RE: Wohnung von Cai Robbins [Hong Kong, ablegenes Viertel] - 3

[tolle posts =)
"So nahe würde ihn Hong Kong nie mehr haben.
Und jetzt?
...
Er steht seelenruhig da, als hätte er die längste Zeit der Welt
hihi ]

Zimmer von den Brüder

Katsumi erwiderte Kates Blick lange.
Seine Züge wurden nun sanfter, etwas Mitleid schimmerte in seinen Augen auf.
"Ein Fluch sollte man niemandem wünschen", antwortete er ihr.
"Doch ist er einst da...muss man mit ihm Leben lernen.
Ja."
Er nickte daraufhin.

[katsumi4ever!
schön wie und was er sagt! ]

Kates Miene hellte sich sanft auf.
Sie blickte den stolzen Japaner liebevoll entgegen.
"Ich danke Euch", dankbar blickte sie ihm entgegen und als Zeichen ihrer Wertschätzung neigte sie leicht ihren Kopf.
War es Erleichterung die Kate ebenfalls verspürte?
War es denn nicht auch Katsumi selbst der unter einem Fluch leiden musste?

In diesem Moment trat Li ein.
Am Türrahmen blieb er für einen entscheidenden Moment stehen.
Der Chinese trat seelenruhig zu den beiden.
Li nickte Katsumi zu, ehe er sich dann an Kate wandte.
In seiner Hand hielt er noch immer den Stofffetzen.
"Kate?"
Kate blickte zu ihrem Vater auf und ihr Blick wurde sogleich fragend.
"Ja?", fragte sie auf Englisch.
Li blickte seine Tochter unberührt und einen guten Moment an.
Schliesslich hob er seine Hand.
Er hielt ihr den kleinen Fetzen direkt unter die Augen.
Kate erstarrte.
Blankes Entsetzten schimmerten in ihren Augen wider...
"Habe ich Euer Wort?", hörte sie in der Ferne ihres Innern ihre Stimme wiederschallen.
In ihrem geistigen Augen blitzten die zynischen Augen des alten Chinesen.
Des alten Otopianers...
Fassungslos starrten Kates Augen auf den kleinen Fetzen.
Die Asiatin war vollkommen überrumpelt und sprachlos.
Lis Blick wurde finster.
"Was ist passiert?", fragte er nun direkt auf Chinesisch, da er Grund zur Annahme hatte, dass ihr Geliebter wohl nichts damit zu tun hatte.
Womöglich würde sich Kate nur unnötig verkrampfen und in seiner Nähe kaum ein Geständnis zu Stande bringen...
Kate blinzelte.
Was passiert war? (xD)
"W-was soll ich damit?", fragte Kate dagegen auf Englisch schluckend und versuchte sich möglichst ahnungslos anzuhören.
Li schüttelte den Kopf über seine Tochter.
"Dann eben später", er warf kurz einen Blick zu Katsumi, ehe seine Augenpaare wieder zu Kate huschten.
Er drückte seine Tochter dann den Stofffetzen in ihrer Hand.
"Hüte dich vor meinem Bruder", eine Warnung lag dahinter und Kate liess sich den Stofffetzen erschüttert in die Hand drücken.
Li kehrte den beiden den Rücken zu und verschwand aus dem Zimmer.
Eine eingeschüchterte Kate blieb zurück.
Was jetzt?
"Ist er... im Wohnzimmer?", hörte sich Kate leise auf Chinesisch murmeln.
'Oh Gott...', perplex blickte Kate vor sich hin.
Woher wusste er das nur?!
Und noch wichtiger: Wie kamen sie heil hier raus?
Bzw. Sie.
Kate blinzelte bei der Vorstellung noch skalpiert, oder erdrosseln zu werden.
Im Kopf der jungen Mara radelte es förmlich, sie überlegte sich Ausreden um eine Flucht starten zu können.
Megumi würde das Reis nicht ertragen.
Megumi hat einen Anfall.
Marc hat einen Termin an einem angeblichen Internat...
Katsumi fürchtet einen Sturm aufkommen!
Doch würden sie vor Liang sicher sein, sobald sie die Wohnung verlassen würden?
Kates Augen fielen zum Fenster, Hoffnung!

