England » Kleines Haus

Das kleine Haus im irischen Cottage stil liegt westlich von London.
Dadurch, dass Victoria genug Geld verdient, ist dieses Haus noch nicht zerstört.
Victoria lebt mit ihrer Tochter Jill auf dem Land.
Seit dem Krieg verirrte sich kaum jemand noch hier her.

Jill rannte über die Felder und ein junges Mädchen folgte ihr.
"Tschüss Jill!" rief sie und bog an einer kreuzung nach rechts ab.
"Tschüss!" rief Jill über die Schulter und lief weiter gerade aus. Als sie über
einen Hügel lief, konnte sie schon ihr zu Hause sehen, doch als sie näher kam, wurde sie langsamer.
Was machten denn die Umzugskartons draußen?
Verwundert lief sie durch das schiefe Gartentörchen und lief durch die offene Tür hinein.
"Mom?" rief sie und schaute zu ihrer Mutter, wie sie die Teller aus dem Schrank holte und in Zeitung einwickelte
und danach in eine Kiste verstaute. "Mom was machst du da?"
Victoria schien aufgebracht zu sein und bemerkte Jill kaum. "Wir gehen" sagte sie und nahm sich den nächsten Teller.
Jill schüttelte den Kopf. "Was? Nein... nein ich will aber nicht" sagte sie und ging auf die Kiste zu.
Sie begann die Teller wieder auszupacken. "Jill hör auf, Australien hat dir doch viel besser gefallen" meinte Victoria und nahm ihr den Teller wieder aus der Hand. "Na und? Ich bin erst seit ein paar Monaten hier!"
Sie verstand ihre Mutter nicht. Was war denn passiert?
"Geh nach oben und pack deine Sachen" sagte Victoria und deutete die Treppe hoch.
Wieder schüttelte Jill den Kopf. "Nein, nein ich geh hier nicht weg" sagte sie und begann wieder einen
Teller auszupacken. "Jill!" rief Victoria nun riss ihr unsanft den Teller aus der Hand.
"Ich sag es nicht nocheinmal" sagte sie. Jill schluckte und wusste, dass es nun Zeit wurde nach oben
zu gehen und wieder einmal die Koffer zu packen. "Aber ich will nicht" flüsterte sie und senkte den Blick.
"Ich will auch so vieles nicht Jill, aber ich kann es nunmal nicht ändern" verständnislos packte Victoria die beiden
Teller wieder ein und schaute dann auffordernd zu Jill, da sie sich nicht gerührt hatte.
"Dann geh du doch nach Australien. Ich bleibe hier. In Hogwarts" Jill schaute ihre Mutter vorsichtig an.
"Ich lass dich doch hier nicht alleine, nein du kommst mit"
"Warum ziehen wir denn schon wieder um?" fragte Jill und verschränkte trotzig die Arme.
Genervt atmtete Victoria aus. "Jill stell keine Fragen, pack einfach deine Sachen"
"Immer müssen wir umziehen, warum? Ist jemand hinter uns her?"
"Nein natürlich nicht-"
"Dann können wir doch hier bleiben" meinte Jill und verstand nicht wo das Problem lag.
Wieder schüttelte Victoria den Kopf. "Nein, versteh doch, das geht nicht"
"Ich versteh es aber nicht."
"Ich hab dich schon auf einer anderen Schule angemeldet" sagte Victoria dann.
Jill starrte sie fassungslos an. "Du bestimmst einfach über meinen Kopf hinweg?"
"Ja" antwortete ihre Mutter knapp.
"Hast du denn auch schön wieder alle Lehrer gecheckt"
"Jill werd nicht frech"
"Ja dann erklär mir endlich, warum wir umziehen, warum du vor jedem Umzug so einen stress machst
und warum du einen Beschwerdebrief an meine alte Schule geschickt hast"
Jill tippte sich an die Stirn. "Dir ist schon klar, dass der Kerl gefeuert wurde"
"Er war eben nicht besonders gut"
"Aha nicht besonders gut, deshalb musstest du ihm anhängen, ein Mädchen angefasst zu haben und deshalb mussten wir auch gleich auf die andere Seite des Kontinents ziehen"
"Übertreib nicht" meinte Victoria und begann nun die Gläser in Zeitungspapier zu rollen.
Genervt atmtete Jill auf. "Hör doch endlich mal auf zu packen und hör mir zu" bat sie.
Für einen Moment hielt Victoria inne und schaute Jill an. "Ich möchte hier nicht weg
und wenn dann möchte ich mir aussuchen wohin wir ziehen... wie wäre es mit Irland? Das ist
weit genug von hier entfernt"
"Kommt garnicht in Frage! Es war sowieso ein Fehler hierzukommen" gereizt wickelte Victoria ein Glas in Zeitungspapier. "Du ziehst mit nach Australien
ob es dir nun passt oder nicht"
"Aber ich will nicht nach Australien!"
"Jill halt die Klappe und pack deine Sachen!" wütend schaute Victoria ihre Tochter an.
Diese stand wie angewurzelt da. "Du bist wie dein Vater" sagte sie dann abwertend und Jill blieb die Spucke weg.
"Ich bin... was?" noch nie zuvor hatte ihre Mutter sie mit ihrem Vater verglichen...
"Wie ist er?" fragte sie sofort und trat näher. "Mom erzähl mir wer er ist, wie er ist... wie er heißt"
Victoria schaute Jill an und bereute es diesen Satz überhaupt gesagt zu haben.
"Er ist Stur, viel unterwegs, hat kaum Zeit" zählte sie auf und Jill verdrehte wieder die Augen.
"Das sagst du jedes mal, wimmel mich nicht ab... ist er hier? Hier in England?" fragte sie weiter und war
ganz aufgeregt. "Nein ist er nicht, ich sagte doch, er ist sehr beschäftigt und immer woanders"
"Wie heißt er?" fragte sie weiter.
"Weiß ich nicht" log Victoria und Jill schuate sie verblüfft an. "Er hat uns verlassen, als ich mit dir schwanger war"
log sie wieder und packte weiter. Gekränkt senkte Jill den Kopf. "Also wollte er mich nicht?" fragte sie leise und war
den Tränen nahe. Der Businessmann aus ihren Gedanken verpuffte und hinter ließ nichts als Enttäuschung.
"Er hatte nunmal keine Zeit für dich. Du Hättest seiner Karriere im Weg gestanden"
Jill sagte nichts mehr. Die Worte schmerzten. Jedes einzelne Wort zerstörte ihre Illusion von ihrem perfekten
Wunsch Vater. "Wahrschienlich hat er längst eine neue Familie." sagte Victoria und klang nun selbst ein wenig
traurig. Jill jedoch schlug sich die Hände auf die Ohren und rannte aus dem Haus.
"Jill?" Victoria legte das Glas weg sah vom Fenster aus, wie Jill auf den Wald zurannte. "Jill!" rief sie
und lief schnell zur Tür, jedoch sah sie nur noch, wie ihre Tochter hinter dem Hügel verschwand.

