RE: Zimmer von Smeralda - 4

Smeralda stand bei der Eiswand, neben dem Mädchen lag eine tote Fledermaus auf dem Boden und war aufgeschlitzt. Das Mädchen duckte sich immer wieder zu ihr runter und liess ihren kleinen Finger in den Bauch des toten Tieres, bzw. Vampiren, tunken und zog ihn wieder aus dem Körper heraus, anschliessend strich das Mädchen das Blut an der Wand weiter entlang. Fasziniert blickte sie auf das blutverschmierte Bild, das daraus entstand.
Es ergab ein Muster und einen Namen.

Jasko

Das Mädchen sank langsam auf den Boden nieder und ihr Blick war ehrfürchtig auf die blutverschmierte Wand gerichtet. Noch lange blickte Smeralda zu ihr.
Vieles ging ihr durch den Kopf und gleichzeitig auch nicht, sie war in Trance und füllte den Druck dieses Raumes.
Schliesslich legte sie die Hände in Falten und schloss ihre Augen, sie legte den Kopf leicht an ihre Hände.
Nun hatte sie gefunden, nachdem ihr Herz strebte, an dem sie glauben konnte.
Smeralda hatte sich für diesen Weg entschieden.

Katsumi war in Smeraldas Anwesenheit.
Er trug ein weisses Gewand und hatte weisse Stähnchen im Haar, als Zeichen dafür, dass er nun zu Amons Besten gehörte.
Er hatte durch die Zeit Ansehen erlangt hier.
Katsumis Blick war leer, er sah immerzu zu Smeralda und hatte die Hände gefaltet.
Geredet wurde nichts.
Er würde hier warten, bis Amon ihn rufen würde.

Smeralda verbrachte ihre Zeit des Tages ungewöhnlich.
Manchmal mit beten, manchmal wiederum mit Malen und auch schlüpfte sie oft in ihre Kleidchen und vergrub sich unter ihnen.
Beim durchgehen ihres Zimmers, blickte sie immer wieder geheimnisvoll zu Katusmi, manchmal lächelte sie ihm zu, manchmal war ihr Blick fraglich und etwas traurig.
Heute aber schien sie ihn zu ignorieren und wenn warf sie ihm verstohlene und uneinverstandene Blicke zu.
Smeralda hatte ebenfalls etwas ganz weisses an, ihre Haare hochgesteckt und war dabei ihrer Puppe das Kleidchen zurecht zu machen.
Die Puppe hatte genau das gleiche wie Smeralda an, die gleiche Frisur und auch ihre Löckchen hatte sie etwas gerader machen lassen.

Katsumi beobachtete sie zwischendurch beim zurechtmachen ihrer Puppe zu.
Unwilkürlich kam ihm Kate in den Sinn. Das tat sie manchmal, ob sie wohl ein Kind mit ihm hatte? Seine Finger zuckten und er wandte seinen Blick wieder weg von Smeralda und dachte nach.
Was kümmerte ihn das schon? Er war schliesslich hier und er hatte sich entschieden.

Smeralda bürstete ihrer Puppe die Haare und summte nun ein Lied von sich her.
Sie achtete nun nicht mehr wer um sie stand, sie lächelte ihre Puppe dann mütterlich an und schaukelte sie kurz auf ihren Armen hin und her.
Dann drückte sie, sie lieblich an sich und summte weiter.
Doch schliesslich verstummte sie und etwas vorfreudig streckte sie ihre Hand nach der Puppes Brust aus.
Doch Smeraldas Blick wurde ausdruckslos.
Nichts....
Smeralda erhob sich und hielt den Kopf gesenkt, langsam hob sie ihn und ihr Blick fiel auf Katusmi.
Langsam näherte sie sich ihm schweigend.
Bei ihm angekommen und sah sie ihn erwartungsvoll in die Augen, Ruhe lag in ihrem Blick und Ernsthaftigkeit.
Sie legte schliesslich die Hand auf die Stirn, so als wäre ihr Schwindlig, sie fiel vor seinen Füssen um und hatte die Augen geschlossen.
Das tat Smeralda öfters.

Katsumi hatte leicht gelächelt, als Smeralda die Puppe in ihren Armen wiegte.
Jedoch als sie auf ihn zukam und umfiel, rührte sich Katsumi nicht.
Er hatte es bei ihr schon einige Male erlebt und sowieso war er in dieser Situation ein wenig überfordert.
Er wollte nicht zu lieb mit Smeralda sein, was wäre, wenn es Jasko dadurch schwächen würde?
Er wusste es nicht, doch er blickte stumm auf die bewusstlose Smeralda hinunter.

