Andere Orte » Wohnung von Cai Robbins [Hong Kong, ablegenes Viertel]

Es steht in den ärmeren Gegenden von Hong Kong.
Ein altertümlicher Springbrunnen steht in der Mitte von den verschiedenen Häuserblocks, die ebenfalls in typisch chinesischer Art gebaut worden waren.
Ein typisches traditionelles Wohnviertel.

Einige Kinder rannten herum und verfolgten einander.
Während ein paar auf dem Boden Murmeln spielten.
Ältere Chinesen schaukelten in ihren Stühlen und unterhielten sich.
Ein junger Student klebte ein Plakat an zu dem neusten Spiel, Martina war sogar als Mercutio angeschrieben. xD

Cai Robbins war in ihrer Wohnung, das Fenster zu oberst war offen, Vorhänge waren es, mit der die Luft spielte.

[Martina war sogar als Mercutio angeschrieben. xD ja voll ^.^ mindestens noch bis nach china geht die werbung xD]

Die Tür sprang auf und Liang trat herein.
"Muqin, wo zai"1[/size], erklang Liangs Stimme und er trat zu seiner Mutter in das Wohnzimmer.
Seit drei Jahren hatte er sie nicht mehr gesehn.
Er trug die Wächtersuniform und sah dreckig aus.
Seither waren seine Haare gewachsen, die er sich zu einem langen Zopf zusammen gebunden hatte und ein Bart verfremdete sein Aussehen noch mehr.
"Bu xiang ni shu, wo zai Liang, ni erzi. Wo zai beibu."2


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[size=85]1 Mutter, ich bin es
2 Keine Angst, ich bin Liang, dein Sohn. Ich bin zurückgekehrt

Cai war dabei den kleinen, ründlichen Tisch im Wohnzimmer zu decken, als plötzlich die Tür aufsprang und Liang es war der sich meldete.
Gebannt und ganz schockiert blickte sie zu ihrem Sohn.
"Liang", flüsterte sie und hielt die Hand noch immer etwas vor ihrem Mund, mit grossen Augen betrachtete sie ihn.
Er war schmutzig und hatte eine Uniform an.
"Liang", Tränen machten sich in ihren Augen bemerkbar und sanfte, vertraute Gesichtszüge machten sich in ihrem Gesicht bemerkbar.
So wie eine Mutter, den längst verlorenen Sohn ansieht.
Er war zuhause.
Sie näherte sich ihm langsam und ganz vorsichtig berührte sie ihm am Nacken, dabei wirkte Cai selber noch etwas unsicher.
Ja sogar ängstlich.
War er es denn auch wirklich?
Doch wiederum machten sich die sanften Gesichtszüge bemerkbar, wobei sie dann seinem Nacken entlang strich und schon ungläublich lächelte.

Mit aufrichtigem Blick sah er zu seiner Mutter und er griff schliesslich ihre Hand.
"Wo xuyao ren she zu"1[/size], sagte er darauf und liess von ihr ab, ihren mütterlich besorgten und lieblichen Augen konnte er nicht mehr standhalten.
Er war bloss gekommen, sich wieder etwas zivlisierter zurecht zu machen und die Kette zu holen.
"Wo xuayo yuan hua zuotian."2

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[size=85]1 Ich brauche meine Kette
2 Ich brauche Geld und Essen

Cai verstand und ihre Miene zeigte einen Moment erwartung.
Natürlich, er war auf der Flucht.
Warum sollte er auch sonst so schmutzig sein und das dazu in einer Wächteruniform?
Sie lächelte kurz etwas auf, da ihr was einfiel.
Sie trat dann neben ihm vorbei zu dem geschlossenen Zimmer von den beiden anderen.
Liangs Zimmer war in der Mitte.
So gut wie nichts hatte sich verändert, ausser das seit neuem ein kleiner Kakaduvogel das Zimmer in seinem weissen Käfig bewohnen durfte.
Ein alter Plattenspieler machte sich ebenfalls neu bemerkbar auf einem kleinen Tischchen, neben dem grossen Schrank.
Cai öffnete die Schranktür, wobei der Kakadu seine Flügel ausbreitete in seinem Käfig.
Die Mutter holte ein ein Gewand für ihn heraus, dass sie aufbewahrt hatte und zeigte es ihm erfreut.
Sie hatte die Hoffnung nie aufgegeben, dass er doch noch einmal aufkreuzen würde!
Ebenso bei Li.
Cai wagte es fast kaum den Mund aufzumachen und endlich einen klaren Satz zu formen.
"Ziehe dich an mein Sohn.
Ich werde dir zu Essen machen und zusehen, dass du ordentliches mit bekommst."
Kurz schwieg sie noch und blickte nun bedenklich zu einem bestimmten Punkt.
"Li hatte die Kette gewollt, er sagte... er sagte, es wäre sicherer."

