RE: Das "Devil May Cry" - 5

Mit so einer Antwort hätte Hannah nicht gerechnet und so war sie kurz ein wenig perplex.
"Nein. Ich meine...da schlaf ich, also keine Chance" versuchte sie stark zu klingen, doch merkte Roxana mit Sicherheit, dass sie damit nur ihre Schüchternheit zu überdecken versuchte.
Versuchte...
Hannah seufzte leicht und blickte nach Dantes Komentar wieder zu Roxana.
Sie fand das Mädchen unhöflich und resprektlos.
Aber Hannah besaß auch nicht die Kaltherzigkeit sie auf die Straße zu setzen.
Die junge Frau dachte darüber nach, was sie mit Roxana machen sollte oder konnte.
Schließlich kam ihr die Abstellkammer im Keller in den Sinn, den sie entdeckt, hatte als sie die Tür gegenüber von ihren Räumen geöffnet hatte.
Es war ziemlich verstaubt, doch standen dort zwei Betten, und sie sollte es hinbekommen, eins davon gebrauchsfertig zu machen.
"Wenn, wenn du nichts dagegen hast im Keller zu schlafen...könnte ich dir da ein Bett herrichten" meinte sie dann.
Ihr das zweite Zimmer in ihren Wohnräumen zu geben, wäre natürlich auch eine Option gewesen, doch fühlte sich Hannah bei dem Gedanken, Wand an Wand mit Roxana zu schlafen gar nicht wohl.

Kate kam zusammen mit Céline und Amy in Devial May Cry an.
Die drei waren noch nie hier in dieser Bar gewesen.
Man konnte sehen dass Céline nicht in bester Laune war, die Disskusion von vorhin wühlte sie einfach zu sehr auf.
Sie gingen direkt auf denTresen zu und dort angekommen, setzte sich Céline auf den einen Barhocker.
"Hi, gerne drei Flaschen Whiskey", betsellte sie.
Sie sah dann zu Roxana und nickte ihr leicht zu.
"Hey...."
Kate stellte sich links neben Céline.
"Früher hättest du nie etwas dagegen gehabt", murmelte Kate nun etwas leiser und schwieg, sie blickte dann von der Theke zu Céline auf.
Céline runzelte etwas zweifelnd die Stirn, nickte dann aber.
"Ja, liegt vllt. auch daran, weil meine besten Freunde zu der Sorte gehören, die gleich getötet wird."
"Ach und du?
Ich verstehe einfach nicht weswegen du es nicht akzeptierst."
"Hör zu, ich lass mir schon was einfallen und im übrigen sind wir keine Rebellen", meinte Céline ernst.
"Ach ja... apropos akzeptieren... bist du ja gerade die Rechte die sagt: Akzeptierst. Ich möchte dich ja nur ungern erinnern für wessen Seite du dich damals bei Mary entschieden hast."
Kate schwieg betroffen, sie blickte dann zu Hannah.
Amy blinzelte leicht.
Sie wollte sich lieber aus den Angelgenheit der Zauberwelt- Vampirwelt drausen halten.
Ein wenig nervös aber dennoch vergnügt meinte Amy dann zu Hannah: "Oh, in Devil May Cry war ich noch nie. Sieht schön hier aus", meinte sie.
Céline grinste schwach.
"Können Sie Roxana auch noch einen Drink geben? Die kosten geben auf mich."
Beim Namen "Roxana" zeigte sie kurz zu ihr.

