England » [Wäscherei] Familie Weston

Hier ist die Wäscherei der Familie Weston.

Sean stand in der Wäscherei am Bügelbrett und bügelte die weißen Hemden eines
Kunden. Neben ihm standen noch zwei Körbe.
In einer Ecke der Wäschrei stand noch sein Rucksack mit den Schulsachen drin.
Er war direkt nach der Schule hierhergekommen und zu helfen.
Sorgfältig knöpfte er das Hemd wieder zu und hängte es mit einem Kleiderbügel an eine Stange.

[Soo, ich fahre einfach mal fort]

In der hintersten Ecke des Raumes presste sie Louanne an die Wand. Einige Waschmaschinen waren im Betrieb. Ein paar sogar im Schleudergang.
Dementsprechend laut war es, sodass Sean seine Schwester nicht hörte. Auf leisen Sohlen schlich sie weiter an ihn heran
und entdeckte dabei seinen Rucksack. Mit einer schnellen Bewegung war dieser geöffnet und eine Menge wässrige Erde hineingefüllt worden.
Dazu noch ein paar Rattenexkremente und schon war Sean's Überraschung fertig. Ansich war er selbst dran schuld.
Schließlich hatte er sie heute in der Schule an den Direktor verfiffen und deswegen musste sie jetzt jeden Tag Nachsitzen.
Rache ist süß mein Lieber dachte sie finster und schlich sich weiterhin an Sean heran. Als sie nur noch einen halben Meter von ihm entfernt stand,
strich sie mit ihrem Zeigefinger seinem Nacken entlang. An ihren Fingerkuppen befand sich eine schmierige Flüssigkeit,
welche mit etwas Juckpulver vermischt war. Demzufolge würde Sean sich nicht nur erschrecken, nein,
die ganze Nacht würde er noch seinen Spaß an dem Zeug haben. ,,Seanchen, ich habe dir doch vorhin auf dem Schulhof gesagt,
dass du dich nicht vor mir verstecken kannst.'' flüsterte sie zuckersüß in sein rechtes Ohr.

[ Angst. xD]

Sean hatte von Louannes 'Streich' nichts mitbekommen, da er kontzentriert gebügelt hatte,
damit ja keine Falten in die Hemden kamen.
Als sie ihm plötzlich am Nacken entlang strich, sprach er zurück und das Bügeleisen fiel zu Boden.
Sofort fasste er mit einer Hand in seinen Nacken und verzog das Gesicht.
"Hör mal, ich habe dich nicht verpfiffen, ich bin doch nicht lebensmüde!" sagte er und
war ein wenig panisch. Jeder wusste, dass Louanne eine verrückte war, dementsprechend,
konnte der Direktor selbst darauf gekommen sein, wer dieses Streich gespielt hatte
oder jemand anderes hatte es getan. Jemand der Sean ganz gewaltig hassen musste.
"Lass mich in Ruhe das zu Ende machen, bitte" sagte er und begann bereits sich zu kratzen.
"Sonst wird Dad sauer"

[Haha :'D ]

Ein amüsiertes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sich Sean erschrak. Ja, diese Reaktion hatte sie erwartet,
aber es würde noch lange nicht vorbei sein. Schnell fuhr Louanne um Sean herum und hob das Bügeleisen auf.
Ihr Bruder flüchtete sich derweilen in Ausreden, welche sie ihm nicht abkaufte. Bei ihren Eltern hätte diese Masche sicher gezogen,
doch bei ihr traf er nur auf taube Ohren. So verhielt er sich immer, wenn sie ihn zur Rede stellte. Mit einem fiesen Grinsen hielt sie das Bügeleisen hoch.
,,Ach Seanchen, vorbildlicher, spießiger Sean. Denkst du etwa ernsthaft, dass ich dich in Ruhe lasse, nachdem ich 2h Nachsitzen musste?
Und mit Dad brauchst du mir auch nicht kommen. Es wird sowieso wie ein Unfall aussehen..'' In ihren Augen blitzte etwas bösartiges auf.
Langsam nährte sie sich mit dem heißen Bügeleisen Sean. Wo würde ihm eine Narbe gut stehen. An der Wange? Am Arm?
Seine Schreie würde man nicht hören. Dafür befanden sich schon genügend Waschmaschinen im Schleudergang. 10 Minuten hätte sie mindestens Zeit.
Nur ein Kunde könnte ihn womöglich retten, doch dieses Risiko musste sie eingehen. Zu Hause würde sich ja dann auch noch eine Gelegenheit bieten.

[HILFE!! ]

Sean betarchtete das Bügeleisen und schaute dann zu Louanne, als
hätte sein letztes Stündlein geschlagen. "H-hey... mann kann doch über alles reden"
sagte er und ging Schritt für Schritt zurück, während sie auf ihn zu ging.
Er schaute sich um, schuate sich nach einem Fluchtweg um, doch es schien aussichtslos.
Hinter ihm die Wand, neben ihm die Kleiderständer und auf der anderen seite neben ihm, die Waschmaschinen.
"das hast du nicht wirklich vor" sagte er ein wenig ängstlich.

