RE: Wochnung von Cliff - 2

Es war spät abends, als es plötzlich an Cliffs Tür klopfte.
Er schrack zusammen und starrte die Tür an. Unschlüssig stand er dann
auf und warf einen Blick aus dem Fenster. Er konnte niemanden sehen, also
war der oder diejenige schon oben vor der Tür. Es klopfte wieder nun beschleunigte Cliff seine
Schritte. Er schaute durch das Guckloch und atmtete tief durch, als er Rasmus sah.
Er entriegelte das Schloss und drehte die Schlüssel in dem Sicherheits-und dem Normalenschloss um.
Dann öffnete er die Tür und Rasmus betrat sofort die Wohnung und schob die Tür daraufhin
wieder zu. "Hätte ich da draußen Wurzelnschlagen sollen?" fragte er und ging durch die Wohnung ins
Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen ließ, den Teller mit Nudeln in verdünnten, warm gemachten
Ketschup nahm. Cliff folgte ihm, jedoch blieb er im Wohnzimmer stehen und beobachtete Rasmus.
"Was willst du hier?" fragte er. Rasmus schaute ihn kauend an und zuckte mit den Schultern.
"Quatschen" meinte er dann. "Haben uns schließlich lange nicht mehr gesehen"
"9 Jahre" sagte Cliff, um ihm irgendwie die bedeutung von 'lange nicht mehr gesehen' klar zu machen.
Er fragte sich, wie Rasmus ihn gefunden hatte und warum er so plötzlich wieder hergekommen war.
"Also, was ich dich fragen-" "Nein" sagte Cliff sofort und verwirrt schaute Rasmus ihn an.
"Aber du weißt doch noch garni-" "Egal. Ist mir egal. Ich tu dir keinen Gefallen mehr" Cliffs Stimme wurde
schon fast hysterisch und Rasmus hob beruhigend die Hände. "Ganz ruhig Monty"
"Cliff. Ich heiße Cliff" verbesserte er ihn sofort wieder und nestelte an seiner Hosentasche herum.
Sie waren leer und hektisch lief er zum Tisch hinpüber, nah sich eine Zigarette und zündetete sie sich an.
Rasmus schüttelte den Kopf. "Hey Mann, ich kann nichts dafür das-" Cliff hob die Hand und schüttelte den
Kopf. "Es kann nie jemand was wegen irgendwas. Red dich nicht raus" murmelte Cliff
und wieder war es Rasmus, der den Kopf schüttelte. Er betrachtete seinen damaligen
besten Freund, wie er nervös, wahnsinnig und ein wenig paranoid an seiner Zigarette zog.
"Erinnerst du dich noch an damals? Unseren Abschluss?" fragte Rasmus ruhig und beobachtete
Cliff, wie er sich verkrampfte und die Augenschloss. "Sei still" flüsterte er.
"Aber das war doch lustig gewesen. Wir hatten Spaß... Paula, George, Freddy..." versuchte er es wieder, doch Cliff
schloss die Augen. "Hör bitte auf mich daran zu erinnern" sagte er.
Rasmus verstand langsam und stand auf. Er legte Cliff eine Hand auf seine Schulter
und seufzte leicht. "Cliff, das ist nicht Askaban. Du darfst wieder lachen... -Falls du mich suchst,
ich wohne in Irland" Rasmus schob ihm einen Zettel in die kleine Brusttasche des Hemdes und nickte leicht.
"Meine Adresse und Handynummer."
Als Rasmus die Tür öffnete, hielt Cliff ihn zurück. "Bist du nur hergekommen, weil du ein schlechtes Gewissen hast?"
"Nein Monty. Du bist mein Freund. Tut mir Leid, dass ich erst jetzt herausgefunden habe, wo du wohnst"
Rasmus ließ die Tür ins schloss fallen und schnell schob Cliff den Riegel vor, schloss die Tür gut ab
und ging rückwärts wieder ins Wohnzimmer. Du darfst wieder lachen... Cliff schüttelte den Kopf und
zündete sich erneut eine Zigarette an. "Wenn du wüsstest" muremelte er.

[ich bin jetzt ganz böse...
Wirklich toller Post Vera ]

Es war dunkel. Die kälte kroch durch die Straßen Englands und suchte sich ihren Weg
dorthin, wo sie nicht von der Wärme zerstört wurde.
