RE: Universität - Literatur - 3

Nachdem er alles fleißig aufgeschrieben hatte hob auch John zögerlich seine Hand.
"Literatur belehrt indem sie dem Leser Beispiele für Verfehlungen, oder auch Paradabeispiele für ein gutes Leben gibt.
Sie zeigt an wie das Leben ist, wenn man die Regeln befolgt, oder auch wie es verläuft wenn man dies nicht tut."
Er hob seinen Blick und richtete ihn auf den Professor.

Ores wandte sich an John.
"Also Moralbelehrungen. Aha. Nehmen wir zum Beispiel einen Liebesroman. Mr..."
Er fuhr kurz seiner Liste entlang.
"Bowler. Wozu dient hier die Literatur?"

John überlegte einen Moment und legte den Kopf ein wenig schief.
Es war eine wirklich interessante Frage, doch er war sich nicht ganz sicher was er dazu sagen sollte.
Er selbst las nur ungern Liebesromane und auch wozu sie dienen sollten konnte er nur vermuten.
"Ich denke sie sollen zeigen was geschieht, wenn sich junge Leute ihren Empfindungen hingeben."
Zunächst wollte er noch mehr sagen, doch er musste sich eingestehen, das er nicht in der Lage war diese Sorte von Büchern zu beurteilen.

Ores verschränkte seine Arme.
"Ist das nicht ein Widerspruch? Ein Widerspruch an unsere Otopianische Vorstellung? Die 900 Verse. Alles ist Blut, alles ist lieblos und nichts."
Er sah sich um.
"Für uns ist die Belehrung in Liebesromanen nicht so ganz einfach. Wir müssen kritisch sein und uns stets hinterfragen was unsere Traditionen dagegen einzuwenden haben. Aber das wäre ein Thema für sich zu studieren. Chrm...zum nächsten Punkt. Oder besser noch...hängen wir noch etwas oben drauf. Literatur...kann sie die Sinne benebeln? Nehmen wir gleich unsere Liebesromane."

Alen blickte aufmerksam zu dem Professoren.
Er wusste genau, dass seine Mutter heimlich Bücher von Graf Brown sammelte, allerdings bestimmt nicht um den Lüsten nach zu gehen, nein, sondern allein um herauszufordern.
"Ich glaube gerade da das Otopianische Denken der 900 Verse absulut gegen die Liebe ist, inspiriert es so manche Vampire für die Liebe zu schreiben um zu provozieren.
Nicht Lüsten, sondern den Reiz etwas unverzeihliches getan zu haben."

Fionn schwieg kurz.
Da musste er genauer nachdenken, er interessierte sich alles andere als für Liebesromane die er für reine Zeitverschwung empfand. xD
"Ich glaube nicht, dass irgendein Vampir jemals wegen der Liebe die Sinne vernebeld wird.
Die Liebe hat keine Wirkung auf die Otopianer, das ist gegen die Natur.
So wie... Mr. Gilòngue", er blickte liecht seitwärts zu ihm, "schon erwähnte, ich denke es sind nur einige Provkationen, weiter nichts.
Allerdings bin ich der Meinung das verschwörerische Romane die Sinne berauben, die mit Macht und Einfluss zu tun haben."

"Liebesromane also als Provokation, ich verstehe."
Ores nickte.
"Was ist mit den Neuvampiren? Spricht Liebe auch gegen ihre Natur? Sie merken, ich Ziele in Richtung Moderne. Literatur vor und mit Zeit der Neuvampire."

Nun meldete sich auch Chajek zu Wort.
"Professor, gestützt durch ihre anspielende Theorie, bin ich der Meinung, das Literatur, so wie wir sie heute kennen, durch Einzug der Neuvampire erst nur möglich gemacht wurde. Kunstvolle, geschichtliche Literatur ist fantasievoll, Klischeehaft. Es gibt Tag und Nacht. Sonne und Mond. Alles Elemente der Menschenwelt."

Fionn schwieg, in seinen Gedanken versuchte er sich in Sire Douglas hinein zu verstezen, liebte dieser wirklich?
Allerdings sah in Chajeks Erklärung durchaus vieles, dass er ebenfalls einsah.
Die mordernen Literaturen kamen tatsächlich Dinge von Mond, Sterne, Sonne und weiteren unotpianischen Dingen vor.
"Ich schliesse mich Mr. Matej durchaus an.
Ich bin der Meinung dass die Neuvampire die Liebe erst nach Otopia gebracht haben", sagte nun Fionn mit einer Spur von Verachtung.

Alen schwieg.
Er nickte dann schwach und leicht zustimmend.
"Neuvampire können sich nicht von Natur aus ganz zu Otopianer umändern, da sie in der anderen Welt aufgewachsen sind.
Ebenso wie ein Otopianer niemals wie ein Mensch werden kann, egal ob er sich für den Rest seines Lebens dort befinden, der Prinz hatte sich ja auch nicht verändert", begründete nun Alen seine Meinung und schloss sich dem von Fionn und Chajek an.

"Liebe also durch Neuvampire, gut. Doch warum ist Otopia denn heute nicht wie die Menschenwelt? Ich meine, es gibt genügend Neuvampire hier", sagte Kesitas darauf.
"Und es werden immer mehr. Kann das eine Gefahr werden für Otopia?"