[andrea, 1A der post ]

"Katu?"
Katsumis Stimme ertönte ein paar Mal hinter Kate.
Doch die Chinesin schien es nicht bemerken, so sehr war sie in der Trance ihrer eigenen Angst gefangen.
"Kate!"
Zwei starke Hände umfassten Kate von hinten.
Katsumi hielt seine Liebste an den Armen und sah zugleich ernst und besorgt hinunter in ihr Angesicht.
"Was ist los?", fragte er dann auf Japanisch.

[merci
"Kate!"
Zwei starke Hände umfassten Kate von hinten.
wow! ich kann mir das grad richtig vorstellen! spannend das sie Katsumi, beim zweiten mal mit kate anspricht!]

Katu?
Keine Reaktion folgte.
Wie in Trance starrte die junge Asiatin zum Fenster.
Noch immer in Gedanken war sie auf einen Fluchtversuch aus.
Kate!
Kate reagierte schockiert, als sie die starken Arme um sich spürte und instinktiv drehte sie sich um.
Als sie Katsumi vor sich erkannte, schluckte die Asiatin benommen.
Schon hatte sie befürchtet ihren Onkel vor sich zu sehen.
Kate presste die Lippen aufeinander.
Was passiert war?
Sie schielte leicht zur Tür.
'Abschliessen?', ging es ihr gequält durch den Kopf.
Zweifel überkam sie.
Doch nein, was sollte Katsumi nur denken?
Mit einem Kick war sie wieder offen!
Kates Blick fiel auf sein Schwert, das sie einen langen Moment fixierte.
Neue Hoffnung schöpfte sie daraus.
Sollte sie Katsumi die Wahrheit gestehen?
Die verschwiegene Kate befand sich in einer Zwickmühle.
"Es ist... nur jemand gestorben", schluckte Kate und das auf Japanisch.
"Li hat ihn sehr gemocht", fügte sie entschieden hinzu.
Nein Katsumi dürfte die Wahrheit niemals erfahren.
Niemand durfte jemals erfahren, was vor Jahren passiert war.
Auch nicht von dem Mordversuch.
Liang und sie würden ihre Geheimnisse wohl für sich behalten.
Kate war sich da sicher.

(schon krass iwi, wenn ich das mal so sagen darf! xD)

Es ist...
Katsumi hielt den Atem an.
Abwartend sah er zu Kate.
Er befürchtete schon das Schilmmste.
Bereit jederzeit Rache zu nehmen.
...nur jemand gestorben.
Li hat ihn sehr gemocht.
Katsumi blinzelte.
Ungläubig sah er zu Kate.
Was?
Das war etwa alles?
"Ich...verstehe."
Doch eigentlich verstand der Japaner nicht.
Stattdessen runzelte er die Stirn.
Etwas stimmte mit Kate doch nicht.
Und er würde es heraus finden!
"Dieser Stofffetzen in deiner Hand.
Er stammt von einem alten Kimono."

Kates Augen wurden grösser.
Den Stofffetzen hatte sie vollkommen vergessen gehabt!
Sie sah unschlüssig von dem Fetzen runter und etwas kläglich zu Katsumi hoch.
"Dieser Stofffetzen war so etwas wie sein Talisman", erklärte die geübte Kate ihre nächste Lüge.
"Er hatte in während des ersten Weltkrieges von einem Japaner bekommen.
Du musst wissen, dass die Japaner China vor Jahren gestürmt hatten.
...
Doch sie beide waren Freunde gewesen", Kate sah fragend zu Katsumi.
Kaufte er ihr diese Vorfahren Geschichte ab? xD

Eine halbe Stunde später...

