RE: Bar - 110

Auf Markos Aussage, dass er sich an den Alkohol nun ranmachte, damit er die Sorgen vergessen könnte - wenn auch nur für eine kurze Zeit - hob Chan beide Augenbraue.
Marko deutete dann mit ernstem Blick auf sein Glas und Chan blickte fragend darunter.
"Oh", machte Chan und ihm entfuhr nun ein bitteres Lächeln.
"Willkommen im Club", Chan nickte Marko zu.
"Und jah es stimmt.
Ich bin keinen Deut besser.
Egal ob gut, oder böse Marko.
Wir beide standen Mal in einem guten Licht, was soll's?", Chan trank daraufhin auf Ex.
Marko war zwar Herr der Dunkelheit, aber vorher hatte er auch einen guten Ruf gehabt.
Und Chan?
Er wusste es im Moment selber nicht.
Jedenfalls tat er nicht das was er sollte.
Liang genoss es wohl gerade, dass Chan seinen Kopf und Kragen für ihn riskierte und das in einer Tat die unter aller Sau war. xD
"Noch einen", kam es von Chan und er schob Ayleen das Glas zu.
Als Chan zurück blickte zu Marko und etwas verloren auflächeln wollte, fiel sein Blick auf Logan.
Nanu?
Hatte der etwa gerade zugehört?
Chans Blick wurde benommen.
"Hallo", er nickte dem Mann leichthin zu.
Aufmerksam blickte Chan ihn an.
War das etwa dieser Schmuggler, den Li nach und nach brauchte?

Marko zuckte nur mit den Schultern.
"Gut und Böse gibt es nicht auf dieser Welt. Das weiß ich jetzt" meinte Marko.
An das Gute glaubte er schon lange nicht mehr. Jeder Mensch musste in seinem Leben etwas tun, das falsch war. Und das machte ihn automatisch nicht mehr "gut". So dachte er zumindest. Natürlich versuchten viele Leute etwas wieder gut zu machen, aber brachte das auch etwas? Marko versuchte vieles, sehr viel. Aber er hat aufgegeben.
Marko Randel hat auch sich aufgegeben.
"Begrüßt du immer Fremde?" murmelte er dann vor sich hin.
Marko wollte nicht, dass Chan hier war. Er beachtete gar nicht Logan, wozu auch? Er chien ziemlich uninteressant zu sein, dachte er.
Er wollte sich alleine betrinken. xD
Marko erhob sich.
"Sorry, Chan...Ich muss hier raus." sagte er und verließ den Pub.
Vorher hatte er natürlich noch geld auf dem Tisch gelassen, um sein getränk zu bezahlen.

Park

Chan hielt inne.
Gehn?
Verdutzt starrte Chan Marko auch schon hinterher.
Sein Blick fiel fragend zu Logan.
"Man sieht sich vielleicht- irgendwann.
Grüsse mein Bruder von mir Li!"
Chan klopfte Logan beim Vorbeigehen kurz auf die Schulter und eiligs lief er Marko hinterher.

Park

Logan blickte zu Chan, als dieser ihn grüsste und nickte im Gegenzug.
Es war eine aufrichtige Erwiderung, von Mann zu Mann.
Dann wandte er sich wieder seinem Whiskey zu und überhörte taktvoll Markos Kommentar.
Er nahm einen kräftigen Schluck und stellte das Glas auf den Tresen.
Da huschte der junge Mann an ihm vorbei und Chan machte anstalten ihm hinterher zu gehn.
Logan schenkte Ayleen ein Lächeln und drehte seinen Kopf dann zu Chan, der nun vor ihm stand.
"Ja klar,
mach ich Mann."
Er sah Chan hinterher und versuchte nachträglich die Ähnlichkeit zwischen den beiden Robbins-Brüdern zu sehn.

Vor drei Monate....

Eine Gangsterbar... nicht weit entfernt von dem Bahnhof bedeckte ein Teil des Landes von Wales.
Ein Schild hing Quer über das Schaufenster: Geschlossen.

