RE: London: kleines Café - 15

"Interessant, in was für Bereichen?" fragte sie weiter und musterte Martin interessiert.
Eigentlich war Amélie ganz froh, dass er sie eingeladen hatte, da sie mal wieder pleite war.

"Psycholgie, Orthopädie, Chirugie und noch 2 Andere." nuschelte er und blickte weiterhin zur Tischplatte.
Es war gar nichts großes oder weltbewegendes, so empfand es aufjedenfall Martin.
"Was machst du?" fragte er und seine Stimme zeigte sogar noch größeres Interesse.
Ob arm oder reich war für ihn mehr als egal.

Amélie nickte interessiert, als er die Bereiche aufzählte.
"Ähm isch bin erst seit kurzem in England. Zur zeit arbeite isch als Babysitterin."
erklärte sie. "Aber isch bin auf der Suche nach etwas festem, damit isch in England bleiben kann"

Ähm isch bin erst seit kurzem in England. Zur zeit arbeite isch als Babysitterin.
"Coo..ol." sagte Martin und nickte lächelnd auf und ab.
Aber isch bin auf der Suche nach etwas festem, damit isch in England bleiben kann
"Hell..ffen würde icch gerrnee."
Ja, vielleicht konnte wirklich Martin ihr dabei helfen.

"Wirklisch? Das wäre toll!" sagte sie und nickte begeistert.
Amélie schlug ihre Beine übereinander.
"Isch habe schon sehr viele Ausbildungen angefangen, aber leider 'habe isch noch keine einzige rischtisch
beendet..." erklärte sie. "Das wird das schlimmste bei mir, isch habe soetwas leider noch nie durschge'alten"

Wirklisch? Das wäre toll!
Martin wurde wieder leicht rot und er lächelte dann aber schon fast stolz.
Isch habe schon sehr viele Ausbildungen angefangen, aber leider 'habe isch noch keine einzige rischtisch
beendet...
"Welche Ausbildungen hatten mit Menschen zu tun?" fragte Martin ohne Stottern,
denn er kozentrierte sich gerade mehr als stark.

"Alle" antwortete Amélie. "Isch habe eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, Arzt'elferin,
isch habe dieses Abitur angefangen, es aber abgrebrochen, isch habe durschgehen versagt"
sagte sie dann leicht betrübt und seufzte kurz. "Wenn sie möschten gebe isch ihnen meinen
Lebenslauf"

Isch habe eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, Arzt'elferin,
isch habe dieses Abitur angefangen, es aber abgrebrochen, isch habe durschgehen versagt
"Das ist gut, das ist wirklich gut." murmelte er leise, denn er konnte das alles hinbiegen.
"Ich mach da ein paar Dinge klar das du nochmal arbeiten kannst dort.
Willst du nur in bestimmten Bereichen?"
Wenn sie möschten gebe isch ihnen meinen Lebenslauf
Sie...
Ziemlich bedrückt ging nun Martins Blick auf die Tischplatte.
Warum siezte sie ihn den jetzt?
"Oooo..key." murmelte er und blickte weiterhin nach unten.
"Was möchten sie bestellen?" fragte plötzlich die Frau vom Café und fast wäre Martin zusammen gezuckt.

Amélie stutzte und fasste sich dann peinlich berührt an die Stirn.
Sie hatte ihn wieder gesiezt!
"Oh non! Bitte isch möschte beim du bleiben... isch 'habe... es tut mir leid!"
sagte sie und nahm unwillkürlich Martins Hand.
"Isch 'abe ein 'ändschen dafür Dinge kaputt zu machen" entschuldigte sie sich und lächelte leicht.
"Isch 'abe doch gesagt isch bin eine versagerin"

Oh non! Bitte isch möschte beim du bleiben... isch 'habe... es tut mir leid!
"Scchchoohon oookey." stotterte Martin, aber sein Blick blieb erstmal unten.
Der Ältere zuckte dann aber wegen der Berührung zusammen und seine Miene war erschrocken.
Amélie machte die ganze Zeit Dinge die sonst keiner machte und das verunsicherte ihn.
Er wahr es von Martin und Sven gewöhnt, das die Beiden so lieb waren aber von einer so teils Fremden.
Naja, als wirklich fremd sah Martin Amélia nicht mehr.
Isch 'abe doch gesagt isch bin eine versagerin
Vorsichtig schüttelte er den Kopf und blickte dann hinauf zu ihr.
Nein, sie war keine Versagerin und das zeigte auch sien Blick das er so dachte.

Amélie lachte leise, als er zu ihr schaute und schüttelte den Kopf.
"Isch 'abe schon lange nischt mehr mit einem so netten Mann geredet" sagte sie
und lächelte. "'ast du Familie, Martin?" fragte sie dann.
Er hatte sicher eine Familie. Bestimmt hatte er auch mindestens zwei Kinder und eine bezaubernde Frau.

Isch 'abe schon lange nischt mehr mit einem so netten Mann geredet
Verlegen lachte Martin und er hatte ganz die Kellnerin neben sich vergessen.
"Eiiiinen groohoßen Kaaaaffee." sagte er und die Dame nickte kurz mit hochgezogener Augenbraue.
Abwartend blickte sie dann zu Amélie, das diese langsam mal bestellte.
'ast du Familie, Martin?
Traurig blickte er wieder auf den Tisch und er schüttelte dann den Kopf.
"Nein ich habe keine Familie." nuschelte Martin und ein Seufzen entwich seiner Kehle.
Bis jetzt hatte er noch nicht die richtige gefunden, denn die Meisten fanden Nuschler nicht so toll.

Amélie schaute zu der Kellnerin hoch.
"Isch 'ätte gerne einen Cappuccino" sagte sie und schaute dann zu Martin.
"Das verstehe isch nischt" meinte sie und schüttelte kurz den Kopf.
"So ein netter Mann muss doch eine Familie 'aben"

Die Kellnerin nickte und verschwand dann mit der Bestellung.
Das verstehe isch nischt
Verwirrt zog nun Martin die Augenbraue hoch,
denn eigentlich konnte man es ganz verstehen.
Es war doch eigentlich vollkommen klar warum keiner wirklich Interesse an ihn hatte.
"Jemand der sehr viel stottert und nuschelt, ist nicht so beliebt beim anderen Geschlecht."
Gut paar haben es schonmal süß gefunden, aber später hatten sie sich nur über ihn lustig gemacht.

"Non das ist kein Grund" sagte Amélie. "Wer jemanden auslacht der stottert 'at einen...."
Amélie überlegte kurz. Wie hieß das nochmal? "Äh Oui! 'at einen verdorbenen Charakter"
Sie schüttelte dann den Kopf. "Das wäre genauso wie wenn jemand misch für meinen Akzent auslachen würde"