Liang blickte seiner Mutter hinterher, wie sie in seinem Zimmer verschwand und dann mit einem schwarzen Mao-Anzig wiederkam und sein Gesicht entspannte sich.
Ja, er nickte ihr dabei freundlich zu und nahm seiner Mutter das Gewand ab.
Als sie wegen Li sprach, wurde er leicht hellhörig.
Er lief zu der Treppe und blieb hinter dem Geländer stehen.
"Zai li nar, yinggelan?", fragte er dann mit ruhiger Stimme.

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Wo ist er, England?

Cai lächelte herzlich, als er so freundlich genickt hatte.
Bei seiner Frage stutze sich allerdings kurz und überlegte.
Doch es wollte... es wollte ihr nicht einfallen.
Stirngerunzelt trat sie an das Regal zu einem Kästchen und öffnete es, darin suchte sie ältere Briefe heraus von Chan.
Dieser schrieb ihr ab und zu.
Cai fand schliesslich die gewünschte Karte und überflog sie.
Sie blickte dann zu Liang und schüttelte bewusst den Kopf, woraufhin sie lächelte.
"Wales", antwortete sie.
Woraufhin sie aber nun leicht blinzelte.
"In einer Bar, er sollte bei Sergio Canasta arbeiten."
Nein Chan hatte ihr bestimmt nicht geschrieben, dass er für Sergio arbeitet. *g*
"So soll sie heissen", fügte sie hinzu.

Liang blickte eine Weile zu seiner Mutter.
Schliesslich musste er leicht den Kopf schütteln, sein Bruder in Wales...
na dann würde er ihn eben aufsuchen, in Wales.
Liang trat nun die Treppe hoch ins Bad.
Dort machte er sich erstmals frisch und nach gut 40 Minuten kam er in dem schwarzen Anzug gekleidet die Treppe hinunter.
Sein langer Zopf war weggeschnitten, er hatte sich die Haare gekürzt und nur ein kleiner Teil war hinten etwas lang geblieben.
Liang fuhr mit seinen Fingern dem glatten Holz des Geländers entlang und er klopfte sich etwas Staub von dem alten Antzug.
Sein gesicht war glatt rasiert und er selbst war wieder sauber. Als wäre er überhaupt nie weggewesen.
So trat er zu seiner Mutter und liess sich das Essen servieren.

Cai musste schmunzeln, so hatte sie ihn auch in Erinnerung!
Sie erhob sich und servierte ihm von der heissen, dickflüssigen Gemüsesuppe.
"Lasss es dir schmecken, Sohn", sie setzte sich lächelnd.
Sie beobachtete ihren Sohn und es wurde ihr umso wärmer ums Herz.
"Li wird sich freuen dich wieder zu sehen.
Wirst du Chan besuchen?
Er macht sich so viele Sorgen."

Liang ass von der Gemüsesuppe und das gute Essen war wie ein Stück Himmel, das er seit drei Jahren nicht mehr geniessen durfte.
Auf die Frage wegen Chan und Li antwortete er nicht.
Besonders was Chan anging, so empfand Liang bloss desinteresse für seinen jüngeren Bruder und Scham.
Lehrer in Hogwarts, soviel hatte er vor seiner Verhaftung noch mitgekriegt und das genügte ihn auf Ewig als Versager abzustempeln. [ ]
"Wozai tsi ni, moqui"1[/size], antwortete er stattdessen und er schenkte sich sogleich eine neue Portion ein.
Schnell und gierig ass und trank Liang die Suppe.
"Wo ban jintian."2

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[size=85]1 Du sollst essen, Mutter
2 Ich gehe heute

Cai hielt inne als sie das hörte.
Vielsagend starrte sie zu ihm.
Noch heute?
Besorgnis machte sich in ihr breit, sie blickte kurz zu der Suppenschüssel und dann wiederum zu Liang.
Langsam hob sie ihren Löffel und versuchte einen Bissen runter zu kriegen, doch sie konnte nicht anders, als zu ihm zu blicken.

