RE: Unterirdische Gänge - 11

Cyrill grüsste einige Soldaten, die an ihm vorbei gingen und er öffnete eine Lucke, die dann durch eine Treppe nach unten zu den einzelnen Zimmern führte.
Der Gang war sehr schmal und er öffnete dann weiter hinten sein Zimmer.
Tirus und Komawroski waren bereits drin und hatten es sich gemütlich gemacht.
Ebenfalls betrachteten sie einige Notizen von Cyrill.
"Was geht denn hier vor?"
"Du bist zu spät", meinte Komawroski und er deutete auf seine Uhr.
"3 Minuten. Darüber werde ich Buch führen!"
Cyrill verengte die Augen und er riss Tirus dann eine Akte aus der Hand.
Komawroski griff er seine Zigarre und warf sie hinaus.
"Hier drin wird nicht geraucht!"
Komawroski erhob sich. Wütend sah er auf Cyrill hinab und er ballte seine Hände zu Fäusten.
Dann griff er Tirus am Kragen und schubste ihn zur Seite.
"Dein neuer Partner!"
Wütend ging Komawroski dann hinaus.
Cyrill knallte die Tür hinter ihm zu und er sah dann genervt zu Tirus.

Die grosse Tür sprang auf und Cyrill kam herein.
Generäle, Offiziere, Soldaten, alle hatten gerade Sitzung und blickten mit grossen Augen zu Cyrill.
"Du verdammter Verräter!", fauchte Cyrill und damit war Vladimir gemeint.
Dieser sprang auf und lief schnell um den Tisch.
"Chrm...entschuldigen Sie mich, meine Herren."
Er lief dann nach draussen mit Cyrill.
"Verdammt, was ist denn los?"
"Was los ist? Wir hatten eine Abmachung! Du lässt meine Leute in Frieden, alle."
"Ja, aber natürlich. Ich...ich weiss gar nicht wovon du eigentlich sprichst."
Achja?
Cyrill deutete auf das Foto von Mary.
"Was ist mit ihr?"
Vladimir blickte fragend auf das Foto.
"Cyrill, ich...ich schwöre dir wirklich! Ich weiss nichts von ihr, kenne sie nicht und habe nichts mit ihr zu tun."
Cyrill sah ihn ernst an.
"Bete zu Gott das du mich nicht anlügst. Sonst werde ich ganz Otopia auf den Kopf stellen, koste es was es wolle."
Wütend eilte Cyrill davon.

--> Dunkelvampire

Vladimir trat durch die Gänge und kam dann in seinen Stützpunkt.
"Es gibt Arbeit", sagte er und knallte einige Akten auf den Besprechungstisch.
Mary Vane
Rul Blenson
Ruby Keegan
Kathleen Watson
Kate Robbins
Sie alle mussten zuerst einmal identiviziert werden. Es waren blosse Namen ohne Gesichter.

Ella kam zu der Sackgasse, von der Gilles gesprochen hatte.
Es war ein komplizierter Weg gewesen, zumindest empfand Ella es so. Einmal hatte sie sich verlaufen,
doch sie hatte sich an Gilles Worte gehalten. Sie hatte mit niemandem geredet und jeden ignoriert.
Nun stand sie da und fragte sich, ob die auch merken würden, dass sie keine Otopianerin war.
"Ich möchte zu General Komawroski" sagte sie.
Hoffentlich lässt man mich durch und stellt keine Fragen...

Die Steinwand, neben der sie sich befand, öffnete sich.
Ein Soldat blickte grimmig zu Ella und fletschte leicht seine Zähne.
Doch er trat dann zur Seite und Ella konnte eintreten in den Stützpunkt von Vladimirs Armee.
Hier drin war alles ungewöhnlich, modern und unrealistisch für diese Welt.
Der Eingangsraum war voll mit technischen Anlagen versorgt.
Computer, GPS-Systeme, Hologramme vernetzte Landkarten usw.
Einige Soldaten blickten leicht schräg zu Ella, während ihr gedeutet wurde, mitzukommen.
Russische Parolen hingen an den Wänden und diverse kommunistische Zeichen.
Kurz vor einem Besprechungssaal blieben sie stehn.
Durch das Glas konnte man die Generäle sehn.
Es ging nicht lange, da kam ein Leutnant heraus und er blickte ernst zu Ella.
"Ja?"

Ella konnte nicht anders. Sie schaute sich neugierig um, während sie dem Soldaten folgte.
Wirklich sie hatte sich alles hier drin vorgestellt aber doch keine Technik!
Wussten die denn überhaupt wie man mit soetwas umging? Oder stand es nur hier um anzugeben?
Als sie angesprochen wurde musste sie kurz überlegen.
"Senor Florentino schickt mich. Ich soll General Komawroski einen Brief zukommen lassen"
erklärte sie.

