RE: Das Märchenschloss - 2

Roxana erschrack und sie musste mitansehn, was hier geschah.
Sie trat einen Schritt zurück und sah, wie Infecto zitterte und vibrierte.
Das Zimmer änderte sich, Roxana schlug mit den Händen an ihren Mund und sie schüttelte den Kopf.
Nein!
"Nein!", wisperte sie.
"Infecto wach auf!"
Sie weinte und flehend trat sie näher.
"Infecto! Infecto hör auf!
Komm zu dir, ich bin es, Roxana! Ich liebe dich Infecto, bitte tu mir das nicht an!"

Infecto schreckte hoch.
Irgendetwas ging vor. Da draußen. Der Mann spürte das, wusste es, ja, er merkte, wie die Schmerzen ihn verrückt machten, doch gleichzeitig trennte ihn etwas von ihnen ab. Eine Stimme, eine vertraute Stimme.
Er sah sich um. Er war wieder im weißen Raum, und wieder sah er den gesichtlosen Doktor. Er stand rechts von ihm, doch links war auch etwas. Ein feiner Schatten, nicht mehr als eine Silhouette, nicht erkennbar auf dem weißen Hintergrund.
Der Doktor nahm ein Messer heraus.
Er hatte Infecto tausend mal umgebracht, ihm so oft schon das Leben genommen, aber Infecto spürte, dass es dieses mal wirklich passieren würde.
Er schlug um sich, mit jeder Sekunde mehr, während der Doktor näherkam. Und als der das Messer angesetzt hatte und bereit war, ein letztes mal zuzustechen, da hörte er sie.
Und dieses mal sprach sie wirklich, ganz in der Nähe, sie sprach seinen Namen.
Im nächsten Augenblick war alles verändert, Peng, alles in die Luft gesprengt, die Last der unendlichen Träume war von seinen Schultern genommen.
Der Doktor, er verschwand, und dafür erschien links von Infecto die vertraute Figur.
Infecto schreckte hoch.
Zurück in der Realität.
Zurück in der Realität.
Endlich zurück in der Realität.
Er hatte sich aufgesetzt und spürte stechende Schmerzen an seinem Hinterkopf, doch sie waren in den Hintergrund gerückt. Was er viel mehr spürte, war die Macht, die Macht, die ihn durchströmte. Seine Nerven, reine Nerven, die auf jede kleinste Zuckung reagierten und sein Gehör, das jedes Geräusch aufnahm. Seinen Verstand, der schneller arbeitete, als je zuvor - und ein einziges, ein einziges Gefühl in ihm.
Nur ein einziges.
Infecto hob seine Hände und sah sie an, aufmerksam. Er führte die rechte an seinen Zauberstab, den sie ihm gelassen hatten, und fühlte, wie sie praktisch zusammenwuchsen, ebenbürtiger als je zuvor. Waffe an Waffe.
Der Mann stellte sich auf seine Beine, langsam, denn sie zitterten. Er fühlte die Kontrolle über seinen Körper, über jede Faser seiner Muskeln.
Infecto sah auf, zu der Frau, die da stand, die ihn zurückgeholt hatte. Er betrachtete sie und bewertete sie. Sie war kein Hindernis, nein.
"Roxana", stellte er fest.
Das war alles. Er hatte nun das gesamte Inventar des Zimmers eingeprägt, in Sekundenbruchteilen und hörte, wie die Männer von außen die Tür einbrachen, bald reinkommen würden.
Sieben oder acht von ihnen, das machte sein präzises Gehör aus, einer relativ stämmig, sie standen im Gang und warteten, bis die Tür aufging.
Infecto stellte sich auf und hob seinen Stab zur Tür. Er stand ganz ruhig da, gerade. Konzentriert. Und wartete.

[ wunderschöner post]

Roxana, seine Stimmen liessen Roxana erschaudern und eine tiefe Freude kam in ihr hoch.
Und erleichterung.
Roxana...
Er kannte sie erkannt.
"Infecto, ich-"
Da öffnete sich die Türe und Roxana drehte sich.
Sie waren wieder gekommen sie waren da.
Die Hexe schnellte zu ihrem Zauberstab und mit verhasstem Blick sah sie auf die Gestalten.
Würde heute Infecto sterben, würde sie mit ihm gehn in den Tod.
Das war ihr Entscheid.

