RE: Ankunft - 8

"Bin von der Schule geflogen...
Man wollte mich nirgendwo mehr aufnehmen und deshalb bin ich jetzt hier...
Na, hast du all deinen kleinen neuen Freunden schon von deinem Geheimnis erzählt?
Du bist hier bestimmt voll der Außenseiter, oder?"
Jay stellte sich vor sie.
Er überagte sie um ein kleines Stück.

"Nein KEINER weiß es.
Außer ein paar die sich an Vollmond in den Wald geschlichen haben und einem dem ich es erzählt habe"
erklärte sie. "Und das soll auch bitte so bleiben!"
Sie wurde ruhiger.
"Wie gehts ihm?" sie meinte damit ihren Adoptivvater Johannes.

"Deinem Dad? War ganz schön sauer auf dich...
Aber dann hat er sich wieder eingekriegt...
wir reden nicht mehr über dich." Jay zuckte mit den Schultern.
"Wenn du meine Meinung hören willst:
Du bist ziemlich undankbar gewesen...nach allem was er für dich getan hat."

"Was er...!" Sue sah ihn entgeistert an. "ER hat mich zu dem gemacht was ich jetzt bin!
Ok es war nicht ok, das ich gegangen bin... aber ich habe ihm doch einen
Brief hinterlassen"
Sue wurde traurig. Sie war doch sein ein und alles gewesen...
Warum hatte sie ihn sitzen gelassen?

"Da saßt du also...mutterseelenallein im Wald...
und er hat dich bei sich aufgenommen!
Und du hast dich bei ihm durchgefuttert und bist dann weg...
von einem Brief weiß ich nichts.
Wie du dir sicherlich vorstellen kannst redet er nicht allzugerne darüber."
Jay sah sich um.
"In welchem Haus bist du?"
Er wechselte oft einfach so das Thema.
Sein Gesichtsausdruck war wieder milder geworden.

Sue senkte den Blick.
"Slytherin" murmelte sie.
"I-Ich muss weg... was erledigen"
sie drehte sich um und lief los.

"Ich auch!", rief er ihr noch hinterher.
Jay glaubte allerdings nicht, dass sie ihn noch gehört hatte.
Deshalb lief er ein paar Schritte weiter.
Hoffentlich kamen hier noch ein paar andere Schüler vorbei.

Warum war er hier?
warum redete er ihr wieder das schlechte gewissen ein, was sie doch gerade erst überwunden hatte?
Sie drehte sich zu Jay.
"Warst du im Wald? In jener Nacht?" rief sie. sie meinte die vollmond nacht in der Sue im Wald das Wolfsrudel getroffen hatte.

"Ich hatte Hausarrest...", sagte Jay ruhig.
"Und die anderen wollten nicht drüber reden...
Was ist passiert?" Er machte einen Schritt in ihre Richtung.

Sue kam wieder auf ihn zu.
"Wer waren SIE?" fragte Sue aufgelöst.

"Na die anderen! Meine Kumpels!
Du weißt schon! Unsere Clique.
Wir treffen uns oft und machen irgendwas..."
Er verdrehte leicht die Augen.

Sue sah ihn entgeistert an.
"Kit..." murmelte sie. Sie sah wieder zu Jay.
"Kit wurde ermordet an diesem abend" flüsterte sie.
Das Bild des toten werwolfes tauchte wieder auf.

Jays Augen weiteten sich ein Stück.
Es hatte ihn nicht wieter gewundert,
als Kit eine Weile nicht nach Hause gekommen war.
Schließlich war er schon volljährig und manchmal brauchte auch er ein bisschen Ruhe vor der Welt.
"Tot...", sagte er leise.
Der Junge senkte seinen Blick.
Kit war immer so etwas wie ein Vorbild für ih gewesen.
Und nun war er weg. Für immer.
"Was ist passiert?", seine Stimme zitterte leicht.
Er ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Lippe.

Sue senkte den Blick.
"ich wundere mich eigentlich, warum ich mich an den Abend noch harscharf erinnere...
aber er wurde von einem Schatten getötet..."

"Aha...", sagte Jay leicht missmutig.
Er hatte sich mehr Informationen erhofft, doch er glaubte nicht,
dass man aus ihr mehr herauskriegen konnte.
"Gehst du bei Vollmond immer in den Wald?", fragte er dann.
Es war nur eine nebensächliche Frage, denn eigentlich waren seine Gedanken noch bei Kit.