Cyrill stieg die Treppe hinunter unter die Erde. Dort ging er dem Gang entlang und am Ende warteten Alois und Joshua auf ihn. "Du bist verrückt!", meinte Alois kopfschüttelnd. "Du kannst doch nicht einfach aussteigen." "Na klar kann ich. Zumindest vorerst!" Er zwinkerte. "Tag Josh, hier das Geld." "Na wird auch Zeit! Vor lauter Liebeskram lässt du die andern verhungern." Er schüttelte den Kopf und reichte Cyrill eine grosse Kiste mit Lebensmitteln. Die andere Kiste bekam Alois. Dann gingen die beiden.
Elizabeth lief die Wiese hoch, sie trug einen grossen Sonnenhut und einen kleinen Sonnenschirm. Ebenso hatte sie ein elegantes Kleid angezogen und war dabei zu spazieren mit ihrem Sohn Alen, der nun schon bald in die Universität der Lichtvampire gehen würde. Auf einmal wurde es finster und grüne Blitze zeigten sich. Elizabeth und Alen blickten hoch und beide runzelten die Stirn. Als sich alles beruhigt hatte kniff Elizabeth ihre Augen ein wenig zu. "Abscheulich diese Wandlung. Ich hoffe doch sehr, dass dies keinerlei Auswirkung mit Otopia zu tun hat", sagte sie und man konnte leichte Unruhe in ihrer Stimme hören.
Elizabeth Gilonguè und ihre Freunde aus der Bonne Societé hatten sich einen Vergnügten Geburtstag gemacht. Sogar Martin Blair hatte sie kurz besucht gehabt und etwas Stimmung mit frischem Jazz in die Runde gebracht. Gegen den Nachmittag kamen die ersten lachend nach draussen und liefen durch die Wiesen. Einige von ihnen hatten schon ein wenig zu viel getrunken und benahmen sich dementsprechend. Frei wollten sie sein, das war ihr Motto von heute und an so vielen Tagen. "Also ich würde ja ssssu gerne einmal die Residenz ansssünden", sagte Marina, die noch etwas Champagner in der Hand hielt. "Residenz? Welche Residenz denn?" "Na die Residenz...alle Residenz!" Sie begannen laut zu lachen. Raymond lief neben Elizabeth und er genoss die firsche Luft. Ja, heute war ein schöner Tag.
Joyce hatte sich in einer Herberge umziehen können und sie war nun etwas eleganter gekleidet. Sie, Charles und Ian ritten nun durch die weiten Wiesen der Lichtvampire. Im Gegensatz zu den Dunkelvampiren war hier alles hell und friedlicher. Nicht weit von ihnen waren die Geburtstagsleute am lachen und spazieren. Man konnte schon von weitem sehn, das einige von ihnen betrucken waren und Charles sah zu Ian. "La bonne societé", sagte er dazu nur und dieser nickte.
"Etwas auf Französisch", meinte Ian und er entdeckte Elizabeth. "Die gehört auch dazu?" "Etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet", sagte Charles angewidert. "Na dann tu sie doch auch auf unsere Liste. Sie ist schliesslich Reinvampir." Charles überlegte und Ian sah wieder zu Joyce. "Das sind Reiche, die sich etwa so benehmen wie du. Die Gruppe ist für sich, und unbeliebt in der Gesellschaft."
"Ich bin nicht unbeliebt!" sagte Joyce eingeschnappt. "Außerdem kann ich für mein benehmen nichts. Besser so wie ich oder nichts sagen. Nichts sagen ist aber langweilig"
[boaa so unglaublich gemein martina! xD rofl joyce ]
Elizabeth war nicht betrunken, doch amüsierte sie sich prächtig. Es war um einiges angenehmer als bei der anderen Gesellschaft. "Aber meine Liebe, Lord Gilòngue würde es in der Tat beglückwunschen wenn er von dem einmaligen Buch erfährt", meinte Leandra zu Elizabeth. "Mit Respekt, Miss Jullette, aber ich bin da anderer Meinung", meinte Elizabeth abwehrend und sie hielt die Stirn krauss. Was erlaubte sie sich? "Mein Vater würde es nicht gerade beglückwünschen zu erfahren, wo ich mich aufhalte und an welchem Ort und von wem ich das wertvolle Prunktstück bekommen hatte. Ich hoffe Ihr versteht meine Sorge. Besonders nicht wenn er mit Sire Douglas an einem Tisch speisst", fügte sie gleichgültig hinzu. Leandra lächelte entschuldigend. 'Wie peinlich, hoffentlich verübelt Elizabeth mir das nicht zu lange. Hach, der Wein. Einfach sündhaft gut, dass ist er in der Tat', dachte Leandra bedauernd. Elizabeth blieb dann stehen, sie konnte die Pferde bereits heran reiten sehen. Ihr kleiner Sonnenschirm hielt sie über ihren Kopf.
"Ich hätte Lust ihr die Laune zu betrüben", sagte Charles nun. "Als Geburtstagsgeschenk. Ihr entschuldigt mich." Er galopierte dann los auf Elizabetj zu und schwang sich dann hinunter vom Pferd. "Welch ein Zuvall Sie hier anzutreffen, Mrs Gilonguè." Ian war froh, dass dieser wegritt, denn so waren sie kurz alleine. "Joyce, Charles hat mich gebissen", erklärte er.
Ian verdrehte die Augen. "Na wieso, keine Ahnung!" Er sah dann nach vorne zu den jungen Reichen, die teilweise schon lachend im Gras lagen. "Gar nichts, Joyce. Tu gar nichts."
Joyce nickte dann und atmete tief durch. "Okay..." Dann sah sie wieder zu Ian. "War das eine indirekte warnung, dass ich mich vor Chalres in Acht nehmen sollte?"
Elizabeths Blick wurde feindselig. 'Welch ein Zufall', dachte sie gereizt. Doch dann wurde ihr Blick schnippisch und sie tat so als wüsste sie nicht, dass die's was hier geschah schon nach Skandall schreite. Sie lächelte daher leicht. "Nett Euch hier anzutreffen, Mr. Bailey. Gehen Sie oft auswärts reiten?", fragte sie daher freundlich. "Oh? Nun, vielleicht würde sich Eure Frage mit der Antwort begnügen, dass sich einige über meinen Geburtstag erfreut hatten. Sie feiern nicht?", fragte sie nun schnell und blickte ihn weiterhin etwas ernstlich, ja schon prüfend im Blick an. Man konnte spüren, dass es nicht gerade freundlich gesellt war.
Die Feindseligkeit von Elizabeth schrie in der leeren Luft herum und war deutlich zu spühren. Doch Charles war amüsiert, denn er hatte sie bereits Schachmat gesetzt in seinen Augen. "Soll ich mit Ihnen feiern? Wie freundlich diese Einladung, aber ich...nun wie soll ich sagen?..." Er sah sich angewidert um und schliesslich wieder zu Elizabeth. "Ich will Ihren Freunden mit meiner Anwesenheit nicht den Spass verderben. Schliesslich...amüsieren...sie sich so."
Lorelei hüpfte Maria entgegen, reichte ihr lachend etwas Champanger und sah sich nach Elizabeth und Charles um. "Furchtbar...", flüsterte sie. "Versaut ihr den ganzen Spaß! Arme Liz. Aber ich denke, sie wird schon mit diesem Schnösel fertig, nicht Marie?" Maria nickte, nippte von ihrem Champanger, strich sich eine Strähne zurück und sah nun auch zu den beiden.