RE: Das "Devil May Cry" - 10

Hannah blickte Dante still an und hörte, was er sagte.
Sie bemerkte, dass er offensichtlich unbedingt eine Antwort von ihr haben wollte und nicht locker lassen würde.
Einen Moment überkam sie ein leichter Schauer, und sie blickte Dante interessiert an.
"Mein wahres Wesen?" fragte sie.
Als ob sie ihm hier und jetzt zeigen konnte, was ihr wahres Wesen war...
Sie hatte kein 'wahres Wesen'. Hannah war einfach nur Hannah.
Die Hexe bemerkte selbst nicht, dass sie sich anders verhielt, sich anders gab, wenn niemand im Raum war und/oder sie sich unbeobachtet fühlte, einfach anders war, wenn sie allein war.
Die junge Frau konnte nur einfach nicht vertrauen. Sie war nicht skeptisch oder abweisend deshalb, aber es fühlte sich nicht so an, als sollte das Leben einfach sein.
Hannah atmete hörbar, ihre Hand noch immer um den Edelstein geschlossen wagte sie nicht von Dante wegzusehen.

Noch einen langen Augenblick verharrte Dante so, zog dann seine Hand zurück und wandte sich von ihr ab.
Er ging auf seinen Schreibtisch zu, nahm sich den Mantel, udn warf ihn sich über, ohne noch einmal zu ihr zu sehen. Mit einem schnelle Handgriff öffnete er das zweite Schubfach des Schreibtisches.
Wieder schritt er ohne ein Wort zu sagen auf die Tür zu und blieb nur zwei Schritte davor stehen.
"Wenn das alles ist, dann wäre es besser du nimmst dir das Zeug dort und gehst."
Er deutete mit einer Hand aud den Schreibtisch. In dem nun geöffneten Fach lagen viele Geldscheien udn Geldstücke, die er unachtsam hinein geworfen hatte. Unter anderem auch die 50000 Galleonen Anzahlung für den letzten Job, der Beutel mit den Edelsteinen und eine ganze Menge Muggelgeld. Nur einen edelstein hatte er sich für die morgige Pizza herausgenommen.

Wenn sie keinen Grund hatte hier zu bleiben...und solche Angst vor ihm hatte. Dann wäre es besser sie ginge.

Als Dante von ihr ablies und zu seinem Schreibtisch zurück ging blickte Hannah ihm erstaunt hinterher.
Es war nicht ganz so, dass eine rießen Anspannung von ihr abfiel, doch war sie, wie so oft verwundert, über das was er nun tat.
Nachdem Dante zur Tür gegangen war und ihr sagte, es wäre besser, sie würde gehen, sah sie zu der Schublade und wieder zurück zu ihm.
"Ich, ich möchte nicht gehen" sagte sie schließlich und blickte zu seinen Augen.
Etwas Unbekanntes lag in ihrem Blick.
Ein Hauch von Bedauern, Angst. Doch noch etwas anderes war dort zu finden.
Sie wollte nicht gehen, wollte sie wirklich nicht.
Hannah spürte nur unbewusst etwas, doch Adrenalin durchströmte ihren ganzen Körper, jede einzelne Faser.
Dann, zum ersten Mal sänkte sie ihren Blick und gleichsam ihr Haupt.
Es verlangte viel Mut von ihr ab, den sie kaum aufbringen zu können schien. Im Grunde glich es körperlich kaum der Anstrengung eines Blinzelns, aber dennoch war es sehr schwer für die junge Hexe sich nun zusammen zu reißen. Und ihr wahres Ich zu zeigen...
Hannahs Haare begannen erst heller und dann vollkommen weiß zu werden. Fast als würde man ihr die Farbe herausnehmen, eine andere Kolorierung bevorzugen und auftragen.
Schneeweiß war Hannahs Haar und wirkte auch länger, ja in der Tat, es war etwas länger geworden.
Nun hob die junge Frau ihren Blick wieder und Dante konnte erkennen, wie sie aussah, wenn sie ganz sie selbst zu sein schien.
Ihre Augen waren in einem strahlendem türkisblau und leuchteten unter ihren Haaren hervor.
Lange schwieg sie und blickte Dante still an, ehe sie doch etwas sagte:
"Das ist, was ich bin."

[Wow - das war wirklich toll! Aber so lange ich auch nachdenke mir fällt nicht ein, wie er reagieren würde ^^ Hmm, ich hoffe das geht so.]

Dante, der an der Tür stehen geblieben war drehte sich schließlich zu ihr um, als sie gesagt hatte sie wolle bleiben. Schon das zweite Mal lag seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf ihr.
Noch immer erhellte nur das schwache Mondlicht den Laden
Doch ihr inzwischen weißes Haar und ihre Augen schienen sanft durch Raum zu leuchten.

Natürlich hatte er schon vorher ihre Augen gesehen.
Aber diesmal sah er wirklich ihr in die Augen, nicht irgendeiner Maske.
Als sie dann ihren Blick wieder hob konnte sie einen lächelnden Dante sehen.
Nur einige kurze Augenblicke, und doch konnte sie es genau sehen.