Doch der Tod war an Infecto vorbeigezogen.
Der rote Strahl traf den Bodyguard zwischen die Augen und er kippte um, machte den Blick auf die fünf hinter ihm frei, die allesamt Flüche abstießen, hinein in den weißen Raum.
Jeder von ihnen verflog mit einer einzigen Handbewegung Infectos.
Der Mann stand da und nacheinander pickte er sich die Bodyguards aus und wie Marionetten fielen sie zu Boden, niemand war schnell genug.
Als der letzte aus dem Weg war lief Infecto schnellen Schrittes mitten durch den Gang, ohne die Körper zu berühren und bog ab, zu den Türen, die in die Halle führten. Dorthin, wo er sie finden würde.
Aber da warteten andere Bodyguards, und bevor der erste von ihnen zucken konnte, lag er am Boden.
Infectos Herzschlag war derselbe, sein Puls blieb gleich, während er kämpfte, nicht ein einziges mal war er in Bedrängnis geraten, jeden Zauber hatte er vorausgesehen und mit einem Wink abgewehrt.
Seine Feinde hatten ihn zu einer tödlichen Maschine, zu einem unüberwindbaren Duellanten gemacht. Sie selbst. Welch Ironie.
Zwei waren es, derjenige vor Infecto kippte um, nachdem er den ersten Stupor hatte abwehren können. Aber sein Protego hatte ihn nicht ausgehalten, kein Schild tat es, denn Infectos Verstand war mit seinem Stab zusammengewachsen, und die magische Macht, die ihn durchströmte, machte seine Zauber stärker - machte sie zu Magie.
Einer war da noch, direkt hinter Infecto um die Ecke gerannt war er zu nahe an dem Mann dran, als dass ein Zauber ihn noch aufgehalten hätte.
Der Bodyguard hatte seinen Stab erhoben und den Spruch auf den Lippen, doch er blieb ihm im Hals stecken, dort, wo Infectos glühende Zauberstabsspitze sich reinbohrte. Aus der Drehung hatte Infecto den Stab direkt in den Bodyguard gerammt und er stach auf der anderen Seite des Halses wieder raus, knapp neben der Wirbelsäule, die er fast gebrochen hätte.
Infecto blieb stehen und zog den Stab raus, da krachte der Bodyguard zu Boden und hielt sich die Hand an seine Blutung.
Infecto bückte sich zu seinem einzigen Todesopfer heute - die andere würden es überleben, nur er hier nicht - und sah zu, wie der verblutete. Eine Minute, vielleicht zwei, schätzte Infecto, reinigte seinen Stab von dem Blut des Mannes an dessen eigener Hose, kehrte um und öffnete die Doppeltüre, die in den marmornen Saal führte.
Er sah sie, die beiden Brüder, sah die Panik auf ihren Gesichtern, sah die Drehung, die sie vollführten und sein Fluch jagte durch sie hindurch und prallte an einem der Throne ab. Sie waren disappariert.
Infecto nickte und senkte seinen Zauberstab.
Das hatte er zu akzeptieren. Nun würde er sie jagen.
Plopp. Weg war der Mann.

Roxana folgte Mann.
Infecto war wie ein unbesiegbarer mit übermagischen Kräften.
Das war unglaublich!
Und alles ging so schnell, wie immer in seiner Anwesenheit verstand sie die Welt nicht mehr.
Es blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm hinterher zu gehn, zu folgen und mitanzusehn.
Ihr Herz pulsierte und der Atem stockte.
Plopp. Weg war der Mann.
Aber wohin?