Smeralda blieb noch einen Moment so liegen, sie öffnete dann ihre Augen und blickte schweigend zu Katusmi hoch, der sich nicht gerührt hatte. Lustlos wurde ihr Blick.
Trotzig bewegte sie etwas den Mund und stand dann endlich auf.
Sie hielt sich ihre Haare, die nun ein wenig aufgegangen waren und das Stäbchen war nicht mehr so schön gerichtet.
Smeralda wollte es aber ignorieren, nein sie wollte nicht zeigen, dass der Umfall etwas gemacht hatte, was ihr nicht passte!
Denn alles was sie machte, sollte Fehlerfrei sein und bestimmt.
Smeralda ging zu ihrem Schmuckkästchen und nahm eine Kette heraus, sie band sie sich um und betrachtete sich noch ein wenig im Spiegel.
Schliesslich blickte sie dann zu Katsumi und verschränkte die Arme, ein wenig öffnete sie ihren Mund und atmete lautlos ein.
Schon seit Tagen hatte sie mit niemanden mehr gesprochen und sie fühlte sich allmählich sehr einsam, ihre Methoden funktionierten nicht.
"Erzähl mir bitte mehr Geschichten", bat das Mädchen und sah zu ihm.
"Ich möchte eine Geschichte hören", ihre Augen glitzerten ein wenig und sie sah bedenklich zu ihm.

"Ich werde dir keine Geschichte erzählen", war Katsumis harte Antwort.
Er blickte ernst zu ihr.

Smeralda hielt seinem Blick weiterhin mit ihrem selben stand.
Stille.
Einen Moment bewegte sich Smeralda nicht, sie fühlte Trotz in sich hochkommen.
Sie war doch eine Prinzessin!
Sie wollte was ihr passte und alle sollten ihr gefälligst gehorchen!
Zumindest war das Smeraldas Meinung, sie wurde hier ja bestens verwöhnt mit den vielen Dingen die Amon ihr geschenkt hatte.
Sie trat näher zu Katusmi und hob dann ihre Puppe auf, sie funkelte ihn dabei vielsagend an.

Katsumi rührte keinen Finger. xD
Nein, keinen Schritt, nichts würde er tun.
Smeralda wurde vielleicht vergöttert von Amon, ja.
Doch Katsumi selber war der Ansicht, das es besser ist wenn Smeralda auch leiden würde.

Smeraldas Griff wurde ein wenig fester, zornes Tränen füllten ihre Augen.
"Du musst mir gehorchen", sagte Smeralda mit fester Stimme. xD
"Und zwar jetzt!
Und hier!", fügte sie noch hinzu um auch mächtig zu klingen.
Sie wollte hartnäckig sein und Katsumi schon zeigen, was er musste und was nicht.

Katsumi blickte von Smeralda weg, als sie mit ihm sprach.
Er würde weiterhin nichts dergleichen tun, selbst wenn sie das ganze Zimmer durchschreien würde.
Es klopfte und die Tür ging auf.
Ein Soldat kam herein und er salutierte.
Er blickte kurz zu Smeralda, sah dann aber widerrum zu Katsumi.
"Der General wünscht dich zu sehn."
Katsumi stand daraufhin auf.
Ohne noch einmal zu Smeralda zu sehn, verliess er den Raum.
Der Soldat sah ihm hinterher, zwinkerte Smeralda kurz zu und ging dann ebenfalls.
Die Türe schloss sich.

Smeralda sah bedrückt auf den Ort auf dem Katsumi gewesen war.
Sie liess ihre Puppe langsam zu ihrer Hand sinken und liess sie schliesslich ganz los.
Smeralda lief zu ihren Kleidern zog an ihnen, darauf fielen viele auf das Eis und Smeralda vergrub sich inn ihnen, bis sie nicht mehr zu sehen war.
Nur sie konnte die Aussenwelt in ihrem Zimmer sehen und das beruhigte sie sehr.

Amon kam und er fiel auf seine Knie.
"Ich beschwöre dich, ich habe nichts unrechtes getan! Ich habe nur die Wahrheit gewollt, Jasko!"

Smeralda blickte zu Amon hinunter.
Sie kam sich selber nun leicht hilflos vor.
Was sollte sie tun?
Sie trat etwas zurück und blickte dann schweigend zu der blutverschmierten Wand, mit dem Namen Jasko.