Ein altes Gefühl beschlich Cai, während sie am runden Tisch sassen.
Schon als Li und Liang noch kleine Burschen waren, hatten sie stets da gegessen.
Im selben Raum.
Am selben Tisch.
Nur fehlten noch zwei vertraute Gesichter der Vergangenheit, die heute nicht anwesend waren.
De und Chan.
Man hörte sanft die Berührungen von dem Geschirr.
Kleine Teller waren gedeckt worden.
Eine Teekanne befand sich in der Mitte vom Tisch und eine Schale voll mit Würfelzucker.
Zudem war eine Vase aufgestellt in der eine Rose sanft hin und her baumelte.
Cai hatte reichlich Gebäck auf dem Tisch verteilt.
Zwei verschiedene Teesorten und Cais wertvolles Porzellan war die Krönung auf dem Tisch.

Tischordnung im Kreis:
Li, Liang, Cai, Katsumi, Kate, Megumi, Jacky, Marc

Es herrschte Stille am Tisch.
Cai würde wohl die einzige sein, die die Stimmung mit ihrer offenen Art auflockern vermochte.
Jacky konnte kein Chinesisch, dafür Englisch.
Katsumi verstand Japanisch und Englisch, dafür kein Chinesisch.
Megumi war zu klein um mit zureden.
Marc konnte alle drei Sprachen fliessend.
Kate kommunizierte in allen drei Sprachen.
Für Li und Liang war es ein leichtes auf Chinesisch, wie auch auf Englisch zu kommunizieren.
Leider vermochte es Cai nur auf Chinesisch zu plaudern, da sie weder Englisch, noch Japanisch konnte.
Also würde es doch nicht ganz aufgehen, dass auch dem Gespräch folgen konnten.

Kate sass schon etwas verstört auf ihrem Stuhl, den Blick auf ihren Tee gerichtet.
Sie spürte die Anwesenheit ihres Peinigers.
Kate war auf der Hut und sie fühlte das Pochen ihres Herzens.
Diese Stunden würde sie wohl nie mehr in ihrem Leben vergessen.
Eine Mischung aus Todesangst und Wachsamkeit!
Jeden Moment darauf vorbereitet, erdrosseln zu werden.
Kate fuhr ein Schauer über den Rücken.
Nun achtete die Nichte besonders darauf, ihrem Onkel nicht in die Augen zu sehen.
Sie würde den Blickkontakt vermeiden.
So wirkte Kate nun sehr steif auf ihrem Stuhl und auf ihr Kuchenstück fixiert.

Cai servierte Liang das erste Gebäckstück, sie hatte darauf geachtet seine liebste Sorte zu backen.
Sie sah dann freundlich zu Katsumi, dem sie das nächste auftischte.
Schliesslich folgte Li, Marc, Kate, Megumi und dann noch Jacky.

Jacky nahm das Stück blinzelnd entgegen.
"Danke", brach er kurz die angespannte Stille.
Cai nickte ihm liebevoll zu.
"Xièxie", erklärte ihm Cai freundlich die Chinesischen Worte.
Jacky nickte scheu.
Ja die hatte er verstanden.
Dennoch hielt er sich nicht dafür mit einem fremden, ungewohnten Wort zu danken.
Megumi kicherte vergnügt, sie hatte die Worte nämlich mühelos verstanden.
"Xiexie!", wiederholte das Mädchen laut.
"Sscht Megumi", murmelte Kate.
Marc warf Megumi einen auffordernden Blick zu, wobei diese sich dann gehorsam ihrem Kuchenstück zuwandte.
Li musterte sein eigenes Grosskind.
Cai schmunzelte über Megumi.
Es war nicht lange her, da waren noch ganz andere Kinder hier herum gestampft.

Liangs kalter, schuld zuweisender Blick war immerzu auf Kate fixiert.
Nur gelegentlich schweiften seine Augen ab, auf ein Stückchen Gebäck seiner Mutter oder der warmen Tasse Tee.
Noch herrschte eine peinliche Stille unter den Anwesenden.
Einzig und alleine Cai schien sich mühe zu geben, ein anständiges Gespräch auf die Beine zu stellen.
Liang hingegen interessierte sich nicht für belanglose Worte.
Er sah wieder auf Kate, darauf bedacht, ihr ins Gewissen zu reden.
Sie zu verängstigen.