[ ich weiß gar nicht wovon du sprichst xD ]

,,Reden?'' Louanne lachte auf. ,,Nein, ich lass lieber Taten sprechen.'' Genüsslich drängte sie Sean weiter in die Ecke.
Kesselte ihn ein, labte sich an seinem angstverzerrtem Gesicht. Hach, Rache war wirklich süß. Und es bereitete ihr so viel Spaß.
,,Doch doch. Ich bekomme immer, was ich will. Und momentan will ich dich. Ich will sehen wie du leidest. Sehen, wie deine Haut verbrennt.
Versuch gar nicht zu entkommen. Du hast keine Chance..'' Fast schon hysterisch Lachend schoss das Bügeleisen auf ihren Bruder zu.
Louanne hatte Seans Wange anvisiert. Dort würde sich schon bald ein dicker Strich entlang ziehen. Wenn sie ihn auch nicht richtig getroffen hatte,
wurde er zumindest gestreift. Dessen war sie sich sicher. Dafür hatte sie schon zu viel geübt. Mit den Ratten unten in der Grube.
[Entscheide du, wie viel Glück Sean hatte :'D]

Für Sean ging das alles zu schnell. Er versuchte auszuweichen, doch er spührte
das heiße Bügeleisen an seiner Wange. Nur kurz. Es hatte ihn nur gestreift, doch der Schmerz
war enorm. Er shcrie auf, kniff die Augen zusammen und presste seine Hand auf seine rechte Wange.
"Spinnst du? Sag mal hast du sie nicht mehr alle? Du bist krank."
Sean murmelte vernichtende Schimpfwörter vor sich her, während er sich zwang die Tränen
der Wut, der Verzweiflung und des Schmerzes zurückzu halten.
Niemand würde ihm helfen. Niemand würde ihn trösten. Seine Eltern hatten alle Hände
voll damit zu tun, dass Daniel und Louanne still waren und außerdem hatte sein Vater noch
die Wäscherei. Sean hatte oft darüber nachgedacht einfach wegzulaufen, doch er konnte
seine Eltern mit der Last nicht alleine lassen.
Das alles Schoss durch Seans Kopf, wärend seine Wange wie Hölle brannte und er seine
Schwester über alle Berge wünschte. Schnell schnappte er sich das Bügeleisen, zog
an dem Kabel, sodass der Stecker aus der Dose rutschte und ließ es wieder los.
"Du gehörst in die Klapse" murmelte er verächtlich und schüttelte den Kopf.
Manchmal hatte er das Gefühl, dass er adoptiert wurde. Oder wünschte er es sich, weil er
in eine andere normale Familie wollte?

Darleen tauchte mit Marlon bei der Wäscherei auf.
"Willst du vielleicht kurz mit reinkommen? Vielleicht ist ja mein Dad da", sprach sie und lugte durch das Schaufenster.
Nanu, niemand zu sehen. Wo waren die denn alle? Oder war heute vielleicht gar Feiertag?
Nein, quatsch, das hätte sie gewusst. Und dann hätte zudem auch eine Notiz an der Ladentür gehangen.
"Hmm..", murmelte sie misstrauisch und betrat daraufhin die Wäscherei, wobei die Türglocke läutete.
"Mommy? Dad? Ich bin wieder zurück!"
Darleen war nämlich für einige Monate auf Sprachreise gewesen, die sie sich von ihren Nebenjobs zusammengespart hatte.
"Hallo? Ist hier niemand?"
Darleen trat hinter die Theke und in den nächsten Raum, in dem sie Louanne und den kleinen Sean entdeckte.

Seans Kommentare prallten an Louanne einfach ab. Diese Phrasen hatte sie schon von jedem gehört, für dies war das schon alltäglich.
,,Hach, muss der kleine Sean denn jetzt etwa weinen?'' fragte sie im herablassendem Ton und kniff ihm in die Wange.
Ja, immer weiter rein ins Fleisch.. Dabei bemerkte sie nicht, wie er den Stecker von dem Bügeleisen entfernte.
Aber dies war auch nicht unbedingt wichtig, die Restwärme würde noch ausreichen um einige Verbrennungen hervorzurufen.
Gerade als Louanne zum zweiten mal das Gerät Seans Kopf gefährlich nah kommen lassen wollte, klingelte die Ladentür.
Mist! Wieso kommt ausgerechnet jetzt ein Kunde! Der vermießt mir den gesamten Spaß. Mit einem deutlich enttäuschten Gesichtsausdruck
erhob sich Louanne und drehte sich um. Dabei warf sie ihrem Bruder einen vielsagenden Blick zu. Überrascht lauschte sie der Stimme
und erkannte diese sogar. Es war ihre Schwester Darleen. Na super, ist die also auch wieder da.. Stöhnend verdrehte sie die Augen.
Im Moment wusste sie nicht was schlimmer war, ihre große Schwester sehen zu müssen oder nicht weiter an Sean herumexperimentieren zu können.
Mit verschränkten Armen und dem Bügeleisen in der Hand begrüßte Louanne mürrisch Darleen, welche gerade den Kopf zur Tür hereinsteckte.
,,Musst du ausgerechnet jetzt kommen? Mum und Dad sind nicht hier, also kannst du auch gleich wieder gehen.
Sean und ich haben noch etwas zu klären'' sagte sie mit einen breiten Grinsen auf den Lippen.