Dunkel war es in der Halle, der Schein des Mondes blitzte auf dem glatt polierten Boden auf.
Zwei Throne für zwei Könige, da standen sie, in der Mitte.
So viele Jahrhunderte hatten sie hier verbracht. Und so wenig Wichtiges geleistet, dachte Arcadis mit Scham.
Mit einem Wink seines Zauberstabs war alles beleuchtet. Das gesamte Schloss. Gespenstisch war es, wie es in die Nacht hinausschien, und doch so leer war, bis auf die zwei Menschen, die sich drin befanden.
Ein Feind würde dich zuletzt dort erwarten, wo du dich hingezogen fühlst.
Eine Weisheit, ein alter Trick, so häufig genutzt, dass er aus der Mode geraten war. Doch vielleicht hatten das alte Menschen wie Janus und Arcadis nicht mitbekommen, vielleicht würden sie sich nicht von ihrem Schloss lösen können.
Arcadis stand in der Halle neben Roxana und malte sich Infectos Gedankengang aus. Er war überzeugt, dass der Junge in wenigen Sekunden in die Halle treten würde. Dass er gewartet hatte.
Stille.
Tick-Tack. Man hörte die Uhr, obwohl sie auf einem anderen Stockwerk stand.
Plopp. Plopp. Plopp. Leise hallten die Schritte von den Wänden bis in die marmorne Halle hinein.
Und dann ging es schnell.
Infecto trat hinein und im selben Augenblick hatte Arcadis Roxana gepackt und ihr seinen Zauberstab an die Schläfe gehalten.
Und Infecto, bevor er zauberte, hielt inne. Er hielt inne und starrte auf die beiden und überlegte.
Sie war ein Zivilist - doch sie bedeutete nichts. Nicht viel zumindest. Sehr wenig.
Arcadis hatte sich nahezu vollständig hinter Roxanas Körper versteckt. Er würde sie treffen - doch ihn vielleicht auch. Wo war Janus? Infecto würde es hören, wenn er von hinten kam, doch er glaubte nicht an einen Hinterhalt. War Arcadis wirklich alleine hier? Steckte er mit ihr unter einer Decke?
In diesem Moment flüsterte Arcadis zwei Worte in Roxanas Ohr, klar und deutlich, schlicht und kurz:
"Überzeugen Sie."
Infecto hob seinen Stab.

Roxanas Herz pochte und sie fühlte Hass in sich aufsteigen.
"Lassen Sie los", zischte sie zu dem Mann hinter ihr.
Feigling, hätte er sie wennschon vorwarnen können.
Auf der einen Seite drängte ihr Herz danach, etwas vollkommen unerwartetes zu sagen.
Zumindest unerwartet, weil das kein normaler Mensch tun würde.
Doch Roxana war nunmal kein Mensch.
Na los, schiess! Schiess Infecto!, schrie es in ihrem Herzen.
Töte ihn...töte uns beide!
Aber nein, Infecto musste sich selbst werden.
Er musste sich finden und um das zu tun, durfte er niemandem hier schaden.
Er musste etwas erfahren, was er jetzt wohl nicht spührte: Liebe.
"Iustus", sprach Roxana in sanfter Stimme, so gut es ging mit Arcadis Zauberstab an sich gepresst.
"Infecto...du hast diese Welt einst gekannt.
Du hast erfahren, was Liebe ist.
Komm hierher zurück!
Verschone uns, verschone dieses Eckel...denn er ist es nicht wert, dich so zu zerstören."

