RE: Café Starbucks - 2

Giulia lächelte und stellte ihre leere Tasse ab. Nachdenklich streifte ihr Blick durch
das Café und blieb schließlich bei Esther hängen. Sie krümmelte den ganzen Tisch mit
ihrem Muffin voll, doch das störte sie nicht. Insgeheim war Giulia froh, wenn Esther bald
in eine Schule gehen konnte. Dann wäre sie sicher nicht mehr so viel allein.
"Was ist das für ein Internat, Valentina?"

Prüfend schaute Valentina Guilia an. War sie eine Hexe oder ein Muggel.
Vorsicht ist geboten. Okey, mal sehen. Zeit es herauszufinden. ,,Sagt
dir der Name Hogwarts etwas?'' fragte sie daher direkt nach. Das
war eben der schnellste Weg herauszufinden, um welchen Menschen-
schlag es sich handelte.

"Ja ich ging dort zur Schule" antwortete Giulia lächelnd. "Und hoffentlich bald auch Esther"
Leise lachte sie und schüttelte den Kopf. "Immer dieses Abwägen was man sagen darf und
was nicht... das ist doch ätzend" Giulia fuhr sich durch die Haare und schüttelte leicht deb Kopf.

Über Valentina huschte ein erleichtertes Lächeln. Puh, ein Glück. Mit einem Muggel
wäre dieses Gespräch wohl schwieriger verlaufen. ,,Oh ja, man muss immer einen
Plan B haben, der alles logisch erklärt. Naja, dann weißt du ja auch bestens, wie
gern sich die einzelnen Häuser bekriegen und es vor allem an ihrer Kleidung auslassen.''
Valentina fegte auch ihre Krümel, die sie ähnlich wie Esther auf dem Tisch verstreut
hatte, mit einer Serviette auf. ,,Esther wird bestimmt eine von uns. Mach dir da mal
keine Sorge. War deine gesamte Familie so oder gemischt?'' umschrieb sie gelassen,
da man in solch einem Cafe nie vor neugierigen Ohren der Muggel gefeit war.

"Ich hoffe meine Schwester wird wie unser Dad... sie liebt die Farbe gelb" umschrieb
Giulia das Haus und lachte leise. "Ich träumte immer von der Safari und den Löwen. Mein
Bruder dagegen hatte eine Schlange als Haustier" erzählte sie weiter und
schaute lächelnd zu Esther. "Meine Mutter ging auf die Mädchenschule in Frankreich"
Eine Weile schwieg Giulia, erzählte dann jedoch weiter. "Mein Vater hätte meinen Bruder
gerne in diesem Skandinavischen Internat gesehen, aber meine Mutter wollte das nicht"

Valentina grinste. Eine Hufflepuff. Dann wohl eine sehr quirlige Huffelpuff,
die einem bestimmt den letzten Nerv rauben kann. ,,Oh, das sind aber wirklich
viele Interessen auf einmal in der Familie vertreten.'' sagte sie überrascht.
Interessiert lauschte Valentina Guilias weiteren Worten. ,,Hatte er etwas
gegen seine Vorliebe für Schlangen?'' fragte sie prompt. Jede Zaubererschule
war einzigartig. Hatten ihre eigene Tradition und Wege, die Schüler nach Ver-
anlagungen zu unterteilen. Der Ruf des Hause Slytherin kann auf einige
Eltern abschreckend wirken, weshalb sie ihre Kinder manchmal auf eine andere
Schule in einem anderen Land schicken.

Giulia schüttelte den Kopf. "Nein nicht wirklich." antwortete sie.
"Ich glaube er war ganz froh, weil er nicht mit mir in einem Haus war.
Geschwister können sich manchmal schon auf die Nerven gehen"
Sie lachte leise, während sie an damals dachte. Heute bereute sie die Streitereien mit
ihrem Bruder, doch sie konnte es leider nicht mehr ändern. Also musste sie
das Beste aus der Situation machen.

Valentina schlürfte den letzten Rest ihres Frappucinos aus ihrem Becher.
Das Thema Geschwister war immer so eine Sache. Viele hatten welche
und noch mehr eben keine. Valentina gehörte zur letzteren Gruppe. Da-
her konnte sie nur begrenzt etwas zu diesem Thema beisteuern. Doch
hier war das auch nicht gerade die beste Situation. Ihr Bruder war schließ-
lich tot und Guilia vermisste ihn bestimmt. Wahrscheinlich selbst die
nervigen kleinen Streitigkeiten. ,,Bestimmt. Das kann ich nun nicht wirklich
einschätzen. Als Einzelkind sind da die Erfahrungen in diesem Bereicht sehr
begrenzt. Man kann sich ja schlecht mit sich selbst streiten.'' witzelte
und musste unweigerlich doch über ihren eigenen Witz lachen. Einer ihren
nicht ganz so tollen Angewohnheiten.

Giulia lachte und nickte zustimmend.
"Stimmt das ist schwierig" sagte sie.
Die Minuten verstrichen undirgendwann begann Esther zu queneln.
sie wollte nach Hause und mit ihren Puppen spielen. Lächelnd schaute sie zu
Valentina. "Dann werden wir mal wieder gehen, hat mich gefreut" sagte sie und nahm ihre Handtasche.

Lächeln schaute Valentina zu Esther und hatte mittlerweile ihren Frappucino
ausgetrunken. ,,Macht das. Hat mich gefreut euch kennen zu lernen. Vielleicht
trifft man sich ja mal zufällig.'' sagte sie grinsend und fuhr Esther kurz übers Haar.