Dante schien sich nciht zu rühren udn ncihts zu sagen...stand beinahe abwartend da.
Doch er erwartete jetzt keine Antwort auf seine Fragen.
Wenn sie die Antwort noch nicht hatte, würde er warten, bis sie es wüsste.

Hannah blickte Dante unentwegt an und sah auch den Blick, den er ihr zuwarf.
Die junge Hexe sah nun vollkommen so aus, wie wie Gott geschaffen hatte - sozusagen.
Dem entsprechend, spürte sie auch die Schmerzen in der Magengegend, die sie von dem Barhocker erhalten hatte.
Die Dunkelheit des Devil May Cry wirkte beruhigend auf Hannah und sie lies sich nicht anmerken, dass sie Beschwerden hatte.
So einige blaue Flecke wären nun zu sehen, wären sie nicht unter Hannahs Kleidung versteckt.
Als Dante lächelte musste die Hexe blinzeln, doch sie sah es trotzdem gut und war ebenfalls versucht etwas zu lächeln.
"Ich...bin gern hier" sagte sie schließlich, so unglaublich es auch für ihn klingen musste.
Noch einen Augenblick sah sie ihm geradeaus in die Augen erst nach einigen weiteren Momenten wante sie den Blick ab und verschwand in der Dunkelheit des Ganges, der zu den Privaträumen führte.

Dante war tatsächlich überrascht und sah ihr hinterher, wie sie im Gang verschwand.
Doch noch bevor sie bei den Privaträumen ankam hörte Dante eine Stimme aus der anderen Ecke des Raumes.
"Wie rührend."
Dante fuhr herum - er war unachtsam gewesen...
Im selben Moment tauchten neben Dante und vor Hannah jeweils 2 Schatten auf.
Erst ähnelten sie eher einer dichten schwarzen Rauchschwade, doch schon Augenblicke später schienen sie sich zu einer Art Kreatur zu verfestigen.

Ihr Aussehen ähnelte ein wenig dem von Dementoren.
Der Körper schien beinahe nur aus einer zerfetzten schwarzen Kutte zu bestehen.
Nur die Hände und der Kopf war zu sehen - wirkten wie groteske Verzerrungen des menschlichen Körpers. Kalt, furchteinflößend, emotionslos.
Doch was noch mehr ins Auge fiel waren die großen Waffen, die sie trugen.
Gewaltige, schartige Sensen - nur einer der Beiden, die bei Hannah erschienen waren hielt eine fast eineinhalb Meter lange gefährliche Schere anstatt einer Sense.

"Wieso zeigst du ihr im Gegenzug nicht deine wahre Gestalt?"
Die beiden gestalten vor Hannah hoben drohend ihre Waffen und schwebten langsam auf sie zu. Ein leises, unmenschliches Lachen war von ihnen zu hören.
Mit ihren Waffen drohend versuchten sie sie zurück in den Hauptraum zu drängen.
Die gewaltige Schere schnappte mehrmals leise zusammen und auseinander...mit einem Geräusch, dass einem eine unangenehme Gänsehaut verpasste.

Die Gestalt, die gesprochen hatte war noch immer in den Schatten verborgen...

Die Tür ging auf und Rul kam herein. [wenn sie abgeriegelt is, knallt sie halt auf xD]
Die Menschenwelt war nun von den Vampiren erobert und Rul hatte sich an die neuliche, kurze Begegnung mit Dante erinnert.
Ihn aufzuspühren, hatte einige Mühe gekostet, doch gefunden hatte er ihn schlussendlich doch.
"Meine Freunde und ich werden für die Gerechtigkeit der Menschen kämpfen. Und wir brauchen Hilfe."

Schon als Rul den ersten Schritt auf die kurze Treppe setzte verschwanden die Gestalten...lösten sich einfach auf.
"Schade - bis bald..." hörte er noch die Unbekannte Stimme, dann verschwand auch die Gestalt im hinteren Teil des Raumes.
Für einen kurzen Moment hatte das Mondlicht die Haare der Gestalt beschienen...weiß...

Dann war für einen kurzen moment Stille und die Tür der Bar sprang auf.
Dante bemerkte Rul...und hörte, was er sagte....und wandte sich zu Hannah um.
Sein Gesicht lag im dunkeln, und sie konnte seinen Blick nicht erkennen.

Er wusste nciht, wer die unbekannte Gestalt gewesen war...und doch machte es ihm Sorgen.

Als die Schatten bei Hannah aufgetaucht waren, war diese erstarrt und stehen geblieben.
Sie rührte sich nicht und hörte Dantes Worte nur vorbeiziehen, verarbeitete sie aber nicht richtig.
Erst als die fremden Gestalten sie zurück drängten bewegte sie sich und ging langsam rückwärts.
Die junge Frau dachte nicht einmal dran ihren Zauberstab zu ziehen.
Was hätte sie schon damit anfangen können?
Die pure Panik schien ihr im Gesicht zu stehen, doch zitterte Hannah nicht auch nur ein bisschen, wirkte im Gegenteil sehr ruhig.

