RE: Pub "White Dragon" - 13

Lee sah zu Fang-Sui, ließ kurz den Blick an ihr hängen, schüttelte dann aber den Kopf.
"Ich wünsche eine Loge für mich und meinen Freund herzurichten", sprach er und ging etwas weiter.
"Und...ich möchte von einer Bedienung namens Mia bedient werden. Das wäre dann alles, danke."

Fang-Sui nickte.
"Bitte folgen Sie mir", bat sie ihn dann und lief sogleich foran in den ersten Stock, wo sie dann eine Loge öffnete.
"Ihre Bedienung wird gleich kommen."
Sie trat daraufhin davon, um Mia zu holen.

Lee folgte ihr daraufhin die Treppe hinauf und trat in die Loge, welche sie öffnete.
Ohne noch etwas zu sagen, ging er etwas durch den Raum, die Arme ruhig auf dem Rücken verschränkt haltend.

Mia kam nach kurzer Zeit herein.
Sie machte eine Verbeugung, wie es sich gehörte und wunderte sich, über das fremde Gesicht.
Eigentlich hatte sie jemanden Bekanntes erwartet, da man nach ihr gefragt hatte.
"Möchten Sie schon bestellen?", fragte Mia, die am Eingang der Loge kniete und zu Lee sah.

Unten im Pub erschien Lien, der sich seine Sonnenbrille abzog und Fang-Sui auf ihn zukam.

Lee blickte gespannt auf, als Mia erschien und grinste innerlich amüsiert auf.
Die Kleine sah sehr unscheinbar aus. Sollte das wirklich die richtige Mia sein?
Nun gut, nur keinen Fehler machen.
Lien musste bald auftauchten, solange würde er sie einfach für sich beanspruchen.
"Ich bin unentschieden", teilte er ihr mit, nicht ohne sie genauer zu mustern.
"Was empfiehlst du mir?"

Mia trat daraufhin zu ihm und reichte ihm eine Speisekarte.
"Jiazo sind sehr zu Empfehlen", sagte sie, aus Erfahrung der Kunden hier.
Da trat auch schon Lien ein und Mia verbeugte sich vor diesem, während sie ihm die Speisekarte reichte.
Lien hob leicht seine Augenbraue.
Das sollte Mia sein?
na, würde ja also ein Kinderspiel werden.
Er schloss die Schiebetür und nickte Lee kurz zu, als Zeichen, dass sie beginnen konnten

Lee nickte nur leicht, nahm die Karte unbeachtend entgegen und blickte zu Lien auf, als dieser eintrat.
Schließlich machte er eine kurze und gleichmäßige Handbewegung und ließ die Speisekarte zur Seite gleiten.
Als Lien ihm noch zunickte, war ihm natürlich klar, dass sie jetzt beginnen konnten.
Er hatte sich schon auf der Fahrt hier hin Gedanken darum gemacht, wie sie sie hier rausbringen konnten.
Ein kleiner Nadelstich an der richtigen Stelle und sie würde bewusstlos zusammenbrechen-
Aber dann...würden sie wohl zu sehr Aufmerksamkeit erregen und alles ins Schwanken bringen.
Sie sah schmächtig aus und auch nicht sonderlich angriffslustig, daher trat er hinter sie und beugte sich nach vorne, zu ihrem Ohr.
"Süße, du wirst uns doch sicher keine Probleme bereiten wollen, nicht?", wisperte er ihr zu, doch seine Stimme schien nicht mehr so ruhig, wie noch zuvor. Eher bedrohlicher.
"Deshalb wirst du uns jetzt ohne Mucken nach draußen begleiten und wir müssen zu keinen anderen Mitteln greifen."

Mia erschrack bei Lees Worten und Lien zückte seine Pistole, die er gegen ihren Kopf richtete.
"Du hast ihn gehört", sagte er und Mia schluckte.
Sie nickte daraufhin leicht und Lien steckte sich wieder die Waffe zurück.
"nimm sie an der Hand. Er wird dich töten, wenn du nicht artig bist!"

Lee schmunzelte bei Liens letzten Worten, aber eher kalt.
Wohlmöglich. Nein, fast sicher, dass er das tun würde. Vielleicht nicht sofort, aber später, wenn sie ihm Ärger bereiten würde.
Er packte sie also grob an der Hand und während er sie zur Türe zog, blickte er noch einmal kurz zu Mia.
"Du willst doch nicht den Kuss des Drachens zu spüren bekommen, oder?"
Damit schob er das Mädchen schließlich hinaus auf den Gang, sie immer noch am Handgelenk haltend.

Mia verstand unter dem Kuss des Drachens etwas ganz anderes, als Lee meinte.
Sie fasste es als etwas auf, dass eher sexistisch gemeint war, aber es zeigte auch Wirkung und sie liess sich hinauszerren, während sie dann ängstlich sich Mühe gab, ruhig zu bleiben.
Lien lief nun voran, dem Gang entlang nach vorne, die Treppe runter.
Vor dem Eingang draussen konnte er bereits das Auto sehn, indem Long auf sie wartete.
Mia lief etwas verklommen und immer wieder sah sie sich ängstlich und hilfesuchend um.

Auf seine manchmal sehr dominante Art und Weise, zog er die arme Mia mit sich, die Treppe hinunter, immer weiter auf den Eingang zu.
Jedoch war er stets darauf bedacht, es irgendwie so wirken zu lassen, dass das Ganze kein Aufsehen erregte.
Einfach so, als hatten sie nur kurz draußen was zu erklären, anstatt - wie es ja nunmal war - dass die beiden das Mädchen entführen wollten. Am Eingang angekommen, schob er Mia schnurstracks hinaus, immer weiter auf das Auto zu, in dem Long saß.
An seinem linken Handgelenk hatte er unter dem Ärmel versteckt seine Nadeln und es würde weniger als eine Sekunde in Anspruch nehmen, diese zu benutzen, ohne, dass auch nur jemand etwas merken würde.

Kaum war Mia draussen, begann sich diese schnurstracks zu wehren.
Lien hatte den Wagen geöffnet und Long liess bereits den Motor starten.
"Lass mich los!", schrie Mia und wollte sich losreissen.
"HIL-!"
Lien presste ihr sogleich seine Hand auf die Lippen und unterdrückte gewaltsam ihren Schrei.

Kaum hatte Lien ihr die Hand auf den Mund gedrückt, zückte Lee eine seiner speziellen Nadeln und nur den Bruchteil einer Sekunde später sah es vom Restaurant her so aus, als würde er sie in den Nacken küssen. Eigentlich jedoch steckte die Nadel nun an einem gewissen Punkt hinten an ihrem Nacken, der, sobald er getroffen wurde, dazu führte, dass sie bewusstlos zusammensackte, als würde sie einschlafen.
Schließlich drückte er sie in den offenen Wagen, schob sie auf die andere Seite, hüpfte neben sie, knallte die Türe zu und sie konnten los.

Long fuhr los.
Lien sass vorne im Beifahrersitz neben ihm und er sah dann grinsend nach hinten zu Lee.
"Hey...so einen wie dich könnten wir immer wieder gebrauchen", meinte er schmunzeln.
"Ich fahre zum Casino, recht so?", wollte Long wissen.

Lee schmunzelte und blickte neben sich zu Mia. Er legte ihr eine Hand an die Schulter, damit ihr bewusstloser Körper nicht irgendwie beim dem Fahttempo wohlmöglich noch anschlug und sie sich so etwas tat, dass sie dann doch nicht mehr ansprechbar war.
Nicht, dass es ihm sonst etwas ausgemacht hätte.
Aber sie hatten schließlich einen Auftrag, der auszufüllen war.
"In Ordnung. Am besten in die Straße hinter dem Caino einbiegen. Und dort, wo der Zaun aufhört, das Auto abstellen."