Hannah war nun doch etwas überfordert, als noch mehr Leute ins Devil May Cry kamen.
Gut, was hatte sie erwartet. Als sie hergekommen war, hatte sie gedacht es wäre eine normale Bar, doch nun?
"Ok" meinte sie etwas leiser und blickte nocheinmal von Roxana zu den drein, die jetzt gekommen waren.
Leicht durchatmend um etwas besser klar zu kommen sah sie sich dann nach dem Alkohol um.
Das Durchatmen hatte nichts gebracht, aber sie fand immerhin den Whiskey. Etwas komisch fand sie es schon, dass Céline, Amy und Kate hier herein kamen und puren Whiskey bestellten, sogar drei Flaschen davon.
Hannah runzelte leicht die Stirn, holte dann aber doch noch Gläser hervor und stellte sie auf die Theke vor die drei jungen Frauen.
Es fiel ihr nun doch etwas leichter, als sie gedacht hatte. Von den Gästen wurde sie nicht groß beachtet, da diese in ihr Gespräch vertieft waren.
Hannah stellte die Whiskeyflaschen zu den Gläsern und noch ein extra Glas für Roxana dazu.
Hinter der Bar hatte sie drei weitere Barhocker gefunden, die vor der Theke wohl sinnvoller waren, also stellte sie sie nacheinander auf die andere Seite.
Als sie das alles geschaft hatte nannte sie Céline noch den Preis für die Getränke.
Es war schon ein wenig anstrengend, aber machbar, dachte die junge Hexe. Und je mehr sie tat, desto geübter wurde sie.
Arbeit lenkte sie ab, vor allem davor, dass sie beobachtet werden konnte und so war sie relativ ruhig, wenn auch noch immer nicht so, als wenn sie allein irgendwo wäre.
Während sie auf das Geld wartete, blickte Hannah kurz zu Dante hinüber, jedoch nicht lange.

Da es nun definitiv mit der Ruhe aus war in seiner Bar klappte Dante das Magazin etwas genervt zusammen und warf es unachtsam beiseite.
Er zog die beiden großen Pistolen, die hinter seinem Schreibtisch an der Wand hangen, aus der Halterung, nahm sich den Mantel, den er vorhin unachtsam auf den Boden geworfen hatte und ging auf die Tür zu.

Vielleicht würde er ja irgendwo einen Strawberry Sundae herbekommen.
Und wenn er heute eh keine Ruhe haben würde, könnte er genauso gut auch noch etwas arbeiten.
Doch er kam nicht einmal bis zur Tür, da trat Morrison herein.
An seinem Blick konnte man erkennen, dass er zwar damit gerechnet hatte Hannah hier vorzufinden, aber ganz bestimmt nicht mit Gästen.

Dante nickte ihm zufrieden zu - das passte ja.
"Hey Morrison - du kannst mich fahren" stellte er fest.
Doch der schüttelte nur lachend den Kopf.
"Vergiss es - anders als du muss ich ab und zu auch mal arbeiten."

"Aber ich hätte nen Auftrag, zu dem ich dich fahren könnte." fügte er leicht grinsend hinzu.
"Meinetwegen"
Dante ging ohne ein weiteres Wort zur Tür raus udn ließ einen deutlich überraschten Morrison zurück.
Diese Hannah schien ja einen guten Einfluss auf Dante auszuüben.
Er nickte Hannah und den anderen kurz zu, und folgte dann Dante aus der Bar.

Aus der Jukebox in der Ecke kam noch immer leise Rockmusik.

Roxana hatte Dante hinterher gesehn.
Dessen genervtes Verschwinden gefiel ihr.
Süss, dachte sie und liess sich gerne von Céline einen Drink zahlen.
Wennschon dennschon!
"Ich kann im Keller schlafen, sehe ich aus als wäre ich heickel?"
Sie hatte sich an Hannah gerichtet.

Hannah nickte leicht scheu, als Roxana sie wieder ansprach.
"Dann werd ich sehen, was ich tun kann" meinte sie leicht nickend.
Roxana war eine sehr direkte Person. Das allein machte sie zwar nich schlecht, doch ihr Ton lies Hannah sich unbehaglich fühlen.

Als Dante ging merkte die junge Frau wohl, dass er genervt war.
Mit leicht schlechtem Gewissen blickte sie zu seinem nun einsamen Schreibtisch und sah auch als Morrison ihr zunickte, was jedoch nur ein schwacher Trost war.