Li stand an der verlassenen Theke und blickte schweigsam hinaus.
Schon gut drei Tage war die Gangsterbar geschlossen.
Li blies den Rauch aus und auf einmal entschlossen drückte er Cypriens alter Krähe einen Brief in den Schnabel.
Die Krähe flog los und was von ihm blieb waren zahlreiche schwarzer Federn die in der Luft langsam zu Boden tänzelten.
Li legte die Stirn leicht in Falten.
Zweifel?
Nein die Krähe würde schon den Weg finden.
...
Aber über seinen Entschluss?
Li rührte sich nicht.
Er trat dann schliesslich zum Aschenbecher und drückte seine Zigarette aus, er griff nach seiner Sommerjacke, schwang sie sich über und verliess die Bar.
"Ba jing jai."

*Es muss klappen.

Bar geschlossen!

Es war ein kühler Sommernachmittag.
Nur wenige Leute waren draussen und liefen an der Bar vorbei.
Ein Zeitungsjunge mit seinem Farad fuhr vorbei, eine Mutter schob den Kinderwagen über die Strasse und ein Mädchen sprang Seil.

Eine schwarze Limousine hielt vor der ehemaligen Canasta Bar.
Der Fahrer, der niemand anderes als Jelly war, stieg aus und öffnete die Tür.
Mischa stieg aus und richtete sich den Anzug.
Ein Treffen war angesagt, die anderen würden demnächst kommen.
"Sieh zu, dass wir niemanden auffallen", raunte Mischa Jelly zu.
"Die Bullen sollten heute genug zu tun haben wegen den Neujahrsfeier der Queen.
Aber wir wollen doch nicht unerwarteten Besuch bekommen."
Jelly sah fragend zu ihm.
Verrückt diese Menschen, alles war so organisiert und durchschaubar.
In Otopia war man wenigstens noch für sich, wenn man sich an einem ruhigen Platz treffen konnte.
"Oh, aber natürlich", er lächelte.
Mischa klopfte ihm auf die Schulter und trat ein paar Schritte zur Bar, er checkte seine Uhr.
14:19 Uhr, bald müssten auch die anderen aufkreuzen.

Nicht lange und ein anderer schwarzer Wagen fuhr vor.
Kyan sass hinten zusammen mit Ding und Mao.
Li sass vorne, während Pete am Steuer sass und zur Bar steuerte.
Kyan verengte seine Augen, als er die italienischen Neuvampire vor der Bar sichtete.
Er zog eine Zigarette hervor und zündete sie sich an.
Li blieb über der Zeitlang ausdrucklos.
Ding grinste kurz, als er Jelly erkannte.
Was der wohl mit seinem Gesicht angestellt hat?
"Mian liang kong liǎnbùt èzhēng méi kāiyǎnxiào?",stellte Ding schmunzelnd fest.
Kyan verpasste Ding daraufhin einen Klaps am Hinterkopf.
Li rührte sich nicht.
Mao girnste.

*Ist etwa Liang auch dabei, oder wer hat ihn so zugerichtet?

Enrico stellte sich zu seinem Sohn Mischa und beobachtete die Schlitzaugen im Auto seinerseits mit Misstrauen.
"Ich sag dir Mischa.
Diese Typen sind mir nicht geheuer.
Niemand in Otopia ist so verrückt um mit Chinesen Geschäfte zu machen", raunte dieser Mischa zu, wobei er Li nicht aus den Augen liess.
Mischa stellte sich gelassen und richtete sein Augenmerk geraudeaus nach vorne.
Li sollte nicht wissen, dass sie über ihn redeten.
"Warum steigt er nicht aus?""
"Wohmöglich weil es bald regnet, Vater", meinte Mischa nur gelassen.
"Diese Leute kommen vom Schwarzmarkt, das sieht man ihnen schon an!", Enrico runzelte die Stirn bei der Vorstellung Li noch die Hand geben zu müssen.
"Wir ziehen das hier durch, es wird sich höchstens um eine Stunde handeln.", ermahnte ihn Mischa geduldig.
"Eine Stunde und dieser ganze Zirkus", murmelte Enrico, er wank dann Jelly.
"Jelly fahr den Wagen weg."
"Ist schon so gut wie erledigt, Boss", Jelly wank und lächelte etwas unsicher, das ganze war auch etwas neu für ihn.
Er stieg in den Wagen und fuhr mit leichten Schwieirgkeiten den Wagen in den Innenhof.