Es hatte zwei Tage gedauert, bis John das Haus ausfindig gemacht hatte.
Mit seinem Auto fuhr John auf eine unbefestigte Straße und konnte nicht glauben, wie abgeschieden
Victoria mit Jill lebte. Nach einer Stunde, hatte er das Haus gefunden, jedoch auch nur
mit der Hilfe von einem älteren Ehepaar, das ihm den Weg gewiesen hatte.
Vor dem kleinen Haus hielt er an und atmtete tief durch.
Er zögerte nur einen kurzen Moment, dann stand er auf und lief durch den Vorgarten.
John klopfte, erst leise und dann lauter. Als niemand antwortete, drückte er die Klinke runter und
zog die Augenbrauen zusammen, als sie sich mühelos öffnen ließ.
Wieder atmtete John tief durch und trat ein. Es stand leer.
"Jill?!" rief er und lief durch die leere Küche und strich über die Anrichte.
Lange stand dieses Haus noch nicht leer.
"Sie ist nicht hier"
John hielt in der Bewegung inne und es fühlte sich an, als würde ein Blitz durch sein Körper zucken.
Langsam wandte er sich um und schaute Victoria an.
Sie stand da, hatte die Arme verschränkt. "Wo ist sie?" fragte John. "Wo ist meine Tochter?" fragte er weiter,
als Victoria nicht antwortete. "An einem sicheren Ort, wo du ihr nicht wehtun kannst. Wo du sie
nicht schon wieder enttäuschen kannst"
John schüttelte den Kopf. "Frag mal lieber deinen Ex-Geliebten, ob er ihr wehgetan hat"
"Tut mir Leid, das geht nicht er wurde ermordet" antwortete Victoria darauf nur und
begann zu lächeln. "Sei doch froh. Du kannst tun und lassen was du willst. Du kannst Reisen wohin
du willst" John schüttelte über ihre Worte den Kopf.
"Und wenn ich das garnicht will?" fragte er. "Was ist wenn ich nicht verreisen will und nicht
tun und lassen will, was ich möchte?"
Victoria zuckte mit den Schultern. "Du hast kein Kind, also tu dir keinen Zwang an"
"Ich habe ein Kind" verbesserte John sie. "Was hast du ihr über mich erzählt?"
Mit ihren Fingern fuhr sie sich durch die langen Haare.
"Die Wahrheit" antwortete sie dann. "Du hast mich sitzen lassen, als ich schwanger war,
weil Jill einen Strich durch deine Karriere gezogen hätte"
"Das ist nicht wahr" sagte John und schüttelte den Kopf.
Victoria ging auf ihn zu. "Doch John. Mag sein, dass du die ersten drei Jahre miterlebt hast,
doch du warst nur mit deiner Arbeit beschäftigt. Weißt du noch, als du von deiner Reise nach Hause
gekommen bist und ihren Geburtstag verpasst und vergessen hast?"
John schaute weg. "Das war einmal"
"Einmal von Zweimal" sagte Victoria und schaute ihn an. Sie legte eine Hand auf seine Wange
und zwang ihn so sie anzusehen. "Gib es endlich zu John. Du bist kein Vater und du wirst
nie ein guter Vater sein. Sieh ein, dass du niemals eine Tochter hattest"
Mit diesen Worten drehte sich Victoria um und verschwand aus dem Haus.
John schaute ihr nach, doch als er ihr nachging, sah er nurnoch, wie ihr Auto hinter einem
Hügel verschwand. Wütend schlug John einmal gegen den Türrahmen und lief dann auf sein Auto zu.
Wütend und verzweifelt schlug er auf das Lenkrad ein und wusste nicht mehr weiter.
Er den beiden doch nur ein gutes Leben bieten. Seufzend startete er den Motor und fuhr zurück.
Seine Suche begann wieder von vorne, doch aufgeben würde er nicht. Das war auch Victoria klar.

