Adyria » Wald von Adyria

Der Wald selbst hatte viele Wege und Reiseziele für einen Reisenden.
So kannst du bei einer Schlucht ankommen und musst deine Geschichte in Adyria mit einem Drachen fortführen.
Wirst du bei einem Schloß ankommen?
Landest du bei einem Eingang zur Unterwasserwelt ?
Oder bei den Häusern von den Waldbewohnern?
Jeder Ort kann dein Ziel sein und das haben was du immer haben wolltest...
Doch musst du auch aufpassen, denn auch an solch einen Ort gibt es Böses was dir Schaden will.

Stille umgab Nyastara, welche von ein paar Vögeln und Feen begleitet wurde.
Als sie an einem Fluß ankam entdeckte sie ihre Schwester Sia auf einem Baum.
"Sia." flüsterte sie und diese blickte zu ihr hinüber.
"Wir werden Besuch bekommen in unserem Wald.
Wollen wir ihnen nicht einen angenehme Begrüßung vorbereiten?"
Ein Vogel landete auf Nyastaras Schulter und fing an vor Freude zu zwitschern.
Sia sprang von ihrem Baum und nach jedem Schritten, wuchsen Blumen dort wo sie langelaufen war.
Aus Nystaras Haaren flogen plötzlich verschiedenfarbige Schmetterlinge und
diese verschwanden zwischen den Baumen oder blieben bei ihr.
"Mal schaun." murmelte Sia sanft lächelnd und war dann verschwunden.
Ihre Schwester Nyastara blieb aber bei dem Fluß sitzen.

Die Drei kamen nun beim Wald an und viele Feen flogen druch die Gegend oder saßen auf Blättern.
Auch hier spielte wunderschöne Musik und manch Wesen schlief auch in den Wäldern.
"Seit ihr bereit?" fragte sie freundlich gesinnt.

"Bereit?
Für was?", fragte Marjam verwirrt.
"Bereit wofür?"

"In diesem Wald wird eure Geschihcte für Adyria bestimmt.
Euer Weg wird euch trennen, wenn ihr andere Wünsche habt."
Elyra musterte Marjam ruhig.
"Es kann auch sein das ihr zusammen reisen werdet und
doch ist es eben schwer zu sagen."

Marjams Gesicht wurde etwas fragend.
Zugleich auch etwas ängstlich.
Sie sollte alleine Reisen?
"Wirst du uns nicht mehr begleiten?"
"Du musst ihr vertrauen", sagte Cyrill, der seinerseits bereit war.
"Und du tust es schliesslich für jemanden."
Marjam schluckte, doch sie nickte dann.
Ja, der Junge hatte recht.
Wie schon die ganze Reise hindurch, seit sie ihm aus dem Pub gefolgt war.
Und gerade jetzt hatte sie sich an seine ungewöhnliche Klugheit gewohnt.
Angefangen ihm glauben zu schenken.
Und doch sollte sie alleine gehn...
Wie denn?
Sie machte doch alles falsch hier!
Vertrauen...hatte er ihr gesagt.
Sah Elyra aus, als wollte sie ihnen was böses?
Nein, das tat sie nicht.
Also Vertrauen musste der Schlüssel sein.
Der Gleiche, wie sie hierher gelangt waren.
"Na gut. Ich bin bereit."

Wirst du uns nicht mehr begleiten?
Elyras Blick war entschuldigend und ebenso voller Zärtlichkeit.
"Es tut mir leid, aber nein." hauchte sie und lächelte die Beiden an.
Ja, Elyra glaubte an die Beiden, denn ihre Herzen zeigten etwas wundervolles.
"Marjam, du wirst Begleiter auf deiner Reise haben.
Diese musst du aber erst finden und es kann alles sein.
Ein Krieger, ein Drache und noch zig andere Wesen."
Elyra wollte der Reisenden ein bisschen Mut machen.
Na gut. Ich bin bereit
Sie nickte und dann ging sie ein Schritt zur Seite.
"Vielleicht werdet ihr die Wächter und Wächterinnen des Waldes treffen."
Nicht jeder hatte solch ein Glück...und deswegen war es für manche ein unglaublicher Anblick.
"Wir werden und bestimmt noch einmal wiedersehen Marjam und Cyrill."
Den Beiden drückte sie dann eine goldenen Münze in die Hand,
aber der Nutzen blieb geheim.

