RE: Bar - 96

Sam war aufgestanden, als seine Leute die Waffen gezückt hatten.
Er blickte zu Liang und lachte schliesslich.
Sams Leute blickten leicht fragend zu ihrem Boss, stimmten dann aber mitein, bis Sam wieder aufhörte und seine Miene ernster wurde.
Sam trat nun einige Schritte nach vorne.
"Sagen wir 50'000 fürs erste", meinte dieser und er zündete sich eine Zigarette an.
Er blickte dann auf die Gesichter von Sergios Mitarbeiter und er blieb einen kurzen Augenblick an Deniz' hängen, wandte sich dann aber wieder Sergio zu.
"Und Lieferungen. Unsere Drogen werden fortan bei euch geliefert. Des weiteren hätte ich gerne einen schönen Picasso für mein Büro. Du wirst sicher einen Weg finden, einen aufzutreiben."

Sergio verzog keine Miene, doch das hörte sich gar nicht gut an.
Wie sollte er das alles beschaffen?
Besonders jetzt... da wo ihm der Laden selber nicht mal gehörte?
"Du überschätzt meine Möglichkeiten.
Falls du es vergessen haben solltest... der Laden hier gehört Bailey.
Aber ich kann dir die Drogen zurück beschaffen, so sind wir quit", sagte Sergio dazu, da Liang anscheinend nur das Lager und die Drogen auf dem gewissen hatte.

"Falsch", sagte Sam und sein Blick war ernst und bedrohend, während er etwas näher auf Sergio zutrat und zu diesem hoch sah.
"Du vergisst die Bullen. Mit denen werden wir es auch noch zu tun bekommen. Es ist mühsam, wenn fortan meine Männer beobachtet werden...wird eine lange Zeit dauern, bis sies endlich aufgeben nach Beweisen zu suchen. Aber ich sehe schon, du möchtest einen neuen Krieg mit uns."
Sam blickte nun zu Liang, der hinter dem Stuhl stand und mit wütender Miene zu ihnen schaute und schwer keuchte.
Sam nahm etwas friedliches an.
Wirklich, die Show hatte ihm gefallen.
Warum also nicht grosszügig sein?
"Ich mache dir ein grosszügiges Angebot, Don Canasta", sagte Sam und er sah dabei wieder zu dem Italiener.
"Ihr bezahlt mir 10'000 Hong Kong Dollar und damit hat es sich. Nur möchte ich, dass ihr diesen Bastard etwas weiter leiden lässt. Es sieht so aus, als wäre das bloss eine kleine Vorspeise für ihn gewesen."

Sergio folgte darauf seinem Blick bishin zu Liang.
Bei Deniz läuteten alle Alarmglocken, Sam wollte noch mehr sehen?
Die beiden sollten erst einmals ins Geschäft kommen, ehe es am Ende noch zu einem Krieg führte.
Geld war doch das Problem und die Bullen.
Sie ging daher zu Liang, stellte sich hinter ihm und schlang kurz ihre Arme um ihn.
"Komm", flüsterte sie ihm dabei unauffällig zu und griff in dann vielsangend an der Hand, sie führte ihn Richtung Treppe.
Sergio überlegte nicht lange und nickte wegen dem Geld.
"Das Geld bekommst du.
Und was die Bullen angehen die den Fall untersuchen... sind nur kleine Fische", sagte Sergio dann.
"Leicht bestechlich und unterbesetzt...
Lass mir das ganze und du wirst nichts mehr von denen hören."

Jedoch Sam gab sich überhaupt nicht zufrieden, nein.
Ihm war das zu wenig.
Und als Deniz gerade mit Liang hochgehn wollte, zückte er augenblicklich seine Waffe und feuerte einen Schoss ab, direkt neben Liangs Kopf.
Niemand wurde getroffen, aber der Überraschungseffekt war da und Liang hatte Deniz augenblicklich hinter sich geschoben, während er stehn geblieben war.
Sam war wütend.
"Jetzt hör mir mal zu", sagte er und tippte Sergio abermals auf die Brust.
"Ich bin hierher gekommen in gutem Willen, wer versichert mir, dass ihr den Scheisskerl nicht einfach losgeschickt habt um mich zu ärgern? Vielleicht war es Baileys Idee, wer weiss? Ich hätte allen Grund dazu, diese Bude kurz und klein zu schiessen."