Kate spürte den Blick ihres Onkels auf sich ruhen.
Wie sich für die Nichte zeigte unerträglich.
Ihre Haltung blieb daher also verkrampft und sie zwang sich nur auf ihren Teller herab zu sehen.

Li fiel das seltsame Verhalten seiner Tochter natürlich auf, schweigsam musterte er sie.
Sein Blick schweifte daher einmal zu Liang und dann wieder zu der verängstigten Kate.

Jacky fiel ebenfalls auf, wie Liang immer wieder seinen Blick zu Kate richtete.
Etwas stimmte mit den beiden nicht.

Cai blickte währenddessen zu Megumi, die mehrmals ihren Mund über das süsse Gepäck verzog.
Selbst Marc hatte Mühe sich bei dem ganzen ungewohnten Zucker das Essen schmecken zu lassen.
Früher hatte er es problemlos runter bekommen.
Cai war aufgefallen, wie dünn der Junge geworden war.
Ja selbst Kate war gemagert.
Die Bäckchen die die beiden mal hatten, waren dünn und mit Ernsthaften Zügen gezeichnet worden.
"Es ist schön, dass ihr mich alle besuchen kommt", Cai lächelte etwas verlegen, über die trübe Atmosphäre im Raum.
Sie sah dann erwartungsvoll zu Marc.
Bestimmt hatte er ihr etwas zu erzählen.
"Was lernt man denn in Otopia für eine Berufsrichtung, Marc?", fragte sie ihn dann freundlich.
Marc blickte zu seiner Grossmutter auf.
"Ich arbeite für Li."
Cai freute sich das zu hören.
"Etwas das man heute nur noch seltener zu schätzen weiss", bemerkte sie anerkennend.
Li legte die Stirn in Falten.
Davon wusste er ja noch gar nichts.
"Du bist dir zu wenig von solchem bewusst", lehnte er Marc offen im Raum ab.
Marcs Augen funkelten.
"Ich bin genauso gut wie deine Halblanger.
...
Wenn nicht besser.
Hast du Kyans Worte nicht gehört?"
Marc verengte mit einem verschworenen Blick seine Augen.
"Ersetze ihn durch mich und ich werde alles tun, was du von mir verlangst."
Cai sah fragend zu Li.
Sie ahnte natürlich nicht, dass dessen Jobs aus Mord und Racheschläge bestanden.
"Du hast doch bestimmt etwas einfaches für den Jungen, Li", meinte nun auch sie.
"Geh in die Universität.
Als Halblanger nützt du mir nichts", erklärte ihm Li offenheraus.
Kurz schweifte sein Blick wieder zu seiner Tochter, die noch immer keinen Wank von sich tat.
Marc schnaubte und er erhob sich.
Er wusste was das hiess.
Li hatte wohl mehr Interesse dass Marc sein Buchhalter wird, als jemand den er an die Front schickte.
Genau das war Marc ein Dorn im Auge.
"Willst du etwa so enden wie Sergio?
...
Ich bin nicht Fabio.
Nur weil du dir eine andere Ordnung gewohnt bist, musst du es denen nicht gleich tun", ruhig und Englisch sprach er die Worte aus, damit Cai sie nicht verstand.
"Hüte dich, deine Feinde zu hassen, denn es trübt dein Urteilsvermögen", Li lehnte sich zurück und blickte ihm ruhig entgegen.
Marcs Augen verengten sich.
Sein Blick schweifte noch einmal zu Liang, schliesslich liess er die Serviette fallen und verliess den Raum.
Cai blickte dem Jungen fassungslos hinterher.
Jacky blinzelte, den letzten Teil von Marc hatte er aufschnappen können.
Was meinte er damit?
Die Wohnungstür knallte ins Schloss.