Marjam blickte erstaunt auf die Münze.
Wie viel die wohl wert war?
Sie nickte Elyra zu und als Cyrill eine sanfte Verneigung machte zum Abschluss, tat diese es ebenfalls.
Ja, Marjam war eben nicht perfekt.
Aber sie konnte lernen!
Und das tat sie auch gut.
Cyrill hielt die Münze in seinen Händen und war bereit für die Reise.
"Wir danken dir, Elyra aus Adyria.
Bis wir uns wiedersehn."
Daraufhin trat Cyrill seinen Weg an in den Wald hinein.
Marjam sah dem Jungen hinterher und ihr wurde es bange ums Herz.
Sie hatte sich wirklich an ihn gewohnt.
Sofort wollte sie ihm folgen, doch irgendwas hielt sie zurück.
Vielleicht hatte die Frau recht...irgendwie würde man seinen Weg schon selber finden.
Und möglicherweise ergab es sich ja, dass sie sich bald wieder trafen?

Cyrill trat pfeifend durch den Wald wie ein kleiner Hobbit.
Er war zufrieden und froh.
Nichts gab es Schöneres als die weite Schöpfung Gottes:
Die Natur, die mit ihren kräftigen Adern durch den Wald sprieste und alles erblühte.
Sanfte Töne lagen in der Luft, wie man sie zu beginn des Tores gehört hatte.
Frischer Duft weit weg von allen Menschenbauten, die die Luft erstikten und verdrängten.
Ja, die Natur hatte sich selbst erbaut.
Sie war gewachsen und hatte neues Leben geschaffen.
Ihre Reinheit kam hier zum Zug und der Zigeuner lächelte vor sich her.
Was er suchte, war eine Art Leine: Etwas Flachs oder so.
Und nicht lange Fackeln, da fand er in der Vielfalt der Pflanzen hier, was er suchte.
Er nahm das Hohe gras und wickelte es um die Münze, die er von Elyra bekommen hatte.
Er wollte diese nicht einfach in einen Beutel stecken, möglicherweise war sie nämlich dazu erdacht zu Leuchten, wenn etwas war.
Daher band er die Münze zu einer Art Kette, die er dann um seinen Hals legte und weiter ging.
So würde sie ihm nicht abhanden kommen, aber auch jederzeit greifbar sein und sichtbar.

Marjam war Cyrill gefolgt, nur hatte sie ihn bald verloren.
Der Wald war gross und sehr schön.
Aber sie war kein Mensch für solche Orte, es sich nicht gewöhnt durch Laub und Erde zu laufen.
Sie war schon recht müde und von ihrem Weg abgekommen, als sie einen Weg entdeckte, der nach unten zum Wasser führte.
Oh, ob es hier noch mehr Meerjungfrauen gab?
Sie eilte hinunter um zu sehen, was da war.

Schon als Cyrill seinen ersten Schritt hinein in den Wald tat, begann für ihn die Geschichte.
Sie entstand und formte sich langsam für Cyrill.
Wege erschienen weit entfernt von ihm und Tiere wurden von Nystara geboren.
So erschien ein Spatz der für ihn ein Lied sang und eine Brücke zum rübergehen.
Das Gras was er abgerießen hatte, wuchs es nur nach wenigen Sekunden wieder nach.
Tiere erschienen hier und dort um ihn zu mustern oder einfach nur weil ihre Familie in der Nähe war.
"Hallo." hörte man plötzlich jemanden sagen und Sia saß auf einem Baum.
In ihrer Nähe war es sogar noch grüner als sonst.

Auch Marjams Geschihcte begann und für sie waren die Meerjungfrauen bestimmt.
"Marjam ist dein Name nicht wahr?" fragte leise jemand und eine von den Wesen die Marjam sehen wollte,
kam langsam angeschwommen.

Cyrill trat über die Brücke und er warf einen Blick in das sprudelnde Wasser, worin er sein Angesicht erkennen konnte.
Hie und da blieb er stehn, um die Tiere zurück zu mustern und er nickte ihnen zu.
Das Gefühl der Unbeschwertheit kehrte in ihn ein und jung fühlte sich Cyrill, wie er es damals gewesen war.
Der Zigeuner hatte seine Schuhe ausgezogen, um den Waldweg zu spühren und sang beim Gehen ein Gedicht vor sich her.
"Laue Luft kommt blau geflossen,
Frühling, Frühling soll es sein!
Waldwärts Hörnerklang geschossen,
Mutger Augen lichter Schein;"
Da stoppte Cyrill, als ihn auf einmal jemand grüsste und er wandte sich um.
Da sah er sie, das grüne Fräulein auf dem Baume sitzend, als wäre sie es, die diese Pracht gezeugt.
Cyrill sprach die letzten Zeilen nun und sang sie nicht mehr.
Er sprach sie, ihr zum Gruss entgegen.
"Und das Wirren bunt und bunter
Wird ein magisch wilder Fluß,
In die schöne Welt hinunter
Lockt dich dieses Stromes Gruß."
Cyrill endete und er neigte leicht sein Haupt vor Sia.
"Hallo."