In einem Pullover und in drei Decken eingewickelt lag Cliff auf seinem klammen, kalten Sofa
und starrte ins leere. Eiskristalle schmückten seine Fenster und er konnte seinen Atem
sehen. Er hatte das Gefühl, dass es schon zu spät war sich aufzuwärmen.
Er redete sich ein, dass er einen Moment verpasst hatte in dem er noch die Chance hatte sich
aufzuwärmen. Dieser Moment war jäh an ihm vorbeigezogen, ohne dass er es gemerkt hatte.
Mit klammen, kalten Händen griff er nach seinem Zauberstab und hielt ihn zitternd in der Hand.
Nur mit mühe brachte er den Zauberspruch über die klapperten Zähne und legte schnell den Zauberstab wieder
auf den Tisch. Das Zimmer wurde nun von den flackernden Bildern des Fernsehers erhellt.
Cliff starrte teilnahmslos auf die Flimmerkiste, doch die Bilder registrierte er nicht.
Es war vielleicht komisch zu verstehen, doch diese Momente waren Cliffs Lieblingsmomente.
Er war alleine und brauchte an nichts denken, außer daran, dass ihm kalt war. Niemand redete
mit ihm, belehrte ihn oder quälte ihn mit traurigen Erlebnissen. Das tat er schon alleine.
Langsam schloss er seine Augen und atmete tief durch. An was er dachte? Das fragte er sich
manchmal auch. Er hatte Angst etwas zu denken, oder sich etwas vorzustellen, geschweige denn sich
etwas vorzustellen. Plötzlich klopfte es an der Tür und Cliff riss seine Augen auf. Er rechnete mit dem
schlimmsten, er bekam Angst und hörte wie sein Herz gegen seine Brust schlug, als wolle
es fliehen. Es klopfte, nein für Cliff war es ein 'auf die Tür einschlagen'. Mit einem Mal, war
die ganze kälte, die ihn vorher langsam aufgefressen hatte vergessen und mit tauben Beinen stand er auf.
Er wankte zum Flur und hielt sich an den Wänden fest. Wieder schlug jemand gegen die Tür und
erschrocken wich Cliff zurück, duckte sich und hob schützend die Hände.
Doch es war niemand vor ihm. Er hatte sich nur erschreckt. Mit zitternden Händen öffnete er zuerst
die Sicherheitsschlösser. Anscheinend war er zu langsam, denn wieder schlug jemand ungeduldig gegen die
Tür. Cliffs Atem ging schnell und er öffnete schließlich die Tür. Er konnte das Gesicht nicht erkennen,
doch jemand schob sich schnell an ihm vorbei und schloss schnell die Tür.
"Dementoren" keuchte Cliff und lief rückwärts zurück ins Wohnzimmer. Der Eindringling trug
einen schwarzen Mantel und hatte seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Vor lauter Angst
und Panik, stolperte Cliff und fiel über seinen kleinen Tisch. Es war dunkel und die Gestalt kam auf ihn zu.
Sie lief und sie hatte geklopft, doch das registrierte Cliff nicht. Er sah nur die schwarze Gestalt vor sich.
Er spürte die Wand in seinem Rücken und wusste, dass er nun nicht mehr entkommen konnte.
Wie ein verängstigtes Tier kauerte er an der Wand und hielt sich die Ohren zu, als würde er etwas
nicht hören wollen. "Cliff" sagte die Person und schob sich die Mütze vom Kopf. "Cliff"
Doch der angesprochene murmelte unverständliches vor sich her, hatte die Augen zusammen gekniffen
und wiegte, mit den Händen auf den Ohren gepresst, vor und zurück.
Rasmus schaute zu seinem Freund runter, wie er vor ihm kniete. Er konnte die Panik spüren und ging
vor Cliff in die Knie. "Cliff" sagte er wieder und berührte ihn an der Schulter.
Cliff zuckte zusammen, wollte zurückschrecken, doch er schlug mit dem Kopf gegen die Wand.
"Hey!" Rasmus hielt Cliff an den Schultern, doch nun wehrte er sich mit Händen und Füßen.
"Lass mich! Lass mich los!" Cliff schlug nach ihm, trat nach Rasmus und versuchte ihn zu kratzen und
zu beißen. "Cliff, Cliff schau mich- Monty!"
