann und senkte den Blick. "Hassen Sie ihn etwa?"
"Ich weiß es nicht"
"Würden Sie ihn gerne kennen lernen?"
Saskia nickte zögerlich. "Ja" antwortete sie dann und biss sich auf die Zunge.
"Hast du dich mit deinem Bruder wieder vertragen?"
"Nein"
"Wie steht deine Schwester Sarah, dem weißen Engel gegenüber"
"Sie hasst ihn" Saskia schlug sich die Hand vor den Mund und starrte Cillian erschrocken an.
Lächelnd schaute Cillian Saskia an. "Hast du schoneinmal etwas gegen den weißen Engel bewusst gesagt oder getan?"
"Nein" antwortete Saskia. Cillian nickte. "Das mit deiner Schwester behalten wir besser für uns,
meinst du nicht auch?" fragte er, stand auf und war die Pergamente ins Kaminfeuer.
Saskia beobachtete ihn und fasste sich an die Stirn. Veritaserum. Sie hätte es sich denken können.

"Woher, woher wissen sie, wie meine Geschwister heißen?" fragte sie dann.
Cillian lächelte leicht. "Ich verrate nie meine Quellen" meinte er dann.
Ehe Saskia etwas sagen konnte, sprach Cillian weiter.
"Lass dich von Paula einarbeiten. Du hast eine Woche Zeit zu lernen"
Cillian nahm den Telefonhörer ab und drückte einen Knopf. "Komm her" meinte er und legte wieder auf.
Wenig später öffnete sich die Tür und eine junge Frau mit blonden Haaren, kurzem Rock und Absatz betrat den Raum.
"Paula, das ist Saskia. Du wirst sie einarbeiten. In einer Woche will ich dich hier nicht mehr sehen"
Die junge Frau nickte und schaute Saskia lächelnd an.
"Kommen Sie bitte. Ich zeige Ihnen das Anwesen"
Saskia schaute von Paula zu Cillian und dann wieder zu Paula.
"Mr Reeves, wird etwa meine Arbeitskleidung auch so aussehen?"
"Läufst du denn nicht immer so rum?" stellte Cillian die gegenfrage und Saskia schwieg.
Verdammt, warum kannte der Kerl sie so gut?
"Na also" meinte Cillian zufrieden und machte eine wegscheuchende Handbewegung.
Die beiden Frauen verließen daraufhin das Büro.

Nachdem Paula Saskia das Anwesen gezeigt hatte, führte sie Saskia zu ihrem neuen Zimmer.
"Das hier wird dein neues Zimmer sein" sagte Paula. "Im Moment steht es noch voll mit meinen Kisten,
aber in 5 Tagen kannst du es haben"
Saskia trat ein und schaute dann verwundert zu Paula. "Ich dachte 7 tage? Also eine Woche?"
Paula nickte leicht. "Ich will so schnell wie möglich hier raus sein. Ich hoffe das ist okay für dich."
Nickend wandte sich Saskia wieder ab. "Du bist nur Cilli- Mr Reeves Sekretärin, das heißt
du bringst ihm die Post, machst seinen Kaffee, planst seinen Tagesablauf, machst seine Termine..."
zählte sie auf. "Du empfängst seine Termine, führst sie in die entsprechenden Räume, bietest ihnen etwas an,
also einfach... schon fast eine Empfangsdame" Paula ging wieder hinaus und Saskia folgte ihr.
"Woher kennt Mr Reeves mich so gut?"
Paula schaute sich in dem Gang um und schaute dann nachdenklich zu Saskia.
"Der Kerl besitzt einen ganzen Flughafen." meinte sie dann nur, als wäre das die Erklärung
auf alle Fragen.
"Paula, zeig Saskia die Empfangsräume. Ich werde nächste Woche jemand wichtiges Erwarten und da will ich,
dass Saskia alles weiß und nicht fragen muss" Cillian lief an den beiden vorbei.
Paula nickte. "Natürlich" Sie schaute dann zu Saskia. "Folge mir bitte"
Die beiden Frauen liefen die Treppen hinunter. "Achja, du machst auch die Abrechnungen.
Also seine Buchhaltung sozusagen. Er hat eine eigene Buchführung für sein Anwesen"
Saskia atmtete tief durch. Hoffentlich würde sie das alles auch gut meistern.

Saskia lief auf die Tür zu, als es geklingelt hatte.