Kate blickte Marc schockiert hinterher.
Sie hielt den Atem an.
Ihr Kopf drehte sich langsam zu Liang, wobei sie Megumis Hand umso mehr drückte.
Kate schluckte und verstört senkte sie ihren Blick wieder auf das Teller.
In ihrem Kopf radelte es aufgeregt.
Sollte sie hinterher?
Sollte sie das genau als Chance nützen, um mit ihrer Familie von hier zu fliehen?

Als Marcs Ton sich nach und nach erhob, wurde Katsumi aufmerksam.
Dem Japaner missfiel es, wie Kates Bruder gegenüber seinen Vater sprach.
Auch wenn er kein Wort verstand, so war der Trotz und die Unzufriedenheit des jungen Mannes deutlich herauszuhören.
Und das störte ihn.

Auch Liang hatte den Kopf gedreht.
Es war sehr selten, dass er sich am Zuhören beteiligte und sich einer Reaktion versuchte.
Doch im Angesicht seiner Familie und Marcs unmöglicher Behauptung, runzelte Liang nun Stirn.
Mit ungläubigem Blick sah er zu Marc, der hier gerade einen Anstand machte und sich in Folge erhob.
Liang war entrüstet.

Katsumi öffnete leicht den Mund.
Sein Blick fuhr kurz zu Kate, die ebenfalls die Augen aufgerissen hatte.
Worum ging es da?
Und dann endlich - endlich! - fielen Sätze auf Englisch.
Ich bin nicht Fabio.
Nur weil du dir eine andere Ordnung gewohnt bist, musst du es denen nicht gleich tun.
Marc trat davon, Katsumi zuckte leicht.
Wäre es sein eigener Sohn gewesen, wäre er ihm mit Sicherheit hinterher.
Doch kein weiterer stand auf.
Niemand folgte Marc.
Niemand schien etwas zu sagen.

Und doch.
Liang erhob sich.
Er zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Li.
"Dein Sohn ist unmöglich, Li", zischte Liang.

Katsumi lehnte sich seufzend zurück.
Und wieder verstand er nichts.

"Er sollte sich schämen in der Familie Robbins geboren zu sein!
Kein Wunder, bei dem Aufenthalt, an dem Ort wo er sich ständig rum treibt!"
Dabei sah Liang kurz zu Kate und seine Augen funkelten.
"Li, der Junge ist für uns alle eine Gefahr!
Es ist besser, wenn du ihn zurecht stutzt, damit er sich dir unterordnet.
Mit deiner Erlaubnis werde ich ihm eine Lektion erteilen."

Liang griff also ein.
Er war es, der Klartext redete und auf Li deutete.
Für Katsumi und Jacky nicht verständlich für die anderen Anwesenden ein bedrückendes Wort.
Jacky sah dem verdutzt zu, was war hier los?

Kate fühlte einen leichten Schauer, der ihr eiskalt über den Rücken lief.
Kurz sah sie zu Liang auf, wobei sie den Blick dann behutsam und gedankenverloren senkte.
Ein leerer Blick folgte.
Fühlte sie gerade etwas für ihren eigenen Bruder?
Kate hatte sich um ihn gesorgt, die Rolle ihrer Mutter doch im Endeffekt übernommen... doch war er ihr Bruder geblieben und nicht mehr.
'Und nicht weniger', ging es mit innerlicher leere durch ihren Kopf-
'Mit deiner Erlaubnis werde ich ihm eine Lektion erteilen."
Kate erstarrte.
Wortlos formte sie die Chinesischen Worte ihres Onkels innerlich.
Sprachlos und mit schimmernden Augen blickte sie zu ihrem Vater.
Hätte sie den Mut aufgebracht in dem Moment etwas zu sagen, hätte sie ihren Vater davon abgeraten.

Cai blickte mit Ehrfurcht zu Liang auf und hörte sich ihren Sohn an.
Was er sagte musste schon seine Richtigkeit haben.
Sie beschloss sich daher die Brüder unter sich zu entscheiden.
Dies war nicht mehr eine Frauenentscheidung, so wie es Cai betrachtete, daher war sie froh, dass Kate sich zurück hielt.

