Lichtvampire » Wiese

Marcellus ritt durch die Wiesen der Lichtvampire.
Hier hatte sich einiges verändert. Die sonst so helle, mit Sonne belichtete Lichtvampirzone war mit schwarzen Wirbeln am Himmel oben bedeckt.
Diese drehten langsam und bedrohlich durch das ganze Land und es war hier nun auch sehr finster.
Marcellus schwang sich vom Pferd und er sah hinauf.
Nächstens würde dadurch ein Chaos entstehn, ganz bestimmt.

Stanley und Amon ritten über die Wiese.
Hier schien die Sonne, es war nicht leicht sich an das Licht zu gewöhnen, es war etwas anderes.
"Hier leben vorallem die Reichen", meinte Stan und er schwang sich vom Pferd.
Amon sprang ebenfalls herunter und strich seiner Stute über die Mähne.
"So, jetz lernste einen zweiten Stanley kennen. Der Typ hat klasse wie nix, vom dem schmuggeln wir uns immer den Blutwein."
Er grinste und er schob dann einen grossen Stein zur Seite.
Eine Leiter führte ins Unterirdische und Stanley ging voran.
Amon sah sich neugierig um und sie liefen dann einem langen Gang entlang.
Einige Fackeln brannten an den Wänden.
"Wird auch endlich Zeit", meinte ein grosser Vampir mit einer langen Narbe am Gesicht.
"Tag Stan. Wir holen unser Zeugs ab, mit besten Empfehlungen von Cyrill."
Stan drückte ihm eine schwere Kiste in die Hand.
"Is ja wieder mal typisch, das er nich selbst aufgetaucht is."

Cyrill kam herbeigeritten und er stieg vom Pferd.
Er lief dann hinunter durch den unterirdischen Tunnel.
Stanley sah zu ihm.
"Du hast nerven noch hierher zu kommen! Wir müssen unser Versteck ändern."
"Wir ja auch langsam Zeit."
Stan drückte ihm dann eine Karte in die Hand und rief seine Männer zusammen.
Einer davon reichte Cyrill dann eine Kiste.
"Tu mir einen gefallen, ja? Ich möchte Menschengeld Cyrill. Keine Checks, saubere Noten, verstanden?"
Cyrill seufzte.
"Na schön, na schön. Wie du willst."
Er ging dann davon.

Marianna und Yvonne verbrachten ein wenig den Nachmittag zusammen, sie beide gingen durch die weiten Wiesen.
Der ältere Sohn von Yvonne rannten den kleinen, schmalen Weg entlang.
Der eine trug einen Drachen bei sich und liess ihn fliegen.
Yvonne sah ihm dabei ruhig zu.
"Wirklich.
Dein Sohn ist so gewachsen, ich erkenne ihn kaum wieder", sagte Marianna dann.
Die beiden gingen weiter, der Junge immer einige Meter voraus.
"Hach es muss angenehm verheiratet zu sein", begann Marianna dann.
"Oder, zumindest mit einem Merchisten?", sie sah Yvonne an.
"Warum sagst du nichts?"

Yvonne war schon immer die schweigsame und manchmal sagte sie einen ganzen Tag nichts.
"Du musst ihn höher fliegen lassen, Maximus", rief Yvonne ihrem Sohn zu.
Dieser hatte aber eigene Ideen und rannte weiter.
Yvonne sah dann einige Male kurz zu Marianna.
Marianna schloss den Mund wieder zu.
"Vielleicht irr ich mich auch... ach was sag ich?
Als könnte ich soetwas beurteilen... den ganzen Tag ein und aus in meiner langweilligen Burg.
Das Leben geht vor mir vorüber", sagte Marianna.
"Manchmal könnte ich schreien Yvonne.
Schreien und... und einfach alles raus lassen, was mich bekümmert, was ich fühle- jah was ich denke, all das."
Die beiden kamen bei einem Hügel vorbei, dort setzten sie sich.
"Sag mir findest du das nicht auch ein bisschen eigenartig?", Marianna sah sie fragend an.
"Du denkst zu viel, Marianna.
Ich glaube du erwartest zu viel von Otopia...
Du erinnerst mich an einen guten Freund den ich einmal hatte", sagte Yvonne und sah dann in Richtung ihres Sohnes.

Marianna schwieg eine lange Zeit.
"Jah... das selbe sagt Lucy auch immer", es hörte sich traurig und seufzend an.
Marianna sah Yvonne eine lange Zeit bekümmert an.
"Bitte erzähl mir von deinem Freund.
Was ist aus ihm geworden?"

Yvonne sah ruhig zu dem Drachen empor, der den kleinen steigen liess.
Der Wind kam gerade richtig.
"Ich glaube er ist tot", sagte Yvonne dann, sie sah Marianna darauf ruhig an.
Marianna sah perplex drein.
"Oh...oh", konnte sie darauf nur sagen.
"Und warum das?", fragte Marianna und blinzelte leicht.
"Weil ich ihn verlassen habe", antwortete Yvonne mit der selben Ruhe.

