RE: Wohnung von Rul - 26

Ruby blickte allerdings nur vor sich hin und nickte abwesend.
Ja, da war es wieder, dieses alte hässliche Gefühl der Trauer.
Aber sie wollte es doch endlich los sein! Wollte sich nicht ständig damit rumplagen müssen!
Lieber wollte sie doch mit freiem Gemüt an Cyp denken können! An den Unsinn, den sie verzapft hatten.
Ruby kniff die Lippen zusammen, doch hob sie dankbar den Blick, da Kathleen ihr Halt zu geben versuchte.
"Es geht schon...es ist nur noch frisch. Und na ja...ich", doch da kam Rul schon zurück und sie verstummte.
Nein, jetzt war Kathleen an der Reihe zu erzählen und sie wollte sie auch zuvorkommen lassen.

Kathleen blickte Ruby an und hörte ihr geduldig zu, bis Rul zurück ins Zimmer kam.
Sie begann einen Moment über den Tod selbst nachzudenken, doch Rul riss sie - glücklicherweise - heraus als er ihr das Glas hinstellte.
Es fühlte sich nicht gut an, jetzt darüber zu reden, was Kathleen sagen wollte, doch einen anderen Zeitpunkt gab es nunmal nicht.
Kathleen strich nocheinmal über Rubys Arm und warf ihr einen verständnisvollen Blick zu, dem man genau ansah, dass die junge Frau wusste, was Ruby empfand.
"Rul...vielleicht erinnerst du dich noch an den Tag auf den Länderein von Hogwarts" begann Kathleen dann.
"Damals war ich ziemlich-..kaputt, naja ohne einen Weg, der meiner zu sein schien.
Du hast mich angeleitet und mir geholfen klarer darüber nachzudenken."
Kurz machte Kathleen eine Pause und atmete ein, ehe sie endlich sagte, was sie sagen wollte:
"Nun ist es soweit, dass ich weiter gehen werde, ...nach Otopia."

Rul blickte erstaunt zu Kathleen.
"Du willst nach Otopia?"
Er überlegte eine kurze Zeit.
Otopia war ein schwieriges Land.
"Wo wirst du dort hingehn? Zu den Zigeunern?"

Kathleen war gefasst auf Ruls Reaktion und blieb ganz ruhig.
Während er schwieg wartete sie geduldig, was er dazu sagen würde und versuchte nicht weiter sich Gedanken zu machen, als eine Art Selbstschutz.
Dass Otopia gefährlich sein konnte, das wusste sie sehr gut.
Doch um ihr eigenes Leben als solches ging es ihr bei ihrer Entscheidung auch nicht, sie lebte nicht um zu leben.
Auf die Frage wohin sie gehen würde, nickte Kathleen.
"Richtig, zu den Zigeunern.
Außerdem werde ich nicht allein gehen. Mary und Joelina kommen ebenfalls mit."

Mary und Joelina...hatte es sie also doch noch gepackt.
"Ich verstehe", sagte er und nickte.
"Ich wünsche dir alles Gute, Kathleen. Und viel Glück."
Das war ernst gemeint und er lächelte lieblich.
Ja, Kathleen wünschte er nur das Beste.

Kathleen bemerkte Ruls Umschwung, als er wohl zu dem Entschluss kam, dass es so gut war.
"Vielen Dank Rul" antwortete sie, auf sein Verständnis hin.
Leicht neigte sie ihren Kopf zum Dank auch für die darauffolgenden Worte und Kathleen erhob sich dann.
"Es tut mir leid, dass ich deine Gastfreundschaft nun doch nicht in Anspruch nehme" meinte sie in Bezug auf das Glas mit Wasser,
"aber ich bin sicher Mary wartet schon und das möchte ich nicht unnötig in die Länge ziehen."
"Ich hoffe, unsere Wege kreuzen sich vielleicht wieder" meinte sie noch mit einem leichten Lächeln.
Kurz blickte sie noch zu Ruby:
"Irgendwann wird es einfacher, vertraue darauf. Wann das sein wird, weiß nur deine Seele."

Ruby hatte geschwiegen, auch bei den Namen Joelina und Mary.
Also hatten sie wieder zusammenfinden können, das beruhigte sie und würde wohl auch Abby beruhigen zu wissen.
Als Kathleen sich dann erhob, tat sie es ihr gleich, um sie noch verabschieden zu können.
"Ich danke dir, Kathleen. Pass auf dich auf, in Otopia. Und sag Mary und der kleinen einen lieben Gruß von mir, ja?"
Sie lächelte erst zaghaft, dann jedoch immer ehrlicher.
Ja, Kathleen ging ihren Weg ins Leben und Ruby würde dies auch tun.

"Es ist lieb, dass du noch einmal gekommen bist", meinte Rul daraufhin und er stand auf.
"Ja, grüsse sie von mir. Und Cyrill!"

Dies war der Abschied und Kathleen blickte die beiden nocheinmal wohlwollend an.
Sie beide, wenngleich sie Ruby eigentlich kaum kannte, umarmte Kathleen und ging dann zur Tür.
"Ich werde die Grüße ausrichten, vertraut darauf."
Nach diesen Worten öffnete sie die Tür, trat einen Schritt hinaus und nach einem letzten Blick, verschwand Kathleen von dort wo sie gestanden war.

John hatte Ruls Wohnung einigermaßen gut gefunden.
Er klopfte nun an und wartete.
Die Wegbeschreibung, ließ er in seiner Hosentasche verschwinden.

Ruls kleine Wohnung fand sich inmitten einer riesigen, ausgestorbenen Fabrik.
Es war einkalt, weil es keine Heizung war und seine Türe fand sich irgendwo versteckt oben, wo sich einst die Büros befanden.
Rul öffnte und eine warme Flut strömte ihm entgegen.
Rul hatte überall kleine Heizungen in seiner Wohnung verteilt, damit er es hier drinnen aushielt.
"Ja?"

John schaute zu Rul.
"Sie müssen Rul sein? John O'Neill mein name. Ich bin Zaubertränkelehrer in Hogwarts.
Die Schulleiterin Professor Mandry schickt mich. Sie will Sie sehen."
erklärte er.

Rul hob eine Augenbraue.
"Sicher?", fragte er.
Na das konnte was werden.
"Na schön", meinte er und verschwand dann kurz im Wohnzimmer.
Er kam wieder in Mantel und Schal gehüllt und die beiden machten sich auf den Weg.

Ellas Eule flog in Ruls Wohnung.

Ellas Eule landete in Ruls Wohnung.
Kurz plusterte sie ihr Gefieder auf und schüttelte sich.
Es war eine komplizierte Reise gewesen und sie hatte sich einmal verflogen.
Sie war schließlich nicht mehr die jüngste.
Kurz schuhute sie und schloss dabei ihre braunen Augen.

Zitat

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Lieber Rul,
wie geht es dir?
Sky macht seinem Amt alle Ehre und hat schon wieder einen Ball geplant.
Diesesmal in Form eines Tanzwettbewerbs.
Endlich gibt es einen Anlass eines der Kleider zu tragen.
(ich danke dir nocheinmal für die beiden Kleider! Sie sind wunderschön! =) )
Ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht Lust hättest mich zu begleiten?
Mai-Lin ist ganz angetan von der Idee.
Außerdem würde ich dich darum bitten mir zu helfen Sky dazu zu überreden
mit Mai-Lin zu tanzen. Die Situation erkläre ich dir wenn es soweit ist.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.
In Liebe
Ella

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