Lichtvampire » Burg des Prinzen

Mentor hatte Joel sein neues Heim gezeigt.
Es war prunktvoll und bei weitem nicht so düster, zumal die Sonne schien und es hier einen Park gab.
An den Wänden waren schöne Fresken und kostbare Statuen schmückten die Gänge.
Mentor hatte Joel in sein Gemach geführt.
"Ich hoffe, dass Ihr zufrieden seid, Prinz."

Joel betrat sein neues Gemach, er blickte Richtung Fenster und einen Moment schien es nicht so als würde der Prinz wirklich Begeisterun für sein neues zuhause empfinden.
Er schien einen langen Augenblick in Gedanken versunken und nachdenklich gestimmt zu sein.
Aber schliesslich nahm seine Miene Zufriedenheit auf -seine Gedanken hatten also nichts mit dem Gemach an sich zu tun gehabt- und er sah zu Mentor und nickte ihm zu.
"Gut ist es hier, Mentor", er trat näher zum Fenster und blickte hinaus, Otopia mit der Sonne zu sehen, daran müsste er sich doch noch ein wenig gewöhnen, nicht dass er eines Tages, wenn er erwachte mit der Zauberwelt verwechseln würde. *gg*
Er sah dann sich ein wenig genauer in dem Zimmer aus.
"Tja Mentor, sieht so aus als wäre wieder alles beim Alten für dich", nun sah Joel zu ihm.

Mentor strahlte.
"Ja, sieht wirklich so aus. Übrigens, darf ich fragen wie der gestrige Tag war? Hoffentlich zufrieden stellend!"

Joel musste im innern ein wenig schmunzeln.
Der gute, alte Mentor, stehts neugierig.
"Mit allem Respekt Mentor, aber ich denke, dass ist meine Angelenheit", meinte nun Joel mit übertriebener Ernsthaftigkeit in der Stimme, genauso wie er es früher immer gesagt hatte, er blickte nun zu Mentor wie er ihn früher immer angeblickt hatte, nach so einer Frage.
Doch dann schmunzelte Joel leicht und trat näher zu seinem Schreibtisch, mit seiner Hand berührte er das Holz.
"Nein es war... es war zufriedenstellend, genauso wie es König Tarabas gewollt, hat."

Mentor musste lachen.
Es war ein herzliches Lachen, ja, er hatte Joel gern.
"Oho, wie der König also. Nun, ich hoffe doch auch für den Prinzen."

Joel sah eine Weile zu Mentor, es war alles andere als ein ernster Blick, aber auch nicht unbedingt ein glücklicher Blick.
Es tat gut einmal mit Milexûs wieder zu reden. Bei ihm konnte er so offen sein, wie bei niemanden hier in Otopia.
Er sah zu dem Fenster.
"Wie alles anders es doch nun ist.
Vor noch fünf Jahren, hast du mich damals mit Kathleen ausseinander bringen müssen", seine Miene nahm nun etwas ernsteres.
Milexûs hatte es allerdings nicht geschafft.
"Wie waren wir damals... ich meine", er sah Mentor nun an, "in deinen Augen. Konntest du uns beide verstehn?"

Mentor sah lange zu Joel.
Es war etwas Mitleid, das sich in seinen Augen spiegelten.
Ja, Kathleen bedeutete Joel etwas und er würde sie wohl niemals vergessen.
Zumindest in den nächsten hundert Jahren nicht, so viel stand fest.
"Ihr wart...naja...klein."

Joel sah noch einen Moment zu ihm, sein Blick nahm einen Moment etwas fragliches an, beinahe ein Blick den er früher aufgehabt hatte.
Er nickte dann aber bestimmt und blickte dann einen Augenblick wiederum aus dem Fenster, ein Baum war in der Ferne zu sehen und auch weiter unten bei den kleinen Hügeln konnte er Mariannas Burg noch sehen.
"Otopia ohne grüne Blitze, daran muss ich mich wohmöglich noch ein wenig gewöhnen", meinte Joel dann.

Mentor trat nun an eines der Fenster.
"Ja, es ist auch für mich fast ungewohnt, obwohl ich hier aufgewachsen bin."

"Die Sonne wird dir gut tun, Mentor", Joel lächelte schwach und sah gut gelaunt zu Mentor.
Allerdings zögerte er nun leicht und er zog seine Stirn ein wenig krauss, er war sich nun doch nicht so ganz sicher.
"Bist du nicht hier aufgewachsen?"
Er wusste von Milexûs Wesen.

Er nickte.
"Jawohl, stolzer Lichtvampir."
Wohl eher stolzer Elb, doch Mentor zog es vor lieber nicht von den Elben zu sprechen. xD
Auch wenn Joel ein halber war.
"Nun denn...das Land ist weit und voller reicher, gelangweilter Snobs. Was wollt Ihr hier anstellen?"

[ ]

Joel schwieg einen Moment.
Ja... wie wollte er sich hier beweisen?
Er kannte Tarabas, er hatte ihn bestimmt hierher befohlen um sich gerade von den schwersten zu beweisen, die Adligen waren immer skeptisch.
Und es würde ein langer Weg für Joel werden und eine Herausforderung.
Aber da er selbst einmal zu den Adligen gehört hatte, wusste er was sie sich wünschten und wie ihr Tagesablauf aussah.
Ein wertvoller Vorteil!
"Ich habe mir schon so einige Pläne gemacht", gestand Joel Mentor und setzte sich auf den Stuhl, beim Schreibtisch.

Mentor sah neugierig zu ihm.
"Ach wirklich?"
Aber nein, darum sollte sich Aleander kümmern!
Dieser arrogante Berater war schliesslich dafür eingesetzt worden.
"Nun, ich hoffe, dass es euch gelingt, sie um die Finger zu wickeln."

Joel musste im innern nun leicht schmunzeln, Mentor nicht neugierig?
Ja, durschaut hatte er nun.
"Nun und was wirst du während ich meine Pläne vollbringe tun, Mentor?"

"Oh, ich werde mich zurücklehnen und ein kleines Nickerchen machen", grinste er und räusperte sich schliesslich.
"Natürlich werde ich streng schuften und Berge für euch versetzen. Aber zuerst etwas Schlaf."