Li schwieg und hörte sich seinen jüngeren Bruder an.
Liang hatte das Recht zu sprechen und sich über seinen Sohn zu äussern.
Während Kate schon eine Lektion durchmachen musste, von der Li noch gar nichts wusste, so fragte sich dieser, wie es Liang anpacken würde.
Li liess sich Zeit seinem Bruder sofort zu antworten.
In seinem ausdruckslosem Gesicht war keine Reaktion zu erkennen.
Noch was er fühlte für Marc blieb ein Geheimnis für sich.
Daher verging ein guter Moment, bis Li endlich in Liangs Richtung nickte.
"Kannst du seinen Geist brechen?", fragte ihn Li nun offen auf Chinesisch heraus.

Anspannung herrschte in der Luft.
Alle Blicke waren auf Li und Liang gerichtet.
Und dann:
Kannst du seinen Geist brechen?
Liang nickte langsam.
"Ja, ich denke ich kann", sagte er.

Katsumi drückte nun leicht Kates Hand.
Er beugte sich langsam zu ihr.
"Was geht hier vor sich?", fragte er leise auf vereinfachtem Japanisch.

Lis rechte Hand zuckte leicht merklich.
Seine schmalen Augen verengten sich, während er innerlich darüber urteilte.
Li wusste über Liangs unberechenbares Wesen bescheid.
Was hatte er nur vor?
Kurz schweiften seine Augenpaare direkt zu Kate, die ihren Vater mit einem bedeutsamen Blick vielsagend anblickte.
Er konnte ihre Worte genau an ihren glasklaren Augen ablesen.
bùduì*
Schimmerte es in den dunklen Augen seiner Tochter.
Lis Blick wandte sich dann von ihr ab und er blickte unberührt zu Liang.
Einen Moment herrschte angespanntes Schweigen.
Kate riet ihm also davon ab.
"Dann tus", entschied er sich.
Kate fühlte wie ihre Nasenflügel sich ausbreiteten und die Luft daraus langsam hinaus glitt.
Angespannt blieb sie auf ihrem Stuhl sitzen und mit ganzer Wachsamkeit.
Sie musste Marc warnen.
Alle Nervenzellen waren bei der jungen Mara eingeschalten.
Fest entschlossen das schlimmste zu verhindern.
Ehe Liang ihn in die Finger bekommen würde.
'Xiaongdi', Kate schluckte merklich.
"Was geht hier vor sich?", Kate fühlte die Anwesenheit ihres Geliebten.
Ihr entging nicht, wie er sich näher zu ihr beugte.
Kate drehte ihren Kopf zu ihm, wobei ihm zwei dunkle Augenpaare beunruhigt entgegen schimmerten.
Kate war in innerlicher Aufruhr, die spürbar war.
"Li hält es für das beste... wenn Liang ihm", Kate schloss für einen Augenblick den Mund.
Sie dachte nach wie sie es ihm am besten erklären konnte.
Kate nickte vorsichtig in Richtung Stuhl, auf dem Marc vorhin noch gesessen hatte.
"Li gibt Liang die Erlaubnis über das Schicksal meines Bruders zu entscheiden", erklärte ihm Kate auf Japanisch.
Es war eine schlicht Otopianische Erklärung, die viel zu bedeuten hatte.
Katsumi würde verstehen, dass es Marcs Zukunft beeinflussen konnte.
So war sich Kate sicher, dass Liang zu jedem harten Mittel greifen würde.
Anders konnte man es ihm auch nicht begreiflich machen.
Megumi zog ungeduldig an Kates Kimono, wobei Kate ihre Hand wieder an sich nahm.

Jacky blickte schweigsam von seinen beiden Onklen zu Kate und Katsumi.
Er war nun der einzige der von alle dem nichts mitbekam.
Einzig und alleine Cai war es, die dem Jungen ab und zu über den Kopf strich.