Rasmus war laut geworden und erst jetzt hielt Cliff zitternd inne.
Der Name 'Monty' echote in seinen Ohren und ließ ihn erstarrten.
"Schau mich an" bat Rasmus und zuckte zusammen,
als er in Cliffs kalten und panischen Augen schaute.
"Du bist nicht in Askaban, du bist zu Hause, in England" erklärte Rasmus ruhig.
Langsam schien Cliff zu verstehen. Rasmus zog seinen warmen Mantel aus und legte ihn um Cliff.
"Du wohnst ja in einem Eisblock" murmelte er, doch Cliff erwiderte nichts.
Er hielt nichts von Rasmus kläglichen Versuch die Stimmung ein wenig zu lockern.
Ohne auf Cliffs leisen Proteste zu achten, half er ihm den Mantel richtig anzuziehen.
Er fühlte sich, als würde er seinem kleinen Bruder beim anziehen helfen.
"Es ist deine Schuld" flüsterte Cliff irgendwann in die Stille hinein und schaute zu Rasmus, der sich
eine Zigarette angezündet hatte. Rasmus senkte den Blick und zuckte leicht mit den Schultern.
"Es ist niemandes Schuld" erwiderte er leise. Cliff wandte den Blick ab und zog seine Knie an.
"Doch, deine." Cliff beharrte darauf. "Es war schließlich eure Idee gewesen"
Rasmus antwortete nicht. Er hatte die Zeit damals verdrängt und wollte sie eigentlich vergessen.
"Cliff, wie hießen deine Eltern?" fragte Rasmus knapp und schaute zu dem jungen Mann,
wie seine Augen sich mit Tränen füllten und er die Lippen bewegte, ohne dass er etwas sagte.
Rasmus nickte kurz und wandte seinen Blick wieder ab. Cliff fing wieder an zu zittern und sprang plötzlich auf.
"Warum fragst du mich sowas... Natürlich weiß ich wie sie hießen... dumme Frage... warum sollte ich das vergessen..."
Er konnte nicht ruhig sitzen. Er lief umher und Rasmus beobachtete ihn. Rastlos lief Cliff umher, redete mit sich selber
und schüttelte immer wieder den Kopf, als wolle er irgendwas nicht wahr haben.
Rasmus dachte an Valentina und an den Abend, die die beiden miteinander verbracht hatten.
Er lächelte leicht, doch es verschwand, als er daran dachte, warum er so früh gehen musste.
Ob er sich bei ihr melden sollte? Wollte sie denn noch etwas von ihm wissen?
Seufzend stand Rasmus auf und berührte Cliff leicht am Arm. Wie auf Knopfdruck blieb Cliff stehen
und hörte auf wirres Zeug zu reden. "Wir gehen jetzt zu mir, da ist es wenigstens wärmer als hier"
Rasmus ging zur Tür und hielt sie auf. Er schaute zu Cliff und dieser erwiderte seinen Blick.
Cliff wusste nicht, ob er Rasmus vertrauen sollte. Das letzte Mal, als er ihm vertraut hatte,
war er in Askaban gelandet. Cliff steckte seinen Zauberstab ein und ging auf Rasmus zu.
"Hast du keine Jacke?" fragte Cliff und Rasmus hob eine Augenbraue. Dann schüttelte er den Kopf.
"Nein, ich habe sie zu Hause gelassen" Cliff schien nicht zu merken, dass er Rasmus' Mantel an hatte.
Cliff nickte leicht und lief an Rasmus vorbei. Dieser zog die Tür mit einem Ruck zu.
Kaum als sie weg waren, betrat ein Fremder Cliffs Wohnung...

Nun war Cliff schon seit ein paar Tagen wieder zu Hause.
Aufgeräumt hatte er noch nicht. Alles war noch so verwüstet,
wie die 'Freunde' von Rasmus es hinterlassen hatten, als sie die Medikamente- wie Rasmus
es so schön nannte- wieder mitgenommen hatten.
Selbst das Loch im Boden hatte er noch nicht geschlossen.
Die Fremden hatten die Medikamente wohl auch im Boden versteckt und hatten es nicht
für nötig gehalten den Boden wieder zu verschließen.
Mit müden Augen saß Cliff auf seinem Sofa, eingehüllt in mehrere Decken und in der Hand
eine Tasse mit Brühe, die er sich warm gemacht hatte.
