RE: Hütte von Omi - 6

Kate öffnet leicht den Mund, ehrlich war sie gerade sehr überrascht.
Sie blickte im ersten Moment etwas sprachlos zu Omi und verneigte sich dann vorsichtig.
Sie sah dann wiederum zu Isamu.
Das wegen dem Japanisch, ja dass hatte sie sich immer gedacht, schon damals beim Teehaus.
"Hai, ich werde alles versuchen, um meinen Herrn zufrieden zu stellen", sagte sie und es kam wie automatisch.
Im innern hatte sie sich allerdings immer noch nicht ganz damit abgefunden, nun ganz Omi-san zu gehören und zu dienen.
"Wird mir ein Lehrer zu verfügung gestellt, Isamu-san?"

"Nun, soweit ich weiss, bin ich der arme Teufel", sagte er und hob dann prostend seine Tasse.
"Aber keine Angst...kannst du schreiben und lesen?"

Kate senkte leicht ihren Kopf und schwieg kurz und sah dann wiederum zu Isamu auf.
"Ja, ich kann lesen und schreiben", sagte sie etwas leiser als gewollt.

Isamu war erfreut das zu hören.
"Gut, dann wird es einfacher werden. Auch wenn die Japanischen Zeichen etwas anders ist, die Romanische Schreibweise kannst du bestimmt auch."

Kate nickte leicht und sah ihn wachsam an, auch ein wenig unschuldig auf sich alleine Gestellt wirkte sie und diesem Moment kam sie sich selbst ein wengi hilflos vor.
Alles war so neu und ob sie die Sprache fliessend und perfekt lernen könnte, sie wusste es nicht.

Omi setzte seine Tasse ab und er musterte seine Gefährtin kurz.
Der Kimono stand ihr gut.
Hatte sie jetzt endlich gelernt so zu sein, wie er sie wollte?

Kate fühlte den Blick von Omi-san auf sich ruhen, langsam blickte sie nun zu ihm und ein wenig fraglich im Blick und unsicher sah sie ihm ins Angesicht.
Was ging nur in ihm vor?
War es nun eine Verachtung gewesen?
Oder, gefiel sie ihm doch allmählich?
Kate konnte sich kein Bild von Omi machen, sie sah immer nur die Härte an ihm.
Einen weichen Kern in seinem innern... wäre das bei ihm möglich?

Es war Abend geworden und Omi trat in den Schlafsaal.
Die letzten paar Nächte hatte er hier nicht mehr verbracht.
Er legte seine Samuraischwerter in den Halter.

Kate sass auf der Matratze und sah sich das Japanische Wörterbuch an, dass ihr Isamu bereits schon mal gegeben hatte.
Als Omi auf einmal in den Raum kam blickte sie verwundert hoch zu ihm, eigentlich hatte sie einen Diener erwartet, da ihr Gatte gewöhnlich nicht hier schlief.
Kate legte das Buch vorsichtig zur Seite und verneigte sich tief.

"Conban wa", sagte Omi und er verbeugte sich knapp.
Dann bliess er die Kerze aus.

Als es Dunkel wurde, richtete sie sich von ihrer Verbeugung auf und schwieg.
Sie war immer noch aufgerichtet auf ihrer Matte und dachte nach.
Sie war sich bewusst, dass sie nicht noch einmal diesen dummen Fehler machen durfte!
'Wenn es doch nicht so schwierig ist', dachte Kate im innern verzweiffelt, doch aussen schien sie wachsam und abwartend

Omi öffnete darauf seinen Oberkimono und warf ihn zur Seite.
Dann setzte er sich auf Kates Decke und sah ernst zu ihr.

Kate durch fuhr ein kalter Schauer und sie gab sich alle Mühe es sich nicht anmerken zu lassen.
Langsam und sehr verkrampft, begann sie nun ihren Gürtel am Kimono aufzuschnürren, sie schloss ihre Augen und ein kurzer, lauter Atemzug entfuhr ihr.
Schliesslich hatte sie ihn geöffnet und blickte beunruhigt in Omi's Richtung, sie war in diesem Moment heil froh, nicht in sein Anblick blicken zu müssen bzw. es nicht zu sehen, da es so dunkel war.
Aber eines war ihr durchaus bewusst, er konnte sie sehen.
Ihren Ausdruck.
'Sei vorsichtig Kate', ging es ihr durch den Kopf.
'Noch einmal, darf es nicht passieren.'

Omi sah nur die Silhouette von Kate und seine Augen blitzten kurz auf.
Er nahm dann seine Hand und strich langsam über ihren Körper.
Noch einmal einen Fehler und ihr Kopf würde über die Bettdecke rollen.
Omi zog dann seinen Unterkimono aus und griff Kate dann fest an ihren Wangenknochen.
Er zog sie leicht an sich.

Kate verspürte Ekel und tiefste Verachtung, als sie gepackt wurde warnte sie nun die Furcht und die Gefühle verschwanden.
Ihre Augen wurden ein wenig grösser und sie liess sich von Omi an seinen Körper ziehen.
Sie schluckte im innern leicht und war nun wie wach.
Würde er ihr verzeihen, wenn sie keinen Fehler machen würde?
Sie blickte ihm nun erwartungsvoll und wachsam ins Angesicht, allerdings hinderte die Dunkelheit sie den Vampiren zu sehen.