RE: Haus von Yi Leung - 4

Jian betrachtete den schweigenden Yi vor sich und erwiderte seinen Blick, als Chan mit dem Tee herein kam, fühlte er sich leicht gestört.
Er hob nur schwach seine Hand als einen Hauch von Dank.
Schliesslich lächelte Jian etwas schwach.
"Gut siehst du aus Yi.
Wie ich sehe ist immer noch alles beim Alten bei dir", sprach Jian ihn nun persönlich an.
"Ja, alles beim Alten", murmelte er und sein Blick schweifte dabei zu Kyan und dann zu Cyprien, wo sein Blick für einen Moment hängen blieb.
Diesen hatte er noch nie bei Leung gesehen, leicht runzelte er die Stirn etwas.
Jians Blick wurde dann verständnisvoller gesandt.
"Die Gesichter verändern sich nur, ich kann mir vorstellen die Herzen ebenso.
Ist doch so, Yi?
Warum solltest du auch sonst, wieder einen neuen Leibwächter haben?", fragte er schon etwas belanglos in der Stimme und nahm einen Schluck vom Tee.
Er blickte dann wiederum zu Yi.
"Zukünftlich dürfen deine Leibwächter wohl immer hier bleiben, wenn ich zu Besuch kommen.
Wie es aussieht...
Otopia wird so gut wie bald keine Geschäfte mehr auswärts machen."

Yi formte seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln.
Das sich Jian durch seine Leute gestört fühlte, hatte er nicht anders erwartet.
"Meine Leibwächter tun das, was sie immer tun", sagte er mit tiefer Stimme.
"Sie bewachen mich."
Er lehnte sich nun leicht nach vorne um seinen Tee zu rühren.
Als er damit fertig war, lehnte er sich wieder zurück.
"Wenn das so ist, würde ich keine Geschäfte mehr machen mit Otopia. Was ist das im Grunde schon, wenn man hier wesentlich bessere Profite erzielen kann? Ich spreche vom Schwarzmarkt."

"Ach ja richtig, deine üblichen Quellen", meinte Jian und nickte.
Er hatte nichts dagegen, dass Yi diese Art Quelle favourisierte.
Weswegen sollte er?
Jian machte es ebenso auf diese Art.
"Von Otopia kann man ja kaum etwas wie Stoffe zurück erwarten.
Aber die Leute die man dort als Kunden bekommt, sind Goldbarenwert."
Jian lehnte sich dann etwas zurück.
"Aber was erzähl ich da?
Wir wollten ja nicht über Geschäftliches plaudern.
Aber wozu bin ich hier?
Erklär es mir, Yi.
Weswegen lädts du Freunden ein?", fragte Jian der sich keinen anderen Grund bei Yi vorstellen konnte, ausser geschäftlichen Dingen.
Yi war zu ein zurückgezogene Persönlichkeit.
Das er mit anderen über tiefgründigen Gefühle reden würde, passte einfach nicht zu ihm.
Er war wie ein geschlossenes Buch.

"Ist es so schwer zu verstehn? nun...vielleicht ist es das."
Yi trank einen Schluck Tee und faltete anschliessen die Hände.
"Ein kleines Gespräch unter Freunden. Seit der Einnahme dieser Vampirsorte ist es schwieriger geworden für unsere Regierung zu...nun...agieren. Du kannst nicht leugnen, dass du mich vor meinem Tod noch einmal gerne gesehn hättest."

"Muss es wirklich so enden?", fragte Jian nicht gerade unfühlsam.
"Ich halte nichts von den Vampiren hier.
Ich habe kürzlich in einer Zeitschrift gelesen das um die 80 Prozent von den europäischen Kinderschulen nicht ein einziges der Schüler weiss, wer Marcus ist.
Sieh dir diese nur an, was bilden die sich nur ein?
Halten sich für unschlagbaren Helden und können nicht einmal eine wirkliche Vampirwelt daraus machen.
Und die Rebellen?
Ebenso wenig, die leben ja ziemlich alle noch", Jian musste spöttilch lächeln.
"Ich mache mir da keine Sorgen um dich.
Was plant ihr denn in der Regierung, wenn ich so frei sein darf?"

"Wir planen vieles", sagte Yi.
"Besonders dieses Jahr. Zum 60. Geburtstag werden untergrundaktionen geplant. Auch wenn diese Sorte unsere Welt eingenommen hat, ist und bleibt China dem Kommunismus treu ergeben."

Liang wurde in Yis Büro gelassen.
Der von Yis Bruder provozierten Chinesen mochte die Zauberwelt nicht.
nein, er verabscheute sie sogar.
Wenn es eine Waffe gab, die Stärker war als jegliches Wushu, das er beherrschte, dann war es sicherlich die Zauberei.
Doch heute war er hierher gebeten worden und so war er gekommen.
Yi erhob sich und er wies auf den Stuhl vor sich.
"Bitte, setzen Sie sich, Mr. Robbins."
Liang blickte sehr kritisch und aufmerksam durch den Raum.
Seine Blicke streiften kurz über die Anwesenheit Yis Bodyguarden, worunter auch Chan war, den er persönlich kannte.
Liang setzte sich dann und er faltete seine Hände.
Yi wank daraufhin seine Leute zurück.
"Lasst uns alleine."
Daraufhin verliessen Yis Männer den Raum.
Alleine zwei Bodyguarden im hintergrund bliebe stehen.