Marjam war ganz erstaunt und sie blickte auf die Meerjungfrauen.
"Aber woher...woher wisst ihr meinen Namen?", fragte sie.

Sia baumelte mit ihren einen Fuß in der Luft hin und her,
wobei ein zartes Lächeln auf ihren Lippen lag.
Es war einmal eine andere Begrüßung und so etwas mochte sie.
Auch wegen den Neigen seines Kopfes lächelte sie leicht.
"Es freut mich Cyrill dich im Wald zu begrüßen.
Ich bin Sia, eine Wächterin der Tiere in den Wäldern hier."


Aber woher...woher wisst ihr meinen Namen?
Die Eine kicherte leicht und tippte Marjam gegen die Stirn.
"Wir wissen vieles hier." antwortete eine Andere sanft.

Cyrill lächelte, als Sia seinen Namen nannte.
"Eine Wächterin also", bemerkte er und musste sogleich an seine erste Begegnung mit Yadon denken.
Ja, Wächter traf man nicht alle Tage.
Eine Ehre war es ihm, zumal sie sich erkentlich zeigte.
"Deine Tiere sind schön und guter Gesundheit.
Du schaust gut zu ihnen, das sieht man ihnen an", sagte Cyrill darauf und kam sogleich mit einer Frage.
"Sag mir bitte, welche Früchte eurer Welt darf ich Essen und welche sind mir verwehrt?"

Marjam kam das so seltsam vor.
Dann mussten diese Wesen doch alles wissen!
Wussten sie auch über ihre Schwester?
Marjam nahm nun die Münze hervor, die Elyra ihr gegeben hatte.
"Wofür ist die gut?", fragte sie.

Deine Tiere sind schön und guter Gesundheit.
Du schaust gut zu ihnen, das sieht man ihnen an
"Ich danke." sagte sie und neigte leicht ihren Kopf.
"Nicht jeder weiß dies zu schätzen."
Sag mir bitte, welche Früchte eurer Welt darf ich Essen und welche sind mir verwehrt?
"Jede Frucht hier ist für dich zum Essen da.
Du solltest nur aufpassen, ob die Frucht auch von dir gegessen werden will."
Sia sprang leichtfüßig von dem Baum hinab und sie trat näher an ihm heran.
"Dieses Wasser wird dir auf Reise eine zeit lang helfen.
Der Name ist Silberwasser und es still deinen Hunger und deinen Durst."

Wofür ist die gut?
Die eine Meerjungfrau nahm die Münze in die Hand und dann nickte sie.
"Behalte sie fest an deinem Herzen." antwortete sie ruhig.
"Sie wird dich führen und dir Wege öffnen."

Cyrill nahm die Phiole entgegen, in welcher das Silberwasser schimmerte.
Er lächelte sanft.
Es sah sehr schön aus.
Gerne würde er davon trinken.
Doch trotzdem würde er vorsichtig sein...
Sia konnte grad so gut ein Schattenwesen sein, dass ihn bloss in die Unterwelt verdammen wollte.
So rein sie auch sprach und so gütig sie aussah: Gefahren lauerten in allen Welten.
Und Cyrill nahm alles ernst hier.
Er wollte alles verstehen, erkunden und hinterdenken.
Das hier war nicht bloss ein Ausfllug für ihn, ein simpler Spaziergang.
Es war eine Entdeckungsreise und es wurde Zeit, die Karte zu ergänzen.
Cyrill nahm seinen Kompass hervor, den er stets bei sich trug.
Andere wertvolle Messgeräte hatte er bei sich in Otopia zurück gelassen.
Und doch wusste er sich zu helfen mit Händen und Füssen.
Denn Cyrill hatte die Schritte gezählt.
"Ich werde auf das Silberwasser acht geben", sagte der Zigeuner und er steckte sich die Phiole ein.
Dann nahm er ein Band aus seiner Hosentasche hervor und streckte es Sia entgegen.
Sie hatte ihm ein Geschenk gegeben, so sollte sie eines von ihm bekommen.
Normalerweise war dieses Armband an Cyrills Händen.
Er trug es schon seit Jahren und es war ihm lieb und teuer.
Nur jetzt - da er als Kind verzaubert - war es ihm zu gross geworden und so hatte er es in der Hosentasche aufbewahrt.
Wie so manch andere Dinge.
Das Armband bestand aus zwei dünnen Lederschnüren, deren Mitte mit Muscheln verknüft war.
"Bitte nimm dies von meiner Seite.
Es ist nicht wertvoll...und doch soll es dich an mich erinnern."

Marjam blickte auf die Meerjungfrau und sah dann wieder zu der Münze.
"Danke", antwortete sie und drückte die Münze fest an sich.
"WIe lange lebt ihr schon in eurer Welt?"