Nicht lange und der dritte Wagen kam endlich an.
Ayleen war am Steuer, neben sie Bartolome der kritisch nach draussen blickte.
Ihm war das vollkommen neu und ungewohnt, nicht auf festen Füssen zu stehen.
Für ihn sahen die Autos wie Ungeheuer aus, denen der Magen rausgeholt wurde um Menschen Sitzmöglichkeiten zu geben.
Ayleen hielt hinter Lis Auto an und stellte die Handbremse hoch, sie drehte den Schlüssel aus dem Schloss und der Motor stieg aus.

Mischa setzte ein entspannten Gesichtsausdruck auf und trat zu dem Wagen.
Er öffnete Bartolome die Autotür.
Bartolome sah leicht unschlüssig von der geöffneten Tür zu ihm hoch.
"Für den Regen ist es natürlich praktisch, nicht wahr Mischa?", freundschaftliche Provokation lag dahinter und er nahm Mischas ausgestreckte Hand entgegen.
Mischa half ihm aus dem Wagen und reichte ihm die Holzkrücke.
"Sieh an sieh an, ich ahnte nicht, dass dir dieses Gefährt noch gefallen würde, Bartolome."
"Nein im Grunde war es unerträglich, aber für dich habe ich es gemacht", grinste ihm Bartolome entgegen und Ironie lag dahinter.
Er war gut aufgelegt.
Die Fahrt war angenehm gewesen und die Gesellschaft nicht zuletzt.
"Wem gehört diese bezaubernde Gestallt, mit der du mich hierher kommen liesset?"
"Das Mädchen gehört Li und ich kann sie dir unmöglich anbieten", verschwieg Mischa ihm nicht.
Bartolome runzelte leicht die Stirn.
Er hätte sich denken können, dass das ganze noch einen Haken haben würde.
"Aye", machte Bartolome und er trat weg den Auto Richtung Bar zu.
Es war das zweite, dass ihm ins Auge stach.
Die Bar.
"Eigenartig wie dieses Gebäude erbaut wurde", machte Bartolome die Bemerkung.
"Jah die Menschen in der modernen Welt bevorzugen Glas und Beton", bestätigte Mischa der sich in den Jahren informiert hatte.
Bartoloome fehlte das Wissen und Misstrauen war es, der ihn wieder einholte.
Seine Besatzung hatte er in Otopia gelassen.
Die Umstände waren zu gross gewesen und Mischa war froh, die Bande nicht noch sehen zu müssen.
Li's und seine eigenen Leute sollten genügen um das letzte noch abschliessen zu können.

In der Bar

Li sass auf dem ehemaligen Sessel von Sergio und hörte sich Mischas Plan seelenruhig an.
Seine Männer standen abseits hinter Li.
Mischa hatte während der Zeit das Wort und schilderte die Schritte.
Bartolome war schwierig zu überzeugen und er hatte viele Einwände die erst einmal hinterlegt werden mussten.

"Wir werden einfache Regel einhalten damit es legal und unkompliziert ablaufen wird", wiederholte Mischa eine klare Regel, dabei blickte er zu Bartolome der kritisch die Blätter fixierten, die via Computer geschrieben worden sind.
Dieser konnte sich einfach nicht an die exakte Schrift gewöhnen und fand das alles nur Manipulation.
"Ich werde mich rühmen an einer Zauberschule zu arbeiten und werde so lange für den Mord einer Schülerin gerade stehen", erklärte Mischa das vorgehen.
"Niemand der Schüler wird zu schaden kommen.
Hogwarts ist nicht die Quelle dafür", Mischa griff nun ein Foto heraus und legte es in die Mitte des Tischs.