Wirklichen Hunger hatte er keinen, den hatte er eigentlich nie, doch er aß trotzdem.
Er spürte mit jedem Schluck, wie die warme Flüssigkeit seine Kehle hinunter lief und seinen
knurrenden Magen füllte. Doch die Wärme wollte sich nicht in ihm ausbreiten.
Seine klammen, kalten Hände schlossen sich um die heiße Tasse, doch sie wollten nicht auftauen.
Cliff fühlte nichts. Nur die kälte, die ihn seit Jahren von innen auffraß. Erbarmungslos und grausam langsam.
Rasmus besuchte ihn jeden Tag, auch wenn es meistens nur eine Stunde war. Doch er besuchte ihn.
Jeden Tag und jeden Tag erzählte er ihm von Valentina.
Cliff hörte ihm kaum zu, doch den Namen von ihr hatte er sich gemerkt.
Ob sie ihn ändern könnte? Cliff lachte verächtlich auf, doch binnen weniger Sekunden schlug er sich
die Hand vor den Mund und sank ängstlich zusammen. Jeden Moment erwartete er einen
Dementoren, der ihn wieder all die schrecklichen Dinge sehen ließ.
Zitternd stand der junge Mann schnell auf und flüchtete aus seiner Wohnung.
Aus Angst, von einem Dementoren aufgesucht zu werden.

Draußen war es warm, unerträglich, doch Cliffs Wohnung war angenehm kühl.
In einem übergroßen, verwaschenem T-Shirt saß Cliff auf seinem Sofa und starrte teilnahmslos
auf den Fernseher. Rasmus hatte sich schon lange nicht mehr gemeldet, doch das kümmerte
Cliff nicht. Er hatte mit ihm vor ein paar Monaten das letzte Mal gesprochen und ihm kaum zugehört.
Er war so in Eile gewesen... doch das war Cliff egal. Er kümmerte sich nicht um Rasmus.
Es klopfte plötzlich an der Tür und unheilvoll drehte Cliff seinen Kopf.
Liane stand davor und setzte die Sonnenbrille ab.
Nur langsam stand Cliff auf und spähte aus dem Fenster. Er konnte niemanden sehen und zuckte zusammen,
als es noch einmal klopfte. "J-ja... Moment" es war nur ein leises Gemurmel und nervös fuhr er durch seine Haare.
Was ist, wenn sie es ist? Was sollte er ihr sagen? Sie würde ihn bestimmt darauf ansprechen, ihn fragen
wie es dazu kommen konnte... es klopfte wieder und Cliff wurde aus seinen Gedanken gerissen.
Liane ließ die Hand sinken und seufzte. Sie wandte sich um und wollte schon gehen, als die Tür doch
geöffnet wurde. Nur einen Spalt, denn die Kette an der Tür ließ nicht zu, dass sie sich ganz öffnen ließ.
Vorsichtig schaute Cliff hinaus und entdeckte sie. Liane lächelte leicht, doch Cliff schmiss die Tür wieder zu.
Das Mädchen zuckte zusammen und sie wusste nicht, was sie machen sollte.
"Cliff?" fragte sie und ging auf die Tür zu. Cliff hörte ihre Stimme. Sie fraß sich in seinen Kopf und bereitete ihm
Kopfschmerzen. "Cliff?!" Liane klopfte an die Tür. Immer noch brachte Cliff kein Wort raus. Was machte sie hier?
Sie durfte... sie sollte gar nicht hier sein! Cliff lehnte sich gegen die Tür und fasste sich an den Kopf.
Wenigstens war es nicht sie... aber sie war noch viel schlimmer! Wie hatte sie ihn gefunden?
Warum wusste sie wo er war? Cliff stockte der Atem. Wusste sie wo er vorher war?
Er biss sich auf die Unterlippe und kaute darauf herum. Was sollte er nun machen?
"Mach die Tür auf" bat Liane. Cliff schob die Kette von der Tür und legte die Hand auf die
Türklinke. Langsam drückte er sie runter. Liane lächelte, als er sie anschaute und schüchtern hatte
sie die Hände hinter den Armen verschränkt. "Hallo Cliff" grüßte sie ihn und ging an ihm vorbei, als
er zur Seite trat. "Liane" sagte er nur und schloss die Tür. "Was machst du hier?"