Der Leutnant deutete auf Komawroski, der im Besprechungszimmer sass und einige Hologramme in der Luft verschob.
"Das ist der General", sagte er.
"Ich werde den Brief an ihn weiter geben."

Einen Moment beobachtete Ella den General, wie er die Hologramme verschob.
Sicher das sie in Otopia gelandet war?
Ella holte dann den Brief heraus und überreichte ihn dem Leutnant.
"Danke"

Der Leutnant nahm den Brief und verschwand wieder im Besprechungszimmer.
Man konnte durch die Scheibe sehn, wie er Komawroski den Brief reichte und erledigt war die Sache.
Der Soldat schubste Ella zurück.
"Los, verschwinde hier!"

Ella stollperte zurück und nickte schnell.
Sie lief wieder dorthin, wo sich die Steinwand geöffnet hatte und sah zu, wie sie sich wieder schloss.
Dann lief sie durch die Unterirdischen Gänge zurück Richtung Markt.

Die Gänge gingen steil hinauf und es würde eine Zeit dauern, bis sie sich wieder auf dem Fundamentboden der kalten Höhle befand.
Von dort aus ginge es wieder nach oben, via Transportweg zum Markt hinauf.
In den unterirdischen Gängen gab es viele Bettler, die ihre Hände ausstreckten und Ella teils beinahe die Fetzen vom Leibe zogen.
Es war so eng und gefährlich hier, das man sich vorkam zu ersticken.
Ein kleiner Leutnant eilte Ella entgegen und putschte in sie hinein.
"Achtung!", rief er und fing sie noch rechtzeitig auf, bevor ihr Kopf den Steinboden erreichte.
Schnell hob er Ella hoch.
Das ihm von unten her jemand entgegen käme, hatte er sich nicht gedacht.
"Tut mir lei- Moment! Dich kenn ich!"

Ella hatte in diesen kleinen Gängen mühe den Bettlern auszuweichen, doch
bei jedem ausweichen, fiel sie einem anderen beinahe in die Arme.
Da sie darauf achtete ihre Kleidung zu behalten, bemerkte sie nicht wie Cyrill auf sie zukam.
Plötzlich verlierte sie nur das Gleichgewicht, wurde jedoch aufgefangen und stand wieder gerade.
Das war zu viel für sie und dann noch bei dieser Luft.
Sie musste kurz blintzeln und schüttelte den Kopf.
Dann erkannte sie Cyrill und ihre Augen weiteten sich erstaunt. "Du bist der Freund von Rul"
Moment... war er etwa mit einem Otopianer befreundet?

"Was tust du hier?", fragte Cyrill mit Fassungslosigkeit in seiner Stimme.
Okay, sie war in Otopia.
Errol und Fulvius mussten sie entführt haben, von dort wurde sie an Sean Androvski gebracht und dieser hatte sie verkauft, das war kein Wunder.
Aber was tat sie hier unten?
Das war es, was den Schattenvampiren wunderte und schon fast schockierte.

"Ich wollte mir mal die Gegend angucken" meinte sie und verschränkte die Arme.
"Ich sollte im Namen von Senor Florentino einen Brief zu General Komawroski bringen.
Keine ahnung wieso aber anscheinend will dieser Florentino das ich sterbe"
Ella klang trotzig und vollkommen unzufrieden.
"Und so nebenbei versucht mich hier jeder anzufassen. Habt ihr keine Frauen hier oder was?"
Sie war sichtlich genervt und sie strich sich die Haare aus dem Gesicht.

Ella hatte ja ne ganz schöne Klappe, das musste man ihr lassen. xD
Im Käfig von Sean Androvski noch so brav und tugendhaft, während sie hier ihre Genervtheit an Cyrill ausliess.
Der Zigeuner musste das wohl anziehn, in seiner Gegenwart wurden Leute schnell mal gerne zickig.
Aber das störte ihn nicht, sie war keck und das mit den Frauen belustigte den Kleinen schon fast ein wenig.
"Was, meinst du etwa die Bettler?"
Er schmunzelte.
"Die haben Frauen, wenn sie eine kriegen."
Florentino also hatte sie gemeint.
Mit diesem Geizhals wollte er sowieso wieder einmal sprechen.
"Gut, schön...also dann...ich wünsche dir noch viel Spass hier in Otopia. Ich muss jetzt an eine Sitzung."