RE: Florean Fortescue - 4

Mary führte Kathleen dann zu der geschützen Ecke und sie setzte sich neben ihre Tochter.
Diese hatte bereits ihr Schoko-Eis aufgegessen und ihr ganzes Gesicht war mit Eis beschmiert.
Joelina strahlte die beiden Hexen an und kicherte leise.
"Ach Mäuschen, was hast du denn schon wieder gemacht?", fragte sie lächelnd und versuchte mit einem Tuch das Gesicht Joelinas sauber zu machen.
"Das ist übrigens die Tante Kathleen...du weißt doch noch, ich hab von ihr erzählt."
Joelina sah mit leuchtenen Augen zu Kathleen und winkte ihr mit der kleinen Hand zu.
"Tante Tathleen!"
Dann allerdings runzelte Mary die Stirn und sah ihre Freundin abermals besorgt an.
"Kampf? Mit wem? Und...warum haben die dein Blut?"

Kathleen setzte sich und blickte Joelina leicht lächelnd an.
Ihren kargen Gesichtsausdruck versuchte sie fortzukehren, auch wenn es ihr nicht ganz gelang, weil sie die Sache zu sehr beschäftigte.
"Hallo kleine Joelina" meinte sie freundlich und strich ihr leicht über die glänzenden Haare.
In Indien hatte Kathleen im Kindergarten ausgeholfen und gemerkt wie anders es war, 'fremde' Kinder aufwachsen zu sehen und an seine eigene Kindheit zurück zu denken.
Als Mary sie auf den Kampf ansprach blickte sie nochmal kurz zu deren Tochter.
Wie viel wollte ihre Freundin, dass ihr Kind erfuhr?
"Joelina, hast du nicht Lust dir von Florean noch eine Waffel zu holen, er gibt dir bestimmt eine, wenn du ihm schöne Grüße von Kathleen Watson sagst" zwinkerte sie der Kleinen zu.
Die Ladenbesitzer der Winkelgasse kannten sich allesamt untereinander und nicht weit von dem Eissalon war der Laden ihrer Brüder. Mit Mika und Dawid war sie schon oft in Floreans Eissalon gesessen und hatte das gute Eis sowie die Gespräche mit Florean genossen.
Kathleen blickte nochmal zu Mary um sich zu vergewissern, dass es in Ordnung war.

Joelina strahlte auf Kathleens Vorschlag hin und sehr begeistert davon.
Sie liebte Waffeln!
Mary lächelte ihrer Freundin zu, als Dank, weil sie dies wohl kurze Zeit nicht bedacht hatte.
"Ja, mein Schatz, hör auf Tante Kathleen."
Joelina hüpfte von ihrem Stuhl herunter und lief zu Florean, um sich eine Waffel zu holen.
Mary sah ihr kurz sanft grinsend nach und wandte sich dann wieder an die junge Frau, die ihr gegenüber saß.
"Also, was ist passiert, Kathleen?"

Kathleen blickte Joelina kurz hinterher als sie loslief um sich eine Waffel zu holen, ehe sie wieder zu der Mutter der Kleinen sah.
Sie nickte leicht, als sie Marys dankbaren Blick bemerkte, wurde dann aber wieder ernster.
Es dauerte einen Moment bis sie sich sammeln konnte und Kathleen überlegte, wo sie am besten anfangen sollte, ihr Geist war so aufgewühlt wie schon lange nicht mehr.
Doch eigentlich war es ganz einfach.
"Ich war zuhause und es klopfte an der Tür. Im nachhinein bin ich froh, dass mein Vater nicht im Haus war.
Zwei Typen waren draußen und wollten etwas von mir, wie sich herausstellte mein Blut ...und meine Phönixgestallt."
Die letzten Worte sprach Kathleen langsamer aus, es klang noch immer seltsam in ihren Ohren und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
"Wir haben gekämpft, einer der Männer hat sich in einen grauen Drachen verwandelt. Aber das eigentliche ist, sie haben mein Blut und ich weis nicht, was sie damit anfangen wollen oder können."
Besorgt blickte Kathleen zu ihrer Freundin.

Mary runzelte besorgt die Stirn, bei den Worten, die Kathleen sprach.
Sie begann zu überlegen und strich sich die lästigen Haare aus dem Gesicht, wobei sie auch zu ihrer Tochter nach hinten blickte.
"Weißt du...ob sie zu den roten Rittern gehören?", wollte Mary leise und immer noch nachdenklich erfahren.
"Oder haben sie überhaupt etwas in der Art gesagt?"
Die junge Frau blickte wieder zu ihrer Freundin und sah sie prüfend an. Nicht, dass sie sie abschätzig musterte, es war eher so, dass sie schaun wollte, ob mit Kathleen auch wirklich alles in Ordnung war.

