England » Wohnung

Wang Jiazhi nahm den Hörer ab und hob ihn an ihr Ohr.
"Wang Jiazhi", sprach sie und lauschte erwartungsvoll, sie lächelte leicht herzlich, als sie die Stimme am anderen Ende erkannte.
"Oh, hallo.
Darf ich fragen, ob ich deine Mutter zu sprechen bekomme?
Ach…
Sie ist nicht da?"
Einen Moment verging, Wang Jiazhi lag in der Badewanne und blickte gedankenverloren vor sich hin. Ihre Miene zeigte leere und ebenfalls so fühlte sie sich im Augenblick auch.
"Es würde wirklich nur einen Augenblick dauern", hatte sie gesagt.
Man konnte die Tropfen von einem Wasserhahn hören, der nicht gut zugeschraubt wurde.
"Guten Tag, könnten Sie mich in Paris verbinden? Die Nummer die ich Wünsche wäre 3146 03 24."
Wang Jiazhi drehte ihren Kopf leicht und überlegte.
Das Telefon klingelte und weckte die junge Frau aus all ihren belanglosen Gedanken, schnell stand sie auf und nahm ihr Handtuch.
Sie stieg aus der warmen Wanne zurück in die ungeheizte Wohnungsluft und eilte ungetrocknet zum Hörer.
"Hallo?", sie lauschte und hielt dabei inne.
Ihre Mundwinkeln verformten sich und ihre Augen begannen zu strahlen.
"Oh, guten Tag Cousin.
Sie rufen mich hier an?
Ich?
…
Oh, nein, nein, Sie haben mich nicht gestört", Wang Jiazhi trocknete sich nun mit dem Handtuch so gut es mit einer freien Hand ging ein wenig an der Seite ab.
"Ihr habt meinen Brief also bekommen?
…
Heute?
Wo treffen wir uns?
…", ihr Gesicht entspannte sich dann leicht, die Nachdenklichkeit ist etwas in ihr zurück gekehrt.
"Ich werde dort sein.
Au-aufwiederhören", doch die Leitung am anderen Ende war schon abgebrochen, leicht schluckte sie und legte den Hörer dann langsam und ruhig auf.
Wang Jiazhi sah zum Spiegel.

Das Telefon klingelte.

Die junge Chinesin befand sich in ihrer Badewanne.
Ein Glas Wein war neben der Wanne plaziert und ein alter Plattenspieler läufte gerade.
Die Hand von Wang Jiazhi griff den Höhrer und nahm ihn ab.
Sie führte ihn ans Ohr...
"Wang Jiazhi Dragon am Appart, hallo?"

neilson stand in einer Kabine in London.
Hinter ihm konnte man den Regen rauschen hören.
"Ja hallo, Mrs Dragon? Hier Isaac neilson, Sie kennen mich noch nicht. Haben Sie kurz Zeit? Störe ich Sie vielleicht?"

"Mr. Neilson?", Wang Jiazhi lauschte seiner Stimme aufmerksam.
Sie hörte sich zu einer Person an, die nicht alltäglich war.
Der Plattenspieler im Hintergrund war auf einmal nicht mehr zu hören.
"Nein, Sie stören mich ganz und gar nicht.
Kann ich Ihnen denn behilflich sein?", Wang Jiazhi legte die Hand vom Plattenspieler wieder weg und sass aufgerichtet.

"Ich hätte da ein lukratives Angebot für Sie, Mrs Wang", sagte neilson, während er sich gegen die glasige Kabinenwand lehnte.
"Ich weiss, dass Sie an seltenem Schmuck interessiert sind. Sie sind unter anderem an einem wertvollen otopianischen Ring interessiert, ich spreche da von den beiden Herren Felix Fulvius und Mr. Errol."
Eine kurze Pause folgte.
"Ich kenne diese beiden Herren und wäre sicherlich imstande, mit ihnen über das Preisangebot zu verhandeln."

