RE: Bibliothek - 2. Etage - 8

Leandro schmunzelte leicht.
"Was interessiert Sie an den Todesvampiren? Nun...es gibt da zwei Möglichkeiten. Erstens: Sie lassen sich von irgend einem Vampiren beissen, egal ob Licht-, Dunkel- oder Schattenvampir und kaufen sich dann die Rasse Todesvampir und sind fortan als Todesvampir vermerkt gesetzlich und können darauf bestehn, so in der Öffentlichkeit angesehn zu werden. Aber eigentlich ist diese Rassen- Titelkauferei nur für Adelige oder wichtige Geschäftsleute wirklich sinnvoll. Zweitens: Sie lassen sich von einem Todesvampir beissen und kaufen sich dann wie bei erstens die Rasse, den Titel Todesvampir. Aber zweitens ist schwer, vielleicht sogar unmöglich, denn wie man so sagt sollen Todesvampire bereits ausgestorben sein. Egal ob Sie erstens oder zweitens wählen, um als Todesvampir angesehn zu werden, müssen Sie sich vom Neuvampir loskaufen."

"Sie können leben wo Sie wollen, beziehungsweise wie Sie es sich leisten können. Wenn ich denn offen zurückfragen kann, was schätzen Sie, währen Sie im Stande sich zu erwerben? Ein einfaches Haus, eine Villa, ein Anwesen sogar?"

Leandro blinzelte kurz und er grinste dann freundlich.
"Soso", bemerkte er dann und seine Miene wurde sehr freundlich.
"Das freut mich zu hören. Dann würde ich Ihnen selbstverständlich empfehlen bei den Lichtvampiren in der gehobenen Gesellschaft zu leben. Dort leben die reichen Adelsleute. Sind Sie wirklich sicher, sich den Titel eines Dunkelvampires zu kaufen? Lichtvampir wäre da doch viel geeigneter und käme umso besser zur Geltung."

"Nun..."
Leandro hob kritisch seine Augenbraue und er beugte sich nun etwas vor.
"Hören Sie...um in der Gesellschaft respektiert zu werden, müssen Sie sich...einen guten Namen machen, sich...angemessen verhalten. Ich würde Ihnen raten, die ersten 30 Jahre nichts mit der normalen Gesellschaft zu tun zu haben, es sei denn Sie wären wirtschaftlich in Otopia tätig. Sire Douglas...hat sozusagen das Oberkommando in der Gesellschaft. Ihn zu verägern, könnte einen Gesellschaftsbruch bedeuten."

"Was sind schon 30 Jahre im Bezug auf tausend?", entgegnete Leandro darauf und er lehnte sich wieder zurück.
"Aber Sie müssen es wissen. Wenn Sie nicht vorhaben in der feinen Gesellschaft beizuwohnen, dann würde ich Ihnen ein Anwesen - vielleicht eine Burg - irgendwo bei den Dunkelvampiren empfehlen. In der Stille, wo Sie niemanden stören, sonst haben Sie bloss unnötige Kritik auf dem Hals. Hier in den Gebirgen ist es endgültig zu klein. Soweit ich weiss besitzt Graf Edoardo schöne Wiesenflächen in der Nähe seiner Burg, übrigens ist er auch nicht sehr der Gesellschaft angetan. Vielleicht können Sie ihn ein paar Meilen davon abkaufen."

"Sie finden ihn bei den Dunkelvampiren, in seiner Burg, oder war es Anwesen? Jedenfalls hat er beides. Aber bevor Sie es sich anmassen empfangen zu werden, kaufen Sie sich eine Kutsche, Bedienstete und schicken Sie ihm vorher ein kleines Geschenk, als darbietung, damit er Sie überhaupt kennen lernt und weiss, dass Sie nicht ein normaler Bürger sind wie alle anderen auch. Da Sie nunmal nicht in der Gesellschaft bekannt sind, müssen Sie es eben so machen", erklärte er.
"Dann, vielleicht zwei Tage später, bitten Sie ihn empfangen zu werden, indem Sie ihm eine Visitenkarte zukommen lassen mit Ihrem Namen darauf und der Adresse in der er Sie erreichen kann. Somit wird er Sie zu sich bitten und durch Ihre Kutsche, ihren gut geschneiderten Anzug, den Sie sich kaufen müssen, und das Geld das Sie ihm anbieten, haben Sie das ganze so gut wie im Sack. Ohne dabei auch nur einmal zuvor in der Gesellschaft aufgefallen zu sein."
Leandro lächelte triumphierend.
Es war doch immer wieder schön solche Tricks anzuwenden und dabei war es doch eigentlich so einfach viel zu erreichen, man musste es eben nur richtig machen.
Jahrelanges Studium war auf keinen Fall für die Katz, selbst wenn er noch nie an einem Ball gewesen war, wusste er alles, wie man es schaffen könnte herein zu kommen, ohne auch nur einmal bekannt zu sein.

Leandro sah Sirius verblüfft an.
"Nun..."
Er überlegte.
"Ich fühle mich geschmeichelt, danke. Vielleicht um auf Erstens zu kommen. Sie haben es mit dem Grafen Edoardo Brown zu tun, er ist Schriftsteller und seine Grossmutter besitzt das Weinmonopol in Otopia. Ich würde Ihnen empfehlen...so wie ich den Grafen einschätze...mit einer kleinen Gabe von 10'000 Goldstücken entgegen zu kommen. Als Beilage einige Schriftstücke aus Ihrer Welt, die typisch sind. Alt und wertvoll natürlich! Und schlussendlich sehr guten, Nicht-Otopianischen Wein. Und nun zu zweitens: Ich mag herausforderungen, Mr. Riddle und daher werde ich Ihr Angebot annehmen. Ich kann mir zwar beim besten willen nicht vorstellen, was auf mich zukommen wird, doch es wäre Schade, wenn ich es nicht versuchen würde einmal aus dieser Universität heraus zu kommen."