RE: Tor - 2

"Ich rede mit dir nicht über meine Sorgen, Edo", sagte Cyrill und er erwiderte nun seinen Blick.
"Nein, über...Träume rede ich mit dir. Über schöne Dinge, weil du gute Augen hast. Aber weisst du, ich habe einst besser gesehn...klarer. Heute ist es verschleiert. Mir scheint fast, als hätte es nichts mehr was magisch ist hier. Alles was mich einst gefreut hat, scheint verschwunden und unsichtbar."
Cyrill wandte seinen Blick schliesslich dem Wald zu und er blickte in die Ferne.
"Ich habe einiges getan, das ich bereue. Vielleciht sollte ich es diesen Leuten auch mal sagen."

Edo schwieg eine Weile.
Cyrill war nun in der Armee bei Vladimir, das war ein guter Grund.
Zumindest war dies Edos Meinung dazu, da Cyrill früher anders gelebt hatte.
Cyrill konnte nicht mehr so vieles machen, hatte Pflichten die er zu befolgen hatte und auch musste.
Für Edo hatte seine Träume seit den Kriegen geendet und nur noch die Realität vor Augen gehabt.
Das reichte ihm.
Aber für Cyrill war das neu.
"Als ich zum ersten Mal einen Krieg hautnah miterleben durfte, da haben meine Träume auch geendet, Cyrill.
Liegt es viellecht daran?
Durchaus ich weiss, wir haben nicht die selben Pflichten, aber sobald man gehorchen muss und im Grunde trotz allem nicht mehr der eine Herr ist, hören die Träume vielleicht deutlich mehr auf", Edo blickte ihn an.
"Und ich glaube selbst der König lebt in diesem Gefängnis.
Die Aufgaben und die Realität holt eines Tages ein."
Edo sah ihn offen an und wartete.
"Gehören diese Leute zu den Zigeunern?"

Cyrill hatte geschwiegen auf Edos Meinung am Anfang.
Nein, bei ihm war es sicherlich nicht das Gehorchen, denn das tat er onehin nur soweit, wie er das wollte.
Jedoch als Edo ihn fragte, ob es Zigeuner seien, begann er nun zu lachen.
Es war schon fast ein verzweifeltes Lachen und er schüttelte leicht den Kopf.
"Edo...nein, ich meine alle. Viele zumindest. Es waren...viel mehr als das, glaube mir."

"Willst du darüber reden?", fragte Edo und er sah nun freundlicher drein.
"Komm.
Du bekommst sogar noch einen Tee und etwas warmes zu Essen.
Der Weg zu Vladimir ist weit und es ist bald spät."

Cyrill seufzte laut.
"Edo. Wenn ich einen Freund habe, dann bist es wohl du."
Er schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippen.
"Doch das sollte niemals sein, also bitte mich nicht zu bleiben."

Edo musste darauf ein wenig lächeln.
Es war seltsam und Kalif hätte wohl jetzt Cyrill vom Pferd gerissen und die beiden umarmt, dass sie es am Ende doch noch Freunde geworden sind...
Edo stimmte die Lage bedendlich.
War nicht er es, der Cyrill vor Jahren in den Sümpfen so kalt enttäuscht hatte?
Nein, Edo bereute es nicht, da er immer noch so handeln würde.
Aber dennoch konnte er es Cyrill nicht verübeln, wenn er immer noch eine schmerzhafte Erinnerung wegen dem trug.
"Mit glizerten Augen hast du mich damals angesehen....
Es war schon hart gewesen", Edo blickte zu ihm auf.
"Ich war hart gewesen.
Einmal sagtest du mir, ich würde dich aufschlitzen.
Und weisst du was? Du hattest mit allem Recht."
Edo schwieg einen Moment.
"Aber dies hat keine Bedeutung.
Man handelt oft im Dienst wie es einem selber nicht gefällt.
Schwere Zeiten und viele Opfer werden oftmals verlangt... worüber man gerne hinwegspringen möchte.
Aber es gefällt mir dich einzuladen und dir zuzuhören, Cyrill.
Glaubst du einem Merchisten wie mir das?", aus Edos Augen war ein Leuchten zu sehen, er war sehr froh das einmal gesagt zu haben.
Und er war gespannt auf Cyrills Antwort.

Cyrill hatte zu ihm gesehn.
Edos Worte durchwühlten ihn innerlich und er nickte schliesslich.
"Ich glaube dir Edo. Schon immer."
Er seufzte fest und nahm schliesslich eine Karte hervor.
Diese reichte er nun Edo und er sah fest zu ihm.
"Staub mit Blut getränkt, Eitelkeit und Licht."

