RE: Zuhause der Shanons - 2

Während er sich weiter umsah und in Küche ging dachte er darüber nach, was er eigentlich hier machte. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, nach England zu kommen und das alles hinter sich zu lassen. Alan wollte gar nicht wissen, was der Verwalter alles mit dem Haus seiner Eltern anstellte, was eigentlich sein Haus sein sollte, aber da er noch nicht volljährig war, wurde das komplette Anwesen von seinem Vormund verwaltet.
In der Küche saß noch jemand weiteres, der er freundlich zu nickte.
"Hallo. Ich bin Alan."
Dann lehnte er sich leicht gegen die Wand und sah wieder zu Jessica, die ihn gerade gebeten hatte, etwas über sich zu erzählen. Kurz dachte er nach. Sollte er ihr jetzt wirklich alles erzählen? Naja, spätestens den Eltern musste er es ja sagen, also konnte er das wohl auch schon jetzt tun.
"Eigentlich habe ich bis jetzt in Amerika gewohnt. Aber meine Eltern sind vor einem halben Jahr bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen und ich kümmer mich jetzt um das Erbe. Deine Eltern, falls es deine Eltern sind, erben auch was. Sie kannten sich wohl. Außerdem habe ich jetzt, weil ich noch nicht volljährig bin, so einen komischen Vormund am Hals, der das Vermögen meines Vaters zum Fenster raushaut. Da musste ich einfach weg. Jetzt bin ich hier und werde nach Hogwarts gehen."
Erst als er fertig gesprochen war kam ihm in den Sinn, dass Jessica vielleicht gar nichts von Hogwarts wusste. Vielleicht war sie ja gar keine Hexe? Aber würden seine Eltern auch so viel Geld an Muggel vererben? Alan konnte sich nicht mal daran erinnern, dass seine Eltern irgendwelche Muggel kannten.

Jessica hörte interessiert zu, und war richtig erleichtert als Alan von Hogwarts sprach.
Er war also auch einer von ihnen, und ging auch noch an die gleiche Schule wie sie.
Dann wurde dass ja vielleicht doch etwas ...
,, Die Shanons sind nicht meine wirklichen Eltern.
Meine richtigen Eltern, Jennifer und Max Perry, wurde umgebracht als ich 2 Jahre alt war.
Wahrscheinlich mit dem Avada Kedavra ...
Elena und Charles sind Muggel, aber da Elena meine Patentante ist, hat man mich zu ihnen gebracht.
Sie sind allerdings nie sowas wie eine Familie gewesen ...
Außer Clarry, die kleine Blonde von vorhin, sie ist so etwas ähnliches wie meine Schwester."
Jessica hörte kurz auf mit Reden, dann fiel ihr das mit Hogwarts wieder ein.
,, Du gehst also auf Hogwarts?
Ich nämlich auch ...
Naja, seit diesem Jahr.
Und Eileen auch seit kurzem."

Erleichtert atmete er aus, als sie auch sagte, dass sie nach Hogwarts ging. Er musste wirklich vorsichtiger mit sowas sein. Man konnte schließlich nie wissen.
"Na, dann werden wir uns wohl noch öfters über den Weg laufen.", stellte er dann grinsend fest und war wirklich froh, schon mal ein bekanntes Gesicht zu kennen. "Das mit deinen Eltern tut mir leid."
Eigentlich hätte er ja noch nachgefragt, warum sie sich nicht wohlfühlte in der Familie, aber das klang ihm dann doch zu dreist und wirklich kennen tat er sie ja auch nicht. Also schwieg er einfach und sah sich weiter um, während er mit dem Brief in seiner Hand zu spielen begann. Erst jetzt merkte er wie trocken sein Hals war. Ein paar mal räusperte er sich, bevor er sie wieder ansah.
"Meinst du ich könnte ein Glas Wasser haben?"
Eigentlich war er nicht der Typ der sich aufdrängte, aber man konnte nichts dagegen tun. Wenn man Durst hatte, hatte man eben Durst. Langsam musterte er sie und fuhr sich durch die Haare.

Jessica nickte und ging zum Kühlschrank hinüber.
Sie nahm eine gekühlte Flasche Wasser heraus, nahm eines der Gläser welche auf dem Tisch standen, da Clarry nicht an die Schränke rankam, und schüttete Alan etwas Wasser heraus.
,, Bitteschön.", sagte sie und reichte es ihm.
Sie lehnte sich wieder an den Tisch und betrachtete Alan ein wenig.
,, Wenn ihr wollt können wir etwas hoch in mein Zimmer gehen ...
Ist doch besser als hier dumm in der Küche rumzustehen ..."