Liang ass weiter, bis er satt war und den Teller von sich schob.
Er sah auf das Teller seiner Mutter, das noch fast voll war und er sah dann zu ihr.
"Shi lai sui dao"1[/size], meinte er und er streckte dann seinen Arm über den Tisch aus, wobei er ihre Hand griff und sie hielt.
"Women zhaohuole."2

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[size=85]1 Du machst dir Sorgen
2 Das brauchst du nicht

Cai blickte nun umso besorgter zu ihm, leicht schon etwas demütig senkte sie ihren Kopf und verfiel im innern Seufzer.
Sie blickte dann zu ihm und legte dann ihre Hand auf seine.
"Du wirst dich in Sicherheit bringen.
Du bist ein guter Sohn Liang, ich werde für dich beten", sagte sie und war fest entschlossen dazu.
So wie die meisten Müttern, war auch Cai von der festen Annahme das Liang nicht dem bösen Verfallen war.
Sie glaubte an das Gute in ihm und an den kleinen Jungen den sie einst gestillt hatte.
Die Gesichtszüge nahmen wiederum etwas sanftes an sich, ja Sicherheit.
"Ich weiss, dass du nur das Beste machen wirst.
Das Beste für uns alle... Liang", erwartungsvoll sah sie zu ihm und mit fester Annahme dazu.

Liangs Blick wurde daraufhin leicht ernst.
Das beste für alle.
nur fragte sich, wer mit allen gemeint war.
Liang verstand unter dem Begriff in erster Linie sich selber und dafür würde er auf alle Fälle sorgen.
Daraufhin stand er auf und lächelte zufrieden.
Ohne ein weiteres Wort, nickte er leicht und schliesslich ging Liang.

Draussen im Vorhof:

Li hielt mit seinem Wagen und die Türen öffneten sich.
Die kleine Familie trat heraus.
Auch Laus Wagen fuhr vor und hielt an.
Lau nickte Li zu, obwohl dieser das Nicken nicht erwiderte.
Lau drehte sich dann erwartungsvoll zu Jacky um, der nun doch etwas Unbehagen fühlte.
Er ganz allein dort rein?
"Mach dir keine Sorgen Li kann Englisch", machte ihn Chan Mut, dieser öffnete von seiner Seite die Tür und trat heraus.
Jacky blinzelte, fragend sah er seinem Vater zu, wie er den Wagen verliess.
Er stieg dann auch aus.
Yoshio blinzelte.
"Warum steigt Chan ausch?"
Auch Lau stieg in dem Moment aus und als Antwort knallte er Yoshio die Tür zu.
"Mischtkerle...", murmelte Yoshio beleidigt.
"Na Chan?", Lau stellte sich neben ihm, dieser sah sich seufzend in seiner alten Umgebung um.
Der alte Brunnnen... alles schien so alt und zurück gelegen.
"Weisst du noch als Kyan dich in den Brunnen geworfen hat?", Lau musste bei dem Anblick schmunzeln.
"Das hast du dir damals aber lediglich verdient."
Chan rollte mit den Augen.
"Wenigstens kann ihm das Wasser nun mehr anhaben als mir zu Male", murmelte Chan und diesen fiesen Kommentar konnte er nun wirklich nicht zurück halten.
Lau schmunzelte und klopfte Lau freundschaftlich auf die Schulter.
Jacky stand missmutig gegen den Wagen gelehnt, sein Blick war zu den Chinesen vorne gerichtet.
Kate richtete Megumi ihr Kleid, wobei diese mit ihren kleinen Händen wieder Falten rein machte.
"Auf was wartest du?"
Jacky schien beunruhigt, er hob seinen Kopf.
"Was ist wenn mich meine Grossmutter etwas auf Chinesisch fragt?"
"Dann geh zu Kate", Chan schüttelte den Kopf.
In diesem Moment konnte er Jackys Vorurteilte nicht nachvollziehen, für ihn waren diese Leute so vertraut.
Jacky blinzelte kurz, wobei sein Blick wieder zu den anderen schweifte.
Schliesslich gab er sich einen Ruck und er trat zu den anderen.
"Sei nicht so streng zu ihm.
Du solltest ihn wirklich mehr nachvollziehen, Chan.
Vergiss nicht, er ist hier nicht aufgewachsen", erinnerte ihn Lau.
Chan schwieg, zu gerne hätte er mit Jacky nun getauscht...