Wang Jiazhi hatte ihre Augenbrauen entgeistert gehoben, als die beiden Namen fielen und betroffen lauschte sie.
Sie schluckte dann leicht, doch sie war offen.
Neilson hörte sich immerhin ehrlich an und wie jemand, der dazu fähig war.
"Dann wissen Sie über die Summe des Ringes wohl auch schon bescheid?
Ja...", kurz fuhr sie bedenklich mit ihrer Lippe ihren Zähnen entlang.
Eine Pause folgte.
"Darf ich mir zuvor anfhören um welches lukratives Angebot es sich denn handelt?", ihre Stimme war nun freundlicher und auch entschiedender.

Wang klang nicht kritisch, er hatte sie also gepackt.
"Ich werde noch diesen März mein neues Hotel eröffnen", sagte er.
"Mit Ihnen als Sponsorin blieben mir unter anderem viele Geldprobleme erspart. Sie erhalten 10% meines Erlöses eines ganzen Halben Jahres, wenn Sie sich dazu einverstanden sehen 20% meiner Baukosten zu decken. Als Sponsoren sind unter anderem die Firmen ESIFMZ, Life and LaMode beteiligt. Ich werde Ihnen gleich morgen früh die Unterlagen zukommen lassen."

Wang Jiazhi musste nun herzlich auflachen, Erleichterung!
"Ein Hotel?", fragte sie und lauschte dann erwartungsvoll, sie lächelte dann umso breiter, ihre schwarzen Augen glitzerten.
Amüsierend, da hatte sie schon alles andere erwartet, wenn nicht sogar schon befürchtet.
"Natürlich sehe ich keinen Grund Ihnen nicht zu helfen Mr. Neilson...
Nur ich möchte gerne noch wissen, um welches Hotel es sich denn letzendlich handelt.
Besteht schon ein Artikel über Ihr Hotel?", fragte sie interessiert.

"Ich werde Ihnen alle Akten dazu morgen zukommen lassen Mrs. Dragon", sagte neilson und er sah kurz auf seine Uhr.
"Möchten Sie, dass sich meine Betreuerin mit Ihrem Verwalter trifft, oder wünschen Sie lieber mich persönlich zu sehn?"

"Gerne doch Persönlich", sagte sie und lauschte aufmerksam.
"Dann könnten wir uns auch über die Sache des Ringes näher unterhalten...", sie lächelte etwas.
"Dann also abgemacht.
Wann?", erwartungsvoll lauschte sie.

Ein kurzer Moment war Stille, da neilson überlegte.
"Morgen Abend, 7 Uhr. Ich werde Sie persönlich abholen", folgte schliesslich seine Stimme und ein kurzes Tuten des Apperates folgte, da nächstens das Geld aus war.

"Morgen Abend also schon?", stellte Wang Jiazhi fest und hob eine Augebraue bedenklich, da ihr gerade etwas einfiel.
Doch sie würde diesen Termin wohl absagen.
Sie hörte dann das Tuten und ihr wurde nun sofort bewusst, dass er von einer Kabine aus telefonierte.
"Ich merke schon... die Zeit läuft uns davon", kurz schwieg sie.
"Dann also abgemacht, Mr. Neilson.
Morgen Abend um 7, meine Adresse wissen Sie?
Dann ist ja gut", sie wartete dabei nicht auf seine Antwort, dass er sie kannte, das war sonnenklar.

"Danke für Ihre Zeit Mrs. Dragon, ich werde Sie also punkt um 19.00 Uhr abholen."
Daraufhin legte neilson der Hörer auf.
Er war sich sicher, Wang Jiazhi hatte er so gut wie in seiner Tasche.
Jetzt musste er sich um die nächste Person kümmern.
Aber Mrs. Dragon hatte einen guten Eindruck auf ihn gemacht.
Ihre Stimme wirkte so jung, aber verständlich, bei ihren erst 23 Jahren.
Und schon eine mrs.

Wang Jiazhi lauschte noch bis zu Ende, dann legte auch sie nach einem Augenblick des nachdenklichem Warten den Hörer auf.
Also würde es morgen soweit sein.
Ob die beiden ihm die Infortmaion gegeben hatte wegen dem Ring?
Wang Jiazhi seifte sich dann in Ruhe zu Ende ein und versank noch bis zum Ende des Bades, in ihren Überlegungen.