Riley war darauf abgebildet.
Li hatte es aufgenommen, als er sich vor kurzem wegen der Sicherheit eines Zauberalarms erkunden wollte im Ministerium.
Natürlich hatte die ganze Fasade nur dazu gedient, ein gutes Opfer zu finden, um erst das zweite zu ermöglichen.

"Mein Stückpunkt wird gut genug sein um stets zu wissen, was die Zauberwelt weiss und was nicht", Mischa warf einen Blick zu Bartolome, der das Foto in die Hand nahm und unzufrieden auf den jungen Mann blickte.
"Sein Name ist Riley West.
Er ist gute über zwanzig und weiss sich mit Foren auszukennen.
Wenn wir das Forum erst einmal haben und Freiwillig dazu locken sich bei uns anzumelden, wird es keine Frage mehr sein, woher wir das ganze Blut nehmen", fuhr Mischa gezielt fort.

Ding blinzelte.
Dann werden die Leute nicht einmal entführt werden?
Sie sollen sich freiwillig opfern?

Die Tür fiel auf und Fionn trat ein.
"Entschuldigt die Verspätung", kurz warf einen Blick auf Li's Bodyguards, wobei er dann ernst zu den Männern am Tisch blickte.
"Meine Herren.
Ich habe das entscheidende Formular.
Wenn Sie mir hier freundliche Weise noch unterschreiben würden", Fionn trat zu Mischa und reichte ihm den Kulli.
Fionn verteilte die Schreibfeder an Bartolome der dankbar war, nicht mit einem modernen Schreibstift zu unterzeichnen, soweit es überhaupt kommen mag.
Fionn setzte sich neben Mischa.
"Einzelheiten klären wir später.
Mir wurde genehmigt in Belgien die Sterbehilfe zu öffnen", klärte Fionn und machte das ganze kurz.
"Ich werde morgen eine Hypothek eröffnen um eine Klinik aufzuweisen, das Haus werde ich für mich anfertigen der Rest wird die Behörde nicht interessieren."

Mischa war zufrieden und er nickte Fionn zu.
"Darf ich vorstellen?
Ehemaliger Offizier Fionn.
Sohn des Merchisten Feres, ehemaliger Student in der Lichtvampir Universität", stellte ihn Mischa anerkennend vor.

Bartolome hatte ihn bereits erkannt.
Er legte die Hände zusammen und lächelte etwas verstohlen.
"Das Wort Sterbehilfe sagt mir etwas.
...
Doch klärt einen gebrechlichen Mann bitte ausführlicher auf, Fionn", Bartolome hob seinen Kopf und blickte friedvoll zu dem Offizier.
"Wie kann sich das ein Otopianer nur vorstellen, der noch im alten Jahrhundert hier zuletzt gelebt hat", er grinste und die gelben Zähne stachen wohltuend hervor.

Fionn fühlte Hass in sich aufsteigen, bei dem Anblick von dem Mann, der in seinen Augen ein Pirat war.
"Nun Senor Pearl", sprach ihn Fionn gezielt an, "ich habe nicht die Absicht auch nur jemanden in diesem bescheidenen Raum aufzuklären, geschweige den zu überzeugen", Drohung lag in seinem Unterton und eindringlich hielt er den Blick stand.

Bartolome lachte.
"Oh da bin ich mir vollkommen sicher!", bestätigte Bartolome und war amüsiert Fionn offensichtlich beleidigt zu haben.
Fionns Augen verengten sich.
Mischa schnipste kurz mit dem Finger und deutete Jelly auf die Weinflasche.
"Ich bin mir sicher meine Anwesenheit reicht vollkommen aus, Bartolome deinen Bedürfnissen gerecht zu werden", Mischa sah freundlich zu ihm.