RE: Friedhof an der Küste - 5

Kieran trat nun nach vorne, solange sich Levin scheute und man auf ihn einredete.
Hier war sie also, seine Mutter.
Begraben zwischen ihren beiden Töchtern.

Julie Torvus
1986-2009

Sirena Torvus
1990-2010

Weiter hinten war Michaels Grab zu sehn.
Michael Torvus
1984-2002

Hier würde nun seine Mutter weilen.
Severa Torvus
1968-2010

Alle vier gestorben durch Selbstmord.
Und Fineas war erst gar nicht hier begraben worden.
Wer würde der nächste sein?
Levin weinte im Hintergrund und Kieran drehte sich um, um nach seinem Bruder zu sehn.
Da wurde es ihm sehr schwer ums Herz und das unerwartete Bedürfnis kam in ihm hoch zu beten.
Und das tat Kieran dann auch.
Er kniete sich an den Rand der Grube, faltete die Hände und schloss die Augen.
Gott, wenn es dich gibt, dann versprich mir bitte eines, bat er in Gedanken, wähernd er versuchte sich zu konzentrieren.
Bitte pass auf meinen Bruder Levin auf. Er hat neimals jemandem was getan. Bitte schau, dass es ihm gut geht, und das er sich selbst nicht tötet. Ich bitte dich! Ach ja, und pass auch auf Anthony auf.
Leona blickte aus Entfernung verwundert zu Kieran, der am Boden kniete und betete.
Doch was sollte das nützen, das würde seine Mutter auch nicht wieder lebendig machen.
Kieran stand dann auf und er kippte eine Rose in das Grab.
"Danke Mum...für alles. Es tut mir leid."

"Komm, wir machen es gemeinsam, Levin", wisperte Magnolia mit sanfter Stimme, während sie Leviathans Hand hielt und zwei Rosen nahm.
"Es ist ganz einfach, und es ist auch richtig so."
Maggie trat mit Levin ans Grab, während Kieran zurück trat und sich die stummen Tränen aus dem Gesicht wusch.
Es war kaum zum Aushalten hier, am liebsten wollte er weg, runter an den See und für sich sein.
Ian kam und er legte Kieran seine Hand auf die Schulter.
"Geh nicht zu weit weg", murmelte er und Kieran blickte erschrocken zu ihm hoch.
Doch der Junge nickte dann und Leona trat auf die beiden zu.
Sie gab Ian zwei Wangenküsschen und schenkte ihm ihr Beileid.
"Es ist sicher schwierig für dich", sprach die junge Frau und Kieran musterte die beiden.
Dann jedoch trat er davon, den Klippen entlang um sich seinen eigenen Gedanken zu widmen.

Während Ian mit Leona sprach, liess Levin seine weisse Rose in das Grab fallen und er drohte nächstens zusammen zu klappen.
Magnolia stützte ihn gut und entschloss sich, ihn mit sich nach Haus zu nehmen.
Das würde wohl das beste sein.
"Entschuldigen Sie die Störung, Ian wir werden jetzt gehn", sagte Maggie, die Levin an sich gedrückt hielt und ihn an der Wange küsste.
Ian drehte sich um und er nickte.
"Ja, gut. Um Kieran mach dir keine Sorgen, ich weiss wo er ist."
Magnolia nickte.
"Ja, tut mir leid, ich glaube wir kennen uns noch nicht. Ich bin Magnolia Torvus, Levins Cousine. Ich kannte Severa nicht allzu gut. Traurig was sie durchmachen musste."
Leona reichte ihr die Hand.
"Oh!"
Magnolia wirkte erstaunt.
"Die Schwester von Severa? Oh...von Ihnen wusste ich gar nichts. Zu schade, ich muss jetzt gehn. Kommen sie einmal bei uns vorbei, ja? Ian. Aufwiedersehn!"
Sie trat dann davon mit Levin und liess Ian mit Leona alleine auf dem Friedhof zurück.
Leona blickte ihnen hinterher.
Auch für sie wurde es Zeit.
"Danke, das du gekommen bist."
"Es ist schön, das du noch wusstest, wer ich bin."
"Es ist lange her."

Kieran hatte es an den Friedhof verschlagen, jedoch Ian war nicht hier und der junge seufzte.
Er war sich sicher gewesen, dass Bailey hier sein könnte.
Ratlos sah sich der ehemalige Slytherin um und entdeckte in der Ferne, nahe an den Klippen einen kleinen Punkt.
Kieran trat sogleich den Gräbern entlang und steuerte auf die Person zu.
Keine Frage, es war Bailey.

