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Das Klassenzimmer war leer und eine flackernde Kerze erhellte das Klassenzimmer.
Kalif, Chan, und Chajek hatten sich hier versammelt und sassen in der Runde.
Tiago stand an der Ecke und mit verschränkten Armen beobachtete er die Szene ruhig.
In ihrer Mitte das Schreibpult und oberhalb stand die weisse Kerze die wild das Feuer tanzen liess.
Die drei sahen sich ruhig und wachsam in die Augen.
Es lag nur so Spannung in der Luft!
Niemand wagte sich die Stille zu brechen und das Wort an sich zu reissen.
Schliesslich begann dann Kalif nach einem tiefen Seufzen.
"Hach", er schloss seine Augen bekümmert und dabei zog sich ein ernster Faltenstrich über seine Stirn.
"Lieber und ehrenwerter Edo.
Wenn du deinen Onkel bloss hören könntest", begann der alte Vampir.

Chajek blickte Kalif erwartungsvoll an und liess nicht mehr den Blick von ihm.

Es war für Aussenstehende wohl eine eigenartige Zeremonie.
Drei Leute in unterschiedlichem Alter um einen Tisch in mitten einer flackernden Kerze und ein junger Bursche der nicht weit von dem Drio an der Wand stand und das ganze beobachtete.

"Heute ist der Tag an dem du vor einem guten Jahrhundert geboren wurdest.
Wenn nicht schon zwei..."

Chan schwieg und senkte gedankenverloren seinen Blick.
Zwei Jahrhunderte?

"Heute wollen wir dich gebühren und feiern, denn in unseren Herzen wirst du immer bei uns sein", Kalif schloss seinen Mund und er machte eine eingehende Pause.
"Die Macht Otopias ist gleich zu bezwingen wie einen Berg auf Knie", diktierte der alte Mann und er schien friedlicher zu werden.
Ja schon stolz wirkte er für einen Moment.

Chajek blickte fragend auf und er sah dabei zu Chan, der schweigend vor sich hinblickte.
Dieser schien wohl eindringlich über das Geschehene zu grübeln.
Und doch noch eine letzte Hoffnung zu finden, etwas das für ein Lebzeichen Edos sprach.

"Für einige warst du ein Feind, für andere ein Freund", fuhr Kalif bestimmt fort.
"Doch für mich Edo, wirst du immer mein Neffe sein, mein Schüler sein UND", Kalif hielt inne und öffnete seine Augen.

Chajek blickte mit leuchtenden Augen zu Kalif, ja schon fast fassunglos, er spürte wie sein eigenes Herz rassend schneller schlug.
Jah was denn UND?
Zum Teufel auch! Und selbst wenn es am Ende noch Mirandas regnen würde, was war denn das entscheidende Und?

Chan schluckte und er blickte auf, wachsam blickte er Kalif nun auch an.
Auch er wollte erfahren was es denn war.

Auch Tiago blickte gespannt zu Kalif und wollte hören wie er denn endete.

"Der einzig..."
Chajek lehnte sich von seinem Stuhl weiter vor zu Kalif.
Jah?
Einzig?
Weiter?
"wahre...", Kalif machte erneut eine entschiedene Pause, ohne wahrzunehmen wie der kleine an seinen Lippen hängte.
Samt dem Stuhl lehnte sich Chajek vor Spannung vor.
"Merchist des Königs", endete er und Chajek knallte mit seinem Stuhl direkt zu Boden auf die Nase. xD
Kalif blickte ermahnend zu Chan.
"Er war ein guter Neffe gewesen und hat dem König stehts treu gedient.
Ich weiss er hatte in seinem Herzen viele Fragen noch offen und vieles hätte er noch vor seinem Tod abschliessen können."
Chan erwiderte Kalifs Blick mit bitterem ernstes, er fühlte sich schuldig.
Er war damals auch dort gewesen, hätte er sich doch damals gestellt und nicht so einen Käse geredet.
"Verdammt!", quitschte Chajek und schmerzend rieb er seine rotgewordene Nase.