RE: Das "Devil May Cry" - 3

Monster! hörte sie die Frau von der anderen Seite schluchzen.
"Sie sind furchtbar...bitte helfen sie mir."
Doch die Frau am anderen Ende schien sich so weit gefasst zu haben, dass sie zumindestens auf ihre Frage antwortete.
"es...Kenshire...bitte - ich zahle alles...he..."
Doch mit einem leisen Klicken herrschte wieder Stille.
Der Anruf wurde unterbrochen - im ganzen Laden ging das Licht aus, und die Jukebox, die die ganze Zeit leise vor sich hin gelaufen war verstummte.

Da es später Nachmittag war fiel noch immer genug Licht durch die breite Fensterfront um den Laden zu erhellen.
Dante seufzte und trat einen Schritt vom Billiardtisch zurück.
"Nicht schon wieder..."

Die Ecke in der Morrison lag beinahe ganz in der Dunkelheit.
Doch auch wenn man ihn kaum noch sah hörte man seine Stimme klar und deutlich.
"Wolltest du nicht letzte Woche Jemand kommen lassen, der nach den Leitungen sieht?" fragte er Dante leicht genervt.
Doch der zuckte nur etwas mit den Schultern und beugte sich wieder nach vorne um die letzte Kugel anzuvisieren.

Hannah war leicht iritiert, als die Verbindung plötzlich unterbrach.
Sie blickte auf den Hörer und legte ihn zurück, ehe sie wieder zu Dante aufsah.
Unbewusst wurden ihre Augen dabei wieder heller, und intensiver türkis.
Eigentlich konnte sie ihre Metamorphose perfekt kontrollieren, doch bewirkte ihr Unterbewusstsein manchmal selbst Veränderungen.
Die junge Frau schüttelte kurz den Kopf und ihre Erscheinung war wieder so wie zuvor, die Augen hatten den gleichen Blauton wie zu Anfang des Telefongesprächs.
Hannah wante sich kurz zu Morisson der in einer dunklen Ecke lag, ehe sie einige Schritte hinüber zu Dante ging.
"Sir. Die Frau hat nach ihnen gefragt. Wie es scheint, werden sie gebraucht, weil Monster ihren Sohn holen wollen...in Kenshire..."

Dante stand mit dem Rücken zu ihr, und konnte daher von der Veränderung ncihts bemerken - nur Morrison glaubte für einen kurzen Moment etwas gesehen zu haben.
Beinahe unmerklich richtete er sich etwas auf und sah zu den Beiden...

"Aha" meinte er leicht gelangweilt.
Er unterbach sein Spiel, da sie ihm im Weg stand und er nicht richtig mit dem Coe ausholen konnte. Allerdings verblieb er weiter über den Tisch gebeugt, so als wollte er sich nur weiter auf den Stoß vorbereiten.
Morrison betrachtete die Szene interessiert...jetzt würde er sehen, ob sie die Richtige für den Job wäre. Oder ob Dante sie gleich wieder rausschmeißen würde.
"Kein interesse."

Ohne sie auch nru anzusehen wartete er darauf, dass sie ihm wieder Platz machte.
...der Strom war noch immer nicht wieder da...

Hannah bemerkte nicht, wie Morrison sich bewegte, sie blickte zu Dante.
Sie blinzelte kaum und bewegte sich dann einen Schritt zurück, als wollte sie sich schon abwenden.
"Wollen Sie ihr nicht helfen?" fragte sie dann doch.
"Wieso nicht? Offensichtlich besitzen Sie die Fähigkeit dazu."
Es war ein leicht komisches Schauspiel.
Hannahs Fragen gepaart mit ihrer leicht schüchternen Stimme, die aber doch fühlbar dringend klang.
Sie war nicht der Typ, der sich mit Händen und Füßen oder gar mit Waffen dafür einsetzte, dass ihr Wille geschah, sie fragte nur.

Dante wollte schon weiterspielen, als sie einen Schritt zurück getreten war, zögerte jedoch einen Moment.
Leicht genervt ausatmend drehte er sich zu ihr um, den Coe in seiner rechten Hand haltend.
Er war schwer aus seiner Miene darauf zu schließen, was er dachte.
Vielleicht war so etwas wie ein herasuforderndes Glimmern in seinen Augen - aber selbst Morrison war sich nciht sicher.
"Vielleicht habe ich keine Lust."