--
*Nein

Liang hob nun leicht den Kopf.
Ein zufriedenes Lächeln spiegelte sich auf seinen Lippen und er nickte seinem Bruder dann anerkennend zu.
Katsumi glaubte sogar darin eine leichte Verbeugung zu erkennen.
"Ich werde dich nicht enttäuschen, Bruder", sagte Liang stolz, der sich dann wieder setzte und in Folge kurz zu seiner Mutter sah.
Nur kurz hielt er den gütigen Augen von Cai stand, schnell wandte er seinen Blick wieder fort und nahm sein Glas zur Hand.
Katsumi hingegen blickte zu Kate und hörte ihr zu.
Er nickte kurz und runzelte dann leicht die Stirn.
Weshalb würde Li seinem Sohn nicht selbst eine Lektion erteilen?
Und weshalb gerade Liang?
Katsumi ahnte nichts Gutes.
Er sah einmal kurz zu Li und beugte sich dann etwas vor.
Er begann dann in gebrochenem Englisch zu sprechen.
"Womöglich liege ich falsch, doch ist es nicht ein grosser Aufwand für deinen Bruder, Marc eines besseren zu belehren?
Katus Bruder lebt weit weg von der Welt, aus der ihr kommt.
Deswegen schlage ich vor, geehrter Li-sama, dass du mir die Aufgabe übergibst.
Mit deiner Erlaubnis werde ich deinen Sohn zurechtweisen, um deinen Bruder zu entlasten."
Liang riss die Augen auf und seine Nasenflügel hoben sich verächtlich.
Was hatte er da hören müssen?
Aus den Worten dieses dreckigen Japaners?

Kate blinzelte, als Katsumi begann.
Sie fühlte wie sich ihr Körper langsam entspannte.
Die ruhigen und bedachten Worte die Katsumi wählten, hatten eine beruhigende Wirkung auf Kate.
"Katus Bruder lebt weit weg von der Welt, aus der ihr kommt.
Erschüttert schluckte sie.
"Mit deiner Erlaubnis werde ich deinen Sohn zurechtweisen, um deinen Bruder zu entlasten."
Ihr Geliebter endete mit seinen Weisen Worten.
Mit ihren glasigen Augen schimmerte Kate Katsumi dankbar entgegen.
Stolz war an ihrem Blick zu erkennen, Liebe und Hingabe konnte man an ihrem Anlitz ablesen der alleine für Katsumi gebührte.
Ihrem Katsumi.
Das würde Marc natürlich retten!
Leicht beugte sie ihren Kopf vor ihrem Gatten.
Kates Blick schweifte dann weiter zu Li, dieses Mal wachsam.
Abwartend, wozu er sich nun entscheiden würde.

Li hörte sich seinen Schwiegersohn an.
Liang hielt nichts auf Katsumi, doch Li hatte Achtung vor dem Japaner.
Seine Worte hatten also Wert bei ihm und erreichten das Herz des kaltblütigen Chinesen.
Li spürte die Reaktion seines Bruders und durch den Seitenblick checkte Li die Haltung von Liang.
Dessen Segen hatte Katsumi durch seine Hilfe dem Anschein nach nicht. (lol )
Doch etwas missfiel Li und er legte die Stirn leicht kraus.
„Wird er sich durch deine Zurechtweisung auch besinnen?“, folgte Lis Frage auf Englisch.
Katsumi und Kate hatten sich vor Jahren Marc angenommen, doch dieser schien seine Starsinnigkeit noch nicht verloren zu haben.
Liang hätte nicht lange gezögert, so war sich Li sicher.
Doch etwas sagte ihm, dass Katsumi vielleicht doch nur die Erlaubnis von Li hätte hören wollen, ehe er den Jungen richtig erzogen hätte.
Katsumi bewies aber eines, dass bei Liang nicht gegeben war.
Er wollte den Jungen schonen und setzte sich für ihn ein.
Während Liang vielleicht noch einen anderen Gedanken hegte…
Li war sich nicht sicher.