Während sie ging, zog sie ihren Rock etwas tiefer und verfluchte den Tag.
Seufzend strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und setzte ihr lächeln auf.
Saskia öffnete die Tür und schaute Anastasia und Julio lächelnd an.
"Guten Tag" sagte sie und trat zur Seite, damit die beiden eintreten konnte.
Anastasia schenkte Saskia einen abwertenden Blick, jedoch Julio küsste kurz ihre Hand.
"Ist Cillian da?" fragte er und Saskia nickte, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam er auch schon
auf die drei zu. "Julio, früh wie immer. Folge mir bitte"
Einen kurzen Moment musterte Julio noch Saskia und folgte Cillian dann die Treppen hinauf in das Arbeitszimmer.
Anastasia hatte die Arme verschränkt und schaute den beiden nach.
"Ich hoffe dir hat jemand gesagt, dass dir dieser Rock nicht steht" meinte sie und stöckelte davon.
Verdattert schaute Saskia ihr nach und schaute dann an sich runter. Bitte was?!
"Blöde Schnepfe" murmelte sie angezickt und schloss dann die Tür.

Mit schnellen Schritten lief Saskia durch das Anwesen. Sie hatte ein schlechtes Gefühl.
Heute morgen war sie schon mit Bauchschmerzen aufgewacht und jetzt hatte
Cillian sie auch noch unfreundlich in sein Büro gerufen. Das tat er zwar immer, aber diesmal
klang er richtig sauer. Hatte sie was angestellt? Saskia schüttelte den Kopf und zog im gehen den
Rock etwas runter. Sie hatte manchmal das Gefühl, dass Cillian die Waschfrauen bestoch ihre Kleidung
extra heiß zu waschen. Konnte der sich denn keine Frau suchen? fragte sie sich dann immer.
Nun stand sie vor dem Büro. Tief atmtete sie durch und klopfte an. Dann trat sie brav ein
und schloss hinter sich die Tür. Selbstbewusst drehte sie sich zu Cillian um und stöckelte auf ihn zu.
"Setzen" wies Cillian sie an und sie tat wie ihr geheißen. Sie schlug ihre Beine übereinander.
"Sie haben mich gerufen?" fragte sie und als antwort schlug Cillian ihr ein Stapelpapier auf den Tisch und
schob es zu ihr hin. "Was ist das?" fragte er. Saskia biss die Zähne zusammen, beugte sich leicht vor.
"Ihre Buchhaltung" antwortete sie. Ihr Herz begann zu rasen. Er hatte also was gemerkt.
"Meine Buchhaltung, richtig. MEINE. MEIN Geld!" rief er und fegte das Papier vom Tisch. Saskia zuckte bei
der hastigen Bewegung zusammen. "Glaubst du eigentlich ich bin blöd?" rief er und Saskia senkte den Blick.
"Glaubst du ich merke es nicht, wenn du die Zahlen veränderst?" fragte er und atmtete tief durch um sich zu beruhigen.
"Ich-"
"Ich ich ich" äffte Cillian. "Genau! DU. Zahl ich dir etwa zu wenig? Reicht es nciht, dass du hier wohnen kannst?"
fragte er vorwurfsvoll und Saskia schluckte. "Doch" antwortete sie kleinlaut.
"Wo ist das Geld? Ist es in deinem Koffer? Auf deinem Konto?"
"Es ist im Waisenhaus" antwortete Saskia. Sie hatte ihren Blick gesenkt und erwartete jenden Moment, dass Cillian
ihr kündigte. Stattdessen wurde es still und vorsichtig schaute Saskia auf.
Verdattert starrte Cillian sie an. Das war nicht ihr ernst!
"Im Waisenhaus?!" rief er und hätte beinahe irgendetwas an die Wand geworfen.
"Du verschenkst Geld? Was bekommst du dafür, dass du den Kindern Geld in den Hintern pummst?"
Saskia biss sich auf die Unterlippe. "Nichts" sagte sie leise.
"Nichts?! Noch schöner." Cillian fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
"Wenn ich das verlangen danach habe, zu spenden, dann mache ich das" meinte er.
"Aber ich verschenke nichts! Garnichts! Von nichts kommt nichts!"
"Aber sie haben nichts!" protestierte Saskia jetzt. "Die Kinder gehen hungrig ins Bett und stehen hungrig wieder auf und
gehen hungrig spielen! Sie brauchen einfach Hilfe!"