Liane schaute sich in seiner Wohnung um und drehte sich zu ihm. "Freust du dich denn garnicht mich zu sehen?"
fragte sie lächelnd, doch es verschwand, als Cliff nichts sagte und sich nicht rührte.
Freuen? "Sieht... sieht man es denn ... nicht? Ich... ich freue mich dich zu... sehen" stammelte er, doch
Liane merkte, dass es nicht stimmte. "Ich habe dich vermisst" sagte sie und setzte sich auf das Sofa.
"Echt?" ungläubig ging er auf sie zu. Man hatte ihn vermisst? Ihn? Cliff Montgomery?
"Na was denkst du denn? Du bist schließlich mein Bruder! Mom und-" "Möchtestduetwastrinken?" unterbrach
Cliff sie schnell und ging in seine Küche. Verwundert schaute Liane im nach.
Sie legte den Kopf schief, als er Sachen fallen ließ und hektisch hin und herlief.
Schließlich stellte er ihr ein Glas Wasser hin und setzte sich steif neben sie. "Danke" sagte Liane und
betrachtete ihren Bruder von der Seite. "Ich gehe jetzt nach Hogwarts. Da sind nur langweilige Leute
und die Leute in Hufflepuff... komische Gestalten. Eine läuft rum, als wäre sie auf einer Party
und ein anderer... wirklich diese Piercings sind wiederlich und-" "Ich war damals in Hufflepuff" erinnerte sich
Cliff und schaute Liane kurz an. "Oh." Liane verzog das Gesicht. "Na aber Rasmus nicht!" sagte sie dann lachend.
"Sieht er immernoch so gut aus? Hach er war immer so nett und-" "Ja Rasmus war ein Slytherin" unterbrach
Cliff sie wieder und schien sie gar nicht richtig zu sehen. "Weißt du noch, als ihr bei uns wart und Mom und
Dad nicht da waren, wolltest du immer, dass ich in meinem Zimmer bleibe und Rasmus hat mir immer
erlaubt noch bei euch zu sitzen und etwas von der Pizza zu essen" Cliff wollte sich am liebsten die
Ohren zu halten. Er wollte das Gerede von ihr nicht hören. Ihre Worte dröhnten in seinem Kopf
und er schloss die Augen. Mom und Dad... Rasmus... Weißt du noch?...
"Nein weiß ich nicht" seufzte Cliff und hob wütend die Hand, als Liane es ihm erklären wollte.
"Und ich will davon auch nichts mehr wissen, Liane." Cliff fasste sich an den Kopf und fummelte dann eine
Zigarette aus seiner Hosentasche. "Du rauchst?" ungläubig verzog Liane das Gesicht. "Das hat Rasmus doch-"
"Rasmus, Rasmus, Rasmus. Kannst du nicht mal die Klappe halten?" fuhr Cliff sie an und zog hektisch an der Zigarette.
"Was ist nur los mit dir?" fragte Liane und legte ihre Hand an Cliffs Arm und erschrack, als er zurück zuckte.
"Es wäre besser...-" Cliff stand auf und ging zur Tür. "Geh bitte Liane" sagte er.
Verwirrt und ein wenig gekränkt stand Liane auf und ging auf die Tür zu.
"Okay, ich richte Mom und-" "Nein" Cliff schüttelte den Kopf. "Sag ihnen nichts. Du warst nie hier Liane."
Liane nickte und umarmte Cliff kurz. "Bis dann" "Leb Wohl" Cliff klang entgültig und gekränkt
verließ Liane die Wohnung. Zitternd schloss Cliff die Tür und verringelte sie sorgfältig.
"Komm nie wieder" flüsterte er leise und sank auf den Boden.

Der Hebrst legte sich über London und die Regentage nahmen noch mehr zu.
Cliff hielt sich in seiner schützenden Wohnung auf und beobachtete die Wassertropfen,
die an der Scheibe hinunterflossen. Wie paralysiert beobachtete er das Wettrennen und
vergas ganz die Zeit. Mit seinem Finger zog er die Linien nach und schrack zusammen, als
es an der Tür klopfte. Eigentlich hatte er es ignorieren wollen und weiter den Regentropfen
beim gewinnen und verlieren zusehen wollen, doch die Person an der Tür dachte gar nicht
daran Cliff in Ruhe zu lassen.
