Winkelgasse » Needfull Things

Der Laden steht versteckt zwischen den vielen bunten Geschäften ganz am Ende der Winkelgasse.
Der Laden hat eine dunkle Fassade, aber eine blutrote Markiese. Die beiden großen Schaufenster, welche links und rechts neben der hölzernen Eingangstür liegen, sind verkalkt, so das jeder Blick hinein verwehrt ist. Auch sonst sind keine Anzeichen zu sehen, was dieser Laden verkaufen wird.
An der Tür des Ladens hängt ein Schild.
Bald große Eröffnungsgala
Bringen sie ihre Freunde mit
Sie werden ihren Augen nicht trauen

Die Tür zum Laden steht einen Spalt breit auf und bewegt sich einladend im Wind, so als ob sie sagen würde Komm nur herein....

Ruby lief durch die Winkelgasse.
Sie hatte noch nichts großartig bei sich, das sie gekauft hatte, weil sie immer noch auf der Suche nach einem passenden Geschenk war. Aber irgendwie gab es hier überall das Gleiche.
Wie langweilig..., ging es ihr dabei durch den Kopf, bis ihr der Laden auffiel, auf dessen Tür das Eröffnungsgala schielt hing.
Er sah eher sonderbar aus, ganz anders als die anderen und genau das war ihr Geschmack.
Also richtete sie den Mantel, lief auf die Tür zu und drückte diese leise auf.

Ein kleines Glöckchen bimmelte.
Der Laden lag in dämmerlicht getaucht. Eine Menge Regale und Vitrinen standen herum. In einem Kamin brannte ein Feuer und davor standen ein Tisch und zwei Stühle. Eine Treppe führte nach oben, aber diese war abgesperrt.
In den Regalen lagen vereinzelt Gegenstände. Eine kostbar wirkende Perlenkette, ein rostiger Eimer, ein altes Buch, eine Feldflasche.
In einer offenen Vitrine stand eine Puppe, ein altes Foto und auf Samt gebettet ein kleiner Ring.
Mr. Gaunt selbst stand mit dem Rücken zur Tür und sortierte gerade eine Kiste aus. "Kommen sie rein Miss!" rief er ohne sich umzudrehen. Seine Stimme klang wie Schmirgelpapier.

Das Dämmerlicht irritierte sie zwar anfangs, jedoch ließ sie sich nicht beirren und ging weiter hinein.
Cool, gefiel ihr die Ausstattung mit dem Kamin und so weiter jetzt schon.
Der Aufforderung zufolge und ihrem eigenen Interesse nachgebend, trat sie weiter hinein, an eine der Vitrinen.
Sofort bemerkte sie den Ring, der dort auf Samt gebettet lag. Na wenn ihr der mal nicht gefiel. xD
"Tag", wandte sich das Mädchen trotzdessen erstmal an den Verkäufer.
"Ist der Laden hier neu? Nix für ungut..ich bin eher selten in der Winkelgasse. Jedenfalls...gefällt mir hier."

Mr. Gaunt drehte sich um. Er hielt einen Stapel alter Comics in den Händen, von denen einige schon im Regal lagen. "Ah meine erste Kundin und dann auch noch eine so hübsche junge Dame." sagte der große Mann und kam auf sie zu. "Ich bin Leyland Sachum Gaunt, der Inhaber und einzige Angestellte von Needfull Things. Wir sind ganz neu und haben eigentlich noch garnicht geöffnet, aber ich mache da gerne Aussnahmen. Wissen sie ich bin furchtbar nervös, das der Laden nicht läuft.".Gaunt betrachtete seinen Laden kurz. "Ich habe noch nicht alles ausgepackt, aber wenn sie möchten können sie sich trotzdem umgucken. Vielleicht gefällt ihnen ja etwas. Oder sie essen ein Stück Kuchen mit mir und erzählen mir von England. ich bin gerade erst hier ehr gezogen.".
Einladend wies der verkäufer auf den Kamin hin, wo auf einer Vitrine ein Schokoladenkuchen stand.

"Zu gütig. Ich mag Kuchen! Na ja...er setzt bei mir zum Glück nicht an, deswegen darf ich gern mal ab und zu ein Stück mehr essen", schmunzelte das Mädchen gutgelaunt und freute sich über das Kompliment.
"Sie schmeicheln mir, Mister Gaunt. Und ich bin die Ruby, wenn wir schon einmal dabei sind, uns vorzustellen."
Noch einmal blickte sie zu dem Ring, dann ging sie langsam durch den Laden auf den Kamin und die Vitrine zu.
"Ach, machen Sie sich nur keine Sorgen! Gute Publissity, ein Artikel im Tagespropheten und schon rennen Ihnen die Leute die Bude ein, wenn ich das mal so sagen darf. Wie bei jedem guten Geschäft eben. Und selbst wenn es nicht so gut anfängt, nur nicht unterkriegen lassen, Mister Gaunt. Immer Kopf hoch und nach vorn geschaut, hm? Mhm, der Kuchen riecht wirklich ausgezeichnet! Selbst gebacken? Ich mag Männer, die backen können. So, sie leiten das hier alles allein?"
Ruby war erstaunt und bekam gar nicht mit, wie viel sie schon wieder geredet hatte.

"Und ich bin Leyland." sagte er. Es klang falsch, das er ihr das du anbot. "Sie sind ja richtig munter, Miss Ruby.". Wie audem nichts hatte er zwei Teller in der Hand und Schnitt zwei große Stücke des Kuchens ab. "Nun, erzählen sie mal. Wenn muss man hier in England unbedingt kennen?"

Kieran kam mit Eliza herein.

"Uff, also von den uncoolen Vampiren würde ich abraten", meinte sie und nahm einen der Teller entgegen.
"Und sonst...kommt drauf an, in welcher Szene sie aktiv sein wollen", zwinkerte sie, war sich aber fast sicher, dass dieser Mister Gaunt kein Schmuggler oder dergleichen war.
"I-", doch da kam auch schon Kieran und Eliza herein.
"Oh, noch zwei erste Kunden."
Ruby grinste vor sich hin und freute sich für den Verkäufer.

"Oh guten Tag, zwei junge Leute. Schauen sie sich ruhig um. Ich habe noch nicht alles ausgepackt." sagte er und wand sich wieder an Ruby.
"Sagen sie, sie sind so eine nette junge Frau, haben sie irgendetwas im Laden gesehen, das ihnene gefält? Ich würde ihnen einen Sonderpreis machen.".

Eliza schaute sich die einzelnen Exponate an. "Oh Kieran schau mal die Kette!" sagte sie nd deutete auf e schwarze Perlenkette.

Kieran sah auf die Kette und er lächelte.
"Wow, die ist echt schön. Wie teuer ist die?"

"Wieviel ist sie euch denn wert?" fragte Gaunt. Er stand urplötzlich hinter den Beiden.

Ruby lächelte sanft.
"Das ist aber lieb, danke. Jah, also ich mag den Ring dort vorn. Hat der vielleicht eine besondere Geschichte?"
Ihre Augen leuchteten kurz.
"Ich mag Geschichten, die von Gegenständen erzählt werden. Oder ist er noch ganz neu?"

"Oh ja, ich habe ihn aus Frankreich. Aus dem Erbe einer alten Frau gekauft. Der Ring hat einmal die Hand Marie Antoinetts verschönert." sagte Gaunt und steckte ihn Ruby an die Hand. Das Bild von Verssai drand in ihrem Kopf ein.

"Oh?", fragte Ruby erstaunt, die sich den Ring anstecken ließ.
Erschrocken wich das Mädchen zurück, als das Bild von Versai in ihrem Kopf erschien.