Sergio blickte zu ihm runter und liess sich von diesem an den Bauch tippen.
Deniz starrte geschockt Richtung ihres Bruders und Sams und hielt einen Moment inne.
Dann wurde ihr allmählich bewusst, dass Liang sie ja hinter sie geschoben hatte.
Verwundert hob sie dann leicht ihre Augenbrauen höher, Deniz blickte ihn von hinten an der Gesichtsseite her an.
Was sie bis jetzt von ihm gesehen hatte, war nie eine Beschützeraktion gewesen.
"Dann geb ich dir die 10'000 und sehe zu, dass Liang dir in Zukunft nicht mehr in die Quere kommt."

Sam hob leicht seinen Kopf.
"Gut", sagte er schliesslich und nickte.
"Aber ich bin nicht zufrieden."
Katsumi hatte seine Aufmerksamkeit auf Liang und Deniz gerichtet.
Er war leicht erschrocken, als der Schuss gefolgt war.
War jemand der beiden verletzt?

Kate blickte schier entsetzt zu den beiden und hielt noch immer Marc an sich, die Augen verdeckend.
Als der Schuss gefolgt war, war sie leicht einen Schritt mit Marc zurück gewichen.

Li schnaubte innerlich, ja auch er war unzufrieden!
Aber nicht unbedingt wegen den Umständen hier, oder was Liang getan hatte.


"Ich danke dir für deine Grosszüzigkeit, Don Bei-Fan", sagte Sergio und erwiderte seinen Blick ruhig.
"Ich weiss es zu schätzen, dass wir nicht auf Blutvergiessen beruhen."
Ein Gangster trat nun hervor und öffnete einen Aktenkoffer, darin lagen zumal 50 000 Scheine.
Der erste wurde wiederum zu gemacht und ein zweiter geöffnet mit der anderen Hälfte darin.

Imao trat hervor und er prüfte die Scheine, ob sie auch echt waren.
Sam blickte unzufrieden hoch zu Sergio und als Imao ihm auf Chinesisch sagte, dass alles okay war, wandte sich dieser weg.
"Und dass das nicht noch einmal vor kommt!"
Er verschwand und seine Männer folgten ihm.

Bedrückendes Schweigen folgte...
Kate blinzelte etwas und blickte dabei mit grossen Augen zu ihrem Vater, der schnaubte und wütend hoch Richtung Zimmer lief.
Man hörte wie er die Tür zu knallte.
Die anderen Männer von Sergio machten sich daran an der Bar etwas zutrinken, oder Billard zu spielen.
Kate blickte dann immer noch etwas sprachlos - wegen Li - zu Marc runter und befreite ihm, von ihrer Hand, sie liess von ihm dann ganz ab.
Deniz strich sich etwas nachdenklich ihrem Haar entlang und bildete sich innerlich eine Meinung.
Etwas musste sich ändern.
Das ging so nicht weiter.
"Ding? Ruf einen Arzt", sagte sie bestimmt zu diesem, der kurz lustlos nickte und sich dann daran machte.
Sie selber trat dann an die Bar und setzte sich auf den Barhocker.

Oben

Es war Nacht und in Katsumis Traum begleitete ihm eine seltsame Stille.
Kein Bild würde sich in dessen Träume zeigen, die Katsumi verarbeitete, da eine fremde, otopianische Macht sie steuerte.
Nebel strömte Katsumi auf einmal entgegen, der sich bis zu einem sanften Sandwind entwickelte, der ihm entgegen wehte.
Ganz sanft hörte man wie der Wind mit den Sandkörnchen ein Lied einstimmte und wie das Wedeln und flüstern eines Palmwedels sich bildete.
Es war ein seltsames Bild.
Katsumi befand sich auf einer verlassen Insel, mitten in der Welt.
Milliarden von Sterne strahlten über seinen Kopf hinweg und der Mond lugte beim Horizont hervor.
Auf einmal heulte der Wind laut und mehrere Sandkörnchen wehten dem Vampir entgegen, es drohte sich bis zu einem Sandsturm zu entwickeln.
"Hast du dich gefunden?
In all den technischen Geräten? Bei den Menschen?"