Hannah blickte leicht zurückhaltend in Dantes helle, blaue Augen.
Sie sah, dass es kein gewöhnlich, gelangweilter Blick war. Die Hexe fand den Ausdruck in Dantes Augen sehr einnehmend und eigen, er interessierte sie.
Die junge Frau schlug die Augen nieder um ihn nicht noch mehr zu reizen, auch wenn sie ihn gern betrachtet hätte.
Doch dafür war sie zu scheu.
"Es ist Ihre Entscheidung Dante" meinte sie leicht gedrückt und ihre Augen hatten nun einen sehr weichen aber gespannten Ausdruck als sie wieder zu ihm aufsah.

Dante sah ihr einen langen Moment lang in die Augen.
Ohne eine Reaktion zu zeigen drehte er sich wieder um, um endlich sein Spiel zu beenden.
Einen langen Moment lang musterte er die schwarze Acht.

Mit einem leisen Klacken traf er die weiße Kugel.
Morrison stand vom Sofa auf und nahm einen langen Zug aus der Dose in seiner Hand.
Seine Augen waren genau wie Dantes auf die letzte Kugel gerichtet, die von der weißen Angestoßen auf die Ecktasche zulief.
Dante saß noch immer leicht auf den Billiardtisch gelehnt - obwohl er schon ahnte, was passieren würde sah er der Kugel weiter gebannt zu.

Scheinbar unendlich langsam näherte sie sich der Tasche, stieß leicht gegen den Rand...und blieb einen Zentimeter vor dem loch auf der Platte liegen.
Mit einem leicht seufzenden aufatmen stellte Dante sich wieder hin, und legte den Coe auf der Platte ab.
Ohne ein weiteres Wort lief er an Hannah vorbei, nahm sich seinen Mantel vom Stuhl und warf ihn sich in einer fließenden Bewegung über.
Dann ging er zur Tür.

Als er wieder an Hannah vorbei ging blieb er nach zwei Schritten stehen, so dass sie ihn leicht aus dem Profil sah - sein Gesicht wurde von den weißen Haaren verborgen.
"Du brauchst ab morgen nicht mehr zu kommen." sagte er.
"Meinetwegen wirst du weiter bezahlt...mir egal."

Damit hatte er alles gesagt.
Das Geld war ihm egal...und sie sollte mit der Lösung sicher zufrieden sein...
Er brauchte Niemanden...vor allem Niemanden wie sie.

Ohne Cyprien oder Jemand anderen zu beachten ging er auf den Ausgang zu.
"Morrison" rief er noch, und öffnete dann die Tür und schritt hinaus.
Seufzend warf Morrison seine leere Bierdose in den Mülleimer und ging auf den Schreibtisch zu, auf dem sein Hut lag.
Er setzte ihn sich auf und folgte Dante.
Doch auch er blieb vor Hannah stehen - und drehte sich zu ihr um.
"Glückwunsch" meinte er, sein Gesichtsausdruck schwer erkennbar.
"Ich glaube das heißt er hat sie akzeptiert."

Er wusste selbst nciht ganz genau, wie er darauf kam.
Aber irgendetwas sagte ihm das...obwohl auch er sich bei Dante manchmal irrte.
"Auf wiedersehen." sagte er, obwohl er sich ncith sicher war, ob sie sich noch einmal sehen würden.
Hannah würde ihr Gehalt bekommen auch ohne hier aufzutauchen und zu arbeiten. Das hatte nichts damit zu tun, dass Dante großzügig sein wollte - eher im Gegenteil...
Er wollte sie damit wahrscheinlich loswerden.
Aber trotzdem musste Morrison etwas lächeln - er zumindestens glaubte, dass Hannah morgen noch hier sein würde. Vielleicht irrte er sich ja...

Ihr - und im vorbeigehen auch Cyprien kurz zunickend folgte er Dante nach draußen zum Auto.

[Wenn Cyprien noch reagieren möchte - Dante steht noch vor der Tür und er kann ihn noch erwischen, bevor er abhaut. ^^]

Dante war die ganze Nacht weg gewesen.
Erst am nächsten Morgen, als die Sonne bereits zwei Stunden am Himmel stand betrat er wieder das Devil may Cry.

