RE: Polizeirevier - 23

Irma strahlte auf. Wie schön, dass er das sagte! Wirklich sehr aufmerksam von ihm.
"Hach, wenn ich das zu Hause erzähle, wie ich jemandem das Leben gerettet hab! Die werden vielleicht Augen machen. Und dann meine Enkelkinder erst. Es ist ja so wie so nicht zu leugnen, dass sie schon die ganze Zeit über zu mir aufgesehen haben, aber jetzt! Wirklich sehr freundlich, dass Sie mir das nochmal sagen. Meinen Sie vielleicht, Sie könnten mir das...schriftlich geben?"
Irma lächelte freundlich.
Das wäre es doch!
Das würde sie sich augenblicklich über die schöne große Couch im Wohzimmer aufhängen, so dass es auch jeder sehen kann.
Mit ihren Gedanken schweifte sie so weit ab, dass sie schon gar nicht mehr der Grund kannte, warum sie überhaupt hier war.
Ah, doch!
Sie legte die Fingerspitzen zusammen und lehnte sich so vor, dass Cheung sie besser hören konnte.
"Mal unter uns gesagt, Mister Inspektor", begann sie fast schon tuschelnd.
"Die Kleine hat sie ohnehin nicht alle, aber in dem Punkt hat sie wohl recht behalten. Ich glaube ihr, dass es der Danny war. Wer sonst? Das wäre doch aufgefallen, so ein niedliches Gesicht!"

Als Irma so Euphorisch sich freute über ihre Tat und von sogar noch von den Enkelkindern sprach, nahm Cheung ein paar grosse Schlücke vom Kaffee.
Das hatte er verdammt nötig!
Wirklich, es wäre jetzt besser gewesen, wenn die andere Krankenschwester hier gewesen wäre.
Vielleicht hätte sie dementsprechend auch besser ausgesehn.
Als sich Irma dann nach vorne beugte, wurde Cheung wieder etwas hellhöriger.
Hatte er gerade etwas verpasst?
Ah, gut, sehr gut.
Und jetzt war sich Cheung sicher, Jet hatte in Auftrag gehandelt...Danny hatte er wahrscheinlich vorher noch nie gesehn.
Und töten hatte er diesen auch nicht wollen, wohl eher entführen.
Nur war dieser Barkeeper zu doof gewesen und hatte das mit dem Koma nicht gecheckt.
"Danke, Mrs. Granny, Sie waren wirklich eine grosse Hilfe", bedankte sich Cheung, der in dem Falle nichts mehr zu fragen hatte.

Irma war etwas enttäuscht darüber, dass er ihr das nicht schriftlich geben wollte.
Pah. Schließlich stand sie dann auf und verabschiedete sich kleinlaut von dem jungen und armen Polizisten.
Sie verließ das Büro.

Cheung war erleichtert, als Irma endlich draussen war und da kam auch schon die nächste rein.
"Die Kleine will nicht herkommen", sagte sie, während sie dann zum Fenster lief und es öffnete.
"Gott ist das stickig hier."
Cheung trank schnell seinen Kaffee zuende und sah dann fragend zu Trixie.
"Was heisst das, sie will nicht herkommen? Mit welcher Begründung?"
"Seelisch unstabil, wie auch immer", meinte sie und setzte sich dann auf Cheungs Schreibtisch.
"Bist du weiter gekommen?"
"Er...hatte ein Foto bei sich", sagte Cheung und sie lächelte.
"Du glaubst das er unschuldig ist."
"Ist er auch."
Trixie grinste.
"Und was willst du dagegen tun?"
Er schüttelte den Kopf und wählte dann Mirandas Handynummer.
"Gar nichts. Hallo? Hier Inspektor Cheung, bitte melden Sie sich doch bei mir im Polizeirevier, vielen Dank."
Er hängte wieder auf und Trixie spielte mit einem Kugelschreiber herum.
Sie schmollte leicht.
"Was?"
"Ach nichts. Wir müssen aber dahin."
"Zu der Verlobten?"
Sie nickte.
"Ja, wenn sie nicht kommt...in Wales ist das."
Cheung seufzte.
"Na klasse."

Es klingelte dann.

Trixie wollte sogleich den Höhrer abnehmen, doch Cheung schlug ihr die Hand weg.
"Inspektor Cheung, Englishe Polizei", sagte er.

"Tag Miranda Charme hier" hörte man Miranda sagen und man hörte auch jemanden der gerade Miranda anschrie.
"Ich bringe dich um" hörte man einen Mann schreien.
"Sie hatten mich angerufen" sagte Miranda und man hörte sie atmen.
"Führ ihn ab" sagte sie dann zu einen anderen der neben sie stand und man hörte jemanden etwas sagen.

Cheung runzelte etwas die Stirn, als die Stimme im Hintergrund klang.
Doch Miranda sprach weiterhin ruhig, also alles beim besten.
"Ja, Miss Charme, ich möchte Sie gerne verhören", sagte Cheung, der kurz zu Trixie sah und dieser seinen Kugelschreiber aus der Hand riss.
"Wo das Englische Polizeidepartment ist, wissen Sie ja?"

"Natürlich" antwortete Miranda.
"Könnten sie mal ganz kurz warten?" fragte Miranda und es war still.
Man hörte das der Mann wieder rumschrie und dann Leute die auch rummeckerten.
"Verdammt" hörte man Miranda sagen.
"Hat mal einer ein Verbandfür mich" fragte dann Miranda und es war wieder kurz still.
"Wann soll ich den kommen" fragte sie dann Cheung.

Cheung war einen Moment still.
"Kommen Sie morgen", sagte er.
Trixie blickte fragend zu diesem, der konzentriert dem Gespräch zuhörte.

"Gut Uhrzeit" fragte dann Miranda.
"Nächstesmal schlitze ich dich richtig auf" sagte der Mann.
"Jaja." antworte Miranda und man hörte sie aufseufzen.

"Sagen wir um 14.30", sagte Cheung und er lehnte sich zurück.
"Auf wiedersehn."
Daraufhin legte er auf und Trixie blickte vorwurfsvoll zu ihm.
"Ich dachte du wolltest sie heute verhören!"
"Am Arm verletzt."
"Achso."
Cheung stand auf und er nahm seine Dienstmarke.
"Grade morgen...Sam hat doch Geburtstag."
"Umso mehr einen Grund. Wales hast du gesagt? Also gehn wir."

Im Polizeirevier war Partystimmung.
Zu Sams Geburtstag war eine Feier geplant und überall hingen irgendwelche unsinnigen Sam Plakate oder Konvetti und Papiergardinen etc.
"Hey, hey!", rief Trixie, die mit Cheung an der Hand herein kam und den beiden ein paar Leute applaudierten.
Trixie liess sich dann los von Cheung und trat zu ein paar Kollegen, die sie alle nach und nach küsste.
"Frohen Valentienstag!"
Cheung wurde sogleich ein Partyhütchen auf den Kopf gesetzt und man zog ihn mit sich, um die Karte zu unterschreiben.
Trixie erschien dann vor Laus Büro und klopfte daran.
"Lau? Wir sind soweit."

"Ach und Sie sind sich sicher?", Lau war gerade an einem vertraulichen Telefonat, als es klopfte und Trixies Stimme zu vernehmen war.
Leicht wank Lau etwas gestört fühlend ab und lauschte wiederum aufmerksam der Stimme.
Kurz notierte er sich was, während er mit dem Hörer - den er sich seitlich mit dem Kopf einklemmte - und dem Notizbüchlein zur Tür lief und diese öffnete.
"Gut ich ruf sie später noch mals", sagte Lau, während er zu Trixie sah.
Lau hängte den Hörer dann auf.
"Haben sie schon die Liebesbombe in sein Zimmer geworfen?", erkundigte sich nun Lau und schnell schloss er die Tür zu seinem Zimmer zu, natürilch hatte er das Telefon auf den einen Kasten neben der Tür deponiert.
Das Notizbuch legte er in seine Innetasche vom Mantel weg.

Trixie sah grinsend zu Lau.
"Wir wollten ihm doch ein Schwein reinschicken", sagte sie und um Lau wurde sogleich ein Partyhut auf den Kopf gesetzt.
"Du weisst schon, Spiderschwein. Frohen Valentienstag."
Sie strich ihm etwas Konvetti ins Haar und gab ihm dann einen Kuss.
"Achtung, die Torte ist da!", rief einer.