"Oje... du meinst er hat sich selbst", Marianna öffnete leicht den Mund, sie war schockiert über so eine Tat.
Yvonne schüttelte den Kopf.
"Nein, Nikolai... Nikolai ist wie ein kleines Kind.
Lässt du ihn allein, dann beginnt er Schulden zu machen, seine Seifenblase wird immer grösser und bunter, eines Tages zerplatzt sie und nicht mehr bleibt übrig", sagte sie.
"Ach? Also ein Vampir, der noch nicht so ganz das Leben im Griff hat also", stellte Marianna fest und versuchte dabei was anzufangen.
Yvonne sagte dazu nichts, sie wollte Marianna nicht noch mehr schockieren, da Nikolai ein Zauberer war und kein Vampir.

"Dieser Nikolai.
Wo lebte er denn?
War er adlig?", frate Marianna.
"Weder noch, er war ein Geschäftsmann", sagte Yvonne.
"Hm...", Marianna schwieg darauf und sah Maximus zu wie er seinen Drachen steigen liess.
"Ist er dein erster Sohn?"
Yvonne nickte.
"Und bald wird er geopfert."

"Oh... das... hm... er sieht ein bisschen alt aus."
"Marcellus muss entscheiden wann.
Wenn es nach mir gegangen wäre, dann schon gleich bei seiner Geburt", sagte Yvonne und sah dann leicht auf das Gras.
Es war schrecklich ihn in diesem Alter opfern zu lassen.
Er würde die Situation noch besser begreiffen können.
"Ich hab gehört dass du einmal mit Evalenzia befreundet warst", lenkte Marianna dann das Thema ab.
Es war ihr grausam und auch Yvonne schien nicht darüber gut zu sprechen.
Yvonne sah sie darauf fraglich an.

Yvonne war verwundert, wie kam Marianna nun gerade auf sie?
Marianna wurde leicht etwas nervös.
"Ich... ich ähm.
Ich hab sie auch ein bisschen gekannt.
Aber leider nicht sehr lange", sagte Marianna etwas zögernd.
Yvonnes Miene legte sich dann wieder etwas ruhiger.
"Ihr beide seid auf die gleiche Schule gegangen?"
"Wir hatten den gleichen Lehrmeister. Aber dann musste ich fort, in die Zauberwelt", fuhr sie fort.
Marianna sah sie erstaunt an.
"Du warst in... in Hogwarts?
Ach wie der Prinz?", sie blinzelte leicht und sah fraglich zu Yvonne.

Lucy kam vorbei, sie hatte sich einen Strauss gemacht.
"Wunderbare Blumen gibt es hier", lächelte sie.
Sie setzte sich zu den beiden.
Yvonne nickte Lucy leicht zu, Lucy beugte ihren Kopf.
"Ähm Lucy, dass ist Yvonne... Yvonne dass ist meine Freundin Lucy, sie hilft mir zuhause aus", sagte Marianna.
"Freut mich euch kennen zu lernen.
Marianna erzählt sehr vieles über euch, wie ich immer zu höre nur gutes", sagte Lucy gut gemeint und legte die Blumen beiseite.
Aufmerksam sah sie dann zu den beiden.
Yvonne sagte dazu nichts und sah rüber zu Maximus.

Marianna sah einen Moment zu Yvonne.
Sie sah dann zu Lucy.
"Wir redeten gerade über die Zauberschule Hogwarts.
Yvonne war dort gewesen", sagte Marianna.
"Ah wie schön.
Dann konnten sie also in eine völlig Fremde hinein schlüpfen", sagte Lucy und sah zu Yvonne, dann sah auch sie in Richtung Maximus.
"Eine Welt, in der es ein bisschen fröhlicher hin und her geht und die Mauern der Probleme ganz anders verlaufen.
Aber das Prinzip ist gleich... Das Überleben ist gleich", sagte Lucy.

Yvonne wurde es langsam ein wenig sturm, sie stand auf und atmete ein wenig schneller.
Sie begann zu schwitzen und fieberte.
Marianna bemerkte das.
Lucy stand auf und fühlte Yvonnes Puls.
"Marianna?
Kannst du bitte Yvonne halten?
Ich komme gleich zurück", sagte Lucy.
Marinna stand auf.
"Natürlich", nickte sie knapp und hielt Yvonne, Yvonne schloss die Auge dann und verlor ihr Bewusstsein.
Maximus Drachen stürtzte ab und der Junge rannte dem Drachen nach.

Nach einer Weile kam Lucy dann wieder.
Yvonne war aufs Gras gelegt worden, besorgt strich Marianna ihr immer wieder über die Stirn.
"Bitte wach doch auf Yvonne.
Warum jetzt nur?", Marianna seufzte und konnte sich das nicht erklären.
"Hab keine Angst Marianna.
Yvonne wird es bald wieder besser gehn", sagte Lucy und kümmerte sich um sie.
"Ich versteh nicht wie das passieren konnte", sagte Marianna und sah nachdenklich drein.
"Wir haben doch nur geredet....
War es ihr schon vorhin nicht gut?
Bei Yvonne weiss ich da nie, muss ich zugeben", sagte Marianna und legte ihren Hut ab, es war heiss.
"Nun beruhige dich.
Es hat nichts mit dir zu tun.
Ich merke die Sorge... ihr Kind sieht aus wie im Alter von vier.
Und das ist ein sehr altes Opfer.
Die Schmerzen eines solchen Jungen bleibt natülirch gleich, aber er versteht die Lage seiner Opferung durchaus mehr, als ein zwei Tage altes Kind."