RE: Zirkus Silverlight - 33

"Nein, habe ich nicht", entgegnete er.
"Wie bereits angedeutet, Taro hat das in die Hand genommen. Ich habe in letzter Zeit sehr viel andere Sachen zutun, daher unterstützt er mich in diesem Zusammenhang."

"Ach, tatäschlich?", fragte er und sah ihn einen Momentlang an.
Er beugte sich dann etwas auffordernd näher zu ihm.
Anscheinend konnte ihm Taro zu diesem Fall etwas mehr Informationen geben.
"Gut, dann machen wir es lieber gleich kurz.
Geben Sie mir seine Handynummer und dann überlass ich Sie wieder ganz ihrem Schicksal."

Rabanus verengte leicht die Augen.
Mistkerl.
"In Ordnung, aber ich bin mir sicher, dass er es ausgeschaltet hat, Herr Inspektor."
Er schnappte sich dann einen Zettel und schrieb darauf die Nummer.

Lau hob seine Augenbrauen leicht, er war aufgestanden.
"Sie scheinen ja allerhand über ihn zu wissen?
Seltsam, nur den Ort kennen Sie nicht.
Allmählich geben Sie mir das Gefühl, sie verschweigen mir etwas", sagte Lau nun offen zu ihm.
"Ich gebe Ihnen noch eine Chance, mir etwas über den Messerwerfer zu erzählen.
Falls nicht, wird dieser Laden hier in einer guten viertel Stunde voll von Polizisten sein, die so etliches genauer unter die Luppe nehmen.
Ist es das was Sie möchten?"
Lau sah kurz zu der Tür nachhinten und beugte sich dann etwas über den Schreibtisch.
"Gestern hat man mir erzählt, dass die Messernummer gar nicht blind geplant war.
Was sagen Sie nun?
Irgendwelche Erklärungen? Vorsichtsmasnahmen?
Haben Sie ihn gefeuert?"

"Machen Sie endlich, dass sie hier rauskommen!", rief Rabanus nun plötzlich wütend.
Sollte er doch untersuchen lassen, was er wollte, aber nicht hier.
Und selbst wenn...er würde nichts finden.
"Ich weiß nichts über ihn und damit basta. Ich lass mich doch nicht von Ihnen unter Druck setzen, soweit kommt's noch."

"Soweit ist es bereits geschehn", wie Lau ihm ruhig daraufhin.
"Ich werde sobald verschwinden, bis Sie mir geantwortet haben.
Arbeitet er noch für Sie?
Ja, oder nein?", fragte er nun ernstlich.

"Nein", sagte Rabanus daraufhin.
Er wollte sich doch gar kein Horde Polizistin hierher holen.
Sobald Taro wieder da war, hatte er das zu klären.
"Und jetzt gehen Sie."

"Noch eine Frage", Lau blickte ruhig zu ihm.
"Und Sie haben ihn tatsächlich nicht wegen einer Nummer gefragt?
Sie wissen nichts weiteres von ihm, ausser das er ein Messerwerfer ist, verstehe ich das richtig?", wollte er ganz sicher gehen.

"Hören Sie mal", begann Rabanus, der leicht dunkelrot wurde im Gesicht. xD
"Der Messerwerfer war noch gar nicht richtig angestellt. Das gestern war ein Probeauftritt gewesen. Was Sie da für einen Aufstand machen...es ist unglaublich."
Rabanus war sich überhaupt gar keiner Schuld bewusst.
"Das wäre noch gekommen, aber da es nicht soweit gekommen ist...tja, brauch ich wohl auch keine Nummer von ihm."

"Mal angenommen ich wäre heute nicht aufgetaucht und nach seiner Blindwerfnummer, hätten Sie ihn tatsächlich einfach so laufen lassen?", fragte Lau ihn.
"Das Publikum war begeistert.
Ich glaub Ihnen kein Wort, wenn Sie nun behaupten sie hätten ihn einfach so ignoriert."

"Das hab ich nicht behauptet", sagte er.
"Aber es ist nun anders gekommen und Sie können mich nicht für etwas zur Rechenschaft ziehen, das nie passiert ist."

Lau schwieg kurz.
Da hatte Rabanus Recht.
"Also, dann möchte ich meine Frage anders stellen", sagte er.
"Die Nummer hat ja hingehauen und Sie sagten, Sie hätten ihn nicht gefeuert.
Das gestern war eine Probe, ja.
Er wohnt allerdings nicht hier.
Also meine Frage nun: Ist es Ihnen jetzt vollkommen egal, ob er noch mal in einer Vorstellung auftaucht, ja oder nein?
Wenn nicht, dann würden Sie sich auch nicht nach seiner Nummer erkunden wollen."
Was Lau wollte war die Nummer von Joshua zu bekommen, oder sonst seine Adresse.

Joshua landete mit Taro auf der Wiese, weiter vorne war auch schon das Zirkuszelt.
"Gehts? Ist dir übel?"
Er nahm ihm schonmal das Gepäck ab.

Als die beiden ankamen, zeichnete Entsetzen sein Gesicht. xD
Mit offenem Mund blickte er zu Josh und wusste gar nicht, was er sagen sollte.
Zumindest...als erstes musste er Luft holen, das war eine gute Idee.
Diese bedrückende Dunkelheit hatte ihm nämlich den Atem geraubt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Taro atmete daraufhin tief ein und aus und schüttelte nun noch verwirrter den Kopf, als sie beim Zirkus standen.
"Das...", begann er. "H-hab ich sicher nur geträumt. Stimmt's? Ich hab mir sicher irgendwo den Kopf angeschlagen und bin jetzt erst Stunden später wieder aufgewacht."

Joshua musste leicht lachen.
"Klar, ganz bestimmt. Schatz, weisst du was, ich bin ein Zauberer. Und zukünfig reise ich mit dir auch nicht mehr stundenlang um die halbe Welt, ich mach es lieber schnell."
Er reichte ihm dann das Gepäck zurück und wartete darauf, was Taro vorschlug.
Vielleicht sollte er ihn noch bis zum Wohnwagen begleiten, aber vielleicht war es auch besser, wenn sie jetzt fürs heute einmal gut sein liessen.