Hannah war in der Bar.
Nachdem Dante und Morrison am Vortag das Devil May Cry verlassen hatten war sie dort zurückgeblieben.
Ein paar Momente hatte sie über die Worte der beiden Männer nachgedacht und und war dann durch die Bar gegangen.
Sie hatte irgendwann begonnen weiter die Pizzaschachteln zusammen zusammeln und hatte schließlich einfach weiter gemacht und aufgeräumt.
Bis in die Nacht war sie damit beschäftigt gewesen und als sie schließlich die Bar noch mit einem Lappen abgewischt hatte, war sie wohl eingeschlafen.
Denn als Dante herrein kam, lag die junge Frau, auf den Tresen gelehnt und schlief.
Ihre Haare lagen sanft über ihrem Nacken, waren aber noch immer von schwarzer Farbe.
Hannah war nicht mehr im Tiefschlaf, jedoch noch nicht aufgewacht, da sie bis tief in die Nacht am Ordnung schaffen gewesen war.

Dante war tatsächlich einen Moment lang ein wenig überrascht.

Aus Gewohnheit ging er zur Jukebox - sein Finger schwebte unsicher über der Auswahl, während er überlegte. Obwohl er sämtliche Platten bereits auswendig kannte wanderten seine Augen nachdenklich über die Auswahl.
Schließlich wandte er mit einem leisen Seufzen ab, ohne eine Platte ausgesucht zu haben.

Er fragte sich, warum sie noch immer hier war, verdrängte den Gedanken allerdings kopfschüttelnd und ging auf die Sitzecke zu und legte sich auf das bequeme Eckteil neben der Bar. Die Hände unter dem Kopf verschränkt lag er scheinbar schlafend da und betrachtete die Decke.

Der morgendliche Sonnenschein tauchte die Bar in sanftes, weiches Licht.
Die Bar sah wirklich wieder ordentlich aus...man konnte fast das Gefühl bekommen, dass hier irgendwann einmal Gäste auftauchen könnten.
Dante sah einen langen Moment zu hannah und starrte dann wieder zur Decke.

...die Stille hier war ungewöhnlich

Hannah schlief noch eine Weile und regte sich dann, als die Sonnenstrahlen sie streichelten und ihre Wärme auf sie übertrugen.
Nicht, dass es sie zuvor gefrohren hatte, aber es war doch anders, wenn die Sonne schien.
Als die Hexe aufwachte streckte sie sich, strich sich über die Augen und musste unweigerlich leicht gähnen.
Der Tresen war zwar nicht das bequemste, aber sie hatte durchaus gut geschlafen.
Sich erinnernd wo sie war blickte sie sich in der nun lichtbeschienen Bar um und erblickte dann etwas erschrocken Dante, wie er dort lag und scheinbar schlief.
Hannah atmete ruhig weiter und ging dann ein paar Schritte und nahm sich ein Glas aus dem Regal unter dem Tresen.
Sie füllte sich nur etwas Wasser hinein und trank ein paar Schlucke.
Die junge Frau schien sich leicht anders zu bewegen als am Tag zuvor.
Es wirkte weniger angespannt, auch wenn Hannah am Vortag nicht angestrengter gewirkt hatte.
Nun, da sie sich unbeobachtet fühlte, war ihre Gestik leicht anders, fremdartig, wenn man sie so nicht kannte.
Ihre Scheu war nicht zu sehen, das war es was fehlte.
Die Stille der Bar erfüllte inzwischen ein leichtes Summen.
Woher sie es hatte, wusste Hannah nicht, nur dass sie es schon immer kannte.
Es war eine fröhliche, ruhige Melodie und die junge Hexe stand mit dem Rücken zu Dante, während sie ihr Glas ausspülte und nachdem sie sie betrachtet hatte, auch die anderen Gläser noch etwas auswusch.
Hannahs Augen strahlten, wirkten ebenso wie ihre Körpersprache verändert, was Dante jedoch von seinem Standpunkt aus nicht sehen konnte.

Dante bemerkte, dass sie aufwachte, ließ jedoch nciht erkennen, dass er ebenfalls wach war.
Er war in Gedanken versunken...
Sogar ohne hinzusehen bemerkte er die deutliche Veränderung in ihrer Art und Weise.
Das leise, glückliche Summen, die Art, wie sie sich bewegte. Alles Dinge, die er hören konnte.

Es war eine nicht gerade erfolgreiche Nacht gewesen.
Drei Stunden lang hatte er auf diese Kreaturen gewartet.
Die "Monster" hatten sich als Irrwichte herausgestellt, die sich in das Muggeldorf verirrt hatten.