Das kleine Haus stand lange leer, jetzt hatte sich endlich jemand gefunden, der
es übernahm. Das Haus war mehr für den Sommer bestimmt, da der Ofen sehr klein war
und es überhaupt nicht isloiert war.
Rasmus wusste, dass er sich einen Eisblock ausgesucht hatte, doch die Miete war niedrig
und es war weit weg von einer großen Stadt. Hier hatte der junge Mann seine Ruhe.
Rasmus betrat das Haus und schaute sich um. Der Holzboden knarrte unter seinen Schuhen
und er konnte den Wind durch die Fenster pfeifen hören.
Er schloss hinter sich die Tür und ging in die offene Küche, die direkt rechts von der Tür war.
Links war das Wohnzimmer und gerade aus eine Holztreppe, die nach oben führte. In ein Schlafzimmer
mit kleinem Badezimmer. Neben der Treppe waren zwei Türen nebeneinander. Eine war
eine 'Rumpelkammer' und die andere führte in ein Badezimmer.
Rasmus drehte den Wasserhahn auf. Der Hahn spuckte, gurgelte und ließ dann das kalte Wasser
laufen. Rasmus stellte das Wasser auf warm, doch er wartete vergebens auf ein wenig warmes Wasser.
"Kalt Duschen hat noch niemandem geschadet" murmelte er und drehte seufzend den Hahn wieder zu.
Er schaute sich in dem Haus um. "Ich brauch nen Fernseher" murmelte er und verließ das Cottage wieder.

Die Sonne schien durch die Fenster und im Schein konnte Rasmus, der am Küchentisch saß,
den Staubflocken beim Tanzen zusehen. Nachdenklich trank er einen Schluck von seinem
Kaffee und betrachtete dann die Fenster. Er hatte sich mit dem Vermieter einigen können,
die Fenster zu erneuern und das Dach ein wenig abzudichten. Natürlich
musste er dreiviertel der Kosten bezahlen, doch das war ihm egal. Er hatte genug Schulden
auf ein paar mehr oder weniger kam es da -seiner Meinung nach- nicht an.
Er beobachtete einen Fleck am Himmel, der immer größer wurde. Schließlich stand er auf und öffnete das
Fenster. Wenig später flatterte eine Eule herein und Rasmus nahm ihr den Brief aus dem Schnabel und warf
ihr einen Eulenkeks hin. "Den letzten. Genieß ihn" meinte er und öffnete dann den Brief.
Stumm las er ihn durch und schaute dann zur Eule. "Dein Besitzer ist ja so charmant"
er drehte den Brief um. Etwas unbeholfen und langsam schrieb er etwas drauf und schickte die Eule dann wieder
weg. Mit großen Zügen trank er seinen Kaffee leer und diappierte.