Forean schenkte Joelina natürlich gerne die Waffel, er gab ihr sogar zwei.
Kathleen wartete was Mary sagen würde, sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken an Tony und Fernando.
Sie hatten zu selbstsicher geklungen, als dass sie nur irgendwelche Spinner gewesen währen.
"Sie haben Markos Namen erwähnt und dass er wohl ihr Anführer oder soetwas in der Art ist. Jedenfalls hat er ihnen wohl den Auftrag gegeben."
"Die beiden klangen ziemlich sicher in ihren Worten, deshalb glaube ich nicht, dass sie nur einen Scherz erlaubt haben."
Marko...
Früher in der Schule hatten sie zusammen Quidditch gespielt und diverse Abenteuer zusammen erlebt.
Was war es nun, was sie verband? Ihr Blut?
Was wollte ihr einztiger Freund nur damit...
Kathleen wirkte ein wenig erschöpft.
Was tat man in solchen Situationen..?

Joelina strahlte, als sie gleich zwei Waffeln bekam und hüpfte durch die Reihen, an den anderen Gästen vorbei.
Marko..., dachte Mary finster, räusperte sich leise und lehnte sich zurück.
"Marko? Na, dann kann es ja nichts gutes sein. Kathleen, wir sollten besser ins Ministerium gehen und ihnen davon berichten. Ich weiß, du hälst nicht mehr viel vom Ministerium, aber nur wir beide...wir kommen da nicht weit."
Mary hielt kurz inne, bevor sie weitersprach.
"Vorausgesetzt, dass du auch willst, dass ich dir helfe. Jedenfalls versprühre ich nicht den Drang danach, dich im Stich zu lassen. Klar, ich würde dir auch allein helfen, nur anscheinend geht es hier um viel mehr, als um einen dummen Streich und da sollten wir besser keine Risiken eingehen. Wie siehst du das, Kathleen?"

Kathleen hörte Mary ruhig zu.
Das Ministerium.
Ja es stimmte, dass Kathleen die Entscheidungen der Zaubererregierung nicht mehr viel Vertrauen entgegen brachte.
"Was ist blos aus Marko geworden?" fragte die ehemalige Gryffindor leicht abwesend und mehr sich selbst.
Sie blickte dann wieder Mary in die Augen.
"Glaubst du sie werden uns zuhören? Ich weis, du bist Aurorin, aber was man in letzter Zeit so hört, schenkt das Ministerium niemandem Glauben und unternimmt auch nichts gegen die ganzen Ermordungen, auch wenn die Muggelwelt schon in größter Gefahr ist und damit unsere Welt."
Kathleen machte Mary keineswegs einen Vorwurf, sie hatte blos den Glauben daran verloren, dass die Regierung es richten konnte.
Was das Mädchen, die junge Frau ebenfalls noch immer beschäftigte war, was sie damit gemeint hatten, sie wollten ihre Phönixgestallt. Soetwas ging doch gar nicht.
Wirre Bilder von schlechten Muggelfilmen, in denen Leute außergewöhnliche Fähigkeiten erbeuten wollten, in dem sie den Besitzer auf eine Elektroschockerbank legten, schwirrten durch ihren Kopf.
Leicht schüttelte Kathleen den kopf.

"Ich weiß es nicht, Kathleen. Der Herr der Dunkelheit oder so was ähnliches", sie zuckte immer noch ungläubig die Schultern.
Mit Marko hatte sie abgeschlossen, für ihn hatte sie genug gelitten und anderen leiden lassen. Irgendwann musste man auch mal einen Schlussstrich ziehen und hier war das schon lang von Nöten. Marko hatte seinen Weg gewählt, obwohl er, ihrer Meinung nach, gar keinen Grund dazu gehabt hatte. Ein leicht spöttisches Grinsen legte sich bei den Gedanken daran um ihre Lippen. Es war einfach lächerlich.
Dann begann sie wieder nachzudenken und sah auf ihre Hände, eine lange Weile.
"Wenn sie es nicht tun, werden wir alleine kämpfen. Bist du dabei? Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antun. Dafür bist du mir viel zu wichtig."
Ja, sie würde auch allein an Kathleens Seite kämpfen, das wusste sie jetzt schon. Mary würde nicht zulassen, dass ihr etwas geschah.