"Dann sollen sie Arbeiten gehen! In die Schule oder was weiß ich, aber doch nicht zu mir! Ich arbeite
hart genug für mein Geld" Cillian schaute sie wütend an und genauso starrte Saskia zurück.
"Sie sind krank und eiskalt" sie stand auf. "Wollen sie mir nicht kündigen?" fragte sie. Ihr war es nur Recht.
"Nein" meinte er und räumte seinen Schreibtisch wieder auf. Wortlos schaute sie ihn an.
"Ich kann nicht. Bedauerlicherweise."
"Was hindert sie daran?"
Cillian seufzte genervt auf. "Das geht sie nichts an! Gehen sie jetzt wieder an die Arbeit"
"Erwische ich sie noch einmal dabei, wie sie Geld spenden..." ja was dann? Kündigen konnte er sie nicht... diese
verdammte Familie! "...dann wird das Konsequenzen haben" was genau das war wusste Cillian im Moment nicht,
doch es sah so aus, daher nickte Saskia schnell und verschwand aus dem Raum.
Kaum war die Tür geschlossen, nahm Cillian sein Telefon zur Hand.

Saskia lief auf das Anwesen zu. In der Hand hielt sie Cillians Post und betrachtete die vielen
Umschläge. Als sie einen von Charles McFadden fand, stutzte sie und drehte den Umschlag in ihren
Händen. "Streng vertraulich" murmelte sie und schüttelte leicht den Kopf.
Was hatten denn die beiden miteinander zu tun?
An ihrem Platz angekommen, nahm Saskia den Brief wieder in ihre Hand.
Sie war drauf und dran ihn zu öffnen, doch er wurde ihr promt aus den Fingern gezogen.
Erschrocken schaute sie zu Cillian hoch, der ihr dann die anderen Umschläge abnahm.
"Irgendetwas interessantes gefunden?" fragte er. "Sie missbrauchen doch nicht mein Vertrauen"
Saskia schüttelte den Kopf. "Nein natürlich nicht" sagte sie.
Cillian legte den Kopf schief und nickte dann. "Ach übrigens die Kleiderordnung hat sich geändert"
Verwundert schaute Saskia wieder zu ihm hoch. "Hosen. Lange Hosen" Cillian wandte sich zum gehen.
Saskia starrte ihm hinterher. Was war denn in den gefahren?!
Schnell stand sie auf. "Mr Reeves ich verstehe nicht" sagte sie und ging ein paar Schritte auf ihn zu,
als er jedoch stehen blieb und sich umdrehte, blieb sie ebenfalls stehen.
"Was gibt es daran nicht zu verstehen?" fragte er und hob eine Augenbraue.
"Nunja, alles. Es gibt keine Konsequenzen für mich und jetzt auch noch lange Hosen?"
Cillian seufzte. "Ja ich finde es auch schlimm, dass du lange Hosen tragen musst,
aber auch ich muss mich an manche Dinge eben halten" damit wandte sich Cillian wieder ab.
"Aber-" "Mach einfach deinen Job" wies Cillian sie nun etwas strenger an und
Saskia verstummte. Sie schaute ihm nach und wandte sich dann verwirrt ab.
Kopfschüttelnd ging sie auf ihr Zimmer und zog sich um.

Es war noch dunkel, als Saskia vom Gille's zum Anwesen kam. Bald würde
die Sonne aufgehen und sie hoffte, dass sie unbemerkt auf ihr Zimmer
schleichen konnte. Laut Cillian hätte sie schon vor Stunden wieder zurück sein
müssen. Saskia war genervt über Cillians Verhalten. Er stellte unnötige Regeln auf,
kontrollierte wann sie ging und wann sie wieder zurück war.
Leise öffnete Saskia die schwere Tür. Ihre High Heels hatte sie ausgezogen und
Barfuß lief sie auf Zehenspitzen durch die Eingangshalle.
Kurz blieb sie stehen und hielt den Atem an. Nichts war zu hören und erleichtert atmete sie aus.
Vielleicht war Cillian irgendwann eingeschlafen. Das war ihr nur recht.
Schnell lief sie die Treppe hinauf und lief den Korridor entlang. Als sich plötzlich eine
Tür öffnete und das Licht anging, blieb sie abrupt stehen und zog den Kopf ein.
Cillian lehnte sich gegen den Türrahmen und verschränkte die Arme.