Katsumi fand sich inmitten auf einer Insel und er sah sich um.
Als der Sand ihm entgegen bliess, rühte er sich nicht.
Sein weisses seidengewand wehte im Wind, doch als alles Stärker wurde und auch noch die Stimme einestzte, stellte sich Katsumi krampfhaft gegen den Wind und kniff die Augen zusammen.
"Ich habe nichts, wovor ich mich verantworten muss!", rief Katsumi und er keuchte schwer.
Kurz darauf schrack er aus seinem Traum auf.
Er hatte das Schwert gezückt und hielt es vor sich hin, schwer atmend und gegen das Nichts haltend.
Es war bloss ein Traum gewesen.
Ein seltsamer Traum, indem er seltsam geantwortet hatte.
Miu sass in der Ecke und sie blickte aufmerksam zu ihrem Herrn.
Katsumi liess das Schwert sinken und er erhob sich.
Eine gute Zeit zum Trauern.
Er zündete eine grosse Kerze an und begann an Tarabas zu denken.

Die Tür von der Bar unten sprang auf und eine aufgebrachte Elvira kam hinter schwarzem Rauch zum Vorschein.
"Er ist im Schloss von Silus!"
Xellesia hielt hinter ihrer Theke kurz mit atmen inne, kurz blickte sie sich um.
Niemand.
Gut.
Also konnten sie das Gespräch für sich regeln, anders hätte es Xellesia auch nicht haben wollen.
"Komm mit uns sei ruhig.
Ich möchte nicht, dass du noch jemanden hier störst", sagte Xellesia entschieden und lief Richtung Lagerraum.
"Willst du wohl hier bleiben!", schrie Elvira ausser sich vor Wut.
"Wenn du nicht endlich kommst, wird Cyrill bald wieder zurück sein", entgegnete Xellesia ruhig und blickte abwartend zu ihr.
Nicht lange und die beiden befanden sich dann im Lagerraum.

Lagerraum

"Silus also", meinte Xellesia und leicht runzelte sie die Stirn, sie begann zu überlegen, während Elvira anfing unerträglich zu schmollen.
"Wir fassen das ganze noch mals zusammen.
Cyrill ist dort, um Hilfe von Silus zu bekommen", begann Xellesia und lief dabei im Lagerraum umher.
"Ja", seufzte Elvira mitleidig.
"Sagte ich doch schon!"
"Ja, das sagtest du bereits", stimmte Xellesia zu, "aber dennoch müssen wir weiter überlegen.
Jasko wird nicht zurück kehren, da es die Sumpwesen zu verhindern wissen."
Man hörte die Schwarze Hexe daraufhin aufjammern und fluchen.
"Amon wird in den Tod zurück kehren und Mâric wird wieder in den Schoss der Erde verweilen", Xellesia hielt nach diesen Worten an und überlegend, blickte sie Richtung Boden.
"Hach, warum kann dieser Gnom auch nicht einmal sich da raus halten, verfluch?!"
"Was ist, wenn sie sich zurück ziehen?", murmelte nun Xellesia für sich.
"Ja.. das... das könnte sein", verweilte Xellesia bei der Überlegung.
Elvira erhob sich.
"Ich hab ihm gesagt, er soll die Seiten wechseln", schmollend blickte sie zu Xellesia.
"Hm?"
"Wie?", Xellesia wurde von ihren Gedanken gerissen und blickte zu ihr auf.
"Gib mir mein altes Aussehen, ich werde los ziehen und Amon ein Angebot machen."
"Oh! Ich sterbe nächstens, wenn du mir nicht endlich sagst was du vorhast!", fuhr sie Elvira an.
Xellesia schmunzelte.
"Dann rat ich dir, dass du mich noch zurück verwandelst, ehe du stirbst.
Es ist keine Zeit für Erklärung übrig, wir müssen handeln."
"Ja, Schwester, Handeln", zischte Elvira und presste ihr grimmig ihre Hand an die Stirn.

Pete kam in dem Moment die Treppe runter und er hörte Stimmen vom Lagerraum, leicht blinzelte und er verwundert blickte er auf.
Elvira begann ein fürchterliches Lachen von sich zu geben, doch wiederum war Stille.
Flüstern war zu vernehmen und wiederum eine erhebende Stimme, die wiederum gestoppt wurde.
Pete kam näher zu der Tür und presste dann sein Ohr daran, leicht blinzelte und schliesslich folgte eine Explision.
Erschrocken wich er zurück und beobachtete als nächstes ganz erstaunt, wie schwarzer Rauch aus dem Türspalt unten aufkam.

Xellesia Wälder der Todesvampire