Julio stieß die Tür auf und trat in das dunkel Haus. "Harsen!" rief er und oben ging das Licht an.
Schnell rannte Rasmus die Treppe hinunter und zog Julio unsanft aus der Tür raus.
Er fing sich dafür einen Schlag ins Gesicht ein. "Was soll das?" wütete Julio und wollte wieder
in das Haus, doch Rasmus hielt ihn an. "Nicht, bitte." sagte er und langsam verstand Julio.
"Also entweder ist dein Freund da oben oder deine Geliebte" überlegte er und schaute nach oben,
doch das Fenster war dunkel. "Hat er zugestimmt?" fragte Julio etwas leiser und
Rasmus zögerte. Als Julio schon genervt ausatmen wollte, beeilte sich Rasmus mit dem
reden. "Nunja... nicht freiwillig" erklärte Rasmus und schaute kurz nach oben.
"Er weiß nichts davon" Julio klopfte Rasmus auf die Schulter und nickte leicht.
"Es ist schließlich auch nur ein zwischen Lager" Julio disappierte plötzlich und Rasmus
blieb alleine zurück. Er fuhr sich durch die kurzen Haare.
"Was habe ich getan" flüsterte er in die Nacht hinein und ging wieder zurück ins Haus.
Wie vom Donner gerührt blieb er stehen, als er sah, dass Cliff auf seinem Sofa saß.

"Cliff" mehr brachte Rasmus vor Überraschung nicht heraus. "W-wie lange sitzt du da schon?"
Cliff schien einen Moment zu überlegen und schaute ihn dann an. "Seit... ein paar Stunden.
und gestern auch..." erklärte er und zog an seiner Zigarette.
Rasmus starrte ihn an. Er hatte ihn nicht bemerkt. Hatte Julio ihn gesehen? Hatte er Julio gesehen?
Hatte er was gehört? Wenn ja, hatte er es verstanden?
"Wie geht es eigentlich Russel" fragte Cliff plötzlich. Er schien unnormal klar im Kopf zu sein und
misstrauisch ging Rasmus auf ihn zu. "Gut... glaub ich" fügte er schnell hinzu und hob eine
Augenbraue, als Cliff leicht nickte. "Rasmus, für wie gestört hälst du mich?" fragte Cliff und stand auf.
Er ging auf seinen Freund zu und schaute ihm in die Augen. Da sie gleich groß waren, war dies
kein Problem für Cliff. "Ein Zwischenlager... aha... dass du etwas nicht umsonst machst, weiß ich
seit ich dich kenne. Was lagert ihr in diesem Moment in meiner Wohnung?"
Rasmus blintzelte und verstand nicht. Es war, als wäre Cliff wieder der alte.
Cliffs Hand zuckte und Rasmus ging einen Schritt zurück. "Nichts" sagte er schnell und
wich wieder einen Schritt zurück, als Cliff auf ihn zu ging.
"Na schön!" rief Rasmus und Cliff zuckte leicht zusammen. "Medikamente" Rasmus verschränkte die Arme.
"Medikamente? Etwa die hier?" Cliff ging zum Tisch und hob eine Spritze hoch.
Rasmus Magen zog sich zusammen, als er eins und eins zusammenzählte.
"Cliff, du hast doch nicht-" begann er, doch er brach ab und fasste sich an den Kopf.
"Schei*e man, weißt du eigentlich was das ist?!" rief er und riss ihm die Spritze aus der Hand.
"Seit wann nimmst du diesen Schei*?" Er starrte Cliff an, doch dieser wandte den Blick ab.
"Monty-" "Cliff" verbesserte Cliff ihn sofort und schaute ihn wieder an.
"Nein, im Moment bist du Monty. Das Zeug macht dich wieder zu- Lass einfach die Finger von diesem Zeug, okay?
Es ist nicht gut für dich!" Cliff schaute Rasmus nach, wie er in die Küche lief und die Spritze
in dem Mülleimer verschwinden ließ. "Nimmst du es?" fragte Cliff trocken.
Schnell schüttelte Rasmus den Kopf. "Nein" "Warum dealst du damit?"
Rasmus hielt inne. "Weil ich Schulden habe" gestand er und lief auf seinen Wohnzimmerschrank zu.
"Bei dem Kerl, der gerade reingekommen ist?" fragte Cliff und lief auf den Kühlschrank zu.
Seufzend nickte Rasmus. "Ja. Deshalb arbeite ich für ihn"
"Und deshalb hast du mich hintergangen" fügte Cliff nüchtern hinzu und warf ein Fertiggericht in die Mikrowelle.
Er lehnte sich an die Anrichte. "Wann hast du das Zeug genommen?" fragte Rasmus irgendwann und Cliff
zuckte mit den Schultern. "Als du nach oben gegangen bist" Rasmus war einen Blick auf die Uhr.
Das war vor ein paar Stunden gewesen. Er seufzte leicht. "Bereite dich auf die Kopfschmerzen vor"
"Woher-" "Bereite dich einfach drauf vor." Rasmus setzte einen Topf mit Wasser auf und kramte eine
Packung Nudeln hervor. Eine Weile schwiegen die beiden. Dann brach Rasmus die Stille.
"Es tut mir Leid Cliff. Ich hätte dich Fragen sollen"
Cliff saß am Tisch und hatte den Kopf auf die Tischplatte gelegt. Er zuckte kraftlos mit den Schultern.
"Ich wünschte es wäre alles wie früher" sagte er leise in die Stille hinein. Dann setzten die
Kopfschmerzen ein. Cliff verzog das Gesicht.
Verwundert stellte Rasmus ihm den Teller mit Nudeln hin. "Warum warst du so überrascht, als ich die
gesagt habe, dass du Kopfschmerzen bekommst? Du nimmst es doch seit zwei Tagen"
Cliff sagte nichts darauf, sondern hielt seinen Kopf fest.
"Ah verstehe, du hast einfach nachgelegt. Ohne zu Fragen" Rasmus stellte ihm ein Glas Wasser
hin. Er lehnte sich an die Anrichte und überlegte, was er noch tun konnte.
"Ich glaube mein Schädel platzt gleich" murmelte Cliff und begann von den Nudeln zu essen.
Rasmus klopfte ihm auf die Schulter. "Das geht vorbei. So wie alles im Leben"
mit diesen Worten ließ er ihn allein.