"Ich denke, ich brauche dir nicht mehr beibringen, wie man die Uhr liest?" fragte er
und hob eine Augenbraue. Saskia ließ die Schultern hängen und drehte sich zu
ihrem Chef um. "Nein. Das beherrsche ich bereits" sagte sie.
"Und warum bist du dann so spät?" fragte Cillian weiter und genervt verdrehte
Saskia die Augen. "Das geht Sie nichts an. Ich bin alt genug"
Cillian schaute sie prüfend an und seufzend fuhr sich Saskia durch die Haare.
"Ich war im Gille's, wie ich es gesagt habe. Ja, ich habe die Zeit vergessen.
Entschuldigung, was für ein Verbrechen" sie drehte sich um und lief weiter.
"Schickt mich doch nach Askaban" kommentierte sie.
Kopfschüttelnd schaute Cillian ihr hinterher und hasste sich dafür sie nicht schon längst
vor die Tür gesetzt zu haben. Genervt ging er wieder in sein Arbeitszimmer und
verschränkte die Arme. "Sie ist wieder zu Hause" sagte er und zufrieden stand Charles McFadden
auf. "Ihr solltet besser auf sie aufpassen" sagte er und verließ das Anwesen.
"Ihr solltet besser auf sie aufpassen" äffte Cillian ihn genervt nach und raufte sich die Haare.
Wütend und genervt über die gesamte Familie McFadden, die ihn so in der Hand hatte,
setzte er sich an den Schreibtisch und vergrub sich in seiner Arbeit.

Die Schritte hallten im Gang wieder, als Saskia direkt auf das Arbeitszimmer von Cillian zusteuerte.
Vorsichtig wischte sie sich eine kleine Träne aus den Augenwinkeln, richtete ihr schwarzes
Etuikleid und klopfte dreimal. Sie wartete, klopfte dann noch einmal.
"Ja?" Saskia schloss einen Moment die Augen und trat dann ein.
Vor dem Schreibtisch blieb sie stehen und schaute sich kurz um. Cillian saß vor einem
Stapel Pergamente, Briefe und tippte auf seinem Laptop herum.
"Was ist?" fragte er und schaute zu ihr hoch. Er hob eine Augenbraue, seufzte genervt und klappte
den Laptop zu. "Wer ist gestorben?" fragte er und lehnte sich zurück.
Saskia verdrehte die Augen, setzte sich und schwieg einen Moment. "Ich wollte fragen, ob... also
meine Brüder wollen..." Saskia brach ab und fuhr sich durch die Haare.
Mittlerweile war Cillian ungeduldig geworden und hatte sich nach vorne gelehnt.
"Also wir haben damals fürs Stammeln einen Schlag in den Nacken bekommen" erklärte er und
lächelte dabei. Saskia betrachtete ihn einen Moment und nickte leicht.
"Ich möchte Sie bitten mich bei dem Verkauf eines Hauses zu unterstützen" sagte sie dann.
Cillian hob eine Augenbraue. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit.
"Aber ich bin nicht auf Immobilien spezalisiert." begann er und lehnte sich wieder zurück.
Saskia kramte ein Foto des baufälligen Hauses aus ihrer Tasche und reichte es ihm.
"Das ist das... ihr nennt das also ein Haus... dann war das hier
anscheinend ein Palast für dich...." Cillian nickte leicht. "Nun Saskia,
wir beide kennen jemanden der auf soetwas spezialisiert ist. Ich bin da nicht gut drin, weil...
also ich würde das ganze abreißen und... frag doch deinen Vater" Cillian schaute Saskia an und
schob das Foto über den Tisch zurück. Er sah den Schmerz in ihren Augen und er wusste genau,
dass sie ihn nicht fragen wollte. Cillian begann zu lächeln. "Können Sie das nicht... ich meine.. ich habe keine
Zeit und... ich weiß auch nicht..." stammelte sie und wünschte sich das Büro niemals betreten zu haben.
"Keine Zeit deinen Vater zu besuchen?" hakte Cillian nach und trank einen Schluck aus seiner Teetasse.
Saskia hatte den Blick von ihm abgewandt und betrachtete lieber die Bücherreagle.
Cillian sah, wie sie mit sich kämpfte. Er sah die Emotionen die über ihr Gesicht huschten, wie kleine
Schatten die nicht gesehen werden wollten.