Dann die Pleite mit dem Vampir...er hatte ihn in die Nokturngasse gebracht und dort in einer Seitengasse abgelegt. Doch er glaubte nicht wirklich daran, dass er so viel glück haben würde, dass der Boss davon mitbekommen würde.

Als Hannah sich ein Glas Wasser eingoss lenkte sie damit seine Aufmerksamkeit zurück auf die Gegenwart.
"Es war keine gute Entscheidung" sagte er ohne seinen Blick von der Decke zu nehmen.
"Monster bringen den Menschen Unglück..."

Hannah hatte gerade ein Glas zurückgestell, als Dantes Stimme erklang - zum Glück, denn sonst wäre es ihr vermutlich aus den Fingern gefallen und am Bodern zerschellt.
Sie erstarrte augenblicklich und drehte sich dann langsam zu ihm um.
Sofort waren die Scheuheit und die leicht befangene Art, wie sie sich bewegte wieder da.
Hannahs Mimik wirkte etwas erschrocken, und wurde dann aber schnell wieder ruhig - als Metamorphmagier hatte man doch eine gewisse Übung, oder vielleicht war es einfach Hannahs Art, wer wusste das schon.
Das Strahlen in den Augen der Hexe verschwand ebenso mit den fortstreichenden Sekunden, wie der Rest ihres Summens, im Nichts.
"Das...tut mir leid, Sir" sagte die junge Frau vorsichtig und es war deutlich zu hören, dass ihre Stimme wieder wie am Vortag klang.
"Die Frau klang blos so verzweifelt..." verloren sich ihre Worte.
Sie fühlte sich wie in der ersten Klasse, als sie von ihrem Lehrer gemaßregelt wurde. Seine Stimme, mit dem fast wütendem, traurigen Vorwurf, dass sie es nicht auf Anhieb zustande brachte, einen simplen Zauber auszuführen.
Hannah wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fand nicht die richtigen Worte und wollte Dante nicht schon wieder verärgern.
Scheu blickte sie zu ihm.
Ihre blauen Augen schienen dunkler, was aber auch nur eine Täuschung sein konnte, da ihr Gesicht leicht im Schatten lag.

Dante blickte überrascht zu ihr...schon wieder.
Er hatte damit eine andere Entscheidung gemeint...und ein anderes Monster.
Beinahe unwillkürlich schüttelte er den Kopf.

"Das ist es nicht..." sagte er.
Doch näher ging er darauf nicht ein.
"Es ist nicht deine Schuld"

Ein wenig überraschte er sich selber...aber Morrison würde ihn noch Wochen damit nerven, wenn er das Missverständniss nicht aufklären würde und sie vergraulen würde.
Obwohl er noch immer der Meinung war, sie hätte gehen sollen.

Er merkte die Veränderungen an ihr...er hatte also doch recht gehabt. Sie war ein Metamorphmagus. Auch wenn es oft nciht so aussah, war er doch stets aufmerksam dabei seine Umgebung zu beobachten.
Nur schwer das Seufzen unterdrückend stand er auf und ging zu seinem Schreibtisch.
Einen Moment lang zögerte er.
"Hast du hunger?"

Hannah blickte in Dantes Augen und sah seine Überraschung unwillkührlich.
Sie sah, wie er den Kopf schüttelte und meinte es wäre nicht ihre Schuld.
Der Gesichtsausdruck der jungen Frau wurde daraufhin etwas fragend, doch sie sagte nichts.
Als Dante sie fragte, ob sie Hunger hatte und zu seinem Schreibtisch gegangen war, bewegte auch Hannah sich und als sie aus dem Schatten trat, so schien es hatten auch ihre Augen wieder die richtige Farbe.
"Ich..ähm, ja" antwortete sie.
Was hätte sie sonst sagen sollen, bevor ihr Magen angefangen hätte zu knurren.
Hannah atmete tief, aber kaum merklich ein und aus. Dante war schwer einzuschätzen, aber sie achtete ihn.
Unversehens musste Hannah daran denken, wie komisch es ihm wohl vorkommen musste, dass sie ihren Zauberstab gar nicht benutzte, sondern alles von Hand machte. Hannah seufzte leicht, sie war nun mal nicht die beste Hexe.
Dante musste bestimmt ein sehr starker Zauberer zu sein. Ein Dämonenjäger.