Edo sah Cyrill noch einen Moment ins Angesicht, ehe er die Karte dann annahm.
Cyrill glaubte ihm und das trotz nachdem was er ihm angetan hatte.
"Du fragtest mich ob man eine Sache wieder gut machen kann.
Ich kann es leider nicht mehr, aber ich möchte dir danken Cyrill.
Danken, dass du mir verziehen hast dafür", sagte Edo und es kam von Herzen.
Vier Generäle und Cyrill in seiner Heimat wo alles so vollkommen gewesen war, wurde vollends verprügelt und misachtet.
Er hatte sie gerettet! Aber sie alle hatten nur ihre Pflichten im Kopf, oder andere vielleicht auch nur ihren Egoismus und unnötige Rache.
Was Cyrill da sagte, war wohl ein tiefgründiger Sinn... ja es hörte sich schon nach einem Geheimnis an.
Oder einem Tipp.
Edos Blick wurde ernster als er die Karte anfing zu betrachten.

Cyrill hatte Edo lange angesehn.
Wenn ihn noch jemand wirklich verstand, dann war es wohl Edo.
Er sollte daher die Karte haben und er würde sie hüten, das wusste Cyrill.
Als dieser nun darauf blickte, ritt Cyrill ohne weiteres schnell davon.
Er konnte nicht länger bleiben.

Die Karte war sehr alt und mit kostbarem Pergament.
Sie war mit alter Schrift geschrieben, schöner, verschnörkelter und unbekannter Schrift.
Doch es schien als zeigte die Karte Otopia.

[boaaa wie lieb! ]

'Unglaublich', dachte Edo und er fuhr mit seinem Zeigefinger fassziniert und sanft am Blatt entlang.
Diese Zeichen!
Dieser Umfang was auf der Karte gezeichnet war!
Konnte es vielleicht doch sein?
Aber woher wusste Cyrill, dass er dies gewollt hatte?
Edo blickte auf als Cyrills Pferd loritt und er sah ihm nach.
Seine Miene wurde fester.
'Leb wohl, mein lieber Feind.
Am Ende sind wir doch noch Freunde geworden', ging es Edo durch den Kopf und er liess nicht den Blick vom davon reitetenden Cyrill bis er verschwunden war.

Cyprien, Mischa und seine Leute kamen vor dem Tor an.
Die Japaner hatten sie bereits besichtigt und hielten ihre Waffen bereit.
Das Tor öffnete sich bereits schon, doch rechtzeitig begann Cyprien.
"Das ist Mischa, Handelsmann und seine Leute.
Sie sind hier weil sie mich begleiten", begann Cyprien freundlich und grinste knapp, "ich bin Cyprien und werde geschickt von Don Canasta."

[ei, wenn das mal nich auffällt XD lol]

Isamu kam an das Thor und er blickte fragend auf Cyprien.
Die Wachsoldaten sprachen auf Japanisch, was sie eben von dem Chinesen vernommen hatten und Isamu nickte.
Dann wandte er sich direkt an Cyp.
"Ein Überbringer und Begleitung?"
Er sah nun zu Mischa und musterte diesen.
Es war doch klar, das dieser sich eben in die Geschäftsszene einmischen wollte.
"Womit handeln sie?", fragte er ihn.

"Ich habe die Absicht mit Seide zu handeln", beantwortete Mischa Isamu seine Frage.
"Ich zahle gut, sogar im Vorraus wenn ich vertrauen zu der Quelle habe", fügte er noch beschwörend hinzu.

Cyprien blikcte von Isamu aufmerksam zu Mischa.
Kurz blitzten seine Augen auf, nun verstand er sehr wohl weswegen Mischa sich so bereit erklärt hatten.
Jedenfalls würde er die Waffe nun nicht brauchen, wenn Mischa nur das beabsichtigte.
Cyprien sah dann wieder zu Isamu und verschränkte seine Arme.
Er hatte was. xD
Wohl etwas am Ausehen.

[ ]

Isamu sah fragend zu Mischa.
Er runzelte die Stirn.
"Bezahlen? Wollen Sie Seide kaufen oder verkaufen?"

"Ich beabsichtige beides zu tun", antwortete ihm Mischa.
"Allerdings nur von der Quelle würde ich sie kaufen wollen und sie dann weiter verkaufen", erklärte er kurz.
"Allerdings wäre ich auch mit einem fairen Handel zufrieden, Geld spielt ja nicht für jeder eine Rolle."
Einer seiner Männer brachte ihm nun einen Zettel, er betrachtete ihn kurz und reichte ihn dann Isamu, abwartend sah er diesen an.

Cyprien hob nun leicht seine Aguenbrauen verwundert blickte er auf den Zettel, den Mischa Isamu hinreichte.