RE: Weihnachtsmarkt - 2

"Ah, okay. Vielleicht ... gibt es etwas, das ich Eli als Andenken schenken kann - ob von Donatello oder von jemandem anderen, den er verloren hat - das waren ja eine Menge Leute."
Tatendurstig sprang er auf und zog Roxana mit. "Los, wir suchen ihm was, ein Geschenk von mir und eins von dir, ich helf auch."

Roxana hätte beinahe ihren Glühwein verschüttet, als sie Infecto so unerwartet mit sich zog und sie warf den Becher dann zu Boden.
Sie wollte gleich sagen: 'Was? Ich kauf dem nichts, spinnst du?'
Doch sie liess es dann sein, da er mit ihr durch die Stände schnellte und sie gar nicht mehr dazu kam.
Ach, was solls.
Sie blickte sich dann ebenfalls um, jedoch etwas demotiviert.

Er hatte nun gute Laune. Die weihnachtliche Stimmung schlug sogar auf ihn an und in Roxanas Gegenwart war es sowieso amüsant.
Sie klapperten nach und nach die meisten Stände ab, dann blieb er vor einem Stand plötzlich stehen.
"Schau mal! Wäre das nicht was für deine Schwestern?"
Der ganze Stand war voller Winterkleidung und Infecto deutete auf kleine rosa Handschuhe und Schals.
"Sie leuchten im Dunkeln, wie Lampen!", teilte ihm der Verkäufer sogleich mit. "Und ... die Schals sind so dehnbar wie Gummi, mit dem Unterschied, dass Gummi nicht wärmt."

Roxana war erstaunt, dass Infecto auf einmal ihre Schwestern in den Sinn kam.
Sie winkte aber dem Verkäufer sogleich ab und zog Infecto mit sich weiter.
"Hey, ich dachte wir suchen hier was für meinen Dad! Meine Schwestern können sich auch selbst was kaufen, ich hab schliesslich nicht ewig Zeit."

Infecto ließ sich mitziehen, drehte sich aber zum Verkäufer um und teilte ihm wortlos mit, dass er die Sachen einpacken sollte. Später würde er wiederkommen und sie abholen.
Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die nächsten Stände. Aber es kam ihm nichts mehr in den Sinn. Enttäuscht blieben sie am Rand des Markts stehen, als Infecto ein altes, verdrecktes Zelt sah, aus dem heraus es kaum merklich leuchtete.
Er wusste nicht wieso, aber plötzlich wurde ihm klar, dass da drin etwas für Eli dabei sein würde. Der Stand zog ihn an, wie ein Magnet.
Automatisch zog er Roxana mit.

Roxana blickte sich um.
Wie ätzend das hier doch alles war. xD
Sie liess sich dann aber mitziehn von Inflecto und steuerte dann ebenfalls auf das Zelt zu.
Was es wohl darin gab?

Sie betraten langsam den Raum, doch statt einem erwarteten staubigen Stand standen sie in einem Zimmer, fast so groß wie der Slytherin-Schlafsaal.
Ein reich verzierter Tisch stand inmitten des Raumes und eine alte, gebrechliche Frau saß zu ihnen gedreht vor diesem. Sie hatte hüftlanges, weißes Haar und eine Krücke, die sie an den Tisch anlehnte. Auf diesem stand etwas, das aussah, wie ein Diamant, allerdings viel größer und eindrucksvoller. Bei näherem Hinsehen fiel Infecto auf, dass der diamantene Stein in der Luft hing, ein paar Zentimeter über dem Tisch. Er strahlte abwechselnd in allen Farben. Sofort fühlte Infecto sich zu diesem hingezogen.
"Oh ... noch ein paar Uneinsichtige, die ihre Zukunft wollen?", krächzte die Frau.
Fragend sah Infecto zu Roxana.
"Magst du?"

Roxana sah sich interessiert um.
Es erinnerte sie hier ein wenig an den Keller ihrer Mutter, alles mystisch und schon fast wie bei einem Bann.
"Ja gerne", sagte sie dann zu Infecto und sie trat näher zu der Frau heran.
"Kannst du mir meine Zukunft deuten?"