Als Rasmus am nächsten Tag in die Küche kam, saß Cliff wieder auf dem Sofa und starrte ins Leere.
"Cliff, wie hießen deine Eltern?" fragte Rasmus und hielt sich am Geländer fest.
Kraftlos schloss Cliff die Augen und ließ den Kopf hängen. "Warum fragst du?...
Immer wieder diese Fragen... Als wenn ich sie vergessen würde..." murmelte er und zuckte zusammen,
als Rasmus sich neben ihn setzte. "Russel arbeitet auch für Julio" beantwortete Rasmus die Frage, die
er zuvor in der Nacht nicht richtig beantwortet hatte. "Was interessiert mich Russel" murmelte Cliff
und zog an seiner Zigarette. "Ich geh wieder zurück in meine Wohnung."
"Die Medikamente-" "Drogen" Rasmus nickte kurz. "Ja... sie sind weg. Du brauchst keine Angst zu haben,
dass die Polizei bei dir vorbeikommt" Cliff stand auf und nickte leicht. "Zu spät"
Er nahm sich Rasmus' Mantel und
verließ die Wohnung.

"Tadaaa!" ein junger Mann stand plötzlich im Wohnzimmer von Rasmus' Haus
und hielt feierlich den zu einer Blume gefalteten Brief in die Luft.
Keine drei Sekunden später hatte Rasmus sich auf ihn geworfen.
Beide Männer langen auf dem Boden und Rasmus versuchte seinem Kollegen
den Brief abzunehmen, doch dieser wollte diesen noch nicht freigeben.
"Sieht übrigens scharf aus... habt ihr schon-" "Gib her!" rief Rasmus und
streckte seinen Arm aus. Der junge Mann befreite sich und sprang auf.
Wenig später jagten Uhu und Elster durch das Haus. Kreischend begannen die beiden
eine Verfolgungsjagd, bis der Uhu irgendwann auf das Sofa viel und sich zurück verwandelte.
Rasmus riss ihm den Brief aus der Hand und und rollte kurz mit seinen Schultern,
um sich zu entspannen. "Die diebische Elster hat ihren Schatz bekommen" kommentierte der
junge Mann und disappierte. Wütend starrte Rasmus auf den Fleck, wo sein Kollege vor ein paar
Momenten noch gesessen hatte und las den Brief durch.
Lächelnd nickte er und disappierte dann auch.