"Ich mache dir einen Vorschlag." Cillian stellte die Tasse wieder weg und öffnete eine Schublade.
Saskia beobachtete ihn und sah den Autoschlüssel im Sonnenlicht blitzen.
"Ich kontaktiere deinen Vater und dann treffen wir uns alle zusammen bei dieser Bruchbude"
Er stand auf und reichte Saskia die Hand. "Das macht Ihnen spaß oder?" fragte sie und
Cillian lachte leise. Sie legte ihre Hand in seine und ließ sich hoch helfen.
"Ja" antwortete er und ging vorraus.

Mit einem Rucksack in der Hand war Derek ziellos in die Underground gestiegen und war irgendwann wieder
ausgestiegen. Ohne Fahrkarte, dafür hatte er auch promt einen Strafzettel bekommen.
Er konnte von Glück reden, dass sie seinen Rucksack nicht durchsuchen wollten, denn dann
wäre er nicht nur mit einem Strafzettel davon gekommen.
Unschlüssig stand Derek nun vor dem Anwesen. Er hätte auch zu seinem Bruder gehen können, doch
der meldete sich nicht mehr und schien sich alleine sehr wohl zu fühlen.
Auch Sarah schien ihr Leben jetzt zu leben und hatte keine Zeit mehr.
Es schien, als hätten alle Derek allein gelassen... und so fühlte er sich auch, als
er durch das Tor lief und an die schwere Tür klopfte.
Eine Zeit lang hörte er nichts und er war drauf und dran wieder zu gehen, doch plötzlich öffnete sich
die Tür und er schaute lächelnd zu Saskia, die ihn verdutzt anschaute.
"Derek, was machst du hier? Es ist schon spät" sagte sie und zog ihn in das warme Anwesen.
Es hatte geregnet und wie ein begossener Pudel stand Derek mit traurigen Augen vor der Tür.
Lieblich strich Saskia ihrem kleinen Bruder über die Wange. "Was ist passiert?" fragte sie sanft und zog ihm
die Lederjacke aus. "Nichts" log Derek und fuhr sich durch die Haare.
Saskia lachte leise. "Warum machst du dann so ein langes Gesicht, hm?" fragte sie und nahm ihn an die Hand.
"Komm, ich habe gerade Feierabend." erklärte sie und führte ihn in die große Küche, wo Derek sich auf
einen Stuhl setzte. "Schick" kommentierte er und versuchte zu lächeln.
Saskia nickte zustimmend und stellte ihm eine Tasse Tee hin. "Pfefferminze." sagte sie "Deine Lieblingssorte"
fügte sie dann hinzu und setzte sich ihm gegenüber. Plötzlich versteifte sie sich.
"Oh mein Gott. Derek! Du hattest deinen Abschluss!" rief sie und fasste sich an den Kopf.
Derek nickte leicht. "Ja. Ich habe es doch noch geschafft" erklärte er und fand sich plötzlich in den
Armen seiner Schwester wieder. "Es tut mir so leid! Ich habe es vergessen. Wie konnte ich nur?"
Saskia machte sich selber vorwürfe und entschuldigend schaute sie ihren Bruder an.
Wie hatte sie ihn vergessen können?! "Und deine Freundin..?" "Ist noch in Hogwarts."
Betrübt trank Derek einen schluck Tee. "Ich möchte auch nicht lange stören. Ich sollte wieder gehen"
sagte er plötzlich und stand auf. Er schien etwas zu suchen. "Wo ist mein Rucksack?" fragte
er und wollte die Küche verlassen, doch da stand Cillian plötzlich und hielt den Rucksack in der Hand.
"Hallo Derek" grüßte er ihn. Derek wollte ihm die Tasche wegnehmen, doch Cillian zog sie zurück.
"Geben Sie mir die Tasche" bat er, doch Cillian dachte nicht daran.
Saskia war bereits aufgestanden. "Was soll der Kindergarten?" fragte sie.
"Kindergarten?" fragte Cillian und schaute zu Derek. Dann öffnete er die Tasche und kippte sie auf
dem Boden aus. "Das nenne ich nicht Kindergarten. Das nenne ich Knast"
Saskia schaute zu den Tütchen und Tabletten auf dem Boden. Beschämt wandte Derek den Blick ab.
"Oder doch Askaban?" hakte Cillian nach und schaute von Derek zu Saskia. Diese aber hatte
nur Augen für Derek. "Derek... warum?" fragte sie leise und berührte seinen Arm, doch er ging einen Schritt
zur Seite. "Für wen arbeitest du?" fragte Cillian, doch immer noch antwortete Derek nicht.