"Danke."
Wieder lächelte er sie an, ehe er das Glas an seine Lippen führte und fast schon gierig ein paar große Schlucke trank. Das kühle Wasser tat wirklich gut. Als er das Glas leer hatte, brachte er es zur Spüle und stellte es darauf, ehe er sich kurz mit der Hand über den Mund fuhr um eventuelle Wassertropfen wegzuwischen. Erst dann hörte er ihren Vorschlag und nickte.
"Ja, warum nicht. Hört sich gut an.", stimmte er nickend zu und grinste.
Dann drehte er sich wieder um, so dass er die Küchentür ansah und folgte ihr, nicht ohne der Anderen, die in der Küche saß wieder zu zunicken. Er war ja immerhin höflich, gezwungenermaßen. Wenn man von klein auf darauf erzogen wurde eine erfolgreiche Firma zu repräsentieren, dann eignete man sich einfach Manieren an und wurde ganz der Gentleman. Dann folgte er Jessica nach oben.

Jessica blieb kurz stehen und sah zu Eileen.
,, Kommst du mit?"
Eileen schien in Gedanken versunken gewesen zu sein, denn sie erschreckte sich, als Jessica sie ansprach.
Dann stand sie auf und kam mit den beiden nach oben.
Jessica führte Eli und Alan an einem langen Gang entlang bis ganz nach hinten, wo sich ihr Zimmer befand.
Es war nicht sehr groß, dafür hatte es ihre Marke.
Die Wände waren grün und schwarz angemalt, an den Wänden hingen Bilder von Freunden, ihren Eltern, Clarissa, sich selbst. Größere Bilder von ihr und Eli, welche in die Kamera strahlten.
In der Mitte des Zimmers stand ein Bett, die Bettdecke die darauf lag war schwarz, und auch das Holz des Bettes war dunkel.
Sonst befanden sich in den Raum eigentlich nur noch ein Schrank, eine Kommode und ein Schreibtisch, welcher mit selbst gemaltenen Bildern vollgepackt war.
Jessica ließ sich auf ihrem Bett nieder und grinste die anderen beiden schüchtern an.
,,Tja, mein Zimmer ..."


[Ich hab bei Eli Janets Erlaubnis ...]

Eileen war total verunsichert, ob es wirklich so gut gewesen war, zu Sisi zu kommen. Deshalb beachtete sie den Neuankömmling zunächst auch kaum, war mit ihren Gedanken ganz woanders. Irgendwas hatte Sisi doch gehabt. Anfangs. Jetzt tat sie ziemlich entspannt. Was war los? Hatte es etwas mit ihrer "Familie" zu tun? Merde, Eileen hätte eindeutig nicht kommen sollen. Sie verfluchte sich in Gedanken selbst und riebt sich genervt ihre Augen.
Sie sah erst auf, als Sisi sie ansprach, ob sie mit nach oben in Sisis Zimmer kommen würde. Schulterzuckend erhob sie sich, lächelte einmal kurz dem jungen Mann -sie hatte nicht mal seinen Namen wirklich mitbekommen- zu und ging mit den beiden nach oben. Mit großen Augen sah sie sich in dem Zimmer um. Wahnsinn, es spiegelte Sisi wirklich einfach nur wieder. Von der Farbauswahl bis zu den Fotos. Glücklich erkannte sie sich selbst darauf und strahlte Sisi an. "Total schön.", grinste sie und warf sich neben ihrer Freundin aufs Bett, während sie zu dem jungen Mann sah. "Tut mir leid, ich hab vorhin nicht aufgepasst. Wie war dein Name noch mal?", fragte sie und lächelte entschuldigend.

Auch er sah sich neugierig in dem Zimmer um. Es sah interessant aus. Nicht gerade der Geschmack, wie er seines einrichten würde, aber Alan musste durchaus zugeben, dass das Zimmer was hatte. Irgendwie zog es sofort die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Als Eileen, so hatte sie Jessica vorgestellt, ihn nochmal nach seinem Namen fragte, grinste er leicht.
"Alan. Und deiner war Eileen, richtig?", fragte er sicherheitshalber nochmal nach, während er leicht mit dem Fuß wippte und die Hände in den Hosentaschen vergrub.
Die Beiden schienen wirklich nett zu sein. Fragte sich nur wann diese Eltern wiederkamen, damit er den Brief loswurde. Wobei, eigentlich wollte er noch gar nicht wirklich gehen. Ein leere Hotelzimmer zog ihn nicht wirklich an. Selbst wenn es die Präsidentensuite sein würde.
"Und? Was machen wir jetzt?" Zwinkernd sah er in die Runde.

Jessica zuckte mit den Schultern.
,, Du könntest dich ja vielleicht erstmal zu uns setzten.
Keine Angst, wie beide beißen normalerweise nicht."
Sie dankte Eileen noch kurz für das Kompliment zu ihrem Zimmer, ehe sie Platz machte, damit Alan sich zu ihnen setzten kann.
,, Wie alt bist du eigentlich Alan?"
Jessica sah ihn neugierig an und fummelte an ihrer Bettdecke herum.