Steven und Arissa saßen zusammen im Starbucks und unterhielten sich leise sprechend.
Um sie herum konnte jedoch niemand sie hören, da ein Zauber auf ihrer Umgegend lag.
Und sowieso, wieso sollte man ihnen zuhören, wo man doch niemals vermuten würde, wer sie waren.
Immerhin hatten sie beide ja Vielsafttrank getrunken, und sahen demnach gar nicht nach sich selber aus.
Doch dies war auch bitter nötig, bei dem Gesprächsstoff über welchen sie sich unterhielten.
,,Ich denke, wir sollten damit noch ein wenig warten, derzeitig ist recht viel Stress in Hogwarts, musst du wissen.
Ich habe dir ja von der Geschichte der jungen Schülerin erzählt, welche ermordet wurde."
In Arissas Stimme lag ein gewisser nachdrücklicher Ton, man merkte wie wichtig ihr die Sache war.
,,Beruhige dich, Ari Schatz, ich hab das schon verstanden!
Aber irgendwie müssen wir die ganze Sache vorantreiben!"
Während Steven schon fast etwas zu lässig an die Sache ran ging, fing die Blondine so langsam an genervt zu werden.
,,Dein Ari Schatz kannst du dir sonst wohin stecken!
Und um es weiterzukommen, müssen wir, wie ich dir schon letztens gesagt habe, ein paar alte Freunde verständigen.
Und zwar deine Freunde, denn ich befürchte dass man mit meinen nicht viel anfangen kann!"
Ihre Gedanken wanderten dabei zu Penelope und dieser Truppe.
Wenn sie denen von ihren Plänen erzählen würde, würde kurz darauf das Ministerium sie einfangen!
,,Wenn du meinst ... Ich glaub, ich seh mich mal wieder in der Nokturngasse um ..."
Die frühere Slytherin nickte kurz, ehe sie sich erhob.
Sie warf ihre Haare nach hinten, und nickte Steven kurz zu.
,,Mach du das! Wir beide sehen uns dann in zwei Wochen wieder!"
Mit diesen Worten verabschiedeten die beiden sich, und verließen das Starbucks.

Jessica saß an einem der Tische im Starbucks und nippte an ihrem Frappuchino.
Ihr Blick war leicht abwesend nach draußen gerichtet, sie sah den Leuten zu, wie sie draußen vorbei gingen.
Sie wusste nicht, woher der Entschluss gekommen war, wieder einmal alleine raus zu gehen.
Vielleicht hatte sie einfach Abwechslung gebraucht, vielleicht aber auch Ruhe.
Denn, auch wenn Alex ihr genug Privatsphäre ließ, musste sie manchmal da raus.
Nur dumm, dass keine ihrer Freundinnen zu erreichen gewesen war.
Das ermöglichte ihr allerdings, jemand neues kennen zu lernen.
Wenn nur jemand kommen würde, mit dem sie reden konnte.
Denn die bisherigen Anwesenden wirkten auf sie nicht unbedingt interessant.

Lilly hatte das Starbucks Café mit dem Entschluss betreten nur kurz einen Caramel Macchiato zu bestellen und es wieder zu verlassen, doch dieser Entschluss hatte sich verflüchtigt als sie ihren Caramel Macchiato in der Hand gehalten hatte.
Die Hexe hatte sich spontan entschieden sich einen Platz zu suchen, da jedoch kaum noch etwas frei war, sah Lilly sich suchend um.
Einen freien Platz in der Nähe fand sich schnell.
Lilly schritt auf die junge Frau zu, welche dort am Tisch saß und augenscheinlich einen Frappuchino trank.
"Entschuldige, kann ich mich dazu setzen?", fragte Lilly höflich bevor sie sich überhaupt an diesen Tisch setzte.
Lilly fand es immer unhöflich sich einfach zu einer wildfremden Person zu setzen, welche sie nicht kannte.

Jessica sah auf, als sie von Lilly angesprochen wurde, und nickte auf deren Frage.
Da war sie also, die Person, welche sie kennen lernen sollte.
Und die Slytherin hatte nicht einmal jemanden ansprechen müssen, dafür sollte sie also dankbar sein.
Hinzukommend schien ihr Gegenüber ungefähr das gleiche Alter zu haben wie sie, was sich hoffentlich als Positiv erwies.
,,Hey, ich bin Jessica!"
Die Slytherin streckte der Fremden die Hand entgegen, während sie sich vorstellte.
Den Namen sagen, etwas dass sie sich gemerkt hatte, nachdem sie es beim letzten Mal vergessen hatte.
Und das obwohl es eigentlich zur Normalität gehörte.

Die Angesprochene nickte, so das sich Lilly setzte.
"Ich bin Lilly, freut mich deine Bekanntschaft zu machen", erwiderte die junge Frau.
Lilly stellte ihren Becher mit dem Getränk auf den Tisch.
Jessica hielt ihr die Hand entgegen, was Lilly dazu veranlasste diese zu schütteln.
Die ehemalige Hogwartsschülerin hatte das Gefühl Jessica könnte fast in ihrem Alter sein.
Vielleicht einige wenige Jahre jünger.
Lilly wusste sie hatte sich gut für ihr Alter gehalten, war es doch gar nicht so lange her das sie in Hogwarts war.