Also stand Cliff auf und ging vorsichtig auf die Tür zu. Wieder hämmerte man gegen die Tür
und Cliff fasste sich an den Kopf. Er öffnete die Tür soweit, wie die Sicherheitskette es zu ließ und
schaute an seinem gegenüber vorbei. "Ein Brief" sagte dieser nur und hielt ihm den Umschlag hin.
Für Cliff sah dieser Mann nicht aus wie ein Postbote und er reagierte auch erst nicht.
Der Fremde verdrehte die Augen und fuchtelte mit dem Umschlag vor dem Türschlitz herum.
"Heute noch?" fuhr er Cliff an und schnell nahm dieser den Umschlag an. Der Fremde tippte an seinen Hut und
verschwand die Treppe hinunter. Mit dem Brief in der Hand schloss Cliff schnell die Tür und drehte den Schlüssel herum.
Cliff legte den Brief auf seinen Tisch und ging erst in die Küche.
Mit einer Schüssel Nudeln und verdünnter Tomatensauce setzte er sich wieder auf sein
Sofa und starrte den Brief an. Er erkannte nur zu gut Rasmus' Schrift.
Seufzend schlatete er einen Kanal im Fernseher weiter und begann Nudel für Nudel zu essen.
Als er es aufgab sich noch eine Nudel runter zu würgen, griff er nach dem Brief und öffnete ihn.

Hi Monty,
alles klar bei dir?
War schon Valentinstag? Oder warst du schon bei Taylor?
Ich mache mir sorgen, dass ich keine Grüße von ihr erhalte.
Valentinstag ist schließlich schon vorbei.
Oder hat sie die Klippe noch nicht gef-

Cliff brach ab mit dem Lesen und zerriss den Brief. Das waren ihm zu viele Fragen und sein
Kopf dröhnte. Dieses verschlüsselte schreiben bereitete ihm Kopfschmerzen und er war
den Brief in den Müll. Valentina war noch nicht bei ihm gewesen. Valentinstag war also noch nicht.
Cliff massierte sich die Schläfen. Vielleicht hatte sie seinen Satz auch nicht verstanden.
Er hatte ihr sicher nur einmal von ihm erzählt. Wer merkte sich schon eine Person die er noch nie
gesehen, sondern nur gehört hatte?
Cliff stellte den Fernseher ab und stand auf. Er gab ihr noch einen Monat. Dann würde er sie suchen.
Mit diesen Gedanken verließ er die Wohnung.

Cliff war nun schon seit drei Tagen regelmäßig aus dem Haus gegangen.
Er war ins Restaurant gegangen, hatte in der Küche gearbeitet und war während
der Pause dort geblieben, damit der Chefkoch ihm ein paar Grundlegende Dinge in der
Welt der Köche beibrachte. Nach der Pause hatte er bis zum Schluss weiter gearbeitet.
Als Cliff an diesem Abend nach Hause kam, setzte er sich auf sein Sofa und starrte eine Weile
an die Wand. Er hatte Joyce, Ella und Fred (dem Chefkoch) alles erzählen müssen.
Dass er in Hogwarts war (Fred hatte man gesagt, er wäre in einem Internat aufgewachsen)
und dass er danach nach Askaban kam. Laut Fred war es einfach nur Gefägnis.
Doch Joyce und Ella wussten, dass es nicht nur ein einfaches Gefängnis war.
Dadurch wurde Cliff angeboten, dass er eine Lehre im Restaurant machen konnte,
damit er mehr hatte als nur einen Abschluss aus einer Zaubererschule, die für die Muggelwelt
nicht existierte. Er hatte Glück, dass Ella und Joyce wussten, dass Cyrill ein Zauberer war.
Cliff wandte den Blick von der Wand ab und schaute durch seine Wohnung.
Er stand auf und holte einen Stapel Rechnungen, die er im Laufe der Zeit angesammelt hatte.
Ordentlich legte er sie vor sich hin und betrachtete sie.
Dann ordnete er sie nach Fälligkeitsdatum. Nachdem er das erledigt hatte, zog er sich um und
schaltete den Fernseher ein. Cliff hatte das Gefühl, dass ein Stück Normalität in sein Leben
zurückgekehrt war. Doch andererseits, was war schon normal?
Wieder fing Cliff an zu grübeln und bekam das Geschehen im Fernseher nur nebenbei mit.