RE: Haus von Yi Leung - 3

Yi zog sich den Mantel an und griff seinen Hut.
"Richten Sie meiner Frau aus, das es heute etwas später wird als sonst. Ich erwarte Gäste und geben sie das hier meinem Bruder."
Er reichte Chan eine Visitenkarte und lief nach draussen wo der Chauffeur mit dem Wagen wartete.
Chan eilte hinterher.
"Wie Sie wünschen, Sir. Sie haben einen neuen Bodyguard, Cyprien Evans und er macht einen nicht allzu sauberen eindruck. Möglicherweise eine Verwechslung in der Agentur? Jedenfalls habe ich gedacht-"
"Lassen Sie Akten zukommen und informieren Sie Mr. Bailey."
Yi stieg in den Wagen und fuhr davon.
Chan trat etwas zurück und wartete bis das Auto um die Ecke verschwunden war.
Dann sah er fragend auf die Visitenkarte.
"Gebiet abriegeln...Ausgang sperren", murmelte er.
"Ausgang sperren!", rief einer der Wächter und der Sicherheitszaun schloss sich.
Chan verschwand zurück im Haus.

Chan ging nach draussen.
"Cyprien", rief er.
Verdammt, wo steckt der Kerl bloss?

Cyprien kam ganz erschöpft in seinem Zimmer an, das Fenster stand offen daher konnte er Chan draussen nach ihm rufen hören.
Cyps Kopf drehte sich zum Fenster, worauf der Chinese schluckte und die Schmerzmittel in eine Schublade verschwinden liess.
Langsam besserte sich sein Zustand und er ging nach draussen zu Chan.
Cyprien erlaubte sich ein schwaches Lächeln und wartete aufmerksam, was er von ihm wollte.

Chan schubste Cyp leicht von sich.
"Endlich, hast dir ja Zeit gelassen wie ein König, das muss schneller gehn! Wir haben heute einen Gast hier. Mr. Yi hat seinen guten Freund Mr. Dragon eingeladen. Also wenn dieser Mann hier ist, wirst du dich schön artig in das Zimmer gesellen wo sich die beiden unterhalten. Du wirst an der Wand stehn und deine Klappe halten, ist das klar? Kyan!"

Cyprien nickte auf das hin ala: kein Problem.
Perfekt, nun konnte er ein Gespräch dazu noch mit einem guten Freund von Mr. Leung belauschen und dazu war er noch "öffentlich willkommen".

Kyan kam wenige Augenblicke, er richtete seinen Anzug und wartete.

Chan legte seinen Arm nun um Kyan und ging einige Schritte mit diesem.
Er sprach nun leise zu ihm.
"Behalte ihn gut im Auge. Etwas stimmt nicht mit ihm, also finde raus was es ist. Und trainiere ihn."

Kyan verengte leicht die Augen, er hatte auch schon so eine Ahnung, das was mit ihm nicht in Ordnung sein konnte.
"Als du ihn damals ausgefragt hast, Chan... da hatte er nachher Blut an seinen Lippen", Kyan fuhr sich dabei leicht an seine eignenen und runzelte dann die Stirn.
"Er hat sich aber damals nicht auf die Lippen gebissen."

"Was du nicht sagst. Ja, etwas ist mit ihm", sagte Chan.
Edward Bailey kam herein.
Er nickte den beiden kurz zu und flüsterte Chan etwas ins Ohr.
Daraufhin ging er wieder.
Chan sah zu Kyan, er runzelte die Stirn und sprach leise zu Kyan.
"Bailey hat Cyprien in einem Pub gesehn wie er Blut gespuckt hat."

Kyan schwieg und dachte nach.
Was für einen Grund, oder eine Krankheit lässt bloss nur jemanden Blut ausspucken?
"Hört sich nach einer Krankheit an", äusserte sich Kyan dazu, nicht besonders überrascht.
"Rausschmeissen?", er zerdrückte die Zigarette.

"Er hat noch nicht so viel gesehn", sagte Chan und das war allerdings ein Grund ihn ohne schlechtes Gewissen rauszuschmeissen.
"Andererseits...nein, versuch es aus ihm rauszuprügeln. Vielleicht erzählt er es dir eines Tages von selbst. Wir machen weiter wie bisher zuvor. Aber jetzt wissen wir wenigstens was faul ist mit dem Kerl. Ich habe schon schlimmeres geahnt, aber solange er sonst sauber ist..."

Kyan hatte zuerst ein wenig enttäuscht das Gesicht verzogen, er konnte Cyprien nicht ausstehen.
Doch das mit dem rausprügeln hatte was.
"Ich werd ihn eine verpassen, da wird er mich im Jenseits dann nicht so schnell vergessen", meinte Kyan und grinste schwach über die Ironie.

Chan verdrehte die Augen.
"Aber nicht so das er verdacht schöpft! Rede einfach mit ihm...Alkohol und so...das wirkt manchmal wunder."

Cyprien stand an der Wand hinter Yi im Geschäftszimmer.
Jian sass gegenüber vom Pult und etwas belanglos polierte er seinen Stab, er hatte sich im eigentlichen erhofft, dasss er mit Yi über Geschäftliches reden konnte.
Ihm lag seit neuem nämlich etwas auf dem Herzen, aber wie es aussah, kam das nicht in Frage, die beiden Bodiguarden reichten schon aus um zu sehen, dass Yi nicht in der Stimmung für heute war.
Jian legte den Stab dann runter und blickte offen und abwartend zu Yi, er wartete.

Chan kam herein.
"Hier Sir, Ihr Tee."
Er legte ihm die Tasse hin und mit einer leichten Verneigung ging er wieder.

Yi sass Jian gelassen gegenüber.
Hinter ihm sein Bodiguard.
Auch er schwieg für den Moment.