Leicht hin und her gerissen, ob sie die Gäste hier allein lassen sollte, ging sie dann doch nach hinten, und die Treppe in den Abstellraum hinunter.
Nachdem sie Licht gemacht hatte durchquerte sie den Raum zum ersten Bett hin. Es war glücklicherweise abgedeckt worden, sodass die Matratze nicht ganz verstaubt war.
Hier unten in dem kühlen Keller fühlte sich Hannah wieder etwas ruhiger. Niemand sah ihr zu, niemand begutachtete sie.

Oben klingelte inzwischen das Telefon.
Hannahs Pizza wurde kalt....

[oliven sind eh nicht so toll... ]

Hannah blickte auf und strich sich die Haare nach hinten aus dem Gesicht.
Sie hatte das Bett ein wenig abgewischt und außerdem ein paar Decken gefunden.
Als nun das Telefon von weitem klingelte richtet sie ihren Blick zur Treppe und machte sich auf den Weg.

Oben angekommen rannte sie zum Schreibtisch und nahm den Hörer ab...

"Ist dort das Devil may Cry?" kam es aus dem Hörer.
Die Person am anderen Ende hatte eine sehr ruhige und präzise Aussprache.
Es war offensichtlich zu erkennen, dass ein Mann sprach.

Hannah atmete etwas durch, damit sie nicht abgehetzt klang.
"Ja, was kann ich für sie tun?" fragte die junge Frau und blickte etwas umher, leicht unsicher, was nun kommen würde.

"Ich habe einen Auftrag für Dante"
Das letzte Wort sprach er sogar noch deutlicher aus...
Kein anderes Geräusch war im Hintergrund zu vernehmen - nicht einmal die leichten Atemzüge des Anrufers waren zu hören.
"Mein Auftraggeber hat großes geschäftliches Interesse daran eine bestimmte Person verschwinden zu lassen - es handelt sich um einen Vampir..."

Sein Tonfall ließ keinen Zweifel daran, dass hinter diesem geschäftlichen Interesse ein sehr beachtlicher Betrag stand.

"Ich ähm.. Ja. meinte Hannah dann.
Sie bemerkte wohl, vielleicht mehr als andere, wie unmissverständlich der Tonfall des Mannes klang, sie spürte es tief in sich.
Kurz zu den Gästen blickend richtete sie ihren Blick in Richtung der Wand, auch wenn er dort nicht einmal wirklich auftraf.
"Um wen handelt es sich genau?" fragte sie dann, so gefast sie auftreten konnte.
Ja, es war eine gewisse Art Angst, die ihr anzusehen war.

"Ich bin nicht authorisiert ihnen das zu sagen" sagte die Stimme am anderen ende in einem harten, aber trotzdem weiterhin sachlichen Tonfall.
"Einer unserer Mitarbeiter wird mit den genauen Informationen und ihrer Anzahlung heute Abend bei ihnen eintreffen." stellte der Mann fest.
Es klang so, als wäre die Sache damit für ihn erledigt.
"Ich denke 50.000 Galleonen sollten genügen um ihre anfänglichen Spesen zu decken?" fragte er. Doch wieder klang es weniger nach einer Frage, als nach einer Feststellung.

[50.000 Galleonen entspricht ungefähr etwas mehr als ner Viertelmillion Euro ^^]

Hannah verstand schon was der Mann am Telefon meinte.
Sie wirkte trotzdem etwas hin und her gerissen, unsicher.
Was sollte sie machen, wenn Dante den Auftrag nicht annehmen wollte?
Leicht unruhig blickte die junge Hexe durch die Bar.
"Hören sie Mister... ich kann ihnen nicht sagen, ob Dante den Auftrag annimmt. Das entscheidet er allein" versuchte sie höflich zu erklären.

"Dann wären die wichtigsten Punkte geklärt." sagte die Stimme am anderen Ende ungeachtet ihrer Erklärung.
Ein leises klicken und das darauf folgende Freizeichen zeigten, dass der Mann aufgelegt hatte.