Stattdessen riss er Cillian den Rucksack aus der Hand und sammelte die Drogen wieder ein.
"Geht euch nichts an" flüsterte er und zog den Reißverschluss zu.
Er wollte gehen. "Derek, wenn du dieses Anwesen verlässt, werde ich das Ministerium informieren" drohte
Cillian und schaffte es so, dass Derek inne hielt. "Das was ich da gesehen habe, bedeutet ein halbes Jahr Askaban"
Saskia schaute erschrocken zu Cillian. "Wer weiß, was du noch in deiner Wohnung hast"
"Derek" Saskia ging auf ihren Bruder zu und nahm sein Gesicht in ihre Hände.
Tränen liefen ihm über die Wange. "Ich wollte aufhören" wisperte er. "Aber man kann nicht einfach
aufhören... Niemand hört einfach auf." Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter.
"Wie lange schon Derek?" fragte Saskia. Derek jedoch zuckte nur mit den Schultern.
"4 Jahre? Ich hab keinen Schimmer. Irgendwann war ich drin. Ohne dass ich es gemerkt habe."
Cillian stand mit verschränkten Armen im Hintergrund und verdrehte die Augen.
"Was ist mit deiner Ausbildung? Du wolltest doch Tischler lernen" fragte Saskia weiter.

Bitter lachte Derek auf und nahm Abstand zu Saskia. "Das hier ist meine Ausbildung"
Er hob den Rucksack und schüttelte den Kopf. "Lasst uns doch einfach mal realistisch sein.
Niemand kommt auf die Idee jemanden wie mich bei sich arbeiten zu lassen"
Cillian kam näher. "Heul doch nicht rum" sagte er und schüttelte über Dereks verhalten den Kopf.
Wütend schaute Derek ihn an. "Halten Sie doch einfach mal Ihr Maul. Ganz ehrlich."
Erschrocken griff Saskia nach Dereks Arm. "Sie haben nämlich gar keine Ahnung" fuhr er ihn
an und befreite sich aus Saskias Griff. "Sie können nämlich immer nur drohen und prahlen und meckern!
Ich schicke dich nach Askaban... na und?" Unberührt schaute Cillian den kleinen Wichtigtuer an.
"Ich weiß wer nach Panama abhauen musste, weil er aussteigen wollte" sagte er plötzlich.
"Und ich bin mir sicher, dass du dich schon erkundigt hast, wie teuer ein Flug ist"
Cillian kam ihm näher. "Aber wenn du weiter so mit mir redest, wirst du nirgendwo hinfliegen.
Dann ist nämlich genau am Schalter Endstation für dich"
"Ich muss Harsen nicht alles nach machen-" "Seine Freundin wird immer noch beobachtet, falls
er Kontakt zu ihr aufnimmt... Und das willst du deiner kleinen doch nicht antun?"
Derek drehte sich der Magen um. "Halten Sie Evelyn da raus. Sie hat nichts mit meiner Vergangenheit
oder meiner Tätigkeit zu tun" Cillian nickte gespielt nachdenklich. "Das denkst du" sagte er und
zuckte mit den Schultern. "Also. Du hast die Wahl." Cillian begann zu lächeln.
"Ich kaufe dich frei und du arbeitest für mich, oder ich schicke dich jetzt sofort nach Askaban.
Ich werde die ganze Gruppe hochnehmen und du wirst nirgendwo mehr sicher sein"
Derek schüttelte den Kopf. "Ein halbes Jahr? Ehrlich jetzt, die Mühe können Sie sich sparen"
Cillian lachte. "Sei dir da nicht so sicher Derilein." sagte er und verschränkte die Arme.
Saskia schaute von Cillian zu Derek. "Was wäre das für eine Arbeit?" fragte Saskia vorsichtig.
"Oh, ich brauche sicher noch jemanden am Flughafen. Einen guten Spürhund beim Zoll"
Derek schaute zu seiner Schwester. Er wusste, dass er sein Angebot annehmen müsste.
So konnte er am Besten die Lüge am laufen halten. Er brauchte Evelyn nur zu sagen, dass
er einen anderen Platz gefunden hatte. Dann würden keine Fragen mehr gestellt werden.
Und er hätte eine fast reine Weste.