Es war eine kurze Zeit stille, in der Yi sein Gegenüber genau betrachtete.
"Was wollen Sie?", fragte er dann schliesslich und er öffnete sein Zigarettenetuit.
"Qian"1[/size], antwortete Liang sogleich.
"Wu shi he Yi bai tong zu. Wo duosho er yi bai wan. Ling tai ba."2
Yi zündete sich seine Zigarette an und er hob kurz eine Augenbraue.
"He fan?"3
"Geng duode shi jian."4

--

[size=85]1 Geld
2 In 50 und 100 Scheinen. Im ganzen zwei Millionen. Fürs Erste.
3 Und weiter?
4 Mehr Zeit.

Yi bliess den Rauch aus seiner nase, während Liang mit seiner einen Hand leicht über seine Kette streifte.
"2 Tage", sagte Yi daraufhin und Liang kam mit seinem Gegenangebot.
"San. Ji san tian wo ni ben fai zuanshi he ni bu xing peng huodo."
Yi richtete sich auf.
Er hatte leichte Überraschung gezeigt, doch verbergte sie dann wieder.
Schliesslich wank er.
"Auf wiedersehn, Mr. Robbins. Zai jian. 3 Tage, und das Geld wie vereinbart."
Darauf erhob sich Liang, und er ging ohne ein weiteres Wort davon.

--

Drei. In drei Tagen bringe ich Ihnen die Diamanten und Ihren Freund dazu.

Sam trat in das Büro und er sah sich um.
Bei ihm war Imao, der wie üblich seine schwarze Sonnenbrille anhatte und hinten bei den anderen Bodyguarden von Yi stehen blieb.
Sam setzte sich ohne weiteres auf einen Sessel, Yi entgegen und er breitete die Arme aus.
"Das also, ist dein Büro. Ich sehe, du vermisst deine Heimat kein Stück."
Yi blickte ruhig zu Sam und er faltete seine Hände.
"Ich habe keine Zeit zum reden, Sam. Sag mir, was du willst."
"Was ich will, also. Hast du das gehört, Imao? Er will wissen was ich will...also ich sag dir, was ich will. Ich will meine Diamanten haben, deshalb bin ich hier."
Yi lehnte sich zurück und er hob leicht seinen Kopf.
"Deine Diamanten? So viel ich weiss, sind sie in meinem Besitz."
"Was du nicht sagst."
Sam wank Imao zu sich nach vorne und dieser öffnete einen silbernen Platinkoffer, indem dann viele Geldscheine zu vorschein kommen.
"Gebündelt in hundert Pfund noten...du kannst alles abzählen. Ein freundliches Angebot für einen guten Bekannten."

Yi sah nicht auf das Geld, daran hatte er kein Interesse und Sam wurde immer ungeduldiger.
"Glaubst du, dass du damit davon kommst? Das waren meine Diamanten! Meine Jungs, haben sich dafür Monate ins Zeugs gelegt...und du denkst doch nicht allen ernstes, dass dein scheiss Chinese am letzten Tag schnell schnell auftaucht und sich alles wegschnappt. Du hast gegen die Regeln verstossen, Yi!"
Sam war aufgebracht und er hatte sich nach vorne gebäugt.
"Dann solltest du das nächste Mal etwas schneller sein, Sam Bei-Fan. Ich wusste nichts von deinen Leuten, mein Mann hat das getan, was jeder tun sollte. Schnell arbeiten."
Sam stand auf und Imao nahm den Koffer wieder an sich.
"Mit dir bin ich noch lange nicht fertig!", sagte der Triade wütend.
"Und dieses Arschloch knöpf ich mir vor. Er wird zu sushi gemacht!"
Wütend gingen sie davon.

Chan klopfte und er trat herein.
"Mr. Leung, hier ist ein Paket für Sie angekommen", sagte er und legte die grosse Schachtel auf seinen Schreibtisch.
Yi nickte und winkte ihn ab, worauf Chan wieder hinaus ging.

Als Chan draussen war, erhob sich Chan und er öffnete die Schachtel.
Der mit Quecksilber beschmierte Kopf Sergio Canastas war darin und schnell deckte Yi das Packet wieder zu.
Sichtlich angewidert und mit Schock beladen, liess er mit einem Knopfdruck wieder nach Chan rurfen, damit dieser das hier wegschaffen würde.

Es klopfte an Yis Arbeitszimmer und Chan trat herein.
Leung sass an seinem Schreibtisch und er hatte die Vorhänge zugezogen.
Der Raum war abgedunkelt und die Stimmung bedrückt.
"Miss Feng wurde soeben zum Verhör gebracht", sagte Chan, der Yi eine Akte reichte.
"Wollen Sie sie sprechen?"

Yi nahm die Akte entgegen und öffnete sie.
"Ich habe keine Frage", antwortete er und unterschrieb die erste Seite.
"Schicken Sie sie fort ins Revier. Sui Ming soll nichts von ihr erfahren."
Er legte seinen Stift ab und reichte Chan die Akte zurück.
Dieser nickte.
"Ein gewisser Chuan hat sich für den Posten beworben."
"Schicken Sie ihn nächste Woche vorbei. Ach, bevor ich es vergesse, erledigen Sie das mit Sum-Fong am Steinbruch, noch vor elf Uhr."