Kathleen nickte leicht, doch es war ein trauriges Nicken.
Marko tat ihr in gewisser Weise leid, jedoch überschritt ihr Lebenswillen dies bei Weitem und so verlor sich dieses Gefühl schnell wieder.
Sie würde für ihr Leben kämpfen!
Kathleen hatte genug durchgemacht. Sie würde nicht einknicken und ihr Dasein jemandem in die Hände legen, dem nichts mehr etwas bedeutete und der Lebewesen einem debilen Projekt - oder was es auch sein mochte - unterordnete.
"Ich bin froh, dass du an meiner Seite bist Mary" sagte sie schließlich ehrlich und aus tiefstem Herzen.
So war es auch. Kathleen konnte sich kaum jemanden vorstellen, den sie nun lieber bei sich gewusst hätte, kaum.
Joels liebevolle Besorgtheit kam dem Mädchen in den Sinn und ihr Blick war etwas glasig als sie daran dachte, wie ungern er es gesehen hatte, wenn sie den Zauberstab erhoben hatte um zu kämpfen. Doch heute war es ihr Leben das sie verteidigen musste und Kathleen hatte Joels Worte nicht vergessen.
"Pass auf, auf dich.
Und versuche zu leben, Kathleen, denn ich muss es auch"
Kathleen blickte langsam wieder lächelnd zu ihrer Freundin.

Mary nickte darauf leicht.
"Natürlich", sagte sie langsam und auch etwas abwesend. Sie dachte angestrengt nach.
Es war komisch. Was wollte Marko mit Kathleens Blut oder mit ihrer Phönixgestalt?
Für sie ergab es kaum einen Sinn und so sah sie sich nach ihrer Tochter um. Sie war ihr Sonnenschein und auch wenn sie kaum einige Minuten nicht bei ihr war, vermisste sie schon wieder.
"Joelina?", rief die junge Frau sanft und das kleine Mädchen kam sofort herbeigehüpft, die zweite Waffel schon fast verputzt.
Mary breitete die Arme aus und als sie von der Kleinen umarmt wurde, schloss sie die Augen.
"Ich hab dich lieb!"
"Is dis au!", damit gab sie ihrer Mutter noch ein Küsschen auf die Wange und sah wieder zu Kathleen, welche sie anstrahlte.
"Tante Tathleen!", rief Joelina begeistert.

Kathleen blickte Mary lange an.
Ihr Gesicht spiegelte leicht wieder, dass sie nachdachte aber noch zu keinem Ergebniss gekommen war.
Joelina war ein kleiner Schatz.
Kathleen konnte es gut verstehen, dass Mary sehr an ihrer Tochter hieng.
"Joelina!" meinte sie dann lächelnd zu dem kleinen Mädchen.
Sie waren zwar nicht blutsverwannt, aber Kathleen machte es überhaupt nichts aus Tante genannt zu werden, wenngleich es noch ein wenig ungewohnt klang. xD
"Na, haben dir die Waffeln geschmeckt?"

Joelina kicherte darauf hin und nickte eifrig.
"Ja! Dante!", bedankte sie sich und war stolz, denn das hatte sie von ihrer Mama gelernt. xD
Mary lachte und lächelte Kathleen zu. Sie war froh, dass die beiden Freundinnen waren, denn sie hatte die junge Frau mit den Jahren und ihren Gesprächen sehr lieb gewonnen.
Dann hob sie ihren kleinen Spatz auf den Schoß und strich ihr ein wenig durch die kleinen Locken.
"Hast du dich bei dem Onkel auch bedankt, ja?"
"Mhm!", bestätigte Joelina sofort und lehnte sich an ihre Mutter.

Kathleen lachte leicht als Joelina sich bedankte.
Ihre kleine Stimme war wirklich zuckersüß.
"Keine Ursache" bestätigte sie sanft und lächelte auch zu Mary.
Wer mir Onkel gemeint war verstand Kathleen zuerst nicht, bis sie darauf kam, dass Florean wohl nun eine neue Nichte hatte. xD
"Wie alt bist du den schon Joelina?" fragte sie das Mädchen.
Sie selbst konnte sich noch gut an ihre Schulzeit erinnern, die Jahre davor jedoch waren mal deutlicher, mal verschwommener.

Joelina brauchte einige Momente, um antworten zu können.
Sie sah kurz fragend zu ihrer Mutter und diese nickte ihr aufmunternt zu. Da sie noch nicht so gut sprechen konnte, egal, ob sie besser sprach als andere in ihrem Alter, musste sie manchmal mit Mühe nach den Worten suchen. Die Zahlen mochte sie ohnehin nicht so gerne. xD
"Mhm...twei!", meinte sie stolz.
Mary lachte und als Joelina diese nochmal fragend ansah, nickte sie leicht.
"Ja, mein Schatz. Du bist zwei Jahre alt, da hast du recht."
Joelina strahlte und wandte sich wieder an Kathleen. Sie wollte unbedingt mehr über die hübsche junge Frau erfahren!
Egal wie jung und klein sie doch eigentlich noch war, neugierig war sie alle mal und Mary wunderte sich selbst immer sehr, wie viel das Mädchen bereits verstand. Aber sie war stolz darauf, sehr.
"Du hüksch!", teilte sie Kathleen mit und mochte sie jetzt schon sehr.