Der Kristall drehte sich ein wenig, als Roxana sich hinsetzte.
Die Seherin schloss ihre Augen, konzentrierte sich, und begann dann, zu singen. Sie sang immer lauter und der Kristall drehte sich, der Raum erfüllte sich mit einem lähmenden Gefühl, das Infecto nicht behagte.
Dann öffnete die Seherin abrupt die Augen und alles hörte auf. Sie starrte Roxana an und meinte:
"Ach, was solls. Mir nimmt ja eh keiner das Theater ab.
Ich sehe überhaupt nichts. Wie du schwarz kamst, wirst du auch schwarz gehen."
Dann spannte sie sich an, der Kristall drehte sich ein wenig.
"Es wird jemand kommen, der deinen Geist befreien kann. Öffne dich für die Liebe, mein Kind, öffne dich für das Gefühl, oder alles verstreicht ungenossen."
Dann schob sie Roxana mit ihrem Zauberstab von sich und dem Tisch weg.
"Das wars, mehr ist da nicht."

[LOL]

Roxana sah entgeistert zu der Hellseherin.
Was, das war alles?
Und vorallem Liebe...so ein Unsinn!
Sie stand sogleich wieder auf und sah zu Infecto.
Sie verschränkte leicht die Arme, er könnt hier ja auch sein Glück versuchen, wenn er wollte.
Roxana hingegen fand das diese Frau nichts mehr als eine billige Schwindlerin war.

Nicht gerade ermuntert setzte sich nun Infecto auf den kleinen Stuhl und schob sich näher an den Tisch heran.
Der Kristall drehte sich, aber viel heftiger als bei Roxana. Nun leuchteten die Augen der Alten.
"Soll ich singen und diesen Gefühlszauber wirken, oder direkt weißsagen?"
Infecto guckte sie an, unfähig, auch nur ein Wort zu sprechen.
"Du bist für Höheres bestimmt als für Rache ... und doch wirst du deine Rache bekommen. Dein ärgster Feind ist dein bester Freund und deine Liebe hast du schon längst getroffen."
Die Frau redete mit jedem Wort lauter, sie verfiel in Rage.
"Nichts und niemand, kein Zauber, kein Duell wird dich davor bewahren, dich mit sich selbst auseinanderzusetzen! Du wirst entweder in dir selbst vergehen oder stärker als je zuvor zurückkommen!"
Nun stand sie auf, ihre Augen drehten sich.
"Du bist der Nachfolge würdig! Suche das Tor!"
Und bei dem Wort Tor sprang der Vorhang, der als Eingang ins Zelt diente, auf und ein Luftstoß wehte alles im Raum von seinem Platz. Es hätte nur noch ein Blitz gefehlt, um das Schauspiel der Frau zu perfektionieren.
Sie setzte sich, der Kristall wurde langsamer, farbloser.
"Geh. Geht! Alle beide!"

Roxana hob nach und nach die Augenbrauen.
Mann, bei ihr hatte sie eine zweitklassige nummer abgezogen und nun das. xD
Wie unfair!
Als die Frau sie schon fast rausscheuchte, zögerte Roxana auch nicht.
Sie trat hinaus aus dem Zelt, während sie dort dann auf Infecto wartete.
"Gratuliere, durch dich ist sie gerade eine Weise geworgen. Was hat das mit deinem Feind auf sich?"

Infecto trat nachdenklich aus dem Zelt.
"Keine Ahnung ... ich hatte zwar einen besten Freund, der mich verlassen hat, aber wieso er mein Feind sein sollte ..."
Er sah sie an.
"Schöne Vorstellung, die sie da gemacht hat, fast glaubhaft. Aber unwichtig für mich."
Er nahm sie an der Hand und zog sie mit.
Da rief die Seherin nach den beiden, sie hatte sich aus dem Zelt gelehnt.
"Hey, du da! Nimm das hier mit als Geschenk!"
Und sie warf ihm eine Schnatzgroße Kugel zu, die Infecto geschickt auffing.
"Was ist das?"
Aber da war sie schon wieder verschwunden.
"Hm ... dass ich ein Geschenk suche, wusste sie", murmelte er, und ließ die Kugel in seiner Jacke verschwinden.

"Schon fast irre, die Alte", meinte Roxana, und sie hatte ihre Hand wieder weggezogen. xD
Sie blickte sich um.
"Hast du jetzt dein Geschenk oder müssen wir weiter suchen?"

[xD]

Infecto war so nachdenklich, dass er erst gar nicht merkte, dass er ja gar nicht alleine auf dem Markt war.
"Ich denke, ich bin durch. Vielen Dank für deine Hilfe."
Auch wenn ihm nicht klar war, worin ihre Hilfe bestand.
"Ich komme heute Abend bei euch vorbei."