Als die Schatten dann plötzlich wieder verschwanden und die Tür aufgestoßen wurde blickte die Hexe erschrocken zu Rul.
Er hatte sie noch nicht gesehen und unbewusst, aber sehr schnell und zielstrebig wurden ihre Haar erneut schwarz wie die Nacht und Hannahs Augen verloren an türkiser Farbe, wurden blauer und etwas weniger intensiv, wenngleich sie noch immer markannte Punkte in ihrem Gesicht darstellten.
Hannah blickte fragend zu Dante, doch gab sein Gesicht ihr keine Antwort, sie konnte nicht sehen war er dachte.

Dante ging langsam auf Hannah zu - das Licht beschien ihn noch immer nur von hinten.
Auch wenn man es ihm ncith ansah, hatte diese unbekannte Stimme irgendetwas in ihm bewirkt. Er hatte das Gefühl sie eigentlich kennen zu müssen. Und was waren das für Kreaturen? So etwas hatte er noch nie gesehen.
Und dann war da noch die andere Sache, die ihn beunruhigte...

Einen Meter vor ihr blieb er stehen...auf diese Entfernung konnte sie trotz des schwachen Lichtes seine Gesichtszüge beinahe erahnen.
Die Worte des Fremden gingen ihm noch immer durch den Kopf.
"Es ist okay" stellte er fest.
Er versuchte beruhigend zu klingen, auch wenn er nicht wirklich Erfahrung mit so etwas hatte.

Rul hob leicht eine Augenbraue und er trat dann näher in den Raum hinein.
Er räusperte sich dann kurz.
"Hallo? Ähm...ich nehme an, das ich hier schon mit dem Richtigen spreche?"
Dabei hatte er sich an Dante gewandt.
"Mein Name ist Rul Blenson, ich wollte dich fragen ob du dich anschliessen willst gegen die Vampire zu kämpfen. Und du...du darfst natürlich auch, wenn du willst."
Bei dem letzten Satz hatte er zu Hannah gesprochen.

Als Dante auf sie zuging dachte sie an das "Gespräch" das hinter ihnen lag, und versuchte noch immer sein Gesicht zu erkennen.
Was er wohl dachte, da ihre Erscheinung wieder war, wie sie war.
Unbedarft blickte sie von Rul zu Dante und als dieser vor ihr stehen blieb wich sie nicht zurück, bewegte sich aber auch sonst nicht.
Seine beruhigenden Worte verwunderten Hannah und ihr Blick veränderte sich.
Sie wirkte überrascht, leicht fragend, ähnlich wie bei einem kleinen Kind, das etwas entdeckt hatte und es nun bestaunte.
Zugleich verfehlten Dantes Worte seine Wirkung aber nicht, sondern sie fühlte sich tatsächlich ein wenig besser.
Dachte nicht so sehr über die Gestalten nach Sekunden zuvor in Devil May Cry gestanden waren.

Als Rul wieder sprach blickte sie zu ihm und ihre Scheu war da wie eh und je als sie in seine Augen blickte und hätte wohl energisch den Kopf geschüttelt, währe sie nicht die Hannah wie sie hier stand.
So blickte sie ihn nur weiter an, sprach aber nicht.
Kämpfe wahren nichts für sie. All zu oft erstarrte sie regelrecht bei dem was sie dort sah und es lag mental einfach nicht in ihrer Kraft etwas zu tun.
In den dunkleren Straßen von London hatte sie durchaus schon kleinere Kämpfe erlebt, doch war sie einfach zu schwach dafür.
Hannah glaubte nicht daran, dass sie es jemals schaffen würde, dies zu überwinden.
Der Zeitpunkt, an dem ihr in den Sinn gekommen währe zu trainieren um stärker zu werden war bisher auch noch nicht gekommen.
Sie dachte im Grunde nicht darüber nach.

Dantes Blick lag noch einige Augenblicke lang auf Hannah.
Mit einem leichten Nicken wandte er sich ab...und ging auf seinen Schreibtisch zu und warf sich auf den Stuhl, die Füße auf dem Tisch übereinander schlagend.
"Kein interesse" sagte er.
"Ich jage Kreaturen und Monster"

Rul verschränkte leicht die Arme.
Na, so leicht würde er sich nicht abschieben lassen.
"Und Vampire? Sind das nicht auch Kreaturen?"

Dante zuckte desinteressiert mit den Schultern.

Monster...Kreaturen...Teufel...
Er hatte ehrlich gesagt keine Lust auf philosophische Diskussionen.
Menschen hatten viele Namen für Dinge, vor denen sie Angst hatten...

Außerdem waren revolutionen wirklich nicht sein Ding. Er hatte nicht vor sich auf eine Seite zu stellen.
Fährig fuhr er sich mit der Hand durch die Haare.