Eileen nickte. Wenigstens einer von ihnen beiden hatte zugehört. Dann rutschte sie auch
etwas zur Seite, dass wirklich genügend Platz auf dem Bett für sie drei war.
Gedankenverloren sah sie sich in dem Zimmer um. Ja, es war wirklcih äußerst schön, für
Sisi. Eileen konnte nicht in so einem Zimmer wohnen. Sie brauchte irgendwas Verspieltes.
Unsicher wickelte sie eine Locke um ihren Finger und sah zu Alan und Sisi. Jetzt saßen sie
hier. Vielleicht hätte sie doch nicht kommen sollen.

Auch er ging dann zu den beiden Mädels rüber und setzte sich zu ihnen auf das Bett. Dann sah er Jessica grinsend an.
"Das ist gut. Dann bin ich beruhigt. Ich beiße normalerweise auch nicht.", entgegnete er lachend und schüttelte kurz den Kopf, so dass einige seiner Haare in seiner Stirn fielen.
Alan musste zugeben, dass das Bett wirklich gemütlich war. Gerade nach der langen Reise, die er hinter sich hatte, wäre es ein leichtes gewesen, sich einfach rücklings auf die Matratze sinken zu lassen. Er hatte schwören können, dass er sofort eingeschlafen wäre. Ob jetzt noch jemand im Zimmer gewesen wäre, oder nicht. Erst Jessicas nächste Frage, die nach seinem Alter, riss ihn wieder aus seinen Gedanken.
"Ich bin 17. Und ihr?"
Siebzehn, das hieß noch 4 Jahre bis zur Volljährigkeit. Zumindest in den USA. Noch vier Jahre, in denen er diesen schwachköpfigen Verwalter samt Vormund aushalte musste. Kaum zu glauben. Seine Eltern hatten doch immer an alles gedacht. Wie hatten sie so einen Menschen als Vormund eintragen lassen können?

Jessica hätte fast geseufzt.
Schon wieder jemand der ein paar Jahre älter war als sie ...
,, Ich bin 15, das heißt in meinem 4. Jahr in Hogwarts."
Jessica grinste Alan an, als ihr wieder etwas einfiel.
,, Eli, ich hab noch was für dich!"
Jessica lief zu ihrem Schreibtisch hinüber, wühlte kurz in dem Blätterhaufen, ehe sie ein Bild herauszog, welches sie selbst gemalt hatte.
Es zeigte Eileen, und Jessica musste zugeben, dass es ihr recht gut gelungen war.
Sie reichte es Eileen lächelnd.

Eileen wunderte sich, dass Sisi nicht für sie ebenfalls sprach. Schließlich waren sie beide gleich
alt. "Ich bin auch 15, aber in der 5.", erklärte sie deshalb schulterzuckend, als ob es nichts
Wichtiges wäre.
Erstaunt sah sie dann zu Sisi, die aufsprang und ein Blatt von ihrem Schreibtisch holte. Als sie
es Eileen gab, weiteten sich deren Augen vor Entzücken. "Das ist total toll! Ist das für mich?",
fragte sie total begeistert, "Danke!!"

Langsam dämmerte er wirklich weg. Als er merkte, dass sich ein Gähnen anbahnte, hielt er sich die Hand vor den Mund und kippte tatsächlich nach hinten über, so dass er jetzt rücklings auf dem Bett lag. Schlafen. Das war alles, was sein Körper ihm gerade sagte. Sechzehn Stunden Flug waren eindeutig zu viel gewesen. Und dann auch noch in diesem engen Flieger. Sowieso hatte er seinen Kopf seit Tagen voll. Die Erbschaft, dann machte er sich Gedanken um Hogwarts. Apropos Hogwarts. Brauchte er nicht auch noch Schulbücher und so ein Zeugs? Angestrengt versuchte er die Augen wieder zu öffnen, wobei es ihm gerade mal ganz egal war, was die Mädels von ihm Denken mussten. Lag er einfach so hier auf dem Bett. Die Tatsache ließ ihn tatsächlich leicht grinsen.
"Ich komme in den sechsten Jahrgang. Weil ich nicht weiß, wie weit die mit dem Stoff sind. Aber ich brauche noch Bücher und so. Wisst ihr wie ich zur Winkelgasse komme?", fragte er immer noch gähnend und verschränkte dann die Arme hinter dem Kopf. Dass Jessica Eileen ein Bild gegeben hatte, hatte er irgendwie nur am Rande mitbekommen.

,,Klar ist das für dich!
Hab ich dir doch schon vor Ewigkeiten versprochen!"
Jessica lächelte Eileen an, dann sah sie Alan leicht verwundert an, als dieser sich auf ihre Bett legte.
Sie würde es nicht zugeben, aber er war der erste Junge der auf ihrem Bett lag.
,, Ich kann die begleiten ...
Dann kann ich mir auch noch meine Zutaten auffüllen, muss ich nämlich eh noch machen!"
Sie betrachtete Alan kurz, dann fuhr sie fort.
,,Du scheinst müde zu sein ...
Wenn du willst kann ich die Shanons fragen ob du heute Abend hier schlafen kannst."