--> Klippen

Ella und ihre Mutter standen am Grab von Geroge Fox.
Hilary, Ella Mutter konnte sich kaum auf den Beinen halten und weinte bitterlich in
ihr Taschentuch. Stumm stand Ella daneben und betrachtete den Stein.
"Ich kann das nicht" sagte Hilary plötzlich, drehte sich um und ließ Ella allein.
Traurig schaute sie ihrer Mutter nach und ließ sich dann auf den Boden sinken.
Der Wind wirbelte durch ihre Haare und versperrte ihr somit die Sicht auf das Grab ihres Vaters.
Ella streckte die Hand nach einer Blume aus, die den Kopf hängen ließ.
Wenn Blumen anfangen die Köpfe hängen zu lassen, sollte man frisches Wasser nachfüllen.
Am besten wäre es, wenn man erst garkeine pflückt.
"Genau deshalb pflückt man sie doch, um etwas von ihnen zu haben.
Was sind schon Blumen, wenn sie nicht bewundert werden?" flüsterte sie und erinnerte sich zurück
an ihre erste Begegnung mit Rul.
"Stell dir doch mal vor ich würde dich in eine Vase mit Wasser stellen. Nur um andere zu erfreuen"
sie lachte leise und ließ die Blüte wieder langsam sinken.
Leise seufzte sie dann und schaute auf den Grabstein. "Dad ich vermisse dich" flüsterte sie dann.

Kieran war an alle Orte gegangen, wo sie nur sein konnte.
Und doch fand er sie nicht.
War es bloss eine Lüge gewesen?
Kieran wusste keine Antwort darauf.
Als letztes hatte er sich hierher gewagt, ein guter Freund begleitete und apparierte mit ihm.
Doch hier war bloss Leere und keine Menschenseele zu sehn.
Wo sie auch war, er würde sie finden, davon war Kieran überzeugt.
Und sollte er sie ein Leben lang suchen...

Der Wind streifte über die einsame Friedhofsküste...
Das Meer schäumte im Wasser und der Leuchtturm war in Ferne zu sehen.
Man hörte ein Singen das immer näher Richtung Friedhof kam.
Ein Vogel schreckte auf und flog zum nächst liegenden Baum.
Kalif wanderte hoch zum Friedhofshügel und dabei zupfte er an seiner Gitarre.
"Wenn sich die Sonne neiget, der feuchte Nebel steiget,
mein Tagwerk ist getan...", sang er ruhig und liess die gesangten Worten in sich selbst fliessen.
"Mein Tagwerk ist getan,
dann zieh’ ich von der Heide zur häuslich stillen Freude,
ein froher Jägersmann, ein froher Jägersmann", Kalif blieb stehen.
Er war oben angekommen und erblickte die Kreuze, Tafeln und Gräbern.
"mein’ Lust hab’ ich daran", endete Kalif und er setzte die Gitarre ab und kam näher.
Er betrachtete die Inschriften der Gräber und die Jahreszahlen.
Wie alt wurden den die Menschen so üblich.
Kalif beugte sich erwartungsvoll zu dem Stein runter und las die beiden Zahlen, von wann bis wann.
"22!", rief Kalif erschüttert aus, dabei schreckte ein Rabe auf und ergriff die Luft.
Kalif war fassungslos!
"Da brät mir jah einer einen Storch!
Wie ist denn das passiert?", Kalif stutzte und las mit grossen Augen den Namen des ehemaligen Burschen.
"Owe das ärmste Kind.
Sirena.
Jetzt erst hätte dein Leben so richtig angefangen", Kalif schloss seine Augen und eine ernste Falte zeichnete seine Stirn.
Nicht besser stand es um die anderen Familienmitglieder der Torvus.
Jung waren sie gestorben.
Kalif mit seinen über hunderten Jahren fand das ein Fliegenleben.
Ein Hauch von einem Grashalmen leben.
Kalif nahm dann entschieden seine Gitarre und stellte sich aufrecht vor das Grab von Sirena.
"Und streif’ ich durch die Wälder und zieh’ ich durch die Felder", sang Kalif ruhig und bestimmt, in seiner Seele seufzte es tief.
"einsam den ganzen Tag, einsam den ganzen Tag."
Kalif hob seinen Blick und sah dabei zum Grabe.
"doch schwinden mir die Stunden gleich flüchtigen Sekunden,
tracht’ ich dem Wilde nach, tracht’ ich dem Wildeee naaach", Kalif endete und stellte die Gitarre vor seinen Füssen.
Man hörte das Schaumen des Meeres und es war ein herrlicher Anblick zum Horizont hinaus.
Es war ein Trost, dass die Gräber hier gesetzt waren.
Doch etwas zeichente den Ort an Hass und Trauer.
So jedenfalls... spürte es Kalif.
"Lass dich deinem Aussehen nicht beirren einsame Küste... es steht auf der Hand weshalb selbst die Möwen diesen Ort meiden."

Kalif entschloss sich dann diesen Ort zu verlassen und jemanden zu finden der ihm Auskunft geben konnte.
Schiff