RE: Anwesen von Lady Esther - 6

Lady Esther lief in ihren Räumen hin und her.
Ihre vertraute Gräfin hatte sich soeben verbeugt.
"Eure Hoheit."
"Gibt es gute Nachrichten?", fragte Lady Esther, hoffnungsvoll an sie gewandt.
"Nein, Hoheit, ich bedaure keine guten Nachrichten."
"Oh Himmel!"
Lady Esther machte wieder kehrt und sie hatte die Hände gefalten.
In dem Moment kam Edoardo herein und die Gräfin verbeugte sich vor ihm.
Dieser erwiderte und lehnte sich dann gegen die Wand.
Lady Esther bemerkte ihn und blieb stehn.
"Ihr könnt gehn, Gräfin Bowley."
Die Gräfin erhob sich und verneigte sich noch einmal vor Lady Esther.
Dann ging sie.
"Ich habe schlechte Neuigkeiten erfahren, mein Sohn", sagte Lady Esther und sie streckte ihre Hand aus.
Edoardo musterte seine Grossmutter fragend und nahm ihre Hand dann an.
"Sire Eichenberg ist in einem schlechten Gemütszustand. Ich habe soeben Baldiun ausschicken lassen, in der Hoffnung er könne etwas retten."
Sire Eichenberg ist nicht zu retten, dachte sich Edoardo und er empfand keinerlei Mitleid.
"Es tut mir leid, euch gekränkt zu sehn, Mutter."
Lady Esther zog darauf ihre Hand zurück.
"Ist das alles, was du zu sagen hast? Dann geh!"
Edoardo kam diesem Wunsch gerne nach.
Er machte eine leichte Verbeugung und ging.

Eine Nachricht kam.
Lady Esther las, das Joel Brown sterben würde und sie fasste sich entsetzt an der Brust.
"Nein!"
Sie trat einige Schritte zurück und stützte sich an der Wand ab.
Diener kamen herbei gerannt und versuchten ihr zu helfen.
Edoardo kam herein.
Seine Mutter sass auf einem Stuhl und ihr wurde Luft zugewedelt.
Fragend sah er zu ihr, doch sie war nicht in Stande etwas zu sagen und so las er den Brief vom Boden auf.
Er las ihn durch und seine Augen verfolgten die wenigen Zeilen.
So würde es also geschehn.
Sein Bruder wird sterben.