In der Wohnung:

Die Wohnung von Cai war eng und hatte vier kleine Zimmer.
Für Jacky neu und eine neue Entdeckung, für die meisten von den anderen inzwischen nichts Besonderes mehr.
Das erste, was einem ins Auge stach, war der schmale Korridor der weit nach hinten führte.
Höchstens zu zweit konnte man nebeneinander durchgehen.
Alte Familienfotos hingen an den Wänden in genauen Abständen voneinander.
Das erste zeigte die junge Cai mit ihrem Mann De, auf Cais Arme sass der kleine Chan der einen fragenden Ausdruck im Gesicht hatte.
Vor De stand der kleine Liang und direkt neben dem Autoritäten Erwachsenen Asiaten ein junger Li, auf dessen Schulter Des Hand lag.
Die Familie stand vor einem Pavillon auf einer Brücke, der Platz war einst sehr beliebt gewesen unter den Fotographen.
Jacky blieb vor dem Bild stehen und betrachtete es aufmerksam.

Küche:
Die Küche war allein zum Kochen gedacht und war daher gut ausgestattet.

Wohnzimmer:
Der runde Esstisch stand nicht weit von dem grauen Sofa entfernt.
Ein kleiner Balkon führte hinaus und man konnte direkt den alten Vorhof unten sichten.
Cai hatte noch den alten Fernseher an der Wand gegenüber dem Sofa stehen gelassen, eine Zeitschrift lag unberührt auf dem kleinen Tischchen vor dem Sofa. Sie war noch eine Ausgabe von gestern.

Zimmer der Brüder:
Nur noch ein Bett stand in dem alten, verlassenen Raum.
Es war Liangs Bett, dass Cai stehen gelassen hatte.
Auf Lis ehemaligen Platz stand nun ein Vogelkäfig, ein Kanarienvogel flatterte aufgeregt mit den Flügeln, als er hörte, dass die Haustür aufging.
Der lange Kommodenschrank und der alte Arbeitstisch von Chan hatte, Cai ebenfalls stehen gelassen.
Auf der Kommode sass ein alter, abgenutzter Micky Mouse aus Stoff.
Bei näheren betrachten konnte man feststellen das Mickys Kopf schon einmal genäht worden ist, ein Auge war anders als das andere.
Trotz diesen Macken war Chan immer treu zu seinen imaginären Freund gestanden und hatte nicht etwa einen neuen gewollt.
Eine alte Holzeisenbahn stand daneben, die Liang gehörte.
Mittlerweile fehlte ihr ein Rat, was einst Marcs Verschuldung war.
Von Li war ein altes Bruce Lee Plakat übrig geblieben, das über der Kommode hing.
Es fehlte an der Seite aber ein Stück, das einst mal abgerissen wurde.
Kate hatte es als kleines Mädchen als Trotz weggerissen, als ihre Eltern sich immer mehr gegeneinander zerstritten.
Das war auch ein Grund gewesen, weshalb sie Chan öfters zu Cai gebracht hatte.

Cais Zimmer:
Cais Zimmer war abgeschlossen. Sie hatte da so ihre alten Privilegien.
Sie lächelte Megumi etwas verlegen zu, als diese die Klinke von Cais Zimmer runter drückte.
„Nein Megumi, es gibt noch andere Zimmer“, sie schubste das kleine Mädchen sanft in eine andere Richtung und nahm sie dann an der Hand.