"Eine Ausbildung?" "Ja. Meinetwegen auch das" antwortete Cillian
und schaute zu Saskia. Er schob sie ein paar Meter weg und redete mit ihr.
Sie schien empört zu sein, doch nachdem sie ihren Bruder kurz angesehen hatte, nickte sie.
Sie hatte gewusst, dass die Sache tausende Haken hatte.
"Also Derek. Nächste Woche kannst du anfangen. Aber!" Derek hatte sich gerade freuen wollen,
doch er hielt inne. Was war denn noch?
"Das ist eine ziemlich teure Angelegenheit und du weißt ja besser als ich, dass das Geld nicht an Bäumen
wächst... Deshalb wirst du Jeden Tag nach deiner Arbeit zu mir kommen und meinem
Gärtner ein wenig unter die Arme greifen" Dereks lächeln verschwand.
"Na dann sind wir uns ja alle einig. Ich lass euch mal allein" Cillian stieg die Treppen hinauf
und schloss sich in seinem Arbeitszimmer ein. Er fuhr sich seufzend durchs Gesicht. Jetzt hatte
er noch einen McFadden am Hals.

Saskia umarmete ihren Bruder. "Sei doch froh" sagte sie und strich ihm über die Wange.
"Froh? Der Kerl wird mich ausnehmen! Ich bin ab sofort abhängig" erklärte er und fuhr sich
durch die Haare. Saskia versuchte zu lächeln. "Aber das warst du vorher doch auch" sagte sie
und nahm seine Hand. "Bitte Derek. Versuch es wenigstens." bat sie ihn und hob
den Rucksack auf. "Woher weiß er so viel?" fragte Derek und nahm den Rucksack an sich.
"Ich weiß es nicht. Aber das ist jetzt auch nicht wichtig, hörst du?" Saskia strich Derek die Haare ordentlich
und richtete sein verwaschenes und ungebügeltes Hemd. "Ich habe dich viel zu früh alleine gelassen"
sagte sie plötzlich, während sie das Hemd aufknöpfte und wieder richtig zuknöpfte, weil Derek
sich mal wieder mit dem falschen Knopf angefangen hatte.
"Nein hast du nicht. Rede dir das nicht ein" sagte Derek. Saskia nickte jedoch und richtete den Kragen.
"Doch. Ich habe sogar deinen Abschluss vergessen" "Ich bin nicht dein Sohn, Saskia. Ich bin dein Bruder."
versuchte Derek zu erklären und schloss sie in seine Arme.
"Trotzdem. Ich hatte die Verantwortung für dich. Wenn ich damals nicht so oft
weggewesen wäre und wenn ich nicht ausgezogen wäre, hätte ich dich besser beschützen können"
Schnell wischte sich Saskia eine Träne aus den Augen. "Stattdessen habe ich mein Leben gelebt
und zugesehen wie deins den Bach runter geht. Ich bin eine miese Große Schwester" schimpfte sie.
Derek schüttelte den Kopf. "Nein, du bist wunderbar. Nur leider ist es einfach ein kleiner Fluch der
über uns liegt. Er hindert uns daran das Richtige zu tun" Derek gab Saskia einen Kuss auf die Wange.
"Wir werden immer von irgendjemanden abhängig sein, Schwesterchen" Derek schaute sie lächelnd an.
"Das ist unser Fluch- unser Schicksal." Saskia schaute zu ihrem kleinen Bruder.
Manchmal war er so erwachsen und wusste wovon er sprach... und dann war er wieder ein dummer Teenie der
Drogen verkaufte und sich von Party zu Konzert und wieder zur Party durchschlug.
"Wenn du die Ausbildung fertig hast, kannst du dir etwas anderes suchen" sagte Saskia,
doch wieder schüttelte Derek den Kopf. "Als wenn der mich gehen lassen wird.
Ich bin selber Schuld" wieder schloss Derek seine Schwester in die Arme. "Ich werde jetzt einen
kleinen Abstecher nach Hogwarts machen. Kunden besuchen und dann vielleicht bei Evelyn schlafen."
Saskia war froh, dass Derek ihr das erste Mal sagte, was er vor hatte. Auch wenn es hieß,
dass er Drogen nach Hogwarts brachte. "Ich hab dich lieb" Derek gab ihr noch einen Kuss.
"Lass dich nicht unterkriegen." er wandte sich dann ab und verließ das Anwesen.