Sean hätte Louanne eh von sich gekickt, doch dies war nicht nötig.
Er hörte die Stimme seiner Schwester und beinahe hätte er sich vor
Glück gegen die Wand hinter ihm gelehnt. Seine Wange brannte und er hatte das Gefühl,
dass dieser Schmerz ewig anhalten würde. Er sprang dann auf, rannte an Louanne vorbei,
rempelte sie an und schnappte sich seine Tasche. Den Dreck ließ er drin, schließlich
brauchte er Beweise damit sein Vater ihm etwas Geld gab um neue Bücher zu holen.
Er machte sie schnell zu, umarmte seine Schwester und drückte sich schützend an sie.
"Ich freu mich dich zu sehen, wir sehen uns heute Abend" kurz schaute er zu Marlon hoch
und dann zu seiner Schwester. "Ich muss mich vor der Irren in Sicherheit bringen" flüsterte er.
Schnell verschwand er aus der Tür und war verschwunden.

Marlon hatte Darleen natürlich die Tür aufgehalten und hatte sie zu erst eintretten lassen.
"Ja, ich warte" antwortete er ihr.
Er fand die Wäscherei super, sie machte einen guten Job, da sie auch schwirige Flecken
aus seinen Hemden herausbekam. Mit gehobener Augenbraue schaute er zu Sean, wie er
auf sie zugerannt kam. Er sah aus wie ein gehetztes Reh, was vor einem Jäger davon rannte.
Er schaute dem Jungen hinterher und wandte sich dann zu Louanne um. Beinahe wäre er
bei ihrem Anblick kurz zusammen gezuckt.

Darleen machte sich wenig aus Louannes Begrüßung.
"Ich freue mich auch, dich zu sehen", sprach sie und blickte an ihr vorbei, zu Sean.
Als sie dessen Wunde an der Wange erkannte, wurden ihren Augen größer.
Doch noch bevor sie ihn darauf ansprechen konnte, verabschiedete sich ihr kleiner Bruder und eilte davon.
"Louanne, das kann doch nicht dein Ernst sein!", schimpfte sie. "Hast du ihn etwa so zugerichtet?"
Die Augen des sonst so ruhigen Mädchens funkelten.
Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um, ging an Marlon vorbei, zog ihn mit und schnappte sich an der Theke das Telefon.
Sie wählte die Hausnummer ihrer Familie und ließ es läuten.

Mit einem Grinsen auf den Lippen ließ sie Sean davoneilen. Sie wusste, dass er sich nicht verstecken konnte.
Nichts und niemand könnte Louannes Plan zunichte machen. Nur ein bisschen hinauszögern,
wenn ihr Vater irgendwelche Strafen aufbrummte und Sean schützte. Doch irgendwann würde Sean einen Fehler machen
und dann wäre sie auch schon zur Stelle. Der Weg von seinem Zimmer zur Toilette würde schon reichen.
Soll er doch nur rennen. Ich kriege dich Sean, verlass dich drauf.. Marlon ignorierte Louanne vollkommen, doch es erfreute sie,
dass er einen gewissen Respekt vor ihr hatte. Das war ihr auch nur recht. Trotzig blickte sie zu ihrer großen Schwester und zuckte mit den Schultern.
,,Und was ist, wenn ja?'' fragte sie im gelangweilten Ton und stellte das Bügeleisen beiseite. ,,Er hatte mich provoziert, selbst Schuld.''
Schulterzuckend wandte sie sich wieder zu Darleen, welche gerade zur Theke lief. ,,Ja, mach ruhig.
Ruf bei Dad an und beschwer dich!'' rief sie ihr laut hinterher, währenddessen sie eine Waschmaschine präparierte.

Doch Darleen wank ab.
"Sei lieber ruhig, Louanne!", sprach sie, doch sie schrie nicht, oder wurde sonderlich lauter als sonst.
Weiterhin wartete das Mädchen ab, dass jemand am anderen Ende den Hörer abnahm.

"Erzogen hat man dich wohl nicht" kommentierte Marlon und
schüttelte über Louanne den Kopf, wäre sie seine Tochter, hätte
sie mit Sicherheit schon längst gelernt, dass man so nicht mit älteren redete.
Geduldig blieb er neben Darleen stehen und schaute sich währendessen ein wenig um.