"Roxana."
Ganz, ganz leise hallte das Gemurmel von den Wänden wider.
Er würde töten. Sie. Aber sie war wertvoll!
Etwas regte sich in dem Mann. Das war falsch, sie war unschuldig. Sie war nicht nur unschuldig, sie war noch viel mehr. Er würde sich töten, wenn er sie tötete, verstand der Junge.
"Roxana."
Seine rechte Hand zitterte, während sein Hirn den Kampf ausfocht.
Gefühle ... er spürte sie, das Brennen in seiner Brust, das er so lange nicht gespürt hatte. Er wollte, dass es aufhört, doch er wusste gleichzeitig, dass es nicht aufhören durfte und er ließ sie los. Schrie es in sich heraus: Liebe. Er liebte sie. Er brauchte sie.
Infecto wollte den Zauberstab senken, doch in diesem Augenblick geschahen mehrere Dinge.
Eine Druckwelle von rechts breitete sich aus, als jemand in einem Wirbel in dem Raum erschien und dabei Arcadis zu Boden warf, dessen Messer fast über Roxanas Hals geschrammt wäre.
Janus richtete seinen Stab im Bruchteil der gleichen Sekunde auf Infecto und sein Avada Kedavra traf den jungen Mann beinahe, doch der hatte sich zu Boden geworfen und zurückgeschossen.
Wie Granaten, Sprengstoffsätze, prallten ihre Zauber aufeinander, und Janus war es, der einigen Boden verlor und in die Defensive gewechselt war.
Während Arcadis langsam aufstand, spürte Infecto Angst. Angst darum, dass Roxana etwas zustieß, in diesem Feuerwerk der Magie.
Angst. Noch ein Gefühl.
Sie stießen aus ihrer Zelle heraus, strömten zurück zu dem Jungen und verwandelten ihn nach und nach in das, was er wirklich war, und er konnte spüren, wie sie seine Fähigkeiten verdrängten, wie seine Nervenbahnen pulsierten und seine Reaktion plötzlich nachließ.
Infecto spürte, dass seine Zauber schwächer wurden, normal, wie die von allen anderen Menschen und das gleiche spürte Janus, der nun seinerseits Infecto etwas zurückdrängen konnte, der mit Müh und Not magische Schilde aufstellte.
Infecto gab nach, ließ ihm selbst freie Bahn und auf einmal war er nur noch Infecto. Und konnte Janus nicht standhalten, dessen Stupors alles aus dem Weg fegten.
Ein ohrenbetäubender Krach und eine Explosion.
Infecto verschloss seine Augen vor dem Lichtblitz und sah nur am Rande, wie einer von Janus Stupors abprallte, seine Richtung änderte und mit seiner vollen magischen Wucht, die er von Janus hatte, in Arcadis Brust reinhämmerte.
Wie in Zeitlupe fiel der Mann auf die Knie, mit einem Lächeln auf seinem Gesicht, und mit diesem dann nach vorne auf den Boden, wo er regungslos liegen blieb und Janus schmerzerfüllter Schrei erfüllte das Märchenschloss und auch er war auf den Boden gefallen.
Nur einer hatte sich nicht bewegt. Infecto stand da, mit aufrechtem Zauberstab, doch er senkte ihn nach wenigen Augenblicken und überließ Janus sich selbst.
Stattdessen ging der Mann auf Roxana zu und reichte ihr seine Hand.
"Roxana."

[Er würde sich töten, wenn er sie tötete, verstand der Junge. so schön geschrieben!!]

Roxana hatte innerlich gehofft, gebetet und geweint.
Infecto war zu sich gekommen.
Er war es wieder!
Und sie hätte sich getötet, wäre ihm etwas zugestossen.
"Infecto!" wisperte sie, als er vor ihr stand und ihre Hand nahm.
"Du bist es wirklich."

"Roxana."
Infecto trat noch näher.
Wie ein kleiner Junge vor seinem ersten Kuss.
Dann nahm er sie in den Arm und begann zu weinen.
"Ich habe dich zu lange warten lassen", schluchzte der Mann - das Kind.
"Sag mir, dass es vorbei ist, Roxana. Sag mir, dass das Glück auf uns wartet", bat er flehend und drückte sie so fest an sich, wie er nur konnte. Er würde sie nie wieder loslassen. Seelisch natürlich.

Roxana erwiderte etwas überrumpelt die Umarmung, drückte ihn dann aber fest gegen sich und strich ihm über den Nacken.
Ja wirklich, er war wie ein Kind in ihrem Arm und es war schön.
Ein Moment lang fast ein wenig wie bei Eli und Medea.
Sag mir, dass es vorbei ist, Roxana. Sag mir, dass das Glück auf uns wartet...
Würde es das?
War auf einmal alles gut?
Das Böse vorbei?
Roxana glaubte nicht daran.
Nein, diese Welt war so scheusslich, Infecto würde wieder gesucht werden.
Irgendwie würde ihn das Böse schon zurück holen.
Aber das sollte sie nicht verzagen lassen!
Und so hob Roxana seinen Kopf und blickte ihm entschlossen und mutmachend ins Angesicht.
"Infecto", sagte sie.
"Du musst stark sein.
Hörst du?
Gib niemals auf. Glaub immer an dich. Egal, was kommen mag."

Er sprach kein Wort mehr.
Nicht, während sie langsam den Gang hinabliefen, und die Treppe, die Eingangshalle hinter ihnen ließen.
Er hielt sie bloß im Arm und ließ sie nicht los.
Es war vorbei.
Vorbei. Lange hatte es gedauert. Doch nun war es vorbei.
Dort oben lagen sie, die Menschen, die ihn zerstört hatten. Einer war tot, und den anderen hatte es weitaus schlimmer getroffen.
Infecto realisierte es noch nicht so richtig, wie ein kürzlich gekürter Gewinner, doch mit jedem weiteren Schritt begann er, den Weg zu spüren, die Wiese zu riechen, all die kleinen Tiere zu bemerken. Die Welt, sie war wieder da.
Infecto sah zu Roxana, als sie weit genug gegangen waren, um zu apparieren, und Bedauernis zeichnete sich an ihm ab.
"Roxana ... Roxana, Schatz ..."
Er flüsterte bloß, denn er wusste, sie würde sauer werden. Und das freute Infecto so sehr. Endlich ein normales Problem, eine wütende Frau - keine Killer, keine ewigen Albträume - bloß eine wütende Frau. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Das erste seit ... Infecto hatte keine Ahnung, welcher Monat, Tag, heute war. Ob er 25 war oder noch 18. Das war irrelevant.
"Ich muss dich ein letztes Mal verlassen."
Bevor sie etwas sagen konnte, fuhr er fort.
"Ich verspreche dir, in 3 Tagen bei Eli zu sein, ich verspreche es dir. Ich habe nur noch ...", er zählte innerlich nach, "-vier Dinge zu erledigen.
In drei Tagen komme ich zu dir, und dann, Roxana, werden wir lebenslänglich vereint sein.
Kannst du mir das erlauben?"

Roxana hob die Augenbraue.
Innerlich verdrehte sie leicht die Augen.
Was hatte er nochmal gesagt?
Achja: Sag mir, dass es vorbei ist, Roxana. Sag mir, dass das Glück auf uns wartet.
Gut hatte sie sich innerlich sowieso darauf eingestellt, dass daraus nichts werden würde.
"Gut, ich erlaube es dir", sagte sie, als sie ganz unten angekommen waren.
"Was auch immer du tun wirst, ich erlaube es."

Still ging Infecto durch die Halle. Ein letztes mal. Drei Tage, hatte er gesagt, und mehr würde er auch nicht brauchen. Vier Dinge zu erledigen. Und das erste erstreckte sich vor ihm.
Da lag Arcadis, immer noch an der gleichen Stelle, doch Janus hatte sich in den Minuten, die Infecto mit Roxana draußen gewesen war, zu seinem Bruder bewegt und saß bewegungslos vor diesem. Er war ein nichts, ein Häufchen Elend. Er war besiegt. Auch er war besiegt. Doch er verdiente mehr als die Trauer. Er verdiente den Tod.
Infecto hob seinen Stab.
"Petrificus Totalus", murmelte der Mann und Janus kippte wie eine Statue nach hinten.
Infecto ging zu Arcadis und sah den Mann an.
Er war besser gewesen, als Janus, so schien es, doch auch er hatte Infectos Leben zerstört.
Der Mann streckte seine Hand aus und schloss Arcadis Augen sanft, dann fasste er in dessen Manteltasche und ließ das gesuchte Objekt zufrieden in seiner eigenen verschwinden.
Ein letztes mal sah er zu Janus, der mit offenen Augen Infectos Bewegungen verfolgte.
Dann drehte er sich um und lief aus der Halle, während er leise "Eins" murmelte.

Roxana sah, wie er in der Halle verschwand.
Sollte sie hinterher?
Nein, sie entschied sich draussen zu warten.
Sie vertraute Infecto und was auch immer er tun würde, er wusste warum.
Auch wenn sie ihn nie verstehn würde, er tat seine Sache und so war es auch gut.
Und daher entschied sie davon zu gehn und bei Eli zu warten.
Wie er es von ihr verlangt hatte.
Ehe Infecto noch hinaus kam, war seine Freundin verschwunden.