London » Heathrow Airport

Taro fuhr mit seinem Auto samt dem Wohwagen hinten dran und Josh auf dem Beifahrersitz auf den großen Parkplatz des Flughafens.
Es war der größte, den Londen zu bieten hatte und das sah man auch.
Der junge Artist ließ den Motor aus, zog den Schlüssel raus und stieg aus dem Wagen aus.
Von hinten holte er Joshs Koffer und auch sein Gepäck.
Schließlich sah er sich nach einem dieser Chauffeure um und entdeckte einen.
"Eddie Kaspbrak. Wie kann ich ihnen helfen?", sagte dieser sofort und kam auf die beiden Herren zu.
"Hier, nehmen Sie das und fahren Sie den Wagen zu genau dieser Adresse. In ca. einer Woche um die gleiche Zeit soll er wieder hier sein. Ich danke Ihnen", gab er dem gebrächlich aussehenden Mann die Schlüssel und Geld.
Dann lief Taro zu Josh zurück und wies auf den Eingang.
"Lass uns reingehen."

Josh hatte derweilen Kontrolliert ob er auch seinen Pass und Geld bei sich hatte.
Beides war vorhanden, also gut!
Früher ist es oft der Fall gewesen, dass er von einem Tag auf den anderen in einem anderen Land hatte Messerwerfen müssen. Den Pass daher immer in seinem Anzug zu haben, hatte er sich angewohnt.
Sie gingen also hinein und wie auf jedem Flughafen waren Lautsprecher zu hören, bei denen Durchsagen in sämtlichen Sprachen gemacht wurden.
Wie immer wurde sich Josh auf einem Flughafen bewusst, wie viele Sprachen er eigentlich verstand, was sehr praktisch war.
Er sah auf seine Uhr.
"Wie steht es mit der Zeit?"

Taro sah auf eine Uhr, als Josh nach der Zeit fragte und atmete etwas erleichtert aus.
Anscheinend hatten sie sich doch gut beeilt, ihnen blieben noch zwanzig Minunten und er war sich sicher, dass das dicke reichte.
"Wir schaffen's schon", antwortete er jetzt munterer als zuvor, da ihm wieder klar wurde, was die beiden eigentlich vorhatten.
Er sah sich nach der Tafel um, an denen die Flüge aufgelistet wurden und nickte.
"Super. Da vorn gehts lang, wir müssen noch unsere Tickets abholen und das Gepäck wiegen lassen."
Gesagt, getan.
Die Tante am Schalter schien sehr im Stress zu sein, was auch verständlich war.
Taro bezahlte die Tickets, das Gepäck wurde gewogen und den beiden wurde der Weg gewiesen.
Der Artist führte Josh die große Halle entlang, bis sie dort hinkamen, wo das Gepäck durch die Schleusen musste.
Bei Taro piepte es nicht, er hatte nichts spitztes bei sich.

Bei Josh piepte es, nähmlich dreimal, was ihn unheimlich nervte. xD
Diverse Feuerzeuge, kleine Messer u.a. kamen hervor.
Die Polizeiwächter sahen ihn etwas schief an und reichten ihm jedenfalls die Feuerzeuge zurück.
Vor lauter Eile hatte er sich das nicht überdacht in den Koffer einzupacken.
naja, jedenfalls war er jetzt fertig und entschuldigend sah er zu Taro.
"Aber jetzt endlich."
Einige Frauen blickten Taro lächelnd hinterher.

Taro hatte sich grinsend und die Arme verschrenkt haltend an eine Wand gelehnt und auf Josh gewartet.
Er schien amüsiert darüber, wie spannend der Urlaub jetzt schon begann.
Schließlich nickte er ihm zu und ging weiter mit ihm in den Warteraum, den sie durchquerten.
Jedoch beachtete Taro die Frauen nicht und führte Josh zum Eingang des Flugzeuges.
"Auf den letzten Drücker",murmelte ein Beamter, als Taro ihm die Tickets reichte.
"Besser zu spät als nie", antwortete er schlicht lächelnd und lief in den Durchgang.
Ein kurzer Blick auf die Papiere verriet ihm, dass in der Sitzreihe C 5 und 6 sitzen würden.

Joshua folgte ihm und er zog sich derweilen wieder sein Jackett an, das er hatte abgeben müssen.
Als Taro meinte lieber zu spät als nie, musste er lächeln.
"Das stimmt", meinte er zu dem Beamten und er lief mit Taro dann in das Flugzeug hinein. Und wirklich, sie schienen die letzten zu sein, die Fluggäste sassen bereits.

Aber Taro störte das weniger.
Er suchte die Sitzreihe und nahm dann Platz.
"Tja, der Flug wird wohl etwas dauern", begann er und schaute einen Moment aus dem Fenster.
"Was wohl bedeutet, dass wir die Nacht fliegen werden. Wenn nicht, noch länger."
Taro verzog etwas den Mund bei dem Gedanken, in diesen unbquemen Sitzen schlafen zu müssen.

Josh war froh, dass die Sitze hart waren.
In den Zügen war es jeweils mühsam, zu weiche Sitze, quetschten seine Wirbel zusammen.
Er nickte und sah kurz auf seine Uhr.
"Ohja. Um welche Tageszeit werden wir dort ankommen?""

Taro zuckte etwas die Schultern:"Morgens, denke ich", und lehnte sich gemütlich zurück, soweit das ging.
"He davorne!", rief ein Piepsstimme hinter ihm.
"Wären Sie so freundlich, sich nicht auf mein Essen zu legen?"
Der kleinwüchsige Mann war empört über die Frechheit Taros, einfach seine Mahlzeit zu stören und war fest überzeugt, er habe das mit Absicht gemacht.

Josh blickte fragend nach hinten zu dem kleinwüchsigen Mann.
"Vor dem start darf sowieso nichts gegessen werden, wissen Sie das nicht? Die Chancen stehn gut, dass Sie sich zu tode schlucken."

Der Mann, dessen kahlen Kopf einige hässliche Pickel zierten, sah nun auch Josh empört an.
"Also sowas!", rief er leise aus und nahm sich provokant noch ein Stück von dem Kuchen.
"Was manche Leute sich erlauben", grummelte er dann seiner Frau zu, die genauso gut seine Mutter sein konnte.
Taro schielte leicht nach hinten und dann zu Josh. Er lachte leicht.
"Lass nur...wenn er erstickt, hab ich aus Versehen vergessen, wie die Reanimation funktioniert."

"Reanimation? noch nie gehört", scherzte Josh und er wandte seinen Blick wieder nach vorne.
"In jedem Flugzeug hat es zuvälligerweise auch immer einen Arzt. Arme Kerle..."
Er drehte sich dann wieder zurück zu dem Mann xD.
"Ich habe neulich einen Artikel gelesen, Sie sollten nicht so viel Kuchen essen, das hat Pickel zur Folge. Probieren Sies mal mit Clearasil."

"Also ich darf doch sehr bitten, ja!", piepste er erneut und zog sich eine Mütze über den kahlen Kopf. xD
Taro amüsierte sich köstlich, nur, in dem er das beobachtete.
Er sah Josh dann schweigend und aufmerksam an.
Ja, es war die rechte Entscheidung gewesen. Sie würden es gut haben.

Schließlich hörte man den Flugzeugpiloten durch die Lautsprecher sprechen, auf verschiedenen Sprachen und dieser erzählte das Gleiche, wie sonst auch immer. Taro hörte schon gar nicht mehr zu, sondern lehnte sich leicht ans Fenster und band sich den Gurt um die Taille, da man das ja musste, bevor das Flugzeug richtig in der Luft war.

Josh hatte noch grinsend zu dem Kleinwüchsigen gesehn und er erwiderte dann kurz Taros Blick.
Schliesslich kam die übliche langweilige Routine und Josh zog sich eine alte Geldnote aus der Hosentasche.
Sie war schon ganz abgebleicht und in der Mitte zusammen gefalten.
Um sich etwas zu beschäftigen, liess Josh sie einmal in seinem Ärmel verschwinden, danach vom rechten Ohr wieder auftauchen.
Manchmal klappte es, machmal nicht.
War eben übungssache, doch etwas zum Beschäftigen.

Taro beobachtete das ruhig, bis das Flugzeug sich in Gang setzte und die Startbahn entlangfuhr.
Das Gefühl, als sie abhebten, war für ihn im ersten Moment immer etwas beklemment, aber kaum zwei Sekunden später fühlte er sich wunderbar. Ja, er mochte es zu fliegen.
"Was